Aleph Christian von Fellenberg verschwunden, Berlin, Ostern 2025

Ich möchte festhalten, dass ich noch nie von einem derart "verwirrenden" Fall gelesen habe, und zwar verwirrend in der Hinsicht, dass, zumindest ich, gar nicht mehr so recht durchblicke, was reale, handfeste, sozusagen "faktische" Fakten sind, was geglaubte, gefühlte, vermutete Fakten sind und was die Presse munkelt.

Wir versuchen hier seit zig Seiten die gesicherte Wahrheit heraus zu extrahieren, scheinen aber immer wieder dahin zu kommen, dass sich Geglaubtes oder Vermutetes untermischt. Eigentlich bräuchte man ein Themen Wiki, das drei Tabellen hat:

1) (Polizeilich) gesicherte Fakten. Bewiesenes.
2) Weitergebenes fundiertes Wissen (Mutter, Business-Seiten)
3) (Unbestätigte) Zeugenaussagen, Vermutungen

Aber schon Kategorie 1) scheitert daran, dass die Polizei manches vage benennt. ("Möglicherweise suchte er auf")

In einem aktuellen Artikel heißt es übrigens aus Sicht der Mutter:

„Er hat nicht viele Erfahrungen mit Alkohol oder Drogen. Er ist eigentlich immer nur am Arbeiten.“

Quelle: https://www.rtl.de/news/vermisster-aleph-christian-von-fellenberg-aus-berlin-seine-letzte-nachricht-handelte-von-heidi-klum-id4362026.html

"Nicht viele Erfahrungen mit Alkohol und Drogen" klingt aber auch anders als "rauchte gelegentlich eine Zigarette", auch wenn Nikotin faktisch unter "Drogen" fallen mag.

Weiter heißt es da:

Vielleicht habe sich ihr Sohn in etwas verrannt und würde sich deshalb nicht melden.

Quelle: https://www.rtl.de/news/vermisster-aleph-christian-von-fellenberg-aus-berlin-seine-letzte-nachricht-handelte-von-heidi-klum-id4362026.html

Was soll denn das heißen, "sich in etwas verrant"?

@Nala-Nyna
Ich denke einfach sie versucht es sich irgendwie zu erklären. Allerdings kann ich nicht ganz nachvollziehen, warum sie die WhatsApp-Nachricht sinngemäß wiedergibt. Hat sie sie nicht mehr?

Ansel schrieb:Weiter hätte er gesagt: "Soll ich sie um ein Autogramm fragen? Ach nein, ich frage lieber sie, ob sie ein Autogramm von mir will, ich bin ja der Sohn von Marisol Palma"

Mein Urteil?: Alles Lügen und grandiose Selbstüberschätzung

Ich könnte mir auch Zynismus vorstellen. Seiner Mutter, die in alles ihn betreffend (er ist weit ü 30!!!) involviert zu sein scheint und alles, aber auch alles über ihren Sohn zu wissen meint, mal eins auswischen.
Nur so ein Gedanke. Schuss vor den Bug sozusagen. Vielleicht auch deshalb ihre Anreise.

Diarmuid schrieb:(er ist weit ü 30!!!)

Mit 33?
Da runde ich noch ab.

Diarmuid schrieb:mal eins auswischen.
Nur so ein Gedanke. Schuss vor den Bug sozusagen.

Naja, wenn sie das Schuss gegen den eigenen Bug verstanden hätte, würde sie es den Medien verschweigen. Dass sie es erwähnt, ist für mich ein Zeichen, dass sie es positiv bis neutral verstanden haben muss, aber eher positiv, vielleicht als flappsigen Scherz.

kuestenkind76 schrieb:Ich denke einfach sie versucht es sich irgendwie zu erklären. Allerdings kann ich nicht ganz nachvollziehen, warum sie die WhatsApp-Nachricht sinngemäß wiedergibt. Hat sie sie nicht mehr?

Ich denke sie hat eben einfach nur den Inhalt wiedergeben.
Ich denke nicht, dass es etwas damit zu tun hat, ob sie die Nachricht noch hat oder nicht.

kuestenkind76 schrieb:Allerdings kann ich nicht ganz nachvollziehen, warum sie die WhatsApp-Nachricht sinngemäß wiedergibt. Hat sie sie nicht mehr?

Ist es denn eine WhatsApp Nachricht? Ich dachte es wäre ein Telefonat gewesen. Warum sonst hätte es gehießen „kannst du sie sehen“?

Diarmuid schrieb:Ich könnte mir auch Zynismus vorstellen.

Das habe ich mir auch gedacht. Im Grunde kennen wir die Tiefe der Beziehung nur durch die Erzählung der Mutter. Sie vermittelt den Eindruck einer innigen Mutter/Sohn Beziehung, in der es keine Geheimnisse zu geben scheint. Anderseits macht sie aber Äußerungen wie:

Nala-Nyna schrieb:Vielleicht habe sich ihr Sohn in etwas verrannt und würde sich deshalb nicht melden.

Falls sie zu dem etwas keine Vermutung hat, hat er ihr offenbar doch nicht alles erzählt. Falls doch, wäre das vielleicht ein Ansatz.

Diarmuid schrieb:Ich könnte mir auch Zynismus vorstellen. Seiner Mutter, die in alles ihn betreffend (er ist weit ü 30!!!) involviert zu sein scheint und alles, aber auch alles über ihren Sohn zu wissen meint, mal eins auswischen.
Nur so ein Gedanke. Schuss vor den Bug sozusagen. Vielleicht auch deshalb ihre Anreise.

@Diarmuid
Deine Beschreibung finde ich sehr hart.

Im Übrigen schließe ich auch Eitelkeit aus.
Ich nehme eher eine Prise Selbstironie wahr und finde so einen Humor lustig. Denn wer weiß, vllt schätzt die Mutter gerade die Klum nicht … und deshalb so ein spezielles Witzchen seitens Alephs. Ein aufheitender, espritvoller Smalltalk zwischen Mutter und Sohn, mehr nicht.

Dazu fällt mir Roger Willemsen ein ...

Nochmal zu ist die "Personalvermittlungsagentur" eine "Ente" (wie der Beruf Liquidator):

rattich schrieb:Es kann auch gut sein, dass die internationale Personalvermittlungsagentur bisher nur geplant, aber noch nicht umgesetzt war. Alephs Mutter sagt in einem Interview von RTL:

„Mein Sohn hatte sehr viel vor sich, war am Anfang, sein eigenes Unternehmen weiterzubringen …“
https://www.rtl.de/news/berlin-aleph-christian-von-fellenberg-seit-wochen-vermisst-letzte-nachricht-ging-um-heidi-klum-id4362026.html, Min. 01:30

Ich nehme an, dass die Mutter hier mit dem „eigenen Unternehmen“ die chilenisch-kolumbianische Personalvermittlungsagentur meint.

Das ist nicht auszuschließen, dennoch wäre es dann schon anfangs in den Medien falsch dargestellt worden. U. g. "ansässig" heißt für mich, das Unternehmen hat eine Adresse (und ist evtl. schon in entspr. Registern eingetragen):

Fyra schrieb am 27.04.2025:Der 33-jährige Fellenberg ist Eigentümer einer in Chile und Kolumbien ansässigen Personalagentur. Die Agentur vermittelt Arbeitskräfte aus Lateinamerika an deutsche und europäische Unternehmen. Die Geschäfte laufen gut.

Quelle: https://www.bz-berlin.de/berlin/familie-aus-chile-bittet-um-hilfe

Warum haben wir über dieses Unternehmen im WWW nichts gefunden?

Wenn ich richtig informiert bin, erwähnte A. es in keinem seiner selbst erstellten Profile?
Und meine Frage, ob hier Jemand einen Namen (bzw. Homepage) zur Agentur gefunden hat, blieb unbeantwortet.
Dabei haben sich hier noch weitere Leute die Mühe gemacht und recherchiert, etwa @MarkScott und @ClearWater.
Beitrag von ClearWater (Seite 56)

Zu dem Heidi-Klum Telefonat mit der Mutter: Darin sehe ich einfach ein in einen Scherz verpacktes Kompliment an seine Mutter. Man nennt irgendeinen Promi, der einen am schnellsten einfällt, weil Soho für in Promiumfeld bekannt ist. Und bringt dann zum Ausdruck, ich brauche kein Autogramm, denn du bist ja ohnehin noch toller.

Ich kann mir nicht vorstellen, dass sich nicht nachweisen lässt, ob er dort war. Wenn er dort war, muss es Spuren geben. Schon deshalb, weil es dort sicherlich Überwachungskameras gibt.

Bei der Schlüsselkarte habe ich mir gedacht, dass er sie einfach vergessen hat. Eine wird ja oft nur genutzt, um Stromzufuhr zu aktivieren. Vielleicht hat er gedacht, die von ihm für den Zutritt benutzte Karte habe er eingesteckt.

Smartwatch: Vielleicht wurde sie zunächst gestohlen/ihm unter Androhung von Gewalt abgenommen, die Situation ist eskaliert. Und dann wurde sie entsorgt, weil der Täter erst danach erkannte, dass sie ihn ortbar machen würde.

Ich glaube eher an ein Gewaltverbrechen, das mit seinen vorherigen Aktivitäten an diesem Tag nicht in Verbindung steht.

klara.verstand schrieb:Ich kann mir nicht vorstellen, dass sich nicht nachweisen lässt, ob er dort war. Wenn er dort war, muss es Spuren geben. Schon deshalb, weil es dort sicherlich Überwachungskameras gibt.

28. ÜBERWACHUNGSKAMERAS
Die Mitglieder und ihre Gäste sollten sich bewusst sein, dass wir aus Sicherheitsgründen in allen unseren Houses Überwachungskameras einsetzen.
https://www.sohohouse.com/de/terms-and-policies/house-rules

Dass es Überwachungskameras gibt, kann man nachlesen. Entsprechende Aufzeichnungen scheinen jedoch nicht vorzuliegen.
Was für Spuren könnte es sonst noch geben? Die gesamten Räumlichkeiten nach seinen Fingerabdrücken und seiner DNA abzusuchen, kann man ausschließen.
Wenn es dann auch keine Zeugen gibt, die sich an ihn erinnern, dann bleibt seine Anwesenheit eben offen.

watnu schrieb:Nochmal zu ist die "Personalvermittlungsagentur" eine "Ente" (wie der Beruf Liquidator):
rattich schrieb:
Es kann auch gut sein, dass die internationale Personalvermittlungsagentur bisher nur geplant, aber noch nicht umgesetzt war. Alephs Mutter sagt in einem Interview von RTL:

„Mein Sohn hatte sehr viel vor sich, war am Anfang, sein eigenes Unternehmen weiterzubringen …“
https://www.rtl.de/news/berlin-aleph-christian-von-fellenberg-seit-wochen-vermisst-letzte-nachricht-ging-um-heidi-klum-id4362026.html, Min. 01:30

Ich nehme an, dass die Mutter hier mit dem „eigenen Unternehmen“ die chilenisch-kolumbianische Personalvermittlungsagentur meint.
Das ist nicht auszuschließen, dennoch wäre es dann schon anfangs in den Medien falsch dargestellt worden. U. g. "ansässig" heißt für mich, das Unternehmen hat eine Adresse (und ist evtl. schon in entspr. Registern eingetragen):
Fyra schrieb am 27.04.2025:
Der 33-jährige Fellenberg ist Eigentümer einer in Chile und Kolumbien ansässigen Personalagentur. Die Agentur vermittelt Arbeitskräfte aus Lateinamerika an deutsche und europäische Unternehmen. Die Geschäfte laufen gut.

Quelle: https://www.bz-berlin.de/berlin/familie-aus-chile-bittet-um-hilfe
Warum haben wir über dieses Unternehmen im WWW nichts gefunden?

Wenn ich richtig informiert bin, erwähnte A. es in keinem seiner selbst erstellten Profile?
Und meine Frage, ob hier Jemand einen Namen (bzw. Homepage) zur Agentur gefunden hat, blieb unbeantwortet.
Dabei haben sich hier noch weitere Leute die Mühe gemacht und recherchiert, etwa @MarkScott und @ClearWater.
Beitrag von ClearWater (Seite 56)

@watnu

https://www.ihk.de/stuttgart/fuer-unternehmen/recht-und-steuern/gesellschaftsrecht-unternehmensformen/wahl-der-rechtsform-
gesellschaftsrecht/aufloesung-gmbh-677262#:~:text=Aufgabe%20der%20Liquidatoren%20ist%20es,im%20Dienst%20der%20Abwicklung%20stehen.

Habe hier mal grundsätzliches zur Liquidation eingestellt, siehe oben. Ein paar Sätze aus dem o.a. Link. Wer sich darüber mehr
informieren möchte, lese bitte den Link.

Handelsregister Eintrag Voraussetzung,
Geschäftsführer, meist automatisch Liquidator, aber sollte differenziert betrachtet werden,
nach Auflösung + Eintragung Handelsregister § 67 GmbHG.

Grundsätzlich kann jede voll geschäftsfähige, natürliche Person Liquidator werden, welche auch Geschäftsführer werden kann.
§ 66 Abs.1 Geschäftsführer automatisch.

Sperrjahr Vermögensverträge jeglicher Art verboten.

Ansässig heißt wie Du schreibst eine Firmenadresse.
Liquidator ist kein Beruf, sondern wird bestellt vom Gericht, oder durch Gesellschaftsvertrag benannt.

Das Sperrjahr war ja wohl bis April 25 für die Auflösung seine Firma in Berlin. Das passt gut mit seiner Reise, da er nun wieder
voll handlungsfähig werden kann. Ich gehe wie Du davon aus, dass er in der Planungsstufe war, da wollte er evtl. mit
dem Geschäftspartner sich im Soho treffen, um hier weiter die Vermittlungsagentur für Fachkräfte zu installieren. Dieses treffen
kam wohl nicht zustande. Wie es ihm damit erging, das ist die Frage, ebenso wie sein Verschwinden.

Ich habe keine Eintragungen von AvFP gefunden, und weder Du noch @MarkScott, da es keine gibt aufgrund der Sperrfrist.

emz schrieb:Dass es Überwachungskameras gibt, kann man nachlesen. Entsprechende Aufzeichnungen scheinen jedoch nicht vorzuliegen.
Was für Spuren könnte es sonst noch geben? Die gesamten Räumlichkeiten nach seinen Fingerabdrücken und seiner DNA abzusuchen, kann man ausschließen.
Wenn es dann auch keine Zeugen gibt, die sich an ihn erinnern, dann bleibt seine Anwesenheit eben offen.

Man muss sich im Soho doch namentlich ausweisen. Ob das dann im System gespeichert wird, keine Ahnung, aber das erhöht die Wahrscheinlichkeit für Zeugen.
Ansonsten durch das Bewegungsprofil seiner Smartwatch, sein Handy im dortigen W-Lan oder seine Kreditkartenabrechnung, wenn er mit Karte gezahlt hat? Da gibt es doch zig Möglichkeiten.

@ClearWater
Damit nichts durcheinandergerät:

Mein Post bezog sich auf die angebliche in Chile und Kolumbien ansässige Personalagentur (siehe Zitat bzw. Text der BZ in meinem vorherigen Post).

Die Liquidation bezog sich auf sein eigenes, deutsches Unternehmensgeflecht (Scall…), das A. selbst liquidierte. Dadurch wurde er in manchen Medien unzutreffend als Liquidator im Auftrag fremder Unternehmen bezeichnet Das war wohl eine zu oberflächliche Recherche im schnelllebigen Clickbait-Zeitalter. Siehe dazu:

watnu schrieb:Dass er nicht im Auftrag anderer Unternehmer als "Liquidator" tätig war, wurde inzw. im Thread mehrfach klargestellt, zuletzt hier:

[...]

( Das war wohl eine "Zeitungsente", z. B. auf https://www.morgenpost.de/bezirke/mitte/article408885885/spur-endet-an-siegessaeule-wo-ist-aleph-christian-von-fellenberg.html )

Dass "Personalvermittlung" auch als einer der Unternehmenszwecke von Scallenberg angegeben war, weiß ich. Nur war dieses Unternehmen in D ansässig.

karajana schrieb:Da gibt es doch zig Möglichkeiten.

Mag ja sein. Aber anscheinend hat keine dieser Möglichkeiten zu einem Ergebnis geführt.
Und so konnte seine Anwesenheit im Soho weder verifiziert noch falsifiziert werden.