Aleph Christian von Fellenberg verschwunden, Berlin, Ostern 2025

Das stimmt schon, nur das Problem in diesen Fällen ist immer, dass man erst hinterher schlauer ist. Persönlich fände ich es besser, dass generell bei verschwundenen Personen zumindest so etwas wie Funkzellenabfragen durchgeführt werden. Auch bei Aleph kann momentan nicht 100%ig ein Verbrechen ausgeschlossen werden.

Diese Smartwatch hieß es war zuletzt um Siegessäule herum eingeloggt. Ich geh jetzt mal davon aus, dass sie nicht woanders noch unmittelbar vorher war außer auf einem typischen Weg vom Hotel dorthin. Es wäre aber wohl auch möglich, dass sie dort dann abgeschaltet wurde, mit AvF woandershin gelangte (er in ein Auto stieg um in eine Wohnung zu fahren) und dann wieder (eingeschaltet) im Park deponiert wurde. Wir wissen wohl nicht ob sie eingeschaltet deponiert wurde? Habe ich etwas übersehen?

Gegen Unfall spricht die Uhr im Gebüsch.
Gegen Absetzen, dass er recht viel im Hotel zurückgelassen hat: Die Uhr, beide Pässe, das Notebook, Bargeld.
Dann bleibt Suizid und Verbrechen. Da glaube ich eher letzteres, wenn er zu jemand, zu dem er auf anderen Terminen in diesen Tagen Kontakt bekommen hat, ins Auto gestiegen ist oder in eine Wohnung ging. (nach mündlicher Vereinbarung, wenn man keine Spur so eines Kontakts gefunden hat). - Entweder jemand von dem man sich für Geschäfte etwas erhoffte, der sich aber alles andere als kooperativ entpuppte, sondern andere Absichten hatte. Aber um die Uhrzeit? - Doch eher ein ganz privates Rendez-Vouz nachts?
Eine Situation eskalierte, etwas lief schief, oder man wollte ihn bei der Gelegenheit ausrauben (dachte man bekommt seine Karte mit Zimmernummer)?
Ich glaube schon, dass man in und um Berlin nachts verschwinden kann, oder zum Verschwinden gebracht werden kann.

Allerdings hat er Personalausweis und seine Kreditkarten mitgenommen, das spräche wieder eher für ein Untertauchen. Und da ist noch das Thema mit den verschwundenen türkisfarbenen Sportschuhen. Es ist unübersichtlich.

@Felix80
Aber mit einem deutschen Personalausweis kommt man halt nicht aus Europa raus, da wäre ein Reisepass viel nützlicher gewesen. Gerade mit dem deutschen kommt man in fast jedes Land.

Okay, wenn es Suizid gewesen sein könnte... vielleicht sucht man wirklich an der falschen Stelle. Das Moltke-Denkmal: Moltke wurde 1945 zum Tode verurteilt und in Plötzensee hingerichtet. Wenn er Suizid begangen hat, könnte die Uhr ein Hinweis auf seinen Verbleib sein, den er selbst als Spur gelegt hat. Vielleicht soll die Uhr auf etwas hinweisen, zum Beispiel Plötzensee?
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Oder...andere Idee: Er hat am 20.04. die Party Old School House Party in Charlottenburg/Kurfürstendamm (Fasanenstraße) besucht. Vom Hilton aus 1:08 Fußweg über Tiergartenstraße. Man könnte Richtung Siegessäule laufen und dann runter: 1:16 h Fußweg.

Wenn er gern gewandert ist, dürfte das für ihn machbar gewesen sein.

Gelbfuß22 schrieb:Okay, wenn es Suizid gewesen sein könnte... vielleicht sucht man wirklich an der falschen Stelle. Das Moltke-Denkmal: Moltke wurde 1945 zum Tode verurteilt und in Plötzensee hingerichtet. Wenn er Suizid begangen hat, könnte die Uhr ein Hinweis auf seinen Verbleib sein, den er selbst als Spur gelegt hat. Vielleicht soll die Uhr auf etwas hinweisen, zum Beispiel Plötzensee?
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Geheime Zeichen und eine historische Schnitzeljagd zu seinem Verbleib? Also, das halte ich nun wirklich für abwegig. Zumal der Plötzensee komplett eingezäunt ist wegen der Wildbader. Ja, da kann man auch drüber klettern und machen im Sommer auch etliche, aber der Zaun ist schon hoch. Geht mir bis zur Schulter und ich bin nicht klein. Und das Strandbad wird zu Ostern noch zu gehabt haben. Zumal das null seine Hood gewesen ist da im Wedding.

https://www.ardmediathek.de/video/der-tag-in-berlin-und-brandenburg/vermisst-in-berlin-aleph-christian-von-fellenberg-mutter-sucht-verzweifelt-nach-ihrem-sohn/rbb/Y3JpZDovL3JiYl8zMDc1Y2U3Ny00NjgwLTRkYTItOTA3OC03YmFlOWQ0ZDQ2YzBfcHVibGljYXRpb24

mit Handy und Portemonnaie unterwegs (Sprecher) und er war im Soho Club, sagt die Mutter.

Gelbfuß22 schrieb:Vielleicht soll die Uhr auf etwas hinweisen, zum Beispiel Plötzensee?

In der Nähe des Denkmals im Gebüsch wurde die Uhr gefunden – eher ein Hinweis darauf, dass sie entsorgt wurde.

Gelbfuß22 schrieb:Vom Hilton aus 1:08 Fußweg über Tiergartenstraße. Man könnte Richtung Siegessäule laufen und dann runter: 1:16 h Fußweg.

Klar, kann man machen, man kann die Strecke auch joggen.

Gelbfuß22 schrieb:Das Moltke-Denkmal: Moltke wurde 1945 zum Tode verurteilt und in Plötzensee hingerichtet.

Sachma, wie kommst Du denn darauf, daß der Moltke vom Denkmal der 1945 hingerichtete Widerstandskämpfer Moltke gewesen sei? Der Denkmal-Moltke lebte von 1800 bis 1891 und war sein Urgroßonkel.
Ist das so schwer, kurz mal Wikipedia aufzurufen und Lebensdaten zu überprüfen, bevor man so einen Blödsinn postet?

Die drei Denkmäler an der Siegessäule/am Großen Stern stellen Bismarck, Roon und Moltke dar. Alle drei waren Zeitgenossen, wie man unschwer an dieser Fotografie erkennen kann:



Quelle: Wikipedia: Moltke-Denkmal (Berlin)
Quelle Bild: Wikipedia: Helmuth von Moltke (Generalfeldmarschall)

Gelbfuß22 schrieb:Wenn er Suizid begangen hat, könnte die Uhr ein Hinweis auf seinen Verbleib sein, den er selbst als Spur gelegt hat. Vielleicht soll die Uhr auf etwas hinweisen, zum Beispiel Plötzensee?

Plötzensee ist eine völlig falsche Fährte.
Auf diesen Zug muß niemand aufspringen.

@tombarnaby
Danke für die geschichtliche Einordnung!

Sowas wie Plötzensee kommt raus, wenn wir keine weiteren Informationen haben. Bevor wir nun alle weiteren Denkmäler im Tiergarten besprechen und darüber einen möglichen Verbleib des Gesuchten ableiten, wäre es vielleicht wirklich besser, diesen Thread ruhen zu lassen, bis es was Neues gibt.

CurlySue_ schrieb:Sowas wie Plötzensee kommt raus, wenn wir keine weiteren Informationen haben.

Das mit dem "falschen" Moltke liegt aber nicht an fehlenden Infos zum Fellenberg-Fall.
Das ist einfach nur wildes "ins Blaue" schreiben.

Die drei Denkmals-Herren stehen in zeitlichem und thematischem Zusammenhang. Mit ein bißchen Nachdenken ist doch klar, daß da kein Widerstandskämpfer vom 20. Juli 1944 dazu paßt.

CurlySue_ schrieb:Bevor wir nun alle weiteren Denkmäler im Tiergarten besprechen

Keine Angst! ;-)
Weiterer Geschichtsunterricht kommt von meiner Seite nicht.
Am Großen Stern stehen ja nur die drei.

Persönlich würde ich Suizid ausschließen. Wie ich Marisol einschätze ist sie sehr feinfühlig und empathisch und hat eine gute und vertrauensvolle Beziehung zu ihrem Sohn. Einem Suizid liegt zu 90% eine psychische Erkrankung zugrunde. Ansonsten können Kurzschlussreaktionen wegen z.B. Liebeskummer oder akuten finanziellen Problemen Suizid auslösen.
Aber all diese Faktoren sind zumindest von außen bei Aleph nicht erkennbar.
Deshalb präferiere ich nach wie vor ein Untertauchen.

tombarnaby schrieb:Weiterer Geschichtsunterricht kommt von meiner Seite nicht.

Trotzdem danke dafür. :D

Moltke hin, Moltke her – ganz sicher war es kein "Zeichen", dass die Uhr dort landete. Das ist ebenso ausufernd phantasievoll wie manches hier zu den Tattoos.

Felix80 schrieb:Aber all diese Faktoren sind zumindest von außen bei Aleph nicht erkennbar.

Felix80 schrieb:Wie ich Marisol einschätze ist sie sehr feinfühlig und empathisch und hat eine gute und vertrauensvolle Beziehung zu ihrem Sohn

Du sagst es ja selbst - von außen nicht erkennbar. Und auch die Mutter muß (falls es einen Suizid gab) nichts gemerkt haben. Auch bei zb Lubitz wird niemand aus seinem nahen Umfeld geahnt haben, was er vor hat.

Nicht ohne Grund sind Angehörige nach einem Suizid meistens wie vor den Kopf geschlagen.

Silberstreif. schrieb:Gegen Absetzen, dass er recht viel im Hotel zurückgelassen hat: Die Uhr, beide Pässe, das Notebook, Bargeld.

Meine Theorie ist folgende.

Für mich sieht das wie eine Vorsichtsmaßnahme gegen Ausrauben aus. Ich nehme an, er wollte sich mit jemandem treffen. Wie bereits durch mehrere angemerkt, ist der Tiergarten ein nicht unumstrittener Ort in Berlin. Ich würde da nachts auf keinen Fall durchgehen.

Mit wem er sich treffen wollte, ist natürlich die große Frage. Selbst wenn er auf "gut Glück" zum Cruisen dorthin gegangen sein sollte und man ihm was angetan hätte, wäre er nicht spurlos verschwunden. Der oder die Täter hätten ihn liegenlassen und wären abgehauen.

Es scheint, als gilt es, die Verbindung zu ACvF verschleiern zu wollen. Doch warum?

Die gefundene Smartwatch wirkt auf mich wie weggeworfen. Entweder von ihm selbst, um ein Zeichen zu setzen, dass er DORT an dem besagten Ort war oder er wurde gezwungen, die Uhr abzunehmen und wegzuwerfen, so dass man ihn nicht orten kann.

Das Moltkedenkmal ist ja relativ nahe an dem Kreisverkehr bzw. einer abzweigenden Straße, an der ein Fahrzeug leicht halten kann. Evtl. hat er sich dort mit jemandem verabredet. Ob er hingelaufen ist vom Hilton aus? Vielleicht hat er ein Taxi angehalten?

Fazit ( für mich ):
Meiner Meinung nach kann er im Tiergarten / nähe Siegessäule nur in ein Auto eingestiegen sein, sonst hätte man ja mit Hunden seine Spur verfolgen können. So scheint es, als hätte er sich in Luft aufgelöst.

Ich frage mich bei solchen Fällen immer wieder, was könnte einen Menschen bewegen, sich „abzusetzen“.

Klar, es gibt sicherlich finanzielle Gründe usw aber muss man sich dann so absetzen, dass die Familie im Unklaren bleibt?

Ich weiß, bei jedem Vermisstenfall wird diese Möglichkeit diskutiert. Sie erscheint mir doch immer recht abwegig, da es einfach schwierig ist, zu verschwinden und dann auch verschwunden zu bleiben.

Ich konnte leider auch keine Zahlen finden, wieviele Menschen in Deutschland jährlich untertauchen.

In diesem Fall würde ich auch denken, dass er besser in Chile oder Kolumbien hätte untertauchen können.

ichhier schrieb:Ich konnte leider auch keine Zahlen finden, wieviele Menschen in Deutschland jährlich untertauchen.

Das Interview, das ich gestern verlinkte (Bild.de, Vermisstenstelle Berlin), erschien 2018 wohl in mehreren Medien:

„Verschwundene Kinder gehen sofort in die Fahndung. Jugendliche und Erwachsene werden erst einmal zehn Tagen von der örtlichen Polizeidirektion bearbeitet. Danach landen sie auf meinem Schreibtisch“, erklärt der Kommissariatsleiter.

Laut Statistik wurden im vergangenen Jahr in Berlin 1442 Kinder, 4544 Jugendliche und 4896 Erwachsene als vermisst gemeldet. Zwei Drittel von ihnen sind männlich. Nur zwei Prozent aller Vermissten sind Langzeitvermisste – sie sind länger als ein Jahr verschwunden.

Nicht mehr nach Hause zu kommen, kann viele Gründe haben: eine Laune oder die Lust auf einen Neuanfang, Stress mit Eltern oder Streit mit dem Partner, hohe Schulden oder eine schwere Krankheit. Nur wenige werden Opfer eines Verbrechens.

Quelle: https://www.berliner-zeitung.de/archiv/vermisste-berliner-jedes-jahr-verschwinden-tausende-li.1367361

Viele Minderjährige, die ausreißen, kommen nach wenigen Tagen wieder zurück. Deshalb ist der Prozentsatz der Langzeitvermissten relativ gering.

Felix80 schrieb:Persönlich fände ich es besser, dass generell bei verschwundenen Personen zumindest so etwas wie Funkzellenabfragen durchgeführt werden. Auch bei Aleph kann momentan nicht 100%ig ein Verbrechen ausgeschlossen werden.

Da müsste man aber erst die Gesetze grundlegend ändern. Zur Zeit wäre eine solche Funkzellenabfrage im vorliegenden Fall nicht zulässig, denn es läuft ja nicht einmal ein Ermittlungsverfahren. (Der Fall liegt meines Wissens nach immer noch bei der Vermisstenstelle der Berliner Polizei). Und ein solches Ermittlungsverfahren könnte und würde man erst einleiten, wenn es konkrete Hinweise auf ein Verbrechen gäbe. Die Tatsache, dass man ein Verbrechen "nicht 100%ig" ausschließen kann (was man ja selten kann), reicht dazu nicht aus.

Abgesehen davon dürfte es rein praktisch gesehen unzumutbar sein, bei jedem Vermisstenfall gleich eine Funkzellenabfrage zu starten. Und zwar unzumutbar sowohl für die Polizei als auch für die Provider. Immerhin verschwinden in Deutschland pro Jahr rund 10.000 Menschen.

Drittens: Ich persönlich lege keinen Wert darauf, gleich die volle Zuneigung der Polizei zu erfahren, wenn ich mal ein paar Tage nicht zu erreichen bin. Und ich kenne eine Menge Leute, denen es genauso geht.

@Klarmann
Da am Moltkedenkmal am Spreeweg ist auch eine Bushaltestelle, er könnte auch mit dem Bus gekommen und dort ausgestiegen sein.

Nur was dann? Er hat sich dort mit jemanden verabredet und steigt in ein Auto ein. Könnte sein, aber warum gleich die Uhr entledigen und ins Gebüsch werfen? Okay, wenn geplant wäre zu verschwinden. Aber dann hätte er sie auch im Hotel zurücklassen können.

Oder er wurde überfallen und die Uhr wurde ihm abgenommen und ins Gebüsch geworfen. Er blieb im Auto und jemand fuhr mit ihm weg, Aus welchem Grund? Mir fällt dazu nichts ein.

Natürlich rein spekulativ: vielleicht hat er schlicht vergessen, die Uhr im Hotel zu lassen und ihm fiel dann unterwegs ein, dass er damit ortbar wäre. Deswegen einfach spontan dort gelassen. Dadurch, dass der Ort so viele Möglichkeiten eröffnet, wohin er danach wie gekommen sein könnte, eignet er sich dafür ganz gut.