Prozess wegen Kindesentführung gegen Christina Block u. a.

calligraphie schrieb:Was meinst Du, wohin sollen die Angriffe auf die Richterin führen?

Wahrscheinlich ist Ziel, eine dienstliche Erklärung der Vorsitzenden zu erhalten und diese dann zur Grundlage für einen weiteren Befangenheitsantrag der Angeklagten zu machen. Meine Vermutung.

Ich habe noch einen weiteren Artikel zu dem Befangenheitsvorwurf gefunden.


https://www.flz.de/block-prozess-eugen-block-wirft-richterin-befangenheit-vor/cnt-id-ps-f1daa70a-dd68-4410-a207-93d9c3c13f7c

LeonardodV schrieb:Die Dienstaufsichtsbeschwerde dient wohl in erster Linie dazu herauszubekommen, ob Frau Hildebrandt hier irgendwie involviert war. Dazu wird das erst einmal behauptet.

Danke für den Hinweis!

LeonardodV schrieb:Interessant daran ist doch in erster Linie, dass die Familie Block in Gestalt von Eugen nun doch den Weg zu einem hervorragenden Strafverteidiger, nämlich Strate, gefunden hat. Das könnte, was die Verteidigungsverhältnisse der CB angeht, noch interessant werden.

Und ein Schelm, wer Böses dabei denkt, dass das beklagte Interview in Eugens Haus-und-Hof-Postille erschienen ist…

FrokenLisbeth schrieb:Wenn die dänische Polizei Hensel klargemacht hat, dass sie weiterhin eine reale Gefahr v.a. für ihn aber auch seine Familie sieht, warum sollte er der Presse stecken,

Ich glaube gar nicht, dass er das "der Presse gesteckt" hat.
Möglicherweise eine Unachtsamkeit.
Soweit uns bekannt, weiss nur die Hensel- Seite, wo und unter welchem Namen die Kinder jetzt leben.

FrokenLisbeth schrieb:über den Praktikumsplatz oder evtl. Freunde haben gedankenlos darüber gesprochen.

Ich gehe eigentlich davon aus, dass K. das Praktikum nicht unter ihrem Klarnamen, sondern unter ihrem alias Namen absolviert.
Falls sie das tatsächlich unter ihrem Klarnamen macht, wäre auch das aus meiner Sicht eine Unachtsamkeit der Hensel-Seite.

Ich kann deine Gedankengänge nachvollziehen und ich war auch wirklich überrascht, dass das durchgesickert sein soll.
Aber ich gehe davon aus, dass die Seite der Familie Block dafür nicht verantwortlich ist, weil die vermutlich tatsächlich nicht wissen wo die Kinder sind.

Ich musste nie so leben, und ich kann mir nur im Ansatz vorstellen, wie das sein muss, wenn man niemanden sagen darf, wer man wirklich ist.
Irgendjemand ist über diese Hürde gestolpert. Menschlich nachvollziehbar, aber natürlich ungünstig für die Sicherheitslage.

emz schrieb:weiß eigentlich noch jemand, wie hoch der Stundensatz ist, den der Strate so nimmt?

Strate? Eher 1000 als 500 Euro.

Hanseatisch durch und durch, das passt zu Eugen Block. Auch die Preisklasse. Und im Gegensatz zum Luftikus Bott ist Strate ein sehr seriöser Jurist, der sich seine Dr. h.c. zu Recht hart erarbeitet hat.

emz schrieb:Das hätte Eugen Block doch einfacher auch haben können, oder? Er hätte sich auf sein Zeugnisverweigerungsrecht berufen können und gut wäre es gewesen, würde ich jetzt mal so laienhaft vermuten.

Nun, so macht er über die Medien auf die vorsitzende Richterin und ihre Charakterisierung durch eine Kollegin in den Medien aufmerksam.

anthe schrieb:Das finde ich ein bisschen ironisch, da man in den vergangenen Monaten den Eindruck gewinnen konnte, dass die Verteidigungsstrategie CBs zu einem Großteil darauf ausgelegt war, die Sympathie der Öffentlichkeit als gedemütigte Mutter zu gewinnen.

Nun, was Angeklagte dürfen, dürfen Beamte halt nicht so einfach. Und Richter erst gar nicht. PR im Sinne "Vollblut-Richterin" ist jetzt auch nicht wirklich positiv, da würde ich mir lieber einen "kühlen Kopf" wünschen.

Origines schrieb:Hanseatisch durch und durch, das passt zu Eugen Block. Auch die Preisklasse. Und im Gegensatz zum Luftikus Bott ist Strate ein sehr seriöser Jurist, der sich seine Dr. h.c. zu Recht hart erarbeitet hat.

Vielleicht versucht der Patriarch, auf diese Weise seine Tochter zu überzeugen, entweder ihren Verteidiger zu wechseln oder zumindest Strate mit an Bord zu holen. Evtl. denkt er auch, dass sie überfordert und nicht in der Lage ist, alleine die richtigen Entscheidungen zu treffen.

anthe schrieb:Evtl. denkt er auch, dass sie überfordert und nicht in der Lage ist, alleine die richtigen Entscheidungen zu treffen.

DAS denkt er meiner Meinung nach mit Sicherheit!

calligraphie schrieb:Ich verstehe gar nicht, warum sich nun Herr Block Senior noch zu Wort meldet?

Der will die beiden Jüngsten zurück haben, wie er sagt:

Block mache die angebliche Befangenheit zum Thema, weil die von ihm gewünschte "Zusammenführung seiner Familie ohne ein unabhängiges Gericht nicht möglich ist", heißt es in der Mitteilung weiter.

https://hamburg.t-online.de/region/hamburg/id_100984830/block-prozess-hamburg-eugen-block-geht-gegen-richterin-vor.html

@emz
Da beschleicht mich ein wenig ( oder sogar sehr stark) das Gefühl, dass es hier auch Herr Block ist und war, der in irgendeiner Weise einen hohen Erwartungsdruck auf seine erwachsene Tochter ausgeübt hat. Sein Wille solle geschehen. Frau B hat nicht „ abgeliefert“, auf deutsch, sie hat es in den Sand gesetzt. Aktion Kinderrückführung, mal wieder gescheitert. Jetzt hakt er noch mal nach und greift ein. „ der Matriarch möchte die Kinder als erstes sehen“ so hieß es doch… von einem der Kidnapper oder?
Ich könnte mir schon gut vorstellen, was Herrn Block antreibt. Sein Alter… es könnte gut sein, dass er die Kinder nie wieder zu Gesicht bekommt. Seine Ehefrau verstorben, der dieser Wunsch auch verwehrt wurde. Die Mutter der Kinder hat es auch nicht geschafft. Überall nur Rückschläge, sicher schwer hinzunehmen, für jemanden, der es gewöhnt sein dürfte, immer die Kontrolle zu haben. Das klappt evtl auf der geschäftlichen Ebene ganz gut, aber es klappt eben nicht immer, wenn es um Familienangelegenheiten oder Kinder geht. Die gehorchen solchen Gesetzen nicht.
Er wird diese Angelegenheit ( Tochter, Enkel/ Hensel usw) sicher als letzten gr Kampf ansehen.
Er hätte es sicher lieber gesehen, wenn sein Name und seine zukünftige soggn Legacy, mit schöneren Dingen verbunden wären als, Opa ohne Enkel, Tochter vor Gericht, Kampf gegen Hensel ( „ den Taugenichts“) quasi verloren.
Da tut er mir direkt leid. Besonders weil er schon im fortgeschrittenen Alter ist und wirklich eine Lebensleistung vorzuzeigen hat. Am Ende des Weges, dann so etwas, privates wird öffentlich, das Image angekratzt. Und er wird sich nicht mehr ändern, dafür ist es zu spät.

emz schrieb:Block mache die angebliche Befangenheit zum Thema, weil die von ihm gewünschte "Zusammenführung seiner Familie ohne ein unabhängiges Gericht nicht möglich ist", heißt es in der Mitteilung weiter.

Nach dieser weiteren nervigen Extraposse haben die Kinder bestimmt übertrieben Lust drauf, die "Familie" zu treffen.

Wenn ein Wiedersehen mit den Kindern tatsächlich das Hauptziel von Eugen und Christina Block sein sollte, dann ist die derzeitige Strategie nicht sonderlich erfolgsversprechend.
Wenn man ein Aufeinanderzugehen erreichen möchte, sollte man nach Wegen außerhalb der gerichtlichen Verfahren suchen.

Es gibt in Hamburg, nicht nur versierte und renommierte Anwält:innen, sondern ebenso erfahrene und renommierte Kinder- und Jugendpsychiater:innen u.ä.
Vielleicht wäre es gut, sich dort mal beraten zu lassen, statt den xten Anwalt ins Feld zu bringen.

anthe schrieb:Vielleicht versucht der Patriarch, auf diese Weise seine Tochter zu überzeugen, entweder ihren Verteidiger zu wechseln oder zumindest Strate mit an Bord zu holen. Evtl. denkt er auch, dass sie überfordert und nicht in der Lage ist, alleine die richtigen Entscheidungen zu treffen.

Wikipedia: Gerhard Strate

Vielleicht denkt er auch, dass Dr.Dr. überfordert ist und/oder nicht kompetent genug.
Nachdem ich Strates Vita gelesen habe, trennen die beiden Welten.

Ich verstehe diesen Befangenheitsvorwurf einfach nicht. Sie ist befangen weil in einem Porträt in einer Zeitung eine andere Richterin etwas positives über sie sagt? Aber es gibt ja nicht Mal einen wirklichen Bezug zu dem Fall. Soll sie wegen dieser Äußerung der anderen Richterin jetzt einfach generell in jedem Prozess an dem sie beteiligt ist befangen sein? Und wenn nicht, wieso begründet das Lob der anderen Richterin eine Befangenheit in diesem spezifischen Prozess? "Vollblut-Richterin" bezieht sich ja offensichtlich nicht auf den CB-Prozess.

@AusLeipzig

Es wird eben einfach aus allen Rohren geschossen.

Das ist einerseits Anwalts Tagesgeschäft und ja auch in anderen Verfahren üblich. Anderseits spiegelt es gewiss auch wider, wie ernst die Lage für den Clan ist.

Dafür spricht ja auch der auffällige Zeitpunkt, jetzt so scharf gegen das Gericht zu schießen - kurz vor K‘s Erklärung/Vernehmung…

Gernhard schrieb:Dafür spricht ja auch der auffällige Zeitpunkt, jetzt so scharf gegen das Gericht zu schießen - kurz vor K‘s Erklärung/Vernehmung…

Der Zeitpunkt hat sich, glaube ich, eher aus der Zeugenladung für Eugen Block ergeben.

Der 85-Jährige hat nach Zugang der Ladung in der vergangenen Woche entschieden, von seinem Aussageverweigerungsrecht Gebrauch zu machen, weil er die Vorsitzende Richterin für befangen hält. "Dieser Artikel und die partielle Mitwirkung der abgelehnten Richterin daran begründen die Besorgnis der Befangenheit", führt Rechtsanwalt Gerhard Strate aus. "Kein Zeuge muss es sich gefallen lassen, von einer befangenen Richterin vernommen zu werden."

Quelle: https://www.focus.de/panorama/prozess-hammer-vater-von-christina-block-wirft-richterin-befangenheit-vor_3314b181-4d77-4a81-8763-0e3e92913c76.html

AusLeipzig schrieb:Ich verstehe diesen Befangenheitsvorwurf einfach nicht. Sie ist befangen weil in einem Porträt in einer Zeitung eine andere Richterin etwas positives über sie sagt? Aber es gibt ja nicht Mal einen wirklichen Bezug zu dem Fall. Soll sie wegen dieser Äußerung der anderen Richterin jetzt einfach generell in jedem Prozess an dem sie beteiligt ist befangen sein? Und wenn nicht, wieso begründet das Lob der anderen Richterin eine Befangenheit in diesem spezifischen Prozess? "Vollblut-Richterin" bezieht sich ja offensichtlich nicht auf den CB-Prozess.

Ich glaube, das Block-Lager hat langsam erkannt, dass ihre Felle schon ziemlich ins Schwimmen geraten sind und neben einer rechtskräftigen Verurteilung außerdem Jahrzehnte guter Reputation in der Hansestadt auf dem Spiel stehen.
Daher wird jetzt nach jedem Hälmchen gegriffen, das irgendwie geeignet scheint, den Gerichtsprozess zu torpedieren.
Ich kann mir auch vorstellen, dass die Aktion außerdem als Seitenhieb auf das ehemals sehr pro-Block gesinnte Abendblatt geschehen ist. Immerhin wurde nicht nur Strate engagiert, sondern mit Schellenberg & Kirchberg auch gleich noch eine PR-Agentur dazu. Der betreffende Artikel erschien ja schon vor 6 Wochen.
Quelle: https://hamburg.t-online.de/region/hamburg/id_100984830/block-prozess-hamburg-eugen-block-geht-gegen-richterin-vor.html

Zaunkönigin schrieb:Der Zeitpunkt hat sich, glaube ich, eher aus der Zeugenladung für Eugen Block ergeben.

Mag sein! Dafür hätte er sich aber doch auch einfach auf sein Zeugnisverweigerungsrecht à la Hanning berufen können, oder?

Ich denke, hier wird - zumindest ergänzend - auch versucht, die Richterin ganz loszuwerden. Kann ich aus Sicht des Block-Lagers sogar nachvollziehen…

anthe schrieb:sondern mit Schellenberg & Kirchberg auch gleich noch eine PR-Agentur dazu.

Heisst das eigentlich, dass Anda nicht wie erwartet abgeliefert hat?

Gernhard schrieb:Mag sein! Dafür hätte er sich aber doch auch einfach auf sein Zeugnisverweigerungsrecht à la Hanning berufen können, oder?

Ich bin mir nicht sicher, aber ich könnte mir vorstellen, dass er als Vater ohnehin ein Zeugnisverweigerungsrecht hätte.


Ob die am Ende mit einer anderen Richterin besser dastehen würden, ist ja noch die Frage.

Gernhard schrieb:Dafür spricht ja auch der auffällige Zeitpunkt, jetzt so scharf gegen das Gericht zu schießen - kurz vor K‘s Erklärung/Vernehmung…

Das zeigt mir, wie intensiv da Nabelschau betrieben wird, kurz vor der Aussage der Tochter so eine Aktion zu initiieren. Da denkt anscheinend niemand daran, was das mit dem Mädchen macht.
Ich an ihrer Stelle wäre richtig sauer und traurig.

Gernhard schrieb:Mag sein! Dafür hätte er sich aber doch auch einfach auf sein Zeugnisverweigerungsrecht à la Hanning berufen können, oder?

Auf dein „oder“ bezogen und @Zaunkönigin
Als Vater und somit Verwandter in gerader Linie muss er nicht aussagen.

Zaunkönigin schrieb:Ich bin mir nicht sicher, aber ich könnte mir vorstellen, dass er als Vater ohnehin ein Zeugnisverweigerungsrecht hätte.

Gernhard schrieb:Mag sein! Dafür hätte er sich aber doch auch einfach auf sein Zeugnisverweigerungsrecht à la Hanning berufen können, oder?

Der hat ja auch nicht einfach "nur" sein Zeugnisverweigerungsrecht wahrgenommen, sondern musste dabei unbedingt noch seine Einschätzung zum Prozess als "Seifenoper" mitgeben.

Zaunkönigin schrieb:Heisst das eigentlich, dass Anda nicht wie erwartet abgeliefert hat?

Da diese Agentur ja laut Artikel von EB direkt beauftragt wurde und nicht von CB, muss das eine mit dem anderen nichts zu tun haben mMn.
EB ist der mit dem ganz dicken Geldbeutel.
Ich weiß nicht, wie viel Kohle die Block-Gruppe beispielsweise für Anzeigen im Jahr ausgibt. Aber es wäre nicht das erste Mal, dass eine den Blocks derart gewogene Berichterstattung wie das Abendblatt sie zu Anfang der ganzen Geschichte abgeliefert hat (noch weit vor der Entführung), durch jahrelange oder gar jahrzehntelange großzügige Beauftragung von Printanzeigen, sagen wir mal, nicht unvorteilhaft beeinflusst wurde.

1Das Ablehnungsrecht steht der Staatsanwaltschaft, dem Privatkläger und dem Beschuldigten zu.

Quelle: §24 StPO. EB hat doch gar kein Recht einen Befangenheitsantrag zu stellen, oder?