Bin hier eigentlich nur stille Mitleserin, aber jetzt muss ich doch was loswerden:
Origines schrieb:PS: Weitsicht und Kompromissbereitschaft kann man von Kindern nicht erwarten. Aber von Erwachsenen. Von Eltern. Und da haben sich beide Elternteile nicht mit Ruhm bekleckert.
Vielleicht waren die Kinder schon viel zu lange kompromissbereit der Mutter gegenüber. Kinder sind sehr anpassungsfähig, wenn ihnen nichts anderes übrigbleibt.
Und als der Zeitpunkt immer näher rückte, dass sie den Vater nach dem Besuch 2021 wieder verlassen müssen, ist es aus ihnen herausgeplatzt: "Wir wollen nicht mehr zurück! Auf keinen Fall und unter keinen Umständen!"
Origines schrieb:So wie Frau Block und Herr Hensel vor Gericht auftreten, wirken beide auf mich wie Menschen, denen Entgegenkommen und Kompromisse schließen sehr schwer fällt. Das ist schwer, wenn Ablehnung oder gar Hass regieren. Und so wie Herr Hensel seit August 2021 agiert hat, fällt es mir schwer in ihm nur das arme, hilflose Opfer zu sehen. Er ist Opfer der angeklagten Straftaten. Keine Frage.
Für mich nicht nachvollziehbar ist, dass du in nur einem kleinen Satz "Er ist Opfer der angeklagten Straftaten" erwähnst, um was es hier eigentlich geht: um Straftaten, die mit hoher krimineller Energie als auch NULL Empathie den Kindern gegenüber begangen wurden; diese Straftaten werden verhandelt und die Mutter ist die Hauptangeklagte.
Origines schrieb:Aber deshalb ist nicht alles, was er in den letzten Jahren getan oder unterlassen hat, mit einem Glorienschein zu versehen. Nein, das darf man auch kritisch sehen. Und das ist weder verwerflich, noch Victim Blaming. Natürlich wollte er nicht, was passiert ist. Aber er hat auch nichts getan, um dieser Eskalationsspirale, die dazu geführt hat, etwas entgegen zu setzen. Frau Block hat vor Gericht gesagt, es sei ihr - nach über zwei Jahren ohne jeden persönlichen Kontakt - eigentlich nur um den Umgang mit den Kindern gegangen.
Natürlich darf man kritisch sehen, was da alles gelaufen ist. Allerdings ist eine objektive Beurteilung doch für Außenstehende absolut unmöglich.. Wahrscheinlich haben sich beide Elternteile vor der Entführung nicht mit Ruhm bekleckert. Darum geht es doch aber nicht. Es geht um die Straftaten und da sitzt nun mal CB auf der Anklagebank und nicht SH.
Dass es CB nur um den Umgang mit den Kindern gegangen sei, glaube ich persönlich ihr im Übrigen nicht.
Origines schrieb:Und so praktisch es ist, immer alles auf Kinder abzuwälzen, ganz klassisch die Argumentation des allein betreuenden Elternteils, hat der Wille des Vaters natürlich deren Wille mit beeinflusst. Eltern sind Autoritätspersonen, geben Sicherheit und Geborgenheit, haben Erfahrung, klare Ziele und viel mehr Möglichkeiten. Das wirkt, bewusst oder unbewusst. Hätte Frau Block ihre Kinder regelmäßig sehen können, dann wären - vermutlich - einige Straftaten nicht passiert. Das mag genauso auch an der Mutter gelegen haben, dass das nicht zustande kam. Aber halt nicht nur.
Und wieder geht es nur um ein - unterstelltes - Fehlverhalten von SH. Was genau wälzt er denn auf die Kinder ab?
Es wurde hier jetzt schon so oft darum gebeten, dass der Wunsch der Kinder beim Vater bleiben zu dürfen, nicht immer wieder in Frage gestellt wird. Dieser Bitte schließe ich mich voll und ganz an. Das hat was mit Respekt vor Menschen - auch Kindern! - und deren Wünschen zu tun. Ich glaube nicht, dass es in Dänemark kein geschultes Fachpersonal gibt... und wenn bei über 130 Befragungen immer wieder das gleiche Ergebnis rauskommt, - nämlich, dass die Kinder NICHT zurück zu ihrer Mutter wollen - wird das seine Berechtigung und seinen guten Grund haben.
Interessant finde ich, dass die große Tochter anscheinend problemlos zum Vater "flüchten" durfte. Das von ihr beschriebene Zuhause in Hamburg scheint nicht von Liebe und Zuwendung, sondern von Leistung und Druck bestimmt gewesen zu sein... Hier der Ausschnitt eines Artikels der "Zeit" , auf den die "Gala" im Februar 2022 Bezug nimmt:
"Es ging einfach nicht mehr"
Es spricht auch die Älteste der vier Kinder. Vor knapp drei Jahren ist die damals 15-Jährige zu ihrem Vater nach Dänemark gegangen. "Ausgerissen" sei sie, heißt es. "Es ging einfach nicht mehr", erzählt die Teenagerin. Nach ihren Worten sei es im Hamburger Zuhause bei der Mutter streng zugegangen, die Erwartungen seien hoch gewesen.
"Vier Tage pro Woche hatten wir Hobbys. Hockey, Ballett, Klavier, Leichtathletik, Schwimmen, Flöte, dazu kam Nachhilfe. Hockeyspiele am Wochenende. Und dann Verabredungen, die sie getroffen hat. Du hast nie freigekriegt. Du durftest unter der Woche nie mal im Bett liegen. Am Wochenende wurden wir auch früh geweckt, weil wir alle zusammen frühstücken sollten – fertig angezogen natürlich." Das Mädchen habe nach den jüngeren Geschwistern gesehen, für sie gekocht und die Hausaufgabenbetreuung übernommen. "Ich hatte viel zu viel Druck."
Großvater Eugen Block, Gründer der Steakhouse-Kette, ist nicht nur der Firmenpatriarch, sondern wird von der Enkelin auch als der unanfechtbare Entscheider innerhalb der Familie skizziert. Als sie einst ihr Kinderzimmer neu gestalten wollte, habe der heute 83-Jährige die Neueinrichtung in die Hand genommen – nach seinem Geschmack.
Quelle:
https://www.gala.de/stars/news/christina-block---zu-viel-druck----aelteste-tochter-spricht-ueber-ihre-kindheit-24006844.htmlIch könnte mir vorstellen, dass der Umstand, dass die große Schwester in Dänemark beim Vater lebte, noch ein zusätzlicher wichtiger Aspekt für die kleinen Geschwister war, warum sie nicht zurück nach Hamburg wollten.