anthe schrieb:Wie wohl EB zu diesem Narrativ stand, seine geliebte Ehefrau hätte eine gewaltsame Entführung der Enkel in Auftrag gegeben und bezahlt?
Damals befand man sich im Ermittlungsverfahren. Das Ziel wird gewesen sein, dass das Ermittlungsverfahren eingestellt wird.
Die Beweislage war eine andere. Das Handy von CB konnte erst Anfang 2025 „geknackt“ werden.
Als Verteidiger fragt man den Mandanten in einem solchen Fall: was würde gefunden werden, wenn das Handy geknackt wird. Dann verlässt man sich auf die Antwort. Das darf man auch. Man muss bei einer konkreten Fragestellung davon ausgehen, nicht vom Mandanten belogen zu werden. Dann könnte man nicht sinnvoll verteidigen.
Ich gehe davon aus, dass EB davon gewusst hat, dass das vorgetragen wird. Er müsste ja dazu von CB oder Kury befragt worden sein, ob ihm bekannt ist, wofür das abgehobene Geld verwendet wurde.
CB dürfte das Ganze initiiert haben, da ihr die Abhebung schon bekannt gewesen sein dürfte, bevor vermeintlich Kontoauszüge kontrolliert wurden. Ich gehe auch davon aus, dass Kury sie zu diesem Zeitpunkt tatsächlich als absolut rechtstreue Person eingeschätzt hat.
Das böse Erwachen (für Kury) kam wahrscheinlich erst, als er die Kommunikation und das „Tagebuch“ zur Kenntnis nehmen musste. Das war laut Bott (1. Podcast als Verteidiger) erst wenige Wochen vor Beginn der Hauptverhandlung.
Man hoffte offensichtlich, dass man aufgrund der Möglichkeit, dass es Oma gewesen sein könnte, einen hinreichenden Tatverdacht CB betreffend nicht werde annehmen können und CB „sauber“ aus der Geschichte herauskommt.
Unglücklich war, dass Kury den Verdacht bekanntgegeben hat. Aber auch das wird er abgesprochen haben.