LeonardodV schrieb:Wenn du hier derartige Tatsachenbehauptungen aufstellst, kannst du sie sicherlich belegen?
Das war vielleicht etwas knapp formuliert, der "Presseanwalt" als Quelle der "Bunten"...
Das ist selbstverständlich nur eine Möglichkeit, dass ein Anwalt (oder ein anderer Beauftragter von Herrn Hensel) Informationen an die Medien (weiter-)gegeben hat. Meinetwegen auch ein Familienmitglied selbst (was ich aber für ziemlich unwahrscheinlich halte).
Mir ist dabei nur bekannt, dass Herr Hensel einen Presserechtsanwalt beauftragt hat, keine PR-Agentur:
Die „Zeit“ schreibt auf Anfrage von Übermedien, sie sei „nach interner Beratung zu dem Schluss gekommen, dass wir die Aussagen der Kinder veröffentlichen dürfen.“ Die Eltern hätten Einzelheiten des Sorgerechtsstreits zuvor „öffentlich thematisiert“, teilt eine Verlagssprecherin mit; außerdem seien der Vater und dessen Presserechtsanwalt mit dem Abdruck „ausdrücklich einverstanden“:
Quelle:
https://uebermedien.de/91517/die-medienschlacht-um-die-block-kinder/Letztlich ist es egal, wer es war. Entscheidend sind die Fragen nach dem "cui bono" und der Quelle.
Der Unterschied zwischen PR-Agentur und Rechtsanwalt ist natürlich klar. Bela Anda in Blocks Diensten ist zum Beispiel kein Jurist, seine Aufgabe als ehemaliger Boulevard-Journalist und Politkommunikator ist zugleich weitreichender, es geht um das neudeutsche "Framing":
Anda rahmt den Fall konsequent entlang einer Werteformel («Eine Mutter hat das Recht, ihre Kinder zu sehen») und kommuniziert seine Rolle offen – ein Signal an Medien und Öffentlichkeit, dass hier nicht nur verteidigt, sondern auch gestaltet wird.
Quelle:
https://inside-justiz.ch/der-fall-block-wenn-litigation-pr-den-takt-angibt/Nun weiß ich leidlich aus der Praxis, dass Anwälte bei der Vertretung von Interessen ihrer Mandanten nicht nur rechtliche Vertretung übernehmen, sondern allerlei Aufgaben, so lange das rechtlich zulässig und nicht standeswidrig ist. Medien auf Anfrage oder proaktiv Informationen und Dokumente zur Verfügung zu stellen, wenn es nicht gerade Straftatbestände erfüllt, wird nicht selten von Anwälten wahrgenommen.
Es ist nicht immer zweckdienlich, damit eine PR-Agentur mit Journalisten zu beauftragen, weil das noch mehr Koordinationsaufwand und Kosten erzeugt. Also legt man selbst Hand an, wobei fundierte Rechtskenntnis wahrlich nicht von Nachteil ist. Nach meinem Dafürhalten zwar ein "schmutziges Geschäft", wie die ganze PR-Litigation (ich musste in jungen Jahren einmal solche Mitteln anwenden und möchte das nicht mehr machen müssen).
Und selbst die vor Gericht agierenden Interessenvertreter beschränkten sich nicht auf strafprozessuale Erklärungen und Anträge, sondern machen PR:
Zur Intensität des medialen Schlagabtauschs tragen die Anwälte beider Seiten bei. Empörung wird – bewusst oder unbewusst – zum Kommunikationsstilmittel: pointierte Vorwürfe, zugespitzte Bewertungen, Forderungen nach Fairness oder Transparenz. Redaktionen protokollieren diese Markierungen verlässlich, weil sie Nachrichtenwert erzeugen, Rollen klären und Konflikt sichtbar machen.
Quelle:
https://inside-justiz.ch/der-fall-block-wenn-litigation-pr-den-takt-angibt/
AusLeipzig schrieb:Die Medien reden jetzt aber nunmal über Klara. Mag es da nicht ebenso ihren Wünschen entsprechen, dass sie auf eine Weise sprechen, die eher ihrer eigenen Sicht entspricht? Beides schließt sich ja nicht aus. SH dürfte es ja auch am liebsten gewesen sein, dass über ihn nicht berichtet wird, aber als CB das Thema Publik machte wollte er wohl seine Außendarstellung beeinflussen.
Nun der Vater behauptet ja, es geschehe auf Wunsch der Kinder. Mal davon abgesehen, dass sich solche Wünsche nicht im luftleeren Raum und ohne Konsultation der nächsten Bezugspersonen (Vater, "Stiefmutter") bilden, betont er auch sein Sorgerecht (s.o.).
Sein Interesse, Anschuldigungen, Diskreditierung und einem negativen Bild in der Öffentlichkeit (dank "BILD") etwas entgegen setzen zu wollen, ist sehr verständlich. Aber da geht es um seine Interessen. Wenn er Aussagen der Kinder vor deutschen oder dänischen Gerichten den Medien zugänglich macht, ist das effektiv. Aber es verletzt schlicht die Persönlichkeitsrechte seiner Kinder, deren intime Beweggründe, Gefühle, Traumata oder Krisen in die Öffentlichkeit gezerrt werden. Obwohl gerade deshalb in den Gerichtsverfahren die Öffentlichkeit ausgeschlossen worden ist.
Der Vater (oder sein Anwalt) hätte ja auch erklären können:
"Ich weise die haltlosen Anschuldigungen von Frau Block zurück. Die Kinder sind auf ihren Wunsch bei mir in Dänemark geblieben. Die Gründe dafür haben sie vor deutschen und dänischen Behörden detailliert erläutert. Ich konnte sie auch nicht gegen ihren erklärten Wunsch und Willen mit Gewalt zurück zur Mutter bringen, das wäre absurd. Im Übrigen halte ich es für wichtig, dass meine Kinder nach Möglichkeit und Wunsch weiter Kontakt zu ihrer Mutter haben, auch wenn sie bei mir bleiben. Ich werde mich dafür einsetzen, dass es ein regelmäßiges Umgangsrecht gibt."
Aus die Maus.