Grollie schrieb:Der Vater könnte doch die paar Kilometer zum Spiel einfach hinfahren mit Fabian?
Ja klar könnte er das, sind ja "nur" rund 15km...
ABER: Da war ja das ganze Wochenende Reitturnier/Fußball angesagt. Alles Veranstaltungen bei denen man als Eltern üblicherweise u.a. Klamotten zum Wechseln mitschleppt weil die Kids sich da fast unvermeidlicherweise dreckig machen. Ja, es gibt auch Kinder bei denen das nicht nötig ist, aber spätestens beim Fußball ist es ja unvermeidbar.
Warum wurde denn ausgerechnet ein Wochenende für dieses Papa-Wochenende gewählt an dem Fabian eigentlich fast durchgängig gerne bei Veranstaltungen wenige Meter von seinem zuhause sein will bzw. muss? Also eigentlich nur zum Schlafen beim Vater? Das ergibt doch keinen Sinn, das sind auch keine spontanen Termine sondern das wußte man ja Wochen in voraus dass dieses Reitturnier da stattfinden wird und dass Fabian in der Mannschaft sein wird.
Als Vater könnte man da auch enttäuscht sein, endlich mal wieder Zeit mit dem eigenen Kind, und dann ist das an diesem WE komplett verbucht und man ist als Vater eigentlich nur Kindertaxi? Ich hätte da gesagt: Nö, ich nehm lieber ein anderes Wochenende an dem das Kind auch Zeit hat um sie mit mir zu verbringen...
AFG97 schrieb:Erlaubt ist alles dem man zustimmt. Meine DNA hab ich zu Forschungs- und Ermittlungszwecken freigegeben, auch viele der Menschen die ich kenne, die diesen Test machten. Ich habe da über 10000 DNA Übereinstimmungen, also gibt es genug Menschen die wenig Probleme damit haben ihre DNA bereitzustellen. In Amerika wird das auch umfangreich genutzt, da man über diese Datenbanken öfter jemanden oder mehrere findet ganz legal die verwandt mit gesuchter DNA sind.
In Deutschland sieht das aber nun mal völlig anders aus - in meinem Familien-, Freundes- und Bekanntenkreis bin ich die einzige deren DNA zu Forschungszwecken "freigegeben" wurde (seltener Gen-Defekt), und selbst bei mir ist das genau darauf beschränkt (d.h. sie findet sich in keiner Datenbank). Würde man mich fragen ob ich freiwillig meine DNA für eine Datenbank freigebe, würde ich mich weigern, für die Erforschung des Defekts würde ich sie aber jederzeit gerne wieder zur Verfügung stellen (weil dadurch womöglich Menchenleben gerettet werden können bzw. zumindest Leid vermieden werden kann).
Wenn DNA-Spuren gefunden wurden hätte man sie ja auch längst mit entsprechenden Datenbanken vergleichen können - nur sind das halt nur wenige Prozent der Bevölkerung deren DNA dort zu finden ist. Nicht mal die DNA verurteilter Täter wird da eingepflegt.
Wir haben ja auch keine vollständige Datenbank mit Fingerabdrücken, und damit hätte man ja schon seit dem späten 19. Jahrhundert anfangen können... Nur mal so: Wieviele Menschen wehren sich bis heute vehement dagegen ihren Fingerabdruck mit dem Perso speichern zu lassen?
AFG97 schrieb:Das engt Täterkreise durchaus ein. Ich weiss nicht wie es mit deutschen Behörden und dem Zugriff auf solche DNA Datenbanken aussieht. Aber wenn Menschen dem zustimmen dass ihre DNA für gewisse Zwecke genutzt wird, dürfte das auch hier kein Problem darstellen, es geht ja schließlich um Mord oder Totschlag.
Du schreibst es selbst: "für gewisse Zwecke" - und eben nicht für eine allgemeine Datenbank!
AFG97 schrieb:Heutzutage ist auch das Alter und Reiseprofil (längere Aufenthalte in einer Gegend) schon durchaus Testberichte mit grossen Trefferwahrscheinlichkeiten.
Verwechselst Du das nicht womöglich mit z.B. Ablagerungen im Körper? Dass man aus der DNA auslesen könnte dass Du letzten Sommer am Ballermann warst wäre mir jetzt wirklich neu! Vielleicht kann man ja sogar das Hotel identifizieren?
Bitte erklär doch mal wie sich "längere Aufenthalte in einer Gegend" aus der DNA auslesen lassen - das interessiert mich jetzt doch sehr!
tombarnaby schrieb:Ich habe noch nirgends gelesen, wann genau die Mutter nach Hause gekommen ist.
"Nachmittags" ist ein schwammiger Begriff, den jeder anders definiert.
Hiess es nicht immer sie hätte bis 15:30 Uhr gearbeitet? Wie lange dann der Heimweg gedauert hat (ob sie vielleicht auf dem Rückweg sogar noch was erledigt hat etc.) sollte eigentlich leicht zu klären sein.
AlbertE schrieb:Der Täter scheint so schlau gewesen zu sein, in einer Situation wie dieser, noch Handlungsaubläufe konkret abzuarbeiten, was mutmaßen lässt, dass der Täter ein relativ starkes Selbstwertgefühl hat, wenn nicht sogar zur Selbstüberschätzung neigt.
Ist das so? Sowohl der Ablageort als auch der Verbrennungs-Versuch erscheinen mir wenig clever sondern eher ziemlich dusslig und hilflos - sofern das, was wir bisher zu wissen glauben so überhaupt stimmt.
AlbertE schrieb:Man muss sich vorstellen das die meisten Menschen die Tat einräumen würden, sich stellen würden nach solch einer Handlung, denn man wüsste man hat Unrecht getan ...
Das halte ich jetzt doch für sehr unrealistisch. Wenn das so wäre, gäbe es auch nicht so viele ungelöste Morde, oder?
AlbertE schrieb:Der Täter aber fühlt sich eben überlegen und versucht instinktiv die Spuren zu beseitigen, was ihm offensichtlich auch gelungen ist.
Also nach dem was wir wissen ist ihm das ja eben NICHT gelungen, sonst hätte man Fabian nie gefunden und er bliebe ein vermisstes Kind wie es so viele gibt. Allein der Verbrennungsversuch (sofern es den wirklich gab) war ja reichlich dilettantisch! Und der Ablageort ebenfalls!
AlbertE schrieb:Über die Handlung an sich lässt sich nicht viel sagen, ich denke das es keine geplante Sache war sondern aus niederen Beweggründen gehandelt wurde.
"Geplant" und "niedere Beweggründe" schließen sich nicht aus!
NicNic schrieb:Sollte es sowas geben, und die Mutter dies genutzt haben um ihn krank zu melden, ist die Frage, wer außer Mutter und Schule hatte (evtl nicht ganz berechtigterweise) noch Zugang dazu und wusste so, dass Fabian an dem Tag nicht in der Schule ist.
Es wußten doch sämtliche Mitschüler, etliche Lehrer und die Schulleitung dass Fabian zuhause war!
Nach Schulschluß dann womöglich auch noch einige Eltern (z.B. weil zuhause erzählt wird "Der Fabi der gestern Nasenbluten hatte ist heute nicht gekommen - ist das was schlimmes?").
heavythoughts schrieb:Und das die Eltern ihn nicht identifizieren wollten, kenne ich mehrfach aus dem Bekanntenkreis.
Hoppla, wo lebst Du denn dass das in Deinem Bekanntenkreis schon mehrfach vorgekommen ist UND die Betroffenen sich dann auch noch dazu geäußert haben?