Vermisster Fabian aus Güstrow tot aufgefunden

Grollie schrieb:Mich erinnert der Fall eher an den von Valeriia. Der Ex- Freund der Mutter hat sie ermordet, um sich an der Mutter zu rächen, die sich von ihm getrennt hatte. Es ging weniger um das Mädchen an sich.

Ja, absolut
Ich habe da auch mehrfach dran gedacht.

Grillage schrieb (Beitrag gelöscht):Was soll die auf die Frage, warum man sie verdächtigt oder ob sie was damit zu tun hat, auch anderes antworten, als völlige Verneinung. Da würden sich doch die wenigsten hinsetzen und die Tat eingestehen. In der Situation gibt es halt nur Top oder Flop. Ich denke, das fällt die Wahl auf Lüge nicht so schwer. Ist nur ein Moment (also das Interview) in dem man halt die Nerven behalten muss, wies drinnen aussieht, ist eine andere Frage.

Das wäre ungefähr so, als würde man fest die Augen zudrücken und glauben, dass man dann nicht gesehen wird.
Gut, der Moment des Interviews geht vorbei. Und dann? Der Kopf denkt immer. Geht man dann nach Hause, kocht sich eine Tasse Tee und macht es sich auf dem Sofa gemütlich? Ich könnte nicht mal eine Katze erschlagen, ohne danach in Verzweiflung zu verfallen über das Schreckliche, was ich getan habe. Wie man das mit sich ausmacht, einen Menschen getötet zu haben, ist mir schleierhaft. Bei jedem Gedanken daran muss es einem doch vor sich selbst grausen.

CorvusCorax schrieb:Bei jedem Gedanken daran muss es einem doch vor sich selbst grausen.

Deshalb konstruiert man sich ein selbstwerterhaltendes Narrativ.
Allerdings glaube ich nicht, dass das durchgängig trägt.
Ich könnte mir vorstellen, dass es auch Moment gibt, in denen es voll durchbricht, dass das, was sie getan hat ganz furchtbar war.
Aber selbst wenn sie das konsequent durchhalten kann, dann ist ihr ja trotzdem klar, dass es sich letztlich um eine Straftat handelt. Daher streitet sie alles ab.
Ich gehe schon davon aus, dass sie ihre moralisch Bewertung von der rechtlichen Bewertung trennt.
Sie weiß was sie zu sagen hat, auch wenn sie das nicht fühlt.

Man weiß natürlich nicht, ob sie ihre Tat nicht auch im Nachgang bereut.

Zaunkönigin schrieb:Ja, absolut
Ich habe da auch mehrfach dran gedacht.

Es ist aber sehr untypisch, um nicht zu sagen extrem außergewöhnlich, dass eine Frau ein fremdes Kind aus Rache tötet.

@Grillage
Da kann ich dir zu 100 Prozent zustimmen, Patchwork ist nicht immer einfach…

CorvusCorax schrieb:Das wäre ungefähr so, als würde man fest die Augen zudrücken und glauben, dass man dann nicht gesehen wird.
Gut, der Moment des Interviews geht vorbei. Und dann? Der Kopf denkt immer. Geht man dann nach Hause, kocht sich eine Tasse Tee und macht es sich auf dem Sofa gemütlich? Ich könnte nicht mal eine Katze erschlagen, ohne danach in Verzweiflung zu verfallen über das Schreckliche, was ich getan habe. Wie man das mit sich ausmacht, einen Menschen getötet zu haben, ist mir schleierhaft. Bei jedem Gedanken daran muss es einem doch vor sich selbst grausen.

Die Frage ist ja aber immer doch, was bleibt ihr denn nach dem Moment, in dem sie es getan hat, anderes übrig als nach Hause zu gehen und weiter zu machen?!
Ab dem Moment, in dem es "passiert" ist, kann man nur noch versuchen, es zu vertuschen und weiter zu machen oder sich stellen. Wenn niemand dazu fähig wäre, müsste die Polizei nur noch rumfahren und geständige Mörder einsammeln.

Ich finde das das genau so ist, wie die Diskussion um das Foto, wie sie im Jogger im Garten steht und zuschaut, wie die Polizei ihr Haus auseinander nimmt. Was bleibt ihr anderes übrig? Sich heulend auf den Boden wälzen ist wohl kaum eine Option. Weglaufen wird auch nicht gehen. Also weitermachen und versuchen, irgendwie das Gesicht zu wahren.

Rebecca lässt grüßen:

Der Haftbefehl sei bereits auf den 5. November datiert – schon vor der Ausstrahlung der ZDF-Sendung „Aktenzeichen XY … ungelöst“. Laut dem Anwalt sei es sehr ungewöhnlich, dass der Haftbefehl erst einen Tag später vollstreckt wurde.

Ohm: „Es spricht dafür, dass die Indizien wirklich nur Indizien sind. Wenn es wirkliche Beweise geben würde, hätte es nicht dieser umfangreichen Aktion gestern bedurft.“ Damit gemeint ist die Hausdurchsuchung, bei der auch der Pick-up von Gina H. beschlagnahmt wurde.

Quelle: https://m.bild.de/news/inland/mordfall-fabian-8-anwalt-der-verdaechtigen-zerpflueckt-den-haftbefehl-690e024644f546bb5debe90c

behind_eyes schrieb:Rebecca lässt grüßen:

Warte doch erst mal ab.
Es geht nur Schritt für Schritt.
Ihr Anwalt muss sich jetzt auch erst einmal einlesen und die Aussage ist auch nicht so ungewöhnlich. Was soll er denn auch sonst sagen, zum bisherigen Zeitpunkt?

Ich finde nicht, dass die Dauer der Durchsuchung Rückschlüsse darauf lässt, was und wieviel gefunden wurde.

Btw, wie ist das eigentlich mit der Akteneinsicht?
Dazu gibt es doch auch Regeln?

Hier im Video, hört es es z.B. wieder so herum an.

Fall Fabian: Mord-Verdächtige schweigt beim Haftrichter | ndr.de https://share.google/O0Zf8kmmkvjeHIobZ

Deus_ex_Machin schrieb:Es ist aber sehr untypisch, um nicht zu sagen extrem außergewöhnlich, dass eine Frau ein fremdes Kind aus Rache tötet.

kommt vor. Nada-Jane Challita wurde von der Freundin ihres Vaters aus Rache getötet (sie hat dem Vater sogar kurz vor der Tat eine Nachricht geschrieben), weil sie vermutete, dass er sie betrog

Es gibt ja schon ein paar Bilder und Videos von dem Tag der Durchsuchung am Donnerstag.
Was mich aber wundert, denn die Presse stand ja scheinbar überall an den Absperrungen, dass nirgendwo berichtet wird, dass ihr Anwalt auch zur Durchsuchung gekommen ist… der soll ja nicht unbedingt ein Unvekannter in der Gegend sein.

Wenn da so ein großes Ding bei mir im Haus läuft, würde ich doch sofort (m)einen Anwalt bitten herzukommen.
Spätestens wenn man mir mitteilt, festgenommen worden zu sein.
Das ist mir auch noch nicht ganz klar.
Wann gebau wurde ihr das vekündet?
Zu Beginn der Durchsuchung, welche ja stattgefunden haben soll, nachdem mehrere Zeugebaussagen überprüft/widerlegt worden sind oder erst mittendrin, nachdem man dann irgendwas „gefunden“ hat bei der Durchsuchung?

@NicNic


https://m.bild.de/news/inland/mordfall-fabian-8-anwalt-der-verdaechtigen-zerpflueckt-den-haftbefehl-690e024644f546bb5debe90c


Guckst du hier:

Gegenüber BILD sagt der Anwalt über den Mordfall: „Die Vorwürfe sind mir erst am Donnerstagabend in schriftlicher Form übermittelt worden.“ Seine Mandantin selbst „habe erst heute Vormittag erfahren, warum ein dringender Tatverdacht vorliegen soll“. Innerhalb dieser kurzen Zeit sei es nicht möglich, zu den Indizien Stellung zu nehmen – ohne Aktenkenntnis

Naja, was soll der Anwalt der TV auch sagen?
Er hat bislang nichts außer den Aussagen seiner Mandantin.

Er wird Alteneinsicht bekommen, wird nach Schwachpunkten in der Argumentation der EB suchen.

Diese werden parallel weiter ermitteln und dann auch feststellen, ob es weitere Indizien oder gar Beweise für die Schuld der TV gibt oder ob sich ein anderes Bild ergibt und / oder ob es eventuell Mithelfer oder Mitwisser gibt oder gab.

Ich bin gespannt, ob in den nächsten Tagen / Wochen mehr Informationen zum Fall veröffentlicht werden, ob es vielleicht zu einem Geständnis kommen wird oder ob über kurz oder lang auf einen Indizienprozess rauslaufen wird.

Für den Jungen und seine Familie wünsche ich mir, dass am Ende von allem die Person, die den Tod des Jungen zu verantworten hat, auch dafür bestraft wird.

Grillage schrieb:Ich kann mir vorstellen, dass die Konstellation in so einer Patchwork-Familie, wo ein Kind nur am Wochenden (vielleicht sogar nur jedes zweite Wochenende) und in den Ferien kommt, schon reichlich Konfliktpotential bietet, zumal sie noch ein eigenes Kind hat, was (wahrscheinlich) vor allem bei ihr lebte.
Unter der Woche ist alles fein, alles eingespielt. Aber wenn das Kind des Ex "zu Besuch" ist (zu Besuch in Anführungszeichen, weil das Kind für den Elternteil eben nicht nur "zu Besuch", sondern bei seinem Papa/seiner Mutter ist), wird das Gefüge kräftig durcheinander gewürfelt. Der Vater will dann vielleicht die Zeit mit seinem eigenen Kind verbringen, auch mal ohne die neues Frau und ihr Kind. Da kommt dann schnell das Gefühl von Zurückgesetztheit und auch Eifersucht auf.
Gleichzeitig gibt es auch oft den Anspruch, dass der neue Partner das mit in die Beziehung gebrachte Kind wie sein eigenes behandeln und v.a. lieben soll, was eben nicht auf Knopfdruck und manchmal/oft gar nicht geht.
Wenn dann vielleicht auch noch die Mutter/Ex-Frau gegen die neue Partnerin schießt, weil sie vielleicht mitbekommt, dass dir neue Frau das Kind zurücksetzt/ungerecht behandelt/ablehnt etc. oder das Kind selbst so eine Ablehnung spürt, dann kann das ganz schnell sehr anstrengend werden und ein Dauerkonfliktthema sein. "Immer wenn Dein Sohn kommt gibt es Streit!"

Auch für den Partner, dessen Kind "zu Besuch" kommt ist das belastend, weil er ständig zwischen den Ansprüchen hin und her gerissen ist.
Und wenn es dann so empfunden wird, dass die Konflikte sich vor allem an dieser Konstellation und den Besuchen entzünden und auch den Rest des Lebens und nicht nur die Besuchswochenenden belasten, dann kommt ganz schnell das Gefühl auf, dass die Beziehungnur wegen diesem Kind schlecht läuft oder in die Brüche gegangen ist. Das ist dann das Hindernis, dass der ewigen harmonischen Liebe und einem Happy ever after im Weg steht.

Absolut! Danke für diese Gedankengänge!
Ich denke jede*r kennt das, der schon mal eine Partnerschaft geführt hat in der der/die Partner/in bereits Kind(er) mit einer/einem anderen Partner/in hat. Das ist nicht immer "Friede Freude Eierkuchen" und es kann durchaus zu echten oder auch nur gefühlten Zurücksetzungen der eigenen Person kommen. Durch den/die Partner/in aber auch durch den/die ehemalige Partner/in bei der das Kind normalerweise lebt und der/die somit "den Daumen" auf der Erziehung des Kinds hat und der/dem neuen Partner/in verständlicherweise erstmal skeptisch gegenübersteht.
Das kann man rational bearbeiten, das kann man ausdiskutieren, daran kann man arbeiten - aber ganz oft klappt das halt nicht so toll wie man sich das wünschen würde. Bis zu einem gewissen Grad wird man sich damit immer abfinden müssen, denn als neue/r Partner/in hat man da wenig bis garkein Mitspracherecht.

Ich finde auch nach wie vor diese "Ziehmutter"-Äußerung eigenartig. Wegen ein paar Wochenenden an denen Fabian seinen Vater besucht hat und sie ebenfalls anwesend war? Macht einen das zur "Ziehmutter"? Ich denke mal auf so eine Äußerung dürfte auch die leibliche Mutter nicht gerade erfreut reagieren. Andererseits benutzt sie den Begriff womöglich auch aufgrund ihrer eigenen Lebenserfahrung anders - sie ist ja anscheinend bei den Großeltern aufgewachsen und nicht bei ihren leiblichen Eltern, da hat sie womöglich einen anderen Blick auf das "Ziehmutter"-Dasein bzw. eine andere Vorstellung davon.

@Grillage

Ich kann mir auch vorstellen, dass es Probleme gab in der Konstellation Fabian, sein Vater, dessen Freundin (jetzt Ex und TV) und deren Sohn. Vielleicht war das alles auch der Grund dafür, dass Fabian offenbar eine Zeit lang keinen Kontakt zu seinem Vater hatte und erst seit kurzem wieder zu ihm ging, wenn ich mich da richtig erinnere. Sprich, vielleicht ging er seit der Trennung Vater - TV wieder zu seinem Vater.

wobel schrieb:Ich finde auch nach wie vor diese "Ziehmutter"-Äußerung eigenartig.

Davon würde ich reden wenn ein Kind in eine Pflegefamilie kommt, eine neue Frau Stiefmutter wird, weil die " Bauchmama" gestorben ist, oder wenn es wss auch vorkommt, bei getrennten Familien so gut klappt, dass ein 50:50 Model nicht anders läuft wie das Theater und die Streitigkeiten in anderen Familien auch.

Ich selbst empfinde den Begriff als etwas altmodisch, es mag aber aich sein, dass er schlicht regional geprägt ist vielleicht.

Eins muss man vielleicht bedenken, bislang war nur von ihren Großeltern und dem verstorbenen Vater die Rede.
Von ihrer Mutter habe ich noch nichts gelesen.
Wenn man selbst in Verhältnissen wie sie aufwächst, dann tut man sich mit solchen Begriffen vielleicht leichter.

Sie kann ihn natürlich auch verwendet haben, weil sie die Dinge sowieso ganz nach eigener Logik und Realität wiedergibt und sich einschließlich Interview damals anders präsentiert, wie sie wirklich ist.

Suppengespenst schrieb:Guckst du hier:

Gegenüber BILD sagt der Anwalt über den Mordfall: „Die Vorwürfe sind mir erst am Donnerstagabend in schriftlicher Form übermittelt worden.“ Seine Mandantin selbst „habe erst heute Vormittag erfahren, warum ein dringender Tatverdacht vorliegen soll“. Innerhalb dieser kurzen Zeit sei es nicht möglich, zu den Indizien Stellung zu nehmen – ohne Aktenkenntnis

Ja er hat Abends den konkreten Vorwurf schriftlich bekommen, wohl auf Anforderung, nach Mandatsübernahme?
Aber warum hat sie sich vormittags nicht direkt nen Anwalt genommen?
Evtl doch bissi einfach gestrickt die Dame?

NicNic schrieb:Ja er hat Abends den konkreten Vorwurf schriftlich bekommen, wohl auf Anforderung, nach Mandatsübernahme?
Aber warum hat sie sich vormittags nicht direkt nen Anwalt genommen?
Evtl doch bissi einfach gestrickt die Dame?

Das ist eine gute Frage.
Wohl kaum aus finanieller Sicht heraus, wenn nicht grad der Gerichtsvollzieher sowieso und überhaupt den Inhalt der Bude pfänden wollte , samt Pferden, wegen Schulden.

Aber so ein Pflichtanwalt kann doch durchaus gute Qualitäten haben und es liegt doch dann an ihm, wie er sich reinhängt,oder?
Ohm soll ja selbst im gehobenen Polizeidienst gewesen sein.

Vielleicht hängt das Motiv mit der Trennung zusammen. Vielleicht dachte sie, wenn es Fabian nicht mehr gibt, gibt es keinen Grund, nicht mehr zusammen zu sein. Dass er zu ihr zurückkommt.

Unabhängig davon. In diesem Fall wurde einmal mehr deutlich, warum auch die Opferfamilie nur wenige Infos aus den jeweiligen Ermittlungen erhält. Oft hört man von Klagen darüber, dass die Ermittler keine Angaben machen und plötzlich in der Presse und Öffentlichkeit viele Spekulationen entstehen (RR, Liebs usw. wo die Familien sich zeitweise den Ermittlungsbehörden gegenüber verschließen, eigene Ermittlungen anstellen) Da man von Innen nach Außen ermittelt, sind eben auch alle möglichen Konstellationen möglich und natürlich auch um mögliche Selbstjustiz zu verhindern. Die Gerüchteküche tut eh ihr Übriges.

Dadurch werden in der Tat Ermittlungen behindert, weil man plötzlich Metaebenen zusätzlich bearbeiten muss, statt sich auf die Haupttat zu konzentrieren. So entstehen eben auch Verdächtigungen aller Beteiligten. So verzögern sich Ermittlungen und mögliche heiße Spuren können verwischt werden.

Entsprechend kann man in diesem Fall die StA. und EB eher beglückwünschen, so gut wie keine Infos rausgegeben zu haben.