Ich empfinde bei diesem Presseartikel durchaus etwas Unbehagen, erscheint er mir doch wie ein sehr perfider, medialer Versuch, den Verteidiger der Tatverdächtigen unter vorgeblich moralischen Druck zu setzen.
https://www.fr.de/panorama/fall-fabian-in-guestrow-kein-unbekannter-jetzt-sorgt-wahl-des-pflichtverteidigers-fuer-aufsehen-zr-94033972.html?utm_term=Autofeed&utm_campaign=fr&utm_medium=Social&utm_source=Facebook&fbclid=IwdGRzaAOCFRFjbGNrA4IUiGV4dG4DYWVtAjExAHNydGMGYXBwX2lkDDM1MDY4NTUzMTcyOAABHk27NyYMQGV_6dwZMUQvcL5-W6vb-75te2fTeyei8_DvnxGBIXGUvo2Ut0xU_aem_CS9hA9NPXCNRVa-MLQ__DwEs wäre besser gewesen, wenn sich das Gericht für einen Anwalt außerhalb von Güstrow entschieden hätte“, so die Meinung aus Kollegenkreisen laut der Zeitung. Die ungewöhnliche Situation werfe Fragen auf, wie der oberste Repräsentant der Stadt gleichzeitig in einem so brisanten Fall verteidigen kann.
Bei mir wirft das eher die Frage auf, weshalb man einen Anwalt wählen sollte, der räumlich weiter weg vom Geschehen ist.
Weshalb "denkt" man in Kollegenkreisen, der Verteidiger solle ob seiner Repräsetantenposition die TV besser nicht verteidigen?
Um was geht es den entsprechenden Kollegen bei diesem Statement tatsächlich?
Die Doppelrolle von Andreas Ohm im Mordfall Fabian sorge laut Medien für Unbehagen. Als Stadtpräsident repräsentiere er Güstrow und leite die Sitzungen der Stadtvertretung, während er gleichzeitig die Verteidigung einer Frau übernehme, die des Mordes an dem achtjährigen Fabian verdächtigt wird – ein Verbrechen, das die Stadt erschüttert. Ohm hätte die Pflichtverteidigung ablehnen können, etwa wegen seines Ehrenamtes
Das wirft bei mir die Frage auf, ob entsprechend kommentierende Kollegen nicht einfach unprofessioneller sind, als der Anwalt der TV, der sein Ehrenamt offensichtlich gut von seinem Beruf trennen kann.
Und gleichzeitig die Vermutung, dass die entsprechenden Kollegen, wären sie in der gleichen Position, sich eher für ihr Ehrenamt, als für ihren Beruf entschieden hätten, da sie den Verlust von Letzterem befürchten würden.
Da hat die TV in der Tat Glück, dass ihr genau dieser Verteidiger zugeordnet wurde und dieser genau die moralische Integrität besitzt, welche ihm die kommentierenden Kollegen scheinbar absprechen möchten - eventuell weil sie selbst diese nicht besitzen würden?
Soll hier vielleicht auch, subtil manipulierend formuliert, ein politischer Druck gegen den Verteidiger im Bild der Güstrower aufgebaut werden?
Und weil ja nicht sein darf, was man selbst (weshalb auch immer....) nicht machen würde,
entschuldigt man die eigene Sichtweise mit Vermutungen, die sich gegen die Tatverdächtige richten
Möglicherweise habe Ohm die Verdächtige bereits früher vertreten oder sie habe bei ihm Rat gesucht, was die Mandatserteilung durch das Amtsgericht Rostock erklären würde.
Mordfall Fabian (8) aus