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Mordfall Hinterkaifeck

51.742 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Mord, Bauernhof, Hinterkaifeck ▪ Abonnieren: Feed E-Mail
Zu diesem Thema gibt es eine von Diskussionsteilnehmern erstellte Zusammenfassung im Themen-Wiki.
Themen-Wiki: Mordfall Hinterkaifeck

Mordfall Hinterkaifeck

28.03.2009 um 10:07
@tatverdacht

Ja, er war leider nur an einem Tag dort. Seine Kollegen Neuss und Kollmer hatten die Bichler-Brüder als LTVs, weil diese damals von der Magd schwer belastet wurden. Nur die beiden hatten wasserdichte Alibis. Die wurden auch minutiös überprüft. Damit waren sie dann entlastet.

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Mordfall Hinterkaifeck

28.03.2009 um 10:10
Merkwürdig ist und bleibt die Tatsache, dass der LTV kein Alibi hatte und dass ihn auch dieses nicht belastet hat.

Der Bürgermeister Greger hat auch eine verhängnisvolle Rolle gespielt. Dem LTV hat er ein gutes Leumundszeugnis ausgestellt und die Opfer hat er als geizig und eigenbrötlerisch bezeichnet. Wer weiß, was er hinter der vorgehaltenen Hand sonst noch über sie zum besten gegeben hat.


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28.03.2009 um 10:24
@AngRa

Das mit dem Alibi ist sehr, sehr auffällig. Es gibt so viele Täter, die Alibis haben(wenn auch falsche). LTV, verdächtig ohnehin, vor allem dann für Riedmayr, hatte keines. Nicht einmal von der Ehefrau bekam er eines. Letzteres funktioniert doch fast immer. Wertlos sind sie in der Regel ohnehin, die Alibis von Angehörigen. Aber er bekam nicht einmal dies. Eigenartig seine Begründung mit dem Heuboden. Meiner Meinung nach gibt es keine dümmere Begründung, das macht ihn zusätzlich verdächtig, und zwar enorm. Da hätte man einhaken müssen und ihn zumindest zeitweise festsetzen müssen. Vielleicht hätte er ja dann gesprochen.

Das mit dem Bürgermeister ist ja die weitere, absolut tragische Entwicklung. Der war, so viele vor Ort, meines Erachtens gar nicht so traurig über den Verlust dieser seltsamen Leute. Und jetzt sollte auch noch der bestens bekannte und rechtschaffene L.S. ein Verdächtiger sein. Das konnte und durfte nicht der Fall sein.

Man schrieb das Jahr 1922 und die ermittelnden Beamten haben sich davon auf die falschen Spur verleiten lassen. Aber ich sagte es schon mal, würde heute ein Landrat diesem Verdacht augesetzt sein, ich weiß nicht, welche Mechanismen alle in Kraft treten würde, vor allem im leider immer noch erzkonservativen Bayern.


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28.03.2009 um 10:25
Es soll natürlich heißen. Der war, wie viele vor Ort............


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28.03.2009 um 10:30
@tatverdacht

Genau, nicht nur die Ehefrau, auch die fast erwachsenen Kinder und die Oma Tyroller darf man nicht vergessen. Sie hätten an sich alle wie ein Mann hinter dem LTV stehen können. Die Heuwache wirkt wie eine alberne Ausrede.


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28.03.2009 um 11:23
Zitat von tatverdachttatverdacht schrieb:Man schrieb das Jahr 1922 und die ermittelnden Beamten haben sich davon auf die falschen Spur verleiten lassen. Aber ich sagte es schon mal, würde heute ein Landrat diesem Verdacht augesetzt sein, ich weiß nicht, welche Mechanismen alle in Kraft treten würde, vor allem im leider immer noch erzkonservativen Bayern.
@tatverdacht
Das denke ich mir angesichts dieses Falles auch immer. Zu hoffen bleibt, dass wir nie ins Fadenkreuz der polizeilichen Ermittlungen geraten.

Eines aber versöhnt bei diesen Fall, wenn es auch keine befriedigene Entwicklung ist:
Es ist keinem Unschuldigen etwas nicht wieder Gutzumachendes passiert, kein Verdächtiger ist hingerichtet worden und jeder Tatverdacht (ausser LTV) à la longue entkräftet worden....


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Mordfall Hinterkaifeck

28.03.2009 um 16:42
Für was brauchte er ein Alibi?

„Ich glaub im Leben nie, daß ein Mensch neben dran da immer arbeiten könnte, wenn er sechs Menschen da umgebracht hat, den ganz ohne Schreien und ganz ohne Dagegenhalten wird das ja auch nicht abgegangen sein, selbst wenn er sich ein leichtes Spiel gemacht hat.“

„Kinder, eure Kinder, eure Urenkelkinder, die werden noch hören müssen der war auch dabei. Kinder, das wird immer wieder aufgerührt. Dieser Mord ist nicht aufgeklärt und da wird nie, nie eine Ruh' sein.“

„Kinder, ich hab keinen Grund gehabt, ich hab den Leuten nichts getan.“

„Ein Unrecht geduldig ertragen ist ein Werk der Barmherzigkeit und ich muß halt damit leben.“


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28.03.2009 um 17:43
@troadputzer
Was willst Du damit sagen? Ist es denn überhaupt nicht eigenartig, dass er genau dieser Zeit angeblich wegen Dieben auf dem Heuboden gewesen sein soll, just in diesen Tagen? Er war immer wieder verdächtig. Auch wenn er es nicht gewesen wäre, da geben die Ehefrauen oder sonstige Angehörige doch sofort ein Alibi.

Und dass er den Angehörigen erzählt, auch die Urenkel müssten sich das noch anhören, zeugt von einem Verdrängungsmechanismus, das ist doch bekannt. Da wird der Herrgott schon die rechte Hand am rechten Ort gehabt haben........Wer sagt so was, wenn nicht nur Erwachsene, sondern völlig unschuldige Kinder gestorben waren? Das klingt sehr nach einer Art Rechtfertigung............................Er war ja an den Jahrestagen immer sehr melancholisch! Und vor den Angehörigen wurde geschwiegen, ja sogar verdrängt. Diese ihm ureigenen Sätze entlasten den LTV keinesfalls.


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28.03.2009 um 17:46
@romai
Was mir auffällt, ist eine gewisse Ähnlichkeit des Lorenz junior mit Sebastian S. oder sehe ich das falsch?

Auch wenn es bei uns keinerlei Beweiswert hat, so können wir uns jedenfalls u.U. etwas daraus ableiten. Mal sehen.

DAnke für Deine Mühe.


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Mordfall Hinterkaifeck

28.03.2009 um 17:56
@robert

ich bin zwar keine Maschine, aber wenn ich mir die beiden Bilder von Sebastian und lenz junior anschaue, dann kann ich nur sagen, daß die Ähnlichkeit verblüffend ist ...


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romai ehemaliges Mitglied

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28.03.2009 um 18:10
@arschimedes
@tatverdacht
Zitat von arschimedesarschimedes schrieb:ich bin zwar keine Maschine, aber wenn ich mir die beiden Bilder von Sebastian und lenz junior anschaue, dann kann ich nur sagen, daß die Ähnlichkeit verblüffend ist ...
Auch mir ist das aufgefallen. Und deshalb bin ich auf der Suche nach Indizien, die eine eventuelle Verwandschaft beweisen oder auch widerlegen könnten. Leider bin ich aus gesundheitlichen Gründen bei der Recherche auf Archive angewiesen, die schon digitalisiert und online zugänglich sind. Das erschwert die Sache insofern, dass ich Onlinezugriffsrechte für viele Archive beantragen muss, und die Überprüfung meiner Person und meiner Unbedenklichkeit dauert halt immer ewig. (Gottes Mühlen mahlen eben langsam :-) und die Mühlen der bayerischen Staatsarchive mahlen auch nicht schneller!)

Gruß
Robert


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28.03.2009 um 18:54
@troadputzer

Ja, so hat er sich sicherlich zeitlebens verteidigt. Polizei und Staatsanwaltschaft hatten dem nichts entgegen zu setzen. In der Einstellungsverfügung durch StA Renner ist das fehlende Alibi nicht einmal erwähnt worden und im Bericht des Staatsanwaltes Pielmaier aus 1926 natürlich auch nicht. Ganz klar, wer achtet schon auf so etwas Nebensächliches wie ein Alibi, wenn es doch ganz ausgeschlossen ist, dass jemand, der eine solche Tat vollbracht hat, in der Nähe arbeiten kann.


@romai

Das Bild von Sebastian Schl., welches Du zum Vergleich genommen hast, kannte ich noch nicht. Die Bilder von S. Schl. und L.Schl.(jun.) sind bemerkenswert, wenn man sie im Vergleich sieht.


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Mordfall Hinterkaifeck

28.03.2009 um 19:22
Man sollte ja die Erwartungen nicht gleich bremsen...

Aber für mich geht Lorenz jun. eher nach seiner Mutter.


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hulla ehemaliges Mitglied

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Mordfall Hinterkaifeck

28.03.2009 um 19:36
laßt euch von den "hohen stirnen" nicht täuschen

ich finde in der nasenform von s. und l. schlittenbauer eher eine ähnlichkeit.

leider sieht man die ohren sehr schlecht, die ändern sich nämlich nicht.

grüßle hulla

hab ich mal gelesen und auch schon praktisch erkannt/angewandt, stimmt tatsächlich


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Mordfall Hinterkaifeck

28.03.2009 um 19:38
Da gebe ich Badesalz uneingeschränkt Recht. Die Ähnlichkeit zwischen Lorenz Jr. und Sebastian S. beschränken sich auf die wenigen Haare. Weder Kopfform, noch Stirn- und Augenpartie oder Mund und Kinn stimmen überein...


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Mordfall Hinterkaifeck

28.03.2009 um 19:41
@Mellowmind

Beitrag von heute, 11:23h


Wenn auch kein Unschuldiger verurteilt wurde, bleibt schon ein großes Manko, daß Unschuldige noch Jahre und Jahrzehnte später "ordentlich in die Mangel genommen" wurden, um es mal umgangssprachlich auszudrücken.

Beispiele wären vor allem der "Dorfhirte von Deimhausen" und Anton Gump. Die Briefe von Anton Gump an seine Frau (und umgekehrt), die den Akten beigeheftet sind, sind anrührende Dokumente der Überforderung und Verzweiflung.

Auch für die Brüder Gabriel dürfte es nicht gerade ein Erholungsurlaub gewesen sein, als man sie - ohne stichhaltigen Grund und schon in der "Nazizeit" - drei Wochen lang eingesperrt hat. ´mima´ hat berichtet, daß man ihnen gegenüber sogar behauptet habe, ihre Mutter sei aus Gram über ihre angebliche Tat während der Haftzeit verstorben.

Was mit Josef Bärtl passiert wäre, wenn man denn seiner habhaft geworden wäre - man will es sich nicht vorstellen!

Verantwortlich für diese Entwicklung ist für mich an allererster Stelle Kommissar Reingruber. Selbst wenn er in seiner Arbeit Behinderungen erfahren hätte, hätte er dies wenigstens zwischen den Zeilen dokumentieren können, damit seine Nachfolger entsprechende Anknüpfungspunkte gehabt hätten.


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Mordfall Hinterkaifeck

28.03.2009 um 19:44
@tatverdacht

Ich habe diese Sätze zitiert, ohne sie zu werten.

Ist es denn überhaupt nicht eigenartig, dass er genau dieser Zeit angeblich wegen Dieben auf dem Heuboden gewesen sein soll, just in diesen Tagen?

Das wurde hier schon öfters diskutiert, das hast Du vielleicht noch nicht gelesen. Das klingt eventuell jetzt in Deinen Ohren etwas überheblich, ist aber nicht so von mir gemeint. Über die Aussage des damaligen Hauserbauern zu den Heuwachen wurde auch schon berichtet. Die Koinzidenz der Ereignisse ist schon sehr merkwürdig und erregt Verdacht. Außerdem soll ein Sohn vom ihm während dieser Tage auch nicht anzutreffen gewesen sein – laut H. Ulrichs Aufzeichnungen. Seine Quelle ist wieder der Hauserbauer.

„Da wird der Herrgott schon die rechte Hand am rechten Ort gehabt haben … wer sagt so was, wenn nicht nur Erwachsene, sondern völlig unschuldige Kinder gestorben waren? Das klingt sehr nach einer Art Rechtfertigung...“

LTV:

„... Ich nahm wirklich an ich könnte V.G. heiraten. So ging ich einmal zum alten G. und machte ihm den Vorschlag, daß ich seine Tochter heiraten werde. Ich sagte ihm dann noch, daß er den Geschlechtsverkehr mit seiner Tochter aufhören müsse. Er sollte sich bekehren von seinen Sünden, daß ich ein guter Christ sei und solche Sachen nicht leidem könnte. Er sagte darauf, wir werden's dann schon sehen. ...“

Ich sehe das auf die Erwachsenen bezogen, nicht auf die Kinder, obwohl er „de Leut' ...“ sagt. Wenn er ein so guter Christ war, wie er von sich behauptete, dann mußte ihm der Inzest äußerst verwerflich erscheinen. Zusätzlich wurde er mit dem Hochzeitsversprechen arg getäuscht; Josef war mit großer Wahrscheinlichkeit nicht sein Sohn - da kann sich schon Verbitterung breit machen – die auch noch viele Jahre nachwirkt. Seine pauschale Verurteilung muß daher kein Rechtfertigungsversuch sein.

Er war ja an den Jahrestagen immer sehr melancholisch!

Das sagt m. M. nach auch nichts aus. Er wollte ja V. einmal heiraten und wurde eben an diesem Tag besonders schmerzlich daran erinnert - wie grausam sie ums Leben gekommen war. Er konnte ja hinübersehen wo der Hof früher stand. Wenn er eine Tat verdrängt hätte, dann wäre es ihm egal gewesen.

Das ist jetzt kein Plädoyer für ihn, sondern ich will damit nur aufzeigen, wie unterschiedlich man alle diese Aussagen deuten kann.


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romai ehemaliges Mitglied

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28.03.2009 um 19:46
@AngRa

Das Bild von Seb. Schl. hab ich hier gefunden:

http://daten.digitale-sammlungen.de/~db/bsb00000005/images/index.html?nativeno=620

Gruß
Robert


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Mordfall Hinterkaifeck

28.03.2009 um 19:49
@romai

Danke für den Hinweis. Das war mir unbekannt, dass man dort auf Bilder zurückgreifen kann.


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