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Mordfall Hinterkaifeck

51.759 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Mord, Bauernhof, Hinterkaifeck ▪ Abonnieren: Feed E-Mail
Zu diesem Thema gibt es eine von Diskussionsteilnehmern erstellte Zusammenfassung im Themen-Wiki.
Themen-Wiki: Mordfall Hinterkaifeck

Mordfall Hinterkaifeck

06.03.2018 um 13:41
@frauZimt
Zitat von frauZimtfrauZimt schrieb:Der Hof war keine Festung.
Richtig! Es gibt bestimmt noch einige " Hintertürchen" und Möglichkeiten an die wir gar nicht denken und auf die niemand kommt.

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Mordfall Hinterkaifeck

06.03.2018 um 13:44
Zitat von HathoraHathora schrieb:frauzimt schrieb:
Der Hof war keine Festung.
Richtig! Es gibt bestimmt noch einige " Hintertürchen" und Möglichkeiten an die wir gar nicht denken und auf die niemand kommt.
So ist es.


Heute sieht das etwas anders aus, bei den modernen Höfen - Stichwort Videoüberwachung.

Aber diese maroden Höfe - ??

Ich finde andere Fragen viel drängender.

Z.B. würde ich zu gerne die tatrelevanten von den unwichtigen Dingen trennen.
Oder die erfundenen von den echten.

Aber wer sollte das tun?


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Mordfall Hinterkaifeck

06.03.2018 um 13:44
@SoSo123
Zitat von SoSo123SoSo123 schrieb:Na Bravo – ich fasse also mal zusammen und stelle fest:

Mit LS haben wir den dümmsten Mörder, der allerdings den perfekten Mehrfachmord begangen hat.
Der Dümmste, weil er so saudämlich war, daß er den Haustürschlüssel gestohlen und nicht nur zur Tatausführung benutzt sondern auch dafür gesorgt hat, daß alle möglichen Mit-Auffinder das mitbekommen. Dämlich auch deshalb, weil er sich selbst belastet bei der späteren Auffindung der Tatwaffe (meine Haue).
Und dämlich deshalb, weil er später noch aussagt, daß er seine Opfer nicht für gute Menschen hielt.
Ich komme kaum nach damit aufzuzählen, was dieser Mann alles Dämliches getan hat, was für einen Mörder unnötig selbstbelastend ist.

Den „perfekten“ Mord hat er begangen, weil ja bekanntlich nie ein Täter angeklagt oder verurteilt wurde.

Aber es geht ja weiter, denn wie kann das schließlich angehen?
Natürlich nur so: wir haben es neben dem dümmsten Mörder ja auch mit den dümmsten Ermittlern ganz Bayerns zu tun!
Denn wir sehen ja, daß die dem LS alle miteinander auf den Leim gingen und seine Täterschaft ausschlossen.
Zuerst die gute Nachricht:
Ja, da sprichst Du mir aus der Seele

und jetzt die schlechte Nachricht:
wir werden weiter diskutieren! Denn auch die Neuankömmlinge haben das Recht ihre Meinung zu äußern.


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Mordfall Hinterkaifeck

06.03.2018 um 13:54
Zitat von HathoraHathora schrieb:und jetzt die schlechte Nachricht:
wir werden weiter diskutieren! Denn auch die Neuankömmlinge haben das Recht ihre Meinung zu äußern.
Na klar. Ich habe nur eine Ergänzung zu Deinem Satz oben: ich würde Neuankömmlinge in Gänsefüßchen setzen und den letzten Satz erweitern: Denn auch die Neuankömmlinge haben das Recht ihre Meinung zu äußern, auch zum 1000sten Mal und unter neuen Namen.


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06.03.2018 um 13:56
@frauZimt
Zitat von frauZimtfrauZimt schrieb:Z.B. würde ich zu gerne die tatrelevanten von den unwichtigen Dingen trennen.
Oder die erfundenen von den echten.
Das ist sehr schwierig finde ich. Es wurde vor kurzem schon mal angesprochen, dass jeder für sich die verschiedenen Aussagen gewichtet, je nachdem ob sie in die eigene Theorie passen oder nicht. Ich nehme mich da auch gar nicht aus. Ich habe schon mal versucht, alle vorrausgegangenen Ereignisse völlig zu ignorieren, denn sie könnten doch auch gar nichts mit dem Mord zu tun haben (z.B. die Zeitung, die Geldspende, die Fußspuren, der verlorene Schlüssel). Aber man kommt selbst immer wieder darauf zurück, um eine Theorie zu stützen oder zu verwerfen. Wir haben halt nichts anderes.
Ausgenommen die Sichtung des Zimmermannes in der Tatnacht, die von Rauch im Backhäuschen und einem Licht usw berichtet. Das halte ich für nichts anderes als wichtigtuerische Angabe in einem Wirtshaus. Er hat ja vielleicht Rauch gesehn und einen Mann mit Licht. Aber wahrscheinlich nicht in der Tatnacht. Ich halte es für ausgeschlossen, dass die Täter so unvorsichtig nach dem Mord um das Anwesen herum hantiert haben vor einem Zeugen und ihn unbehelligt ließen.


@SoSo123
Zitat von SoSo123SoSo123 schrieb:auch zum 1000sten Mal und unter neuen Namen.
Davon weiß ich nichts


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Mordfall Hinterkaifeck

06.03.2018 um 15:07
@Hathora

Das mit der Haue kannst Du natürlich auch andersrum sehen, ja. Daß der LS sie dennoch versteckt haben könnte, könnte aus folgenden Gründen eben doch plausibel sein:

  • Er wollte nicht mit einem Schlagwerkzeug in der Nähe von HK gesehen werden
  • Er wollte sie nicht dort liegenlassen, damit man sie nicht ihm zuordnete


Punkt 1 ist nicht von der Hand zu weisen. Stell Dir vor, Du hast gerade einige Leute umgebracht, die Haue ist voller Blut, das in den Schnee tropfen könnte. Würdest Du sie dennoch mitnehmen?

Wenn nein: Wohin damit auf die Schnelle?

Punkt 2: Er hätte sie sorgfältig reinigen können und irgendwo auf dem Hof deponieren. Aber wer in dieser Lage bringt das schon fertig? Er deckt ja auch die Leichen ab, ich denke mal, um sie nicht ansehen zu müssen. Da wird er wohl kaum das Blut von der Haue abwaschen wollen.

Wie man liest, arbeiteten Gruber und er auch schon mal zusammen mit der Haue, und zwar beim Zaunsetzen. Wer weiß, wer das alles wußte, daß LS auch die Haue benutzte, selbst wenn sie dem Gruber gehörte.

Das Zurückfordern der Haue ein Jahr später ist einfach nur "kackfrech". Nehmen wir an, Hathora, Du hättest damals in Gröbern gelebt und wärst auch nicht die Mörderin. Würdest Du die Haue, also das Mordwerkzeug, haben wollen?

Warum wollte wohl keiner auf dem Hof wohnen? Wegen des Schreckens, der damit verbunden war. Die Haue wollte er offiziell (vielleicht nicht wirklich) zurück, weil er damit eben seine Distanz zu der ganzen Sache beweisen wollte, und zwar sowohl der Polizei als auch sich selbst!


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Mordfall Hinterkaifeck

06.03.2018 um 15:21
Zitat von theologe02theologe02 schrieb:Er deckt ja auch die Leichen ab, ich denke mal, um sie nicht ansehen zu müssen
Das glaube ich nicht.
Der einzige Punkt in diesem Fall, bei dem ich mir sicher bin.

Guck dir mal an, wo die Toten lagen.
Das Kleinkind im Stubenwagen: Fenster ermöglicht Blick auf den Wagen

Die Magd in ihrem Zimmer: Durch das Fenster sah man das Oberbett am Boden
(Sie lag unter dem Federbett)

Die Toten im Stall:
wären nach Öffnen der Stalltür aufgefallen

Gegenargument: Die Toten wurden nicht nur von einer ausgehängten Stalltür abgedeckt
die Tür war außerdem durch Stroh (Heu?) getarnt.
Warum das, wenn der Täter doch nur die Toten nicht sehen will? Da hätte die Tür gereicht.
(Und dann las ich, dass er wahrscheinlich auch noch über die Toten gestiegen ist)

Jemand, der sich wundert, wo die Familienmitglieder sind, weil sich keiner rührt und keiner antwortet, hätte durch die Fenster geguckt (wie der Briefträger erzählt), hätte die Stalltür geöffnet und in den Stall geguckt.

Ich bin überzeugt davon, dass die Abdeckung der Leichen den einzigen Zweck hatte, die Auffindung zu verzögern.

Ein Täter, der das aus Gefühlsgründen macht, schichtet die Toten doch nicht übereinander und legt keine Tür obendrauf.
Und ein Täter, der nur den schrecklichen Anblick nicht erträgt, würde vor so einer Tat zurückschrecken.
Dem Kleinkind wurde mit einem Hie der Kopf zerschmettert.
Und der Kerl soll sich hinterher vor den Leichen gegraust haben?
Never

Er wollte Zeit gewinnen für die Flucht-oder für ein Alibi.


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Mordfall Hinterkaifeck

06.03.2018 um 16:05
Gerade die seltsame Abdeckung im Stadel ist ein Indiz, daß es nicht (nur) um Sichtschutz ging. Wir erinnern uns: Die Auffinder müssen erst eine Tür in den Stadel aufbrechen, um hineinzukommen. Es gab sonst keinen Zugang zum Hof, zumindest nicht für jemanden, der "mal eben" reinschauen wollte.

Um zu dem "Grausen" zurückzukommen: Ja, ganz recht, nachdem der Blutrausch vorbei war, hat in seine Tat extrem gegraust. Er deckt sorgfältig die Leichen ab (man denke auch an die Aussage, der Täter habe ein Loch zu graben versucht), versteckt sorgfältig die Haue.

Und daß ein Täter vor dem Anblick zurückschreckt, vor der Tat aber nicht, kommt häufig vor. Genau deswegen sind ja die modernen Ermittler auf diese Beziehungstat und die "Wiedergutmachung"sidee gekommen.


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Mordfall Hinterkaifeck

06.03.2018 um 17:03
Zitat von theologe02theologe02 schrieb:Das Zurückfordern der Haue ein Jahr später ist einfach nur "kackfrech".
Mal ganz ehrlich: Bei der Schlittenbauerbefragung 1931 wurden einige der fragwürdigen Punkte hinterfragt.
  • “Vaterschaftskauf“
  • Alimentenrückforderung
  • Schlüsselgeschichte
  • Erpressung der Opfer durch L. S.
  • Streitereien...

  • Der Neuburger Staatsanwalt Kestel war wohl nicht von der Unschuld des L. S. überzeugt als er der Münchener Polizei das Aktenmaterial übersandt hatte.

    Anscheinend war auch Kriminalinspektor Riedmayr der Meinung.

    Wenn es nun diese Begebenheit gab die der 83 jährige Schwaiger knapp sechs Jahrzehnte nach der Tat erzählte:
    KHK Kolb: „Wie groß war die Stockhaue, wie lang ungefähr?“
    Andreas Schwaiger: „Die war so 70—80 cm lang.“
    KHK Kolb: „War die vom Gruber selber, die Stockhaue?“
    Andreas Schwaiger: „Nein.“
    KHK Kolb: „Warum nicht?“
    Andreas Schwaiger: „Weil der alte Gruber und der Schlittenbauer Lenz nebeneinander ein Holz hatten. Da hat man im Winter Stöcke rausgetan. Der Gruber hat da sein Holz gehabt und der Schlittenbauer hat es da hinauf gehabt. Nebeneinander haben sie Stöcke rausgetan. Am Abend ist das Werkzeug genommen worden, Feierabend gewesen, Stockloch rein und Gras darauf und am anderen Tag wurde wieder weitergearbeitet. Der Schlittenbauer Lenz sagte, als die Stockhaue gefunden wurde: ‘Jetzt sehe ich meine Stockhaue auch wieder, die hat mir der alte Gruber gestohlen.‘ Durch das ist sie dann beim alten Gruber im Hof drinnen gewesen.“
    KHK Kolb: „Dann ist die Stockhaue im Hof drinnen gewesen?“
    Andreas Schwaiger: „Das weiß man nicht. Er sagte, dass er die gestohlen hätte und sie ihm immer abgegangen sei zum Stöcke raushauen. Also gut, die haben sie ihm dann runtergebracht dann war auch die Polizei da. Er sagte: ‘Ja, das ist meine Stockhaue, nur her damit, die brauche ich wieder.‘ Aber er hat sie nicht mehr gekriegt. Die hat die Kriminalpolizei mitgenommen.“
    Wie wahrscheinlich bzw. wie unwahrscheinlich ist es denn, daß dieses äußerst seltsame und absolut verdächtige Verhalten nicht dokumentiert wurde und ihm 1931 nicht von Kriminalinspektor Riedmayr vorgehalten wurde?
    Ist es nicht denkbarer, daß ein Greis irrt? Er vielleicht gedacht hatte das es so war? Immerhin bescheinigt er Hutträgern Intelligenz, lässt den Hohenwarter Arzt die Obduktion vornehmen und den 1885 verstorbenen Asam den Vater der 1887 geborenen Viktoria sein!
    Außerdem wurde die Haue für längere Zeit in Schrobenhausen ausgestellt und die Bevölkerung gebeten sich das anzusehen um sie evtl. zu identifizieren.
    @jaska weiß wie lange oder hat die Links sicher parat.



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06.03.2018 um 18:36
@margaretha
Das war im Juli 1923.


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06.03.2018 um 19:52
@theologe02
Zitat von theologe02theologe02 schrieb:Wenn nein: Wohin damit auf die Schnelle?
Wäre ich der Schlittenbauer gewesen und hätte meine Nachbarn gemeuchelt mit meiner eigenen Reuthaue, dann hätte ich folgendes gemacht: Ich hätte das Mordwerkzeug mit etwas Stroh gesäubert (das ich ja sowieso in der Hand hatte beim Leichen abdecken), hätte die Haue mit einem Sack umwickelt, wäre aus dem Hof gegangen (ich hätte aber garantiert nicht die Haustür abgesperrt und hätte niemals den Schlüssel mitgenommen - an sowas hätte ich gar nicht gedacht! ) und nach Hause gelaufen. Schließlich waren Gruber und Schlittenbauer direkte Nachbarn. Da war kein anderer Hof dazwischen. Inzwischen war wohl auch sehr später Abend und finstere Nacht. Da war auf dem Feldweg zwischen den Anwesen mit keinem Verkehr zu rechnen. Und wenn, dann wäre es doch nicht verwunderlich, den Hofeigentümer im Umkreis von 100 Metern auf einem "Kontrollgang" anzutreffen. Das Stück von Hinterkaifeck nach Hause ist im schnellen Stechschritt in einer Minute zu schaffen.
Aber das ist ja nicht das einzige Argument das in meinen Augen gegen eine Täterschaft Schlittenbauers spricht. Da ist auch noch sein Gesundheitszustand und das Fehlen eines Motivs sowie die Tatsache, dass er seinen Sohn zur Nachschau geschickt hat.
Die einen meinen, Schlittenbauer sei so dumm gewesen, dümmer geht nicht, die anderen meinen, er sei so superschlau gewesen und konnte alle Ermittler täuschen.
Die Wahrheit liegt wie immer dazwischen: Er war ein ganz normaler Mensch, stets ein wenig kränkelnd, genoss das Vertrauen der Dorfgemeinschaft und hatte meiner Meinung nach bestimmt nichts am Hut mit einem Mord.
Die Sache mit dem verlorenen Schlüssel: Der Schlüssel war vielleicht auf Nimmerwiedersehn ganz verschwunden. Der Gruber hat, so wie ich ihn mir vorstelle, am gleichen Tag, als er den Verlust bemerkte, einen provisorischen Riegel an die Tür getüddelt. Der Schlittenbauer hat vielleicht die (mit dem Riegel) verschlossene Haustür von innen geöffnet, indem er sie entriegelte. Oder der Schlüssel war tatsächlich wieder da und steckte von innen. Es gibt also diesbezüglich mehr Möglichkeiten, die ihn entlasten als nur die eine, die ihn belastet. Und hat sich nicht Schlittenbauer wegen einer Verleumdung oder übler Nachrede bezüglich dieser Schlüsselgeschichte an das Gericht gewandt? Oder war es eine andere Sache, aber die Person, gegen die es ging war die selbe, die die Schlüsselgeschichte in die Welt setzte? Bitte berichtigt mich!
@alle
ich habe mir über die Finanzen der Grubers Gedanken gemacht. Gold und Schmuck war ja reichlich vorhanden, um die Begehrlichkeiten eines Raubmörders zu befriedigen. Aber es war unangetastet. Ich las, dass er vielleicht nur Papiergeld entwendete. Wer glaubt denn, dass der geizige und auf Reichtum versessene Gruber Papiergeld zuhauf in seiner Schatulle aufbewahrte und zuschaute, wie es jeden Tag an Wert verlor? Der nicht! Er war ja erst am Tag vorher mit Viktoria einkaufen. Da hat er sein wertloses Papiergeld an den Mann gebracht, möchte ich wetten. Deswegen rücke ich von einem Raubmord ab.


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06.03.2018 um 20:14
@theologe02
Zitat von theologe02theologe02 schrieb:Das ist natürlich Unsinn: Erst wird aufgrund der gefundenen Tatsachen eine Theorie aufgestellt und dann wird sie mit Argumenten bekräftigt oder entkräftet.
Mit Argumente meine ich doch Tatsachen und Fakten und Indizien. Das ist doch logisch, dass ich erst die Bestandsaufnahme mache und danach eine Theorie entwickle.

Mir wurde ja vorgeworfen, die Argumente der Theorie anzupassen und sie besser verteidigen zu können. Das ist nun einmal nicht der Fall.
Zitat von theologe02theologe02 schrieb:Und damit komme ich zu Deiner "glaubhaften Raubmordtheorie". Wenn ich das richtig sehe, dann stützt Du diese lediglich mit der Annahme, es sei Bargeld im Hause gewesen. Diese Annahme geht vermutlich auf die Aussage des Tatverdächtigen Schlittenbauer zurück, der die Sache mit den 100TMark ins Spiel brachte.
Nein. Da irrst Du.
Für Raubmord spricht mehr.
Aber es ging grade nur um diesen einen Aspekt. Da möchte ich eine einleuchtende oder zumindest einigermaßen plausible Erklärung, wie 1922 auf einem landwirtschaftlichen Hof mit diversen Einnahmequellen außer einem Fünfmarkschein keine weiteren Geldscheine vorhanden gewesen sein können.


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Mordfall Hinterkaifeck

06.03.2018 um 20:40
@Hathora

Du sprichst von drei Schwachpunkten wo der Mörder rein oder raus kommen hätte können.

Die Tür an der Nordseite:
Bei dieser war allerdings nach meinem Wissensstand der Griff abmontiert und wurde provisorisch verriegelt. Da man diese Schlösser allerdings nur in Verbindung mit einem Griff öffnen konnte, scheidet diese aus.

Das Heuseil in der Scheunendurchfahrt:
Die Scheunendurchfahrt ist der Teil des Stadels, der zwischen zwei Toren im inneren liegt
Darüber gelangt man also auch nicht nach draussen.

Das mutmassliche Giebelfenster im Dach:
Es gibt keine eindeutige Hinweise auf dessen Existenz.
Auf der Skizze auf der Startseite von hinterkaifeck-mord.de ist ein solches Fenster aber nicht zu sehen.
Aber nehmen wir an das gab es. Hätten zwei Täter eine Räuberleiter gemacht, wäre nur einer reingekommen.
Es hätte dann aber auch entsprechende Fusspuren vor dem Motorenhäuschen geben müssen.

Nehmen wir noch an einer ist rein und hat dem anderen aufgeschlossen.
Der Hund hätte sofort angeschlagen.


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Mordfall Hinterkaifeck

06.03.2018 um 20:56
Zitat von jaskajaska schrieb:Für Raubmord spricht mehr.
Aber es ging grade nur um diesen einen Aspekt. Da möchte ich eine einleuchtende oder zumindest einigermaßen plausible Erklärung, wie 1922 auf einem landwirtschaftlichen Hof mit diversen Einnahmequellen außer einem Fünfmarkschein keine weiteren Geldscheine vorhanden gewesen sein können.
@jaska, vielleicht hilft Dir das weiter:

Josef Gruber hinterließ neben seinem Sparbuch 21 Mark in Kleingeld.
Quelle

Die nach der Tat vorgefunden Alu-und Silbermünzen plus der Fünfmarkschein und dem Notgeld entsprechen 21,18 Mark falls ich mich nicht verzählt habe. Durchaus vorstellbar, daß diese restliche Bargeld dem Josef zugerechnet wurde. Ist ja letztlich egal wie und woher. Die Münzen sprechen halt auch für Bargeld im Haus. 😉


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06.03.2018 um 21:10
Zitat von Kurt_EisnerKurt_Eisner schrieb:Das Heuseil in der Scheunendurchfahrt:
Die Scheunendurchfahrt ist der Teil des Stadels, der zwischen zwei Toren im inneren liegt
Darüber gelangt man also auch nicht nach draussen.
@Kurt_Eisner

west1Original anzeigen (0,3 MB)

Dieses westliche Durchfahrtstor war am Samstag bei den Kaffeehändlern offen!


Und wenn ich das auf dem Perlinger Hofbild zoome finde ich eine mögliche Sicherung in Form eines größeren Hakens innenseitig, d. h. der/die Täter hätte sich durchaus in die Durchfahrt abseilen können und das Gebäude auf diesem Weg verlassen können.

Und das alle Tore am Tag permanent hermetisch abgeriegelt waren ist für mich abwegig, außerdem spricht da der Augenscheinbericht bzw. die Beobachtung des Oberamtsrichter dagegen:
Man konnte in das Haus nur durch die westliche Türe des Maschinenhäuschens gelangen. Diese Türe ist auf der Planskizze grün bezeichnet. Bei der Ankunft der Kommission war diese Türe von innen nicht verschlossen, sie wurde nur durch ein außen schräg angespreiztes Holzstück zugehalten. Da wo dieses Holzstück den Boden berührte, zeigte der Boden eine Vertiefung, woraus man fast schließen möchte, daß diese Türe regelmäßig oder doch meistens auf diese Weise geschlossen worden war.
[...]
Die Täter sind wahrscheinlich auf demselben Wege durch das Maschinenhäuschen in den Stadel gelangt, wie die Gerichtskommission.



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06.03.2018 um 21:58
Mangels Foto der Wegseite ist das enorm schwierig ordentliche Rückschlüße über evtl. vorhande Fenster, Lucken oder Schlupflöcher zu ziehen.

Was durchaus als haltbar zu betrachten wäre, ist die Einschätzung des damals 31 jährigen Reporters Lautenbacher der aus Augsburg vor Ort war und folgendes festgestellt hatte:
Möglicherweise sind sie durch das Dach eingestiegen, was ihnen bei dem langen Flachdach nicht zu schwer gefallen sein dürfte.
http://www.hinterkaifeck.net/index.php?menuid=40&reporeid=37

Ich halte die Einschätzung eines Augenzeugen für mehr aussagefähig als die Skizzen, die zum Teil Jahre nach dem Abbruch angefertigt wurden und die in den Details wie der Fensteranzahl/anordnung lügen können.

Gerade bei den Schwaiger'schen Entwürfen ist deutlich sichtbar was er wieder ausgestrichen hat, bzw. das er die zunächst zwei eingezeichneten Fenster durch eines ersetzte.
Skizze HK Schwaiger Nordansicht 1952Original anzeigen (0,7 MB)


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Mordfall Hinterkaifeck

06.03.2018 um 22:10
@Kurt_Eisner
Ich nehm mal an, Du antwortest nimmer auf die offenen Fragen? 2. Mal argumentatorische Sackgasse?
Dann lass uns halt Deine Tatvariante durchspielen, solange Du magst :)

Schlittenbauer hatte also vor der Tat den Schlüssel zur Haustüre, richtig?
Oder hat er ihn erst nach der Tat an sich genommen, weil er gar nicht verschwunden war?

im 1. Fall: er schloss also zu einer Zeit die Haustüre auf, die mit einem Riegel von innen verschliessbar gemacht worden war und die direkt neben 2 Schlafzimmern der Bewohner liegt. Zu einer Zeit als die Bewohner noch nicht alle zu Bett gegangen waren, was sicher von außen durch Lichter, Geräusche, Fensterläden etc. ableitbar gewesen war.
Dann steht er also im Wohntrakt, und dann? Spätestens in der Küche war er mit mind. 1 erwachsenen Person konfrontiert. Wie gelangen dann 4 der späteren Opfer ohne Abwehrverletzungen in den Stadel?

im 2. Fall: wie wurde Schlittenbauer ins Haus gelassen oder schlich er sich tagsüber ein? Wann am besten und wurde er nicht vermisst? Den Schlüssel nahm er warum nochmal an sich? Und warum sollte er ihn bei der Auffindung benutzen?


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07.03.2018 um 09:58
@jaska
Zitat von jaskajaska schrieb:Mit Argumente meine ich doch Tatsachen und Fakten und Indizien. Das ist doch logisch, dass ich erst die Bestandsaufnahme mache und danach eine Theorie entwickle
Falsches Wording. Ein "Argument" ist eine Aussage zur Stützung der eigenen Theorie. Ein "Gegenargument" eins zur Entkräftung derselben.

Es handelt sich bei diesem Begriff um Mittel der Diskussion. Nicht um Mittel der Theorieaufstellung.

"Tatsachen" und "Fakten" ist übrigens dasselbe. "Indizien" ist etwas anderes, das sind Hinweise auf einen Tatverlauf oder auf eine Person, d.h. interpretierte Tatsachen.

Jemand, der eine Theorie aufstellt, beschäftigt sich also zuerst mit den Fakten, logisch. Er entwickelt daraus eine Theorie. Manches an dieser Theorie läßt sich vielleicht beweisen, anderes läßt sich vielleicht nur interpretieren, das wären dann Indizien.

Er stellt diese Theorie vor, um darüber zu diskutieren, weil er sie festigen oder zumindest auf mögliche Richtigkeit "abklopfen" möchte. Genausogut kann aber mittels Argumenten diese Theorie widerlegt oder zumindest in starke Zweifel gezogen werden.

Das erstmal vorab, damit wir nicht falsche Begriffe verwenden und uns mißverstehen.
Mir wurde ja vorgeworfen, die Argumente der Theorie anzupassen und sie besser verteidigen zu können. Das ist nun einmal nicht der Fall.
Du meinst sicher, daß Dir vorgeworfen wurde, "Fakten" der Theorie anzupassen. Daß man Argumente anpaßt, wäre nichts, was man vorwerfen könnte, sondern das ist in einer Diskussion zu erwarten, daß ein Diskussionspartner seine Argumentation im Laufe der Zeit anpaßt.

Sonst wäre er ein "Sturkopf", mit dem es sich nicht lohnt zu diskutieren.
Für Raubmord spricht mehr.
Ich bin begierig, nun die Argumente für diese Theorie zu hören.
Aber es ging grade nur um diesen einen Aspekt. Da möchte ich eine einleuchtende oder zumindest einigermaßen plausible Erklärung, wie 1922 auf einem landwirtschaftlichen Hof mit diversen Einnahmequellen (...)
Warum kein Bargeld im größeren Umfang da war?
Na, da gibt es doch mehrere Möglichkeiten: Wieviel tausend Euro hast Du denn so i.a. zu Hause rumliegen?


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Mordfall Hinterkaifeck

07.03.2018 um 11:23
@theologe02
Zitat von theologe02theologe02 schrieb:Das erstmal vorab, damit wir nicht falsche Begriffe verwenden und uns mißverstehen.
Ich fürchte dafür reicht kein einheitliches Wording aus.
Zitat von theologe02theologe02 schrieb:Du meinst sicher, daß Dir vorgeworfen wurde, "Fakten" der Theorie anzupassen.
Nein, lies einfach nochmal nach. Wenn Du schon von der Seite reingrätscht dann doch bitte berechtigt.
Zitat von theologe02theologe02 schrieb:Warum kein Bargeld im größeren Umfang da war?
Na, da gibt es doch mehrere Möglichkeiten: Wieviel tausend Euro hast Du denn so i.a. zu Hause rumliegen?
Ojemine. Das ist so dermaßen bescheuert, dass ich nicht mal mehr Lust habe, darauf einzugehen.
Wenn Du "Finanzielles" einer Landwirtsfamilie von 1922 auf dem Bayerischen Land mit dem eines 2018er Angestelltenhaushalts vergleichen magst, dann mach das. Für mich ist das im besten Falle Unwissen, ansonsten einfach Trollerei.
Fakt ist, zur eigentlichen Fragestellung trägst Du nichts bei. Außer zu signalisieren, wo und bei wem Deine Solidarität liegt war das leider nichts.


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Mordfall Hinterkaifeck

07.03.2018 um 11:45
Diese Reaktion war eigentlich zu erwarten, das hat System: eine Flut von „Gegenfragen“, Anmerkungen und Ablenkungen.
Zur Sache selbst kommt dann nichts als haltlose und anmaßende Anschuldigungen.

Es bleibt also weiterhin bei dem Motto: Duschen ja, Nasswerden nein!


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