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Mordfall Hinterkaifeck

51.749 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Mord, Bauernhof, Hinterkaifeck ▪ Abonnieren: Feed E-Mail
Zu diesem Thema gibt es eine von Diskussionsteilnehmern erstellte Zusammenfassung im Themen-Wiki.
Themen-Wiki: Mordfall Hinterkaifeck

Mordfall Hinterkaifeck

27.01.2021 um 19:55
@DexterMorgan Du meinst das eine Frau alle erschlagen hat und auch den angeblich kräftigen Hausherrn? Und warum dann auch das Kleinkind den kleinen Josef?
Nur um ihre Schwester loszuwerden?

@tomkyle
Ja also unter Rausch - Morden im Rausch stelle ich mir vor ich erschlage jemanden und ziemlich schnell danach merk ich was ich getan habe und haue ab. Ich bleib doch nicht da und kille dann den nächsten usw. Das ist kein Rausch - irgendwie ist das überlegt und abwartend. Oder?

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27.01.2021 um 20:50
@suscat
Ich weiss nicht wie sehr du in der Marterie drin steckst(was nicht böse gemeint ist)war lange nicht hier,aber Frau Schäfer hatte auch Anhang.


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Mordfall Hinterkaifeck

27.01.2021 um 22:38
Zitat von DexterMorganDexterMorgan schrieb am 18.10.2014: Franziska Schäfer hat sie überhaupt den Hof verlassen?Ich kann mir da auch keine Täterschaft vorstellen aber wo war sie direkt unmittelbar nach der Abgabe von Maria an die Grubers?Gibt es da was offizielles?Hatte sie vielleicht im Ort wo übernächtigt?
(Deine Meinung 2014)

Mir ist nichts Offizielles bekannt, aber die Polizei hat vielleicht im Gasthaus Bogenrieder in Waidhofen nach möglichen Durchreisenden routinemäßig gefragt. Oder in anderen Wirtshäusern. Wenn sie in Gröbern irgendwo übernachtet hätte, wäre das m. E. schon bald allgemein bekannt geworden.

Es ist natürlich niemandem verwehrt, seine Meinung zu ändern. Aber mich würde interessieren, worauf Du denn Deine jetzige Gewichtung stützt:
Zitat von DexterMorganDexterMorgan schrieb:ich denke einfach das es kein Zufall war das Maria Baumgartner am Mordtag anwesend war.
Meiner Meinung nach hat Franziska Schäfer den Hof nie verlassen.
Zitat von DexterMorganDexterMorgan schrieb:Ich weiss nicht wie sehr du in der Marterie drin steckst(was nicht böse gemeint ist)war lange nicht hier,aber Frau Schäfer hatte auch Anhang.
Ja und was willst Du uns damit sagen ? Meinst Du mit "Anhang" ihren Mann ?
Zitat von HathoraHathora schrieb am 19.10.2014:2. Wäre wirklich interessant zu wissen, ob die F. Schäfer in einem Zug heim marschiert ist. Es war ja schon dunkel und das Wetter war auch nass und kalt. Zudem war es ein weiter Weg.
Ja, @DexterMorgan, Du meinst sie hat im Hof übernachtet ? Im Magdzimmer ein Bett und soweit das Tatortfoto zeigt, nichts für eine zweite Person hergerichtet. Im Heu ? Das Wirtshaus Bogenrieder in Waidhofen dagegen wäre doch auch nicht so weit gewesen und das gab es doch nach meiner Erinnerung damals schon und hatte sicherlich auch Fremdenzimmer für solche Fälle.
[Alle Hervorhebungen von mir]
LG.


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Mordfall Hinterkaifeck

28.01.2021 um 11:22
Die Theorie mit Franziska Schäfer scheint mir weit hergeholt.

Die Standardfrage der Kriminaler: Cui bono oder anders rum, was hätte sie für ein Motiv gehabt?

Ihre Schwester, die ihr vorher auf der Tasche lag, war sie ja durch deren Einstand in HK los, was also hätte sie noch gewinnen können?


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28.01.2021 um 18:54
@DexterMorgan
Ich bin recht neu dabei - stimmt schon. Das die Schwester auch Anhang hat ist mir bekannt - meinst du eine Art Familienwanderung zum Morden?
Ich finde das eigentlich nicht sehr wahrscheinlich - warum dann alle? Das hätte sie schon vorher und einfacher haben können. Ist für mich einfach nicht logisch.


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zilch ehemaliges Mitglied

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Mordfall Hinterkaifeck

03.02.2021 um 01:17
Hallo, meine aktuelle Theorie zur Tat in Kürze:

Die Spuren der Einbrecher vom Donnerstag kamen aus Richtung Unterkaifeck. Dort wohnten u.a. die Thalers. Diese hatten scheinbar ein angrenzendes Waldgebiet zu Gabriels/Grubers. Und sie hatten da wohl kurz zuvor eine reuthauenartige Hacke geklaut (bei einem anderen Anrainer).

Sie brechen erst in der Motorenhütte ein, weil sie hier leichten Zugang zum Anwesen vermuten. Das ist jedoch ein Irrtum, sie müssen über das Dach einsteigen. Sie klauen den Schlüssel, da sie wissen, dass sie anderntags keine Bewohner antreffen werden. (weil diese ja - vielleicht schon seit ein paar Tagen - im Wald beim Holzmachen / Stöcke raustun sind, wie sie selber auch).

Freitags gehen sie wieder rein, warten ab bis Ruhe ist, und beginnen dann Radau im Stall zu veranstalten. usw.
Sie töten alle Bewohner. Sie stehlen das Goldgeld, das für die anstehenden Bauarbeiten bereit liegt.

Da sie sehr nah wohnen, können sie das Vieh durch Notversorgung still halten. Zur Sicherheit nehmen sie für ihre Aufräumarbeiten einen Hund mit, den sie außen anleinen (und dem der Mechaniker dann begegnet).

Später fallen sie durch überraschenden Reichtum auf.

Neben des Motivs der Habgier besteht auch hier die Möglichkeit einer Beziehungstat, da Victoria eine mögliche Liaison abgelehnt hat (wegen liderlichen Lebenswandels).


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Mordfall Hinterkaifeck

03.02.2021 um 13:49
Wer hat die Worte auf das Sterbebild geschrieben? Ich weiss es bleibt vielleicht für immer ein Rätsel. Wer hat den ersten Inzest vor Gericht gebracht? War grad mal mein Gedankengang.


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03.02.2021 um 15:32
Zitat von zilchzilch schrieb:Sie brechen erst in der Motorenhütte ein, weil sie hier leichten Zugang zum Anwesen vermuten. Das ist jedoch ein Irrtum, sie müssen über das Dach einsteigen. Sie klauen den Schlüssel, da sie wissen, dass sie anderntags keine Bewohner antreffen werden. (weil diese ja - vielleicht schon seit ein paar Tagen - im Wald beim Holzmachen / Stöcke raustun sind, wie sie selber auch).
Ich denke, die Thalers hätten gewusst, dass sie durch die Motorenhütte nicht ins Hauskommen!


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03.02.2021 um 15:40
Zitat von schluesselbundschluesselbund schrieb:Wer hat die Worte auf das Sterbebild geschrieben
Das kann auch jemand, der erst zur Trauerfeier von den speziellen Verhältnissen in der Familie erfahren hat, zu Hause erst auf das Bildchen geschrieben haben. Oder ein Kirchenchormitglied (Bild im "Kirchenbuch" gefunden), welches die Lebensumstände der "Lerche" Victoria der Nachwelt zugänglich machen wollte. Oder der Pfarrer selbst, der sich Notizen machte? Vllt auch als Hinweis, wenn am Jahresende im Gottesdienst allen im Jahr Verstorbenen gedacht wird: Dass man die "richtigen" Worte wählt!
> Seine Schrift könnte man ja mit Einträgen in Taufbüchern vergleichen, falls noch nicht geschehen.

So berechtigt diese Notiz auch für den Schreibenden war, die Blutschande anzuprangern, so sind "neidisch" und "wucherisch" blosse Eigenschaften - kein Insiderwissen, was zum Mörder führen könnte. mMn


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03.02.2021 um 17:22
@Kuno426

Natürlich beinhalten die Wort auf dem Sterbebild kein Insiderwissen welche zum Täter führen. Nur strafe Gottes scheint mir da schon Hönisch zu sein. Klingt doch nach - geschieht euch recht.

Gott straft doch nicht in dieser weise.


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03.02.2021 um 18:39
Zitat von schluesselbundschluesselbund schrieb:Gott straft doch nicht in dieser weise.
Naja, das sagt vielleicht heute ein Theologe, nach dem Zweiten Vatikanischen Konzil. Aber was ein Bauer oder eine Bäuerin in den 20er Jahren sagt, das ist ja der Punkt auf den es ankommt. Und da muss man eben von Volksfrömmigkeit und der Bußpredigt des Geistlichen Herrn am Sonntag ausgehen.....


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Mordfall Hinterkaifeck

03.02.2021 um 18:40
@schluesselbund
Doch. Damals war der katholische Glaube ein strafender. Ich glaube, bei Gott war so eine Rechtfertigung leichter zu ertragen als bei den weltlichen Schuldigen in der eigenen „heilen“ Welt.

Wenn wir heute Gott und das Verständnis von seiner Strafe oder seiner Gnade anders verstehen, so ist das einer Entwicklung in 100 Jahren geschuldet.


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03.02.2021 um 19:42
Zitat von jaskajaska schrieb:Damals war der katholische Glaube ein strafender. Ich glaube, bei Gott war so eine Rechtfertigung leichter zu ertragen als bei den weltlichen Schuldigen in der eigenen „heilen“ Welt.
Gut formuliert! Bedeutet das auch, es sind nicht die "Notizen" des Pfarrers, weil er mehr die Barmherzigkeit in den Fokus gerückt hätte?


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03.02.2021 um 19:47
Zitat von Kuno426Kuno426 schrieb:weil er mehr die Barmherzigkeit in den Fokus gerückt hätte?
Sehr gut nachgefragt.


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Mordfall Hinterkaifeck

04.02.2021 um 10:00
@arschimedes
Da geb ich ihnen Recht. Zumal die Wetterlage am Freitagabend nicht gerade zum Spazierengehen eingeladen hat. Schneetreiben möglicherweise. Entweder hätten die Täter bereits im Haus sein müssen oder der, die Täter wohnten im Umkreis von 5-8 Km. Warum, sollten Täter dazu noch fremde Menschen noch den kleinen Josef töten!? Den hätte man ja verhungern lassen können.


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Mordfall Hinterkaifeck

07.02.2021 um 11:52
Hola, ich habe über den Fall mal in der ZDF Doku gesehen, Hörspielverarbeitung und die filmischen Umsetzungen und bin da zu dem Podcast "Dunkle Heimat" gekommen.

Dass da viele Lücken und Pannen bei den Ermittlungen, auch im Laufe der Zeit, liegen auf der Hand, gerade wenn man es, wie im Podcast, sehr konzentriert und zusammenhängen bekommt.

Zum Sterbebild/Kirchbücher: Ich bin römisch-katholisch und war in meiner spanischen Heimatgemeinde Messdiener, später dann Lektor, Kommunionhelfer und übernahm die Küsterarbeit. Kirchbuch ist tatsächlich das Archiv der Gemeinde, die vom Pfarrer/Küster, pingelig geführt wurden und auch mussten, denn da wurden alle Daten, ähnlich dem Stammbuch, abgelegt und in Randnotizen, die Zugehörigkeit. Das heißt, zu meiner Geburt und Taufe wurde ich eingetragen und der Vermerk in der Randnotiz verweist auf meine Eltern, unter Angabe der Kirchbuchnummer, Jahr, Seite, diese wiederum auf meine Großeltern, usw... Anhand der Adressen, lassen sich daher auch immer Besitztümer nachvollziehen.
Ich denke daher, die Verwendung des Begriffs "Kirchbuch" ist auch damit gemeint, was es sein soll. Eben jene Kirchbücher, die in der Sakristei, in einem verschlossenen Schrank aufbewahrt werden und dann, irgendwann aufgrund von Platzmangel, ans bischöfliche Ordinariat weitergereicht werden, wenn keine der Generationen mehr zu erwarten sind, dass keine Abschrift benötigt wird. Aus den Kirchbüchern habe ich ja Taufurkunden, Heiratsurkunden, Firmungsbestätigungen,... die dann irgendwann gebraucht werden, abgeschrieben und gestempelt und auch da wieder in der Randnotiz vermerkt, wann ich eine Abschrift getätigt habe, wem und zu welchem Anlass ausgegeben und die Stolgebühr entrichtet wurde, wenn dieser sich die leisten konnte (in alten Kirchbüchern, die dann mal durchblätterte, wurde auch mit Eiern, Gemüse, Brennholz, Getreide,... bezahlt). Es waren daher nur Vertrauenspersonen, also die Pfarrer selbst oder die Küster, der jeweiligen Gemeinde, denn die Bücher liegen nicht irgendwo rum, sind kirchliche Drucke, die durchnummeriert sind und auch bei einer verschriebenen Seite diese genullt wurde, aber nie entfernt. Das Führen der Bücher muss lückenlos sein und man hält stillschweigen über den Inhalt.

Wer auch immer also das Sterbebild ablegte, muss Zugang zu diesen Büchern gehabt haben. Hier hätte also spätestens beim Auffinden, durch die Profanierung und Abriss der Kirche, des Sterbebildchen in Erfahrung gebracht werden können, wer Pfarrer und Küster zwischen Mord und Auffinden war. Das kann also jemand sein, der aus der Gegend stammt und umgezogen ist, ebenso könnte es auch der Priester gewesen sein, der als Mitzelebrant den Gottesdienst mitgestaltete, weil er villeicht den anderen Priester besuchte, da die Kirche ja Wallfahrtsziel war. Ich kann mir nicht vorstellen, dass einer mit kirchlichen Amt, der das Sterbebildchen bekommen hat, es in einem Kirchbuch ablegt. Warum sollte man das tun? Es sei denn, es besteht eine Verbindung mit der Seite, wo das Sterbebildchen lag... was man aber vermutlich nicht berücksichtigt hatte oder das Bildchen rausgefallen ist und man es nur bedingt zuorden konnte, wobei ein Blick ins Buch vielleicht offenbart hätte, ob es eine Verbindung zu Hinterkaifeck oder den Orten gab.

Zu den Morden:
Anfangs dachte ich mir so ein bisschen, vielleicht ist es auch die Dorfgemeinschaft gewesen oder ein Teil davon. Aus der Schandes des Inzest hinaus, vielleicht vom Priester und ein bisschen Hassrede, mit der passenden Bibelstelle angestachelt und es zu einer Art "Blutgericht", je nachdem wie der Pfarrer so tickte.

Aber dann schaute ich mir ebenso die Bilder an, las dann auch die Berichte auf der Seite, wo alles zusammengetragen wurde und stolperte über folgende Dinge.
Victoria war angezogen und wenn das, was auf dem Foto zu sehen ist, Victoria ist, dann hatte sie auch Schuhe, Strümpfe, Unterröcke an und das wenige, was man sieht, sieht auch (für mich) weniger nach üblicher Arbeitskleidung aus.

Ebenso stolperte ich über die zweite Frau vom Schlittenbauer, Anna, die kurz zuvor ihr Kind vom Schlittenbauer verloren hatte und so kam mir der Gedanke, ob der Täter unbedingt ein Mann sein muss und nicht eben eine Täterin? Nur weil man einer Frau es nicht zutraut?

Das gemeinsame Kind von ihr und Schlittenbauer ist kurz nach der Geburt gestorben; man liest immer wieder mal von postnatalen Trauma und da ist sie in dem Ort täglich mit den Grubers konfrontiert, Victoria mit dem Josef, wo ihr Mann die Vaterschaft kurz zuvor anerkannt hatte (so alt war der Josef ja nicht). Ihr Mann wird zum Unterhalt rangezogen und steht auch so der Familie immer wieder mit Nähe (Vaterschaft und Liebelei zu Victoria) und Distanz (Anzeige) gegenüber, so als könnten er nicht mit, aber auch nicht ohne die Grubers. Das muss ein Ende haben und sie beschließt, sich mit Victoria zu treffen. Zu dem Treffen kommt es auch auf dem Hof, zur späterer Stunde und es kommt zu einem verbalen Austausch. Über die Persönlichkeiten weiß man nichts, aber vielleicht verhöhnt Victoria die Anna, lacht sie aus und sieht keine Veranlassung, auf den Unterhalt zu verzichten, ärgert vielleicht auch noch mit Erbansprüchen, die Josef stellen könnte... Die Würgemale an Victorias Hals könnten daher der Versuch sein, dass sie endlich still sein soll, aufhören sie zu verhöhnen und zu provozieren "Halt Dein Maul, du Flittchen!". Victoria ist aber vielleicht stärker und hat den Heimvorteil und kennt sich auch im Dunklen Stall besser aus und schubst Anna weg. Anna stolpert, fällt vielleicht hin, stützt sich wieder auf und bekommt zufällig die Hacke in die Hand und schlägt zu, dann kommt Victorias Mutter, entweder weil sie was hört und ihre umtriebige Tochter kennt, die noch angezogen ist und in der Dunkelheit im Stall verschwindet, Josef im Stubenwagen im Schlafzimmer lässt und ihre Tochter vielleicht bei Schularbeiten in der Küche und bei Oma. Oder die Mutter wusste von den Treffen, schaute aber dann nach, warum ihre Tochter nicht wiederkommt und bekommt ebenso eine drüber. Wie lang die Abstände sind, weiß man nicht. Cilli beginnt sich zu fürchten so alleine in der Küche, in der Stille und holt den Opa, der aber offenbar weder was weiß, noch etwas ahnt, was sich da abspielt, ist erledigt vom dem Tag und daher auch schon im Bett. Weder zieht er sich an, noch nimmt er die Flinte oder irgendwas mit und geht Ahnungslos in den Stall und bekommt ebenso einige Schläge ab, ohne wirklich zu wissen, wie im geschah. Cilli folgt kuz darauf, denn der Opa kommt auch nicht mehr wieder (was eine grauenvolle Vorstellung, für ein kleines Grundschulkind, die Familie verschwindet im Stall und kommt nicht mehr wieder) also sammelt sie den ganzen Mut und folgt ihrer Mutter und Großeltern, bekommt ebenso einen Schlag, aber nicht ganz so stark und daher lebt sie noch schwer verletzt. Vielleicht im Wahn des Overkills, ist der Josef nun auch fällig, der der Stein des Anstoss überhaupt ist. Sie geht durch den Futtergang und steht in der Küche (das es Blutspurten mit tropfenden Blut gab, wird im Podcast dargestellt, ein Verharren in der Küche) weil man die Magd hört, die eigentlich erst ihren Dienst am 01.04. aufnehmen sollte und man vielleicht annahm, dass bei den Wetterverhältnissen, eh niemand durchkommt. Überhaupt ist das Wetter ein guter Zustand, da sich jeder, der nicht draussen sein musste, sich im Haus aufhalten würde. Sie hört also das Geräusch aus der Kammer, geht hin, öffnet die Tür und damit die Magd nicht zur Zeugin wird, wer im Haus stand und eine blutiges Schlagverzeug in der Hand hält, gibt es keine andere Lösung, als auch sie zu erschlagen, bevor sie den Josef in seinem Stubenwagen, mit einem eintigen Schlag und in voller Wucht, erschlägt. Dieses Kind von Schlittenbauer und dieser Vicoria, der für all diesen Zwist und Scham, aber auch Verkommenheit dieser Familie fast symbolisch war, wird ja, laut den Berichten, mit einer ungeheuerlichen Brutalität begegnet, die, um ein Kleinkind zu töten, sicherlich nicht nötig gewesen wäre, sagt für mich eher aus, dass da eine starke Abneigung oder gar Hass vorhanden war. Denn Geld an sich zu nehmen, war nicht das treibende Motiv, wobei man sicher auch nicht mehr nachvollziehen konnte, wieviel Geld tatsächlich vorhanden war und ob nicht doch etwas mitgenommen wurde. Entweder von den möglichen Tätern oder die späteren Finder. Bei Armut ist sicherlich die Verlockung groß, ein paar Münzen einzustecken.

Für mich erklärt es auch dass teilweise paradoxe Verhalten von Schlittenbauer, der es entweder wusste, was seine Frau getan hatte oder aber ahnte, dass sie was damit zu tun haben könnte und daher hier und da sich ungeschickt verhielt, aber auch verschleierte, wobei ich jetzt nicht von ausgeklügelter Raffinesse ausgehe, die Tat bis ins Detail zu verschleiern, auch wenn es das perfekte Verbrechen war, denn es wurde niemand für die Mehrfachmorde belangt. Hilfe durch einen weiteren Mittäter, kann man nicht unbedingt ausschließen, wobei ich eher die Hilfe in dem Danach sah.
Die Versorgung des Viehs durch Schlittenbauer... vielleicht eine Gutmachung, eine Art Reue, Mitgefühl, vielleicht als Ortsvorsteher und Katholik, die ihm möglichen guten Taten zu verrichten, aber den fehlenden Mut der Gerechtigkeit, Anna anzuzeigen, vielleicht auch aus Sorge, mit den Kindern alleine dazustehen, keine Frau zu haben, etc.

Wäre das eine Möglichkeit?
Das Wetter war schlecht, der Hof ist abgeschieden, es gab also für ihn genug Zeit, die Tatwaffe zu verstecken, denn ich gehe davon aus, dass er das Haus recht gut kannte, vielleicht auch den Dachstuhl für ebenso kleine Stelldichein mit Victoria, das Verschieben der Dachpfannen, die nur den Hof und den Eingang zum Blick freigaben, also wer schon sehr nah am Hof ist und nicht, wer sich überhaupt dem Hof nähert, um rechtzeitig die Flucht ergreifen zu können. Und selbst wenn man den Schlittenbauer dort gesehen hätte; der war ja wohl öfters mal da.



Die Magd hatte vielleicht einfach nur Pech, zur falschen Zeit und am falschen Ort zu sein, wurde vielleicht erst, am 01.04. erwartet (ich denke mal, sowas spricht sich rum, wenn ein Bauer eine neue Magd erwartet und einstellt) und allenfalls hätte sie ihre erschlagenen Dienstherren gefunden, wäre aber als Zeugung bedeutongslos, da sie eben nur die Leichen gefunden hätte, mehr aber auch nicht. Dass sie schon am Vorabend eintraf und sich einrichtete, war leider ihr Verhängnis.

Die Spuren zum Haus, aber nicht weg vom Haus können einen Zusammenhang haben, müssen es aber nicht.

Wären die Schädel halt heute noch vorhanden, hätte man von den Kopfwunden, die den Schädel betroffen hätten, sicher die Schlagkraft, Radius und Höhe gut nachrekonstruieren können und von der Größe des Täters Rückschlüsse ziehen können, eventuell anhand der Schädelspaltungen auch, wie oft und mit welcher Kraft die Waffe geführt wurde.

Ebenso hätte man anhand der Gebeine eine DNA Überprüfung machen können, um in Erfahrung zu bringen, wessen Kind der Josef ist oder zumindest seinen Opa oder Schlittenbauer ausschließen. Vielleicht hat man es gemacht, aber der Öffentlichkeit nicht zur Verfügung gestellt?


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Mordfall Hinterkaifeck

07.02.2021 um 16:56
Zitat von SGarciaSGarcia schrieb:Ich denke daher, die Verwendung des Begriffs "Kirchbuch" ist auch damit gemeint, was es sein soll. Eben jene Kirchbücher, die in der Sakristei, in einem verschlossenen Schrank aufbewahrt werden und dann, irgendwann aufgrund von Platzmangel, ans bischöfliche Ordinariat weitergereicht werden, wenn keine der Generationen mehr zu erwarten sind, dass keine Abschrift benötigt wird. Aus den Kirchbüchern habe ich ja Taufurkunden, Heiratsurkunden, Firmungsbestätigungen,... die dann irgendwann gebraucht werden, abgeschrieben und gestempelt und auch da wieder in der Randnotiz vermerkt, wann ich eine Abschrift getätigt habe, wem und zu welchem Anlass ausgegeben und die Stolgebühr entrichtet wurde, wenn dieser sich die leisten konnte (in alten Kirchbüchern, die dann mal durchblätterte, wurde auch mit Eiern, Gemüse, Brennholz, Getreide,... bezahlt). Es waren daher nur Vertrauenspersonen, also die Pfarrer selbst oder die Küster, der jeweiligen Gemeinde, denn die Bücher liegen nicht irgendwo rum, sind kirchliche Drucke, die durchnummeriert sind und auch bei einer verschriebenen Seite diese genullt wurde, aber nie entfernt. Das Führen der Bücher muss lückenlos sein und man hält stillschweigen über den Inhalt.
Stimmt, im Zuge meiner Ahnenforschung mußte ich Gebühren bezahlen und durfte die Bücher selbst nicht einsehen. Heute sind viele Kirchenbücher älteren und alten Datums in mikroelektronisch erfaßt, da sie empfindlich sind und in den Archiven des jeweiligen bischöflichen Ordinariats archiviert.
Zitat von SGarciaSGarcia schrieb:Wer auch immer also das Sterbebild ablegte, muss Zugang zu diesen Büchern gehabt haben. Hier hätte also spätestens beim Auffinden, durch die Profanierung und Abriss der Kirche, des Sterbebildchen in Erfahrung gebracht werden können, wer Pfarrer und Küster zwischen Mord und Auffinden war. Das kann also jemand sein, der aus der Gegend stammt und umgezogen ist, ebenso könnte es auch der Priester gewesen sein, der als Mitzelebrant den Gottesdienst mitgestaltete, weil er villeicht den anderen Priester besuchte, da die Kirche ja Wallfahrtsziel war.
Es ist auch möglich, dass der Besitzer des Sterbebildchens einer der drei Priester war, der bei der Beerdigung der Opfer in Waidhofen als Mitzelebrant anwesend war.

Quelle für die drei Priester:
Youtube: 95 Jahre Hinterkaifeck
95 Jahre Hinterkaifeck
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Die Gästeführerin sagt dies aus.


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Mordfall Hinterkaifeck

07.02.2021 um 17:27
@MissHudson
Richtig. Die weitere Verabreitung machen dann die Ordianriate und deren Sekretariate.

Sogar drei Priester, als Zelebranten für den Trauergottesdienst und da könnte ich mir, auch schon wegen der Art der Begriffe, der doch sehr schön geschwungenen und geraden Handschift auf dem kleinen Zettelchen, war so meine Vermutung, dass das einer der Kleriker oder Kirchenamtsinhaber, wie Küster, sein düfte. Wenn man auch bedenkt, welches Ansehen Priester durch den Klerikalismus hatten, besonders je ärmer und bedingt bildungsfern die Region war. Oftmals waren Priester auch Friedenrichter und eine Art Notare für kleine Vertragsverhandlungen und Verkäufe von Land, da diese eben Lesen, Rechnen und Schreiben konnten und es quasi mit Gottes Hilfe legitimierten und meist auch eine Abschrift aufbewahrten, falls es doch mal zu Streitigkeiten kam und sich eben solche "Sonderleistungen" Priester auch gerne mit einer üppigen "Spende" bezahlen liessen.

Vielleicht stand auch einige Zeit zuvor eine Renovierung der Kirche an oder eine Anschaffung und man hat den Gruber angebettelt, wissentlich dass die Grubers Geld haben und der alte Zausel hat nichts rausgerückt, was dann auch Geiz und Habgier auf dem Zettel erklären könnte und da auch ein bestimmter Geldbetrag, den angeblich Victoria in irgend einem Beichtstuhl hinterlegt haben soll, sofern diese Behauptung stimmt und nicht auch im Bereich des Mythos liegt.


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Mordfall Hinterkaifeck

07.02.2021 um 17:50
Ich weiß nicht ob hier schon erörtert wurde, dass die Version 1 der Sterbebildchen aus dem HK-Wiki auf "Hinterkeifeck" lautet, während die gezeigte Version 2 dagegen die Schreibweise "Hinterkaifeck" aufweist. Auch die "Danksagung" aus o.a. HK-Wiki zeigt "Hinterkaifeck".

Vgl. https://www.hinterkaifeck.net/wiki/index.php?title=Wissen:_Die_Sterbebildchen

So wie auch aus dem Leuschner soweit für mich ersichtlich auf dem dokumentarischen Lichtbildteil die amtliche Schreibweise immer als "Hinterkaifeck" lesbar ist. Immer ? Nein einmal ist da eine Skizze mit "Hinterkaifeker - Hof" bezeichnet (vgl. Leuschner, Der Mordfall Hinterkaifeck 1. Aufl. 1977 S. 297).

Auch der Obelisk auf dem Friedhof weist nach meiner Erinnerung "Hinterkeifeck" als Schreibweise auf.

Die Schreibweise "Hinterkeifeck" oder "Hinter-Keifeck" mag altertümlich gemeint sein und deshalb ein Unterscheidungsmerkmal für die 1. Version als frühere Auflage. Wenn aber die Danksagung der Hinterbliebenen, die bereits wenige Wochen nach der Beerdigung erschienen ist, bereits auf Hinterkaifeck lautet, ist das für mich nicht so sicher.


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Mordfall Hinterkaifeck

07.02.2021 um 18:02
Sorry. Es heißt in Version 1 bei Wiki aaO sogar "Hinterkeifek" - wie auch auf dem identischen Sterbebildchen bei Leuschner aaO S. 292.


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