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Mordfall Hinterkaifeck

52.516 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Mord, Bauernhof, Hinterkaifeck ▪ Abonnieren: Feed E-Mail
Zu diesem Thema gibt es eine von Diskussionsteilnehmern erstellte Zusammenfassung im Themen-Wiki.
Themen-Wiki: Mordfall Hinterkaifeck

Mordfall Hinterkaifeck

11.09.2025 um 14:24
@EdgarH
Zitat von EdgarHEdgarH schrieb:Wenn wir von einem kriminell vorbelasteten Täter ausgehen, der die noch recht neue und nicht weit verbreitete Praxis der systematischen Tatortanalyse kennt, dann ja.
Nein, das meine ich nicht. Er musste überhaupt nichts von Tatortanalyse wissen außer der Tatsache, dass seine Fingerabdrücke erfasst sind und das möglicherweise ihn mit einem Tatort in Verbindung bringen kann.
Zitat von EdgarHEdgarH schrieb:Wenn man davon ausgeht, weil man selbst kein Wissen über Fingerspuren etc.. hat
Genau das ist ja die Krux. Das kann man ja nicht so pauschal annehmen und damit eine Theorie aufbauen.
Du schreibst es ja richtig: "wenn". Wenn die Haue einem definitiv nicht zugeordnet werden kann, dann bleibt nur eine psychologische Erklärung fürs Verstecken übrig.


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Mordfall Hinterkaifeck

11.09.2025 um 14:42
Zitat von jaskajaska schrieb:dann bleibt nur eine psychologische Erklärung fürs Verstecken übrig.
Oder eine ganz einfache, wie Faulheit und Bequemlichkeit! Wie gesagt, man muß nicht immer kompliziert denken!


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11.09.2025 um 16:04
Zitat von arschimedesarschimedes schrieb:Oder eine ganz einfache, wie Faulheit und Bequemlichkeit! Wie gesagt, man muß nicht immer kompliziert denken!
Wenn wir genau wüssten, dass dort im Fehlboden schon vorher etwas versteckt gewesen war, oder der Täter davon ausgegangen sein könnte, dann würde ich sagen, dass Bequemlichkeit der Grund für dieses Versteck gewesen sein wird. Das wäre naheliegend. Er holt etwas aus dem Fehlboden, benutzt für das Öffnen der Diele die hierfür durchaus geeignete Reuthaue, und lässt sie dann einfach dort liegen. Warum nicht.
Aber es gibt keinen Hinweis auf ein solches vorheriges Versteck dort, oder?
Kein Hinweis eines Knechts, der Gruber dabei beobachtet hätte, wie er darin etwas versteckt oder ähnliches?

Ich finde, es macht mehr Sinn die Reuthaue im Haus zu verstecken, als dieses Meter hohe, blutverschmierte Tatwerkzeug durch die Gegend zu schleppen und dabei womöglich beobachtet und direkt mit der Tat in Verbindung gebracht zu werden.

Einzig der Ort des hausinternen Verstecks, also der Fehlboden an sich bleibt erklärungsbedürftig. Es scheint, als ob hier eben ein Handlungskomplex fehlt, von dem wir nichts wissen und der erklären würde, warum dort.


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11.09.2025 um 16:46
Die Haue scheint ja mehr oder weniger ungereinigt dort versteckt worden zu sein. Sie hatte noch Blut- und Haaranhaftungen. Ich frage mich, ob der Täter wirklich die Haue genutzt hat, um die Bodenbretter hochzustemmen. Würde man dann nicht evtl. Blutreste an den Brettern gesehen haben? Bei flüchtiger Inaugenscheinnahme würde man die evtl. gar nicht sehen, hängt ja auch von den Lichtverhältnissen ab. Aber beim Abriss und beim Fund war man ja mit den Augen ganz nah dran und Blutspuren an den Brettern sind nicht beschrieben worden?
Wenn da etwas geholt worden ist und die Haue dann versteckt worden - dann würde ich sagen, das war schon bequem.
Nur die Haue dort zu verstecken finde ich eher unbequem. Am Bequemsten wäre gewesen, sie direkt am Einsatzort liegen zu lassen.


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11.09.2025 um 16:55
Zitat von megavoltmegavolt schrieb:ie Haue scheint ja mehr oder weniger ungereinigt dort versteckt worden zu sein. Sie hatte noch Blut- und Haaranhaftungen. Ich frage mich, ob der Täter wirklich die Haue genutzt hat, um die Bodenbretter hochzustemmen. Würde man dann nicht evtl. Blutreste an den Brettern gesehen haben? Bei flüchtiger Inaugenscheinnahme würde man die evtl. gar nicht sehen, hängt ja auch von den Lichtverhältnissen ab. Aber beim Abriss und beim Fund war man ja mit den Augen ganz nah dran und Blutspuren an den Brettern sind nicht beschrieben worden?
Wenn da etwas geholt worden ist und die Haue dann versteckt worden - dann würde ich sagen, das war schon bequem.
Nur die Haue dort zu verstecken finde ich eher unbequem. Am Bequemsten wäre gewesen, sie direkt am Einsatzort liegen zu lassen.
Ich denke nicht, da ja mit der Schneidenseite nicht zugeschlagen wuirde, sondern mit der Schraubenseite.


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14.09.2025 um 13:57
Zitat von BlaubeerenBlaubeeren schrieb:Einzig der Ort des hausinternen Verstecks, also der Fehlboden an sich bleibt erklärungsbedürftig. Es scheint, als ob hier eben ein Handlungskomplex fehlt, von dem wir nichts wissen und der erklären würde, warum dort.
Denkbar.
Evtl. hatte der Täter vor, zu einem späteren Zeitpunkt die Haue an sich zu nehmen. Dann wäre das ein vorübergehendes Versteck.
Das Verbringen des Tatwerkzeuges nach oben ist eine bewusste Handlung. Ich sehe darin zwei Motive: die Haue kann u.U. auf den Täter weisen und/ oder - für mich der stärkere Motivteil- der Täter distanziert sich damit psychologisch von seiner Tat. So wie die
Leichen ja auch abgedeckt waren.
Hätte die Haue unmittelbar auf den Täter hingewiesen, hätte der Täter sie nicht im Haus gelassen. Man hat die Haue ja gefunden aber keinen Täter ermitteln können. Das spricht ja dagegen, dass der Täter annehmen musste, wenn man die Haue hat, hat man auch ihn.


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Mordfall Hinterkaifeck

14.09.2025 um 15:43
Zitat von EdgarHEdgarH schrieb:Evtl. hatte der Täter vor, zu einem späteren Zeitpunkt die Haue an sich zu nehmen
Was ausgesprochen blöd gewesen wäre, wie dei Geschichte beweist.

Die Haue wurde ja erst beim Abbruch des Hauses gefunden, was beweist, dass dieses Versteck hervorragend war, vor Allem, da nicht einmal die Hunde die Haue gefunden hatten.


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15.09.2025 um 13:44
@arschimedes
Mich interessiert die Motivation. Warum legt der Täter die Waffe genau dort ab?
Es gäbe ja ganz viele Alternativen…
z.B. Es wäre ein Leichtes gewesen die Haue vor Ort zu reinigen und an Ort und Stelle zu lassen. Oder aber: als Raubmörder ist man mobil- man würde den Tatort nach Tötung und Raub schnell verlassen. Auf diesem Wege gäbe es fraglos zahlreiche Möglichkeiten, dass Mordwerkzeug schnell zu entsorgen, z.B. in einem Gewässer.
Aber für einen Raubmörder stellt sich die Frage ja eigentlich nicht. Ich würde bei einem Raubmörder davon ausgehen, dass er selbst bewaffnet ist.
Wenn er dann aus welchem Grund auch immer eine sich vor Ort befindliche Waffe benutzt, kann er sie gefahrlos da lassen, wenn die Waffe keine Rückschlüsse auf ihn zu lässt. Die Haue könnte direkt am Tatort bleiben. Aber genau das tut er nicht. Er versteckt sie. Warum?


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15.09.2025 um 14:32
Zitat von jaskajaska schrieb am 11.09.2025:Wenn die Haue einem definitiv nicht zugeordnet werden kann, dann bleibt nur eine psychologische Erklärung fürs Verstecken übrig.
Genau das ist ja der Fall. Die Haue wurde gefunden, konnte aber dem Täter nicht zugeordnet werden. Demnach ist mein "wenn" schon eher ein "ziemlich sicher".
Aber ich gebe dir insofern recht: es geht nicht darum, was am Ende die Ermittlungen ergaben, es ist entscheidend was der Täter dachte, was potentielle Ermittlungen ergeben könnten. Hier kann es also sein, dass der Täter glaubte, dass die Haue einen Bezug zu ihm darstellen kann, auch wenn es der Polizei am Ende nicht gelang, diesen dann existenten Bezug herzustellen. Für diesen Fall müssen wir davon ausgehen, dass der Täter Bezug zum Hof hatte, sonst kann er keinen Bezug zur zum Hofe gehörenden Haue haben. Wenn es rein psychologisch war, legt es ebenso nahe, dass der Täter die Opfer kannte. Also es ist eigentlich unerheblich, ob der Täter aus dem einen oder anderen Grund die Haue versteckte: entscheidend ist, dass er sie versteckt hat. Diese bewusste Handlung macht eine wie auch immer geartete (Vor)-Beziehung zu den Opfern wahrscheinlich.


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Mordfall Hinterkaifeck

15.09.2025 um 14:51
Für mich ist das Verstecken der Haue auch nach wie vor eine Besonderheit in diesem Fall. Auch wenn es verschiedene Erklärungsmodelle gibt.
Es gab solche Fälle ja immer wieder einmal, auch nicht nur in Deutschland, dass Leute in Gehöften umgebracht worden sind, aus verschiedenen Gründen, Raubmord dürfte wohl das häufigere Motiv sein.
Kennt irgendjemand von euch einen solchen Fall, bei dem der oder die Täter die Tatwaffen auch am Ort der Tat versteckt haben? Das wäre mal ganz interessant zum Vergleich heranzuziehen.

Die ein oder anderen kennen wahrscheinlich die Theorie von "The Man from the Train", die Vermutung, dass die Villasca Morde Taten eines Serienkillers waren. Während ich die postulierten Zusammenhänge für die amerikanischen Fälle plausibel fand, halte ich die von den Autoren angesprochene Möglichkeit, der Täter könne auch für Hinterkaifeck verantwortlich sein, für gewagt bis absurd.
Lange Rede, kurzer Sinn: dieser Täter liess die Mordwaffe immer gut sichtbar liegen.
Für einen Überblick ist die wiki-Seite ganz hilfreich: Wikipedia: The Man from the Train


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15.09.2025 um 16:27
@megavolt
Interessanter Punkt! Aber ich stimme Dir zu: HK ist anders gelagert.

Es fällt ja insgesamt auf, dass die Tat chaotische, eruptive Elemente enthält (wie die extreme Gewalt, die ausgeübt wurde) und andererseits wirkt die Nachsorge am Tatort planvoll, behutsam, gründlich. (Verstecken Haue, Abdecken Opfer, keine Spuren). Das kann ein Täter mit einer gespaltenen Persönlichkeit sein, es könnten aber auch 2 oder mehrere Täter sein, die unterschiedliche Rollen bei der Tatbegehung einnahmen.


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15.09.2025 um 19:08
@EdgarH
Zitat von EdgarHEdgarH schrieb:Genau das ist ja der Fall. Die Haue wurde gefunden, konnte aber dem Täter nicht zugeordnet werden. Demnach ist mein "wenn" schon eher ein "ziemlich sicher".
Ich hätte besser „könnte“ statt „kann“ geschrieben. Entscheidend für das Verstecken der Tatwaffe ist eben gerade nicht, was sich bei den tatsächlichen späteren Ermittlungen ergab. Vielmehr ist relevant, was der Täter wusste bzw. Wie er die Risiken einschätzte.
Er konnte nicht wissen, dass die Reuthaue die Ermittler nicht weiterbringen würde.


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15.09.2025 um 19:19
In was für eine Kategorie fallen die Morde? War es ein Überfall, ein geplanter Raubmord oder ein Raub, der eskalierte?
Eine Beziehungstat, ein Familienmord? Serienmord? War der Täter ein Wiederholungstaeter?? Ein versuchtes Sexualdelikt mit anschließender Vertuschung.

Das ist erst mal schwer zu beantworten.
Ich habe gerade ein "abstract" eines amerikanischen Kriminologen und Psychiaters gefunden, der in einer Studie die Unterschiede zwischen planenden und Impulsivtaetern herausstellt.

https://psylex.de/psychologie-lexikon/recht/mord/

Er beschreibt unter anderem, dass über 90% der impulsiv handelnden Täter, die er in seiner Studie untersuchte, intoxiert waren, also Alkohol oder Drogen vor der Tat konsumiert hatten. Auch zeigen sich große Unterschiede in mentaler Gesundheit und Intelligenz im Gegensatz zu planen den Tätern.

Fand ich einen interessanten Aspekt. Ich versuche gerade mehr dazu im Internet zu finden. Prof. Robert E. Hanlon, Criminal Justice and Behavior

Der Täter hat sich bei den Schlägen immer nur auf den Kopfbereich der Opfer konzentriert. Schon beim ersten Schlag mit der Reuthaue dürften die Opfer am Boden gelegen haben.

Vielleicht hatte der Täter Erfahrung beim Töten und Betäuben von Tieren und ging daher direkt zum Kopf.


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15.09.2025 um 20:33
Zitat von EdgarHEdgarH schrieb:Das kann ein Täter mit einer gespaltenen Persönlichkeit sein, es könnten aber auch 2 oder mehrere Täter sein, die unterschiedliche Rollen bei der Tatbegehung einnahmen.
Das wären Möglichkeiten. Allerdings könnte das m.E. auch einfacher mit einem impulsiv handelnden Täter, bei dem sich lange etwas angestaut hat, erklärbar sein. Der Versuch der Wiedergutmachung wird dann später unternommen, wenn der Affekt abgeklungen ist. Entweder, weil eine Beziehung zwischen Opfern und Täter bestand und/oder weil es gegen Prinzipien des Täters verstieß (religiöser Art, Du sollst nicht töten o.ä.).


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15.09.2025 um 22:19
Zitat von megavoltmegavolt schrieb:Entweder, weil eine Beziehung zwischen Opfern und Täter bestand und/oder weil es gegen Prinzipien des Täters verstieß (religiöser Art, Du sollst nicht töten o.ä.).
Dem stimme ich als weitere Optionen ausdrücklich zu.


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03.10.2025 um 20:08
Hallo zusammen. Jetzt muß ich hier auch mal beiwohnen. Super Forum! Der Fall läßt mich nicht los.
Ich habe ein Problem mit der Vorstellung, daß die Auffindung der Ermordeten so stattgefunden hat, vielleicht sogar mit dem Zeitpunkt. Wie hier schon jemand geschrieben hat, scheint ja an HK eine halbe Völkerwanderung in diesen Tagen stattgefunden zu haben. War vielleicht auch normal, weil die Wege ja für viele in verschiedene Richtungen dort entlang geführt haben. Ich habe versucht, mich in die Tage vor allem auch vor den Morden, in die Stunden und Minuten hineinzuversetzen, mitsamt Wetter, Helligkeit, Geräuschkulissen, Arbeit und Alltag der Einwohner usw. - Stellt Euch vor: Es spricht sich die Geschichte herum, daß in der Nacht zum Freitag die Leute von HK die Viktoria (oder Mutter Gruber) die ganze Nacht gesucht haben, weil es wieder mal einen handfesten Streit gab. Selbst die kleine Cilli mußte mit suchen. Muß eine Todesangst gehabt haben. Und all das bei diesem kalten Mistwetter. Sie haben die Gesuchte dann gegen Morgen am Waldrand gefunden, aber die kleine Cilli war so erschöpft, daß sie am Freitag im Unterricht immer eingeschlafen ist. Was war denn da schon wieder los? Am Samstag war die kleine Cilli nicht in der Schule, die kränkelt bestimmt, das arme Ding. Am Sonntag fehlen plötzlich alle Grubers und Gabriels in der Kirche. Die ganze Bank ist leer, und der Chorgesang ist ohne die Lärche von Kaifeck auch nicht wie sonst.
Ab diesem Zeitpunkt müßte irgend jemand schon einmal nachsehen, was da los ist. So weit weg war es ja nicht.(Oder waren die Gruber/Gabriels so unbeliebt, daß es allen egal war?) Vielleicht fühlte sich aber der Ortsvorsteher Schlittenbauer in seiner Verantwortung, schließlich wohnt er ja auch gleich dort. Vielleicht sagt er nach der Kirche zu jemanden, er würde nachher mal nach dem Rechten schauen. Natürlich wird erstmal zum Sonntag gegessen und ein Stündchen Ruhe gehalten. ...
So müßte es sich für mich abspielen. Das würde aber bedeuten, daß einige Geschichten danach "zurechterzählt" wurden, um das zu verschleiern, was dann passiert ist. Etwas, was überhaupt nicht dokumentiert und ausgesagt ist. Ich denke, daß der Schlittenbauer die Morde nicht begangen hat. Für so viel Brutalität fehlt im das starke Motiv und/oder die Impulsivität. Maximal einen Totschlag in Notwehr, oder jemand anders. Eins steht für mich fest: wenn (nur: wenn) Ortsvorsteher Schlittenbaurer so eine Situation vorgefunden hätte und einen Totschlag begangen hat, mußte er davon ausgehen, daß er der Hauptverdächtige sein dürfte. Das wäre vielleicht nicht nur für ihn, auch für andere sehr unerwünscht.
Danach kommt mir vor allem die Aussage des Monteurs arrangiert vor. Die Leichen beginnen schon nach knapp 2 Tagen zu riechen, und das Motorenhäusschen war ja ganz dicht neben den Leichen und die Antriebsriemen gingen doch durch ein Loch in der Wand in das Stadl. Der Monteur befand sich lange Zeit direkt daneben in einem kleinen Raum, der nur eine kleine Tür hatte. Hätte er nicht etwas riechen müssen? Und warum betritt er nicht einfach das nun offene Stdel-Tor (hinten?), um jemanden zu suchen, der die Repartur abnimmt? ... Fragen über Fragen...

Ich würde mich wirklich freuen über Eure Einschätzung, auch gern mit konstruktivem "Gegenwind", vielleicht bin ich ja voll auf dem falschen Dampfer :)


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Mordfall Hinterkaifeck

03.10.2025 um 21:11
Zitat von MyrosieMyrosie schrieb:Hätte er nicht etwas riechen müssen?
Spannende Frage. Andererseits: am Leichenablageort war es nicht besonders warm. Eher Kühlschranktemperatur... das muss dann noch nicht so stark riechen meiner Meinung nach. Es roch sicher nach einigen anderen Dingen, Misthaufen, Betriebsstoffe dieses Motors, ich würde eher sagen, dass der Leichengeruch sich da nicht in den Vordergrund gedrängt hat...


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03.10.2025 um 21:15
Zitat von MyrosieMyrosie schrieb:Oder waren die Gruber/Gabriels so unbeliebt, daß es allen egal war
Ja, sie waren unbeliebt. Und wer geht zu solchen Leuten schon gern hin, wenn es nicht gerade wichtig ist? Und wie du schon sagst, Fehlen in Schule und Kirche. Ansonsten wäre da sicher keiner zu denen gegangen. Schlittenbauer musste wohl oder übel (wohl eher wohl), da er Ortsvorsteher war.
Zitat von MyrosieMyrosie schrieb:Die Leichen beginnen schon nach knapp 2 Tagen zu riechen
Es lag Schnee, also um die 0 °C. Ein Kühlschrank hat +7 °C. Und dann wird der Ofen irgendwann ausgegangen sein. Die Bude sicherlich ungedämmt, da ist es da drin nach paar Stunden genauso "warm" wie draußen.


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Mordfall Hinterkaifeck

03.10.2025 um 21:19
Was die Familie Schlittenbauer betrifft. Die hatte gerade erst ein paar Tage zuvor ihr Baby beerdigt. Auch wenn das alles immer so nebenbei in den Akten auftaucht und sich so einfach liest, war es doch sicherlich eine recht schmerzvolle Zeit, in der man nicht unbedingt an seine Nachbarn denkt.

Ich bin mir auch nicht sicher, ob die nächtliche Suche in HK allgemein bekannt war. Cilli hat es ihrer besten Freundin erzählt, aber haben auch andere davon erfahren? Hat sie es vor der Klasse und dem Lehrer erwähnt?

Der Monteur wurde erst lange Zeit später befragt. Ziemlich schlampig von der Polizei. Da mag sich die Erinnerung auch an manchen Stellen geirrt haben.


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Mordfall Hinterkaifeck

03.10.2025 um 21:29
Zitat von Selma1898Selma1898 schrieb:Auch wenn das alles immer so nebenbei in den Akten auftaucht und sich so einfach liest, war es doch sicherlich eine recht schmerzvolle Zeit, in der man nicht unbedingt an seine Nachbarn denkt
Was heutzutage eine Katastrophe ist, war damals nicht selten. Kindersterblichkeit war im Gegensatz zu heute verhältnismäßig hoch. Wie es damals von der Gesellschaft gehandhabt wurde, weiß ich nicht. Vielleicht ein "na ja, machen wir halt noch eins" oder doch ne größere Trauergeschichte.


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