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Mordfall Hinterkaifeck

51.749 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Mord, Bauernhof, Hinterkaifeck ▪ Abonnieren: Feed E-Mail
Zu diesem Thema gibt es eine von Diskussionsteilnehmern erstellte Zusammenfassung im Themen-Wiki.
Themen-Wiki: Mordfall Hinterkaifeck

Mordfall Hinterkaifeck

03.11.2008 um 19:57
@Theresia

Das mit der Verlobungsbescheinigung hört sich interessant an. Wer hat die ausgestellt ? Der Pfarrer oder die Eltern der Brautleute?

@Mellowmind

Einen blöden Spruch zum Kranzgeld kann ich beisteuern:

"Der Knabe schaut verwundert, die Braut ruft 1300!"

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Mordfall Hinterkaifeck

03.11.2008 um 20:07
@qlle

Den § 1300 BGB gibt es aber nicht mehr. Das wäre ja noch schöner. Wo bleibt da die Gleichberechtigung.


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Mordfall Hinterkaifeck

03.11.2008 um 20:22
@Mellowmind,
Danke ! Gute Info mit dem Begriff des "Kranzgeld". War mir nicht (mehr) bekannt :-)
*****
Bernie


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Mordfall Hinterkaifeck

03.11.2008 um 20:28
@AngRa,
das OLG Franfurt sprach einer Frau 1925 noch 1000RM zu, immerhin, obwohl es einige Jahre vorher noch mehr Kranzgeld in ähnlicher Situation gab.
Siehe dazu:

http://iq.lycos.de/qa/show/813668/Wann+wurde+das+Kranzgeld+letztmalig+erfolgreich+eingeklagt%3F/

*****
Bernie


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Mordfall Hinterkaifeck

03.11.2008 um 20:29
@Bernstein

Ja, 1925 ist aber schon lange her. Ein fürchterlicher Paragraf. Gut, dass es ihn nicht mehr gibt.


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Mordfall Hinterkaifeck

03.11.2008 um 20:41
@AngRa,
diese "ollen" Regelungen sind endlich vom Tisch. Dazu noch diese etwas verlogene "g'schamige" Ausdrucksweise des Juristendeutsch. Da spricht man von "BEIWOHNUNG" !!
Na bravo, dann hatte wohl der Begriff der "Einliegerwohnung" auch noch eine ganz andere Nebenbedeutung ?? :-))
*****
Bernie


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Mordfall Hinterkaifeck

03.11.2008 um 22:25
@AngRa

glaubst Du, daß in Falle von Viktoria und Karl ebenfalls eine Verlobungsbescheinigung ausgestellt worden sein könnte ?

Zu Erinnerung:

Die Übergabe des Hofes an Viktoria und der Ehe- und Erbvertrag zwischen Viktoria und Karl wurden am 11.03.1914 vor dem Notar abgeschlossen. Die Hochzeit (Standesamt ?) fand aber erst am 03.04.1914 statt.

Übrigens:

die Einhaltung Verlobungszeit von max. 1 Jahr ist m.W. nirgends "gesetzmäßig" (o.ä.) festgelegt. Diese Zeit kann auch länger dauern.

Beispiel: Meine Oma (Jg. 1916) war über 2 Jahre verlobt, als sie heiratete.


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Mordfall Hinterkaifeck

03.11.2008 um 22:49
@kcefiak
@AngRa
Es ist schon wahrscheinlich, dass irgendein Dokument den Karl G. zu der Heirat mit der Vic verpflichtete, ansonsten wäre der Übergabevertrag ja sehr riskant. Oder mit der Regelung der Übergabe floss schon die Mitgift, dann hätten beide Seiten ja ein "Pfand" in der Hand.

@kcefiak
Wenn Deine Oma 1916 geboren wurde, fiel ihre Verlobungszeit dann in die Kriegsjahre? Da kann man sich schon eine Verzögerung in der Bürokratie oder wegen Einsatzzeiten von Geschwistern oder Verwandten usw. vorstellen. Aber im Falle von HK gabs doch keinen offensichtlichen Grund, ganze 5 Jahre mit der Hochzeit zu warten. Ganz eventuell und vage könnten folgende Gründe vorgelegen haben: Vielleicht musste die vereinbarte Summe Geld erst von den Gabriels erwirtschaftet werden? Oder hat A.G. auch diese Eheschliessung behindert?


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Mordfall Hinterkaifeck

04.11.2008 um 07:54
@kcefiak

Ich halte es für wahrscheinlich, dass die Angeklagten im Prozess von 1915 plausible Gründe vorgetragen haben, warum nach dem Sommer 1910 kein Inzest mehr stattgefunden hat.

Ein Grund mag die Verlobung mit K.G. gewesen sein. Gut möglich, dass sie auch eine Verlobungsbescheinigung vorgelegt haben. Aber eine vierjährige Verlobungszeit ist doch etwas lange. Es muss noch andere Gründe gegeben haben.

Ein weiterer Grund könnte mE sein, dass eine Fehlgeburt oder eine Totgeburt oder ähnliches bei Victoria gesundheitliche Probleme ausgelöst haben, so dass der Inzest schon aus diesem Grunde nicht fortgesetzt werden konnte. So etwas lässt sich im Prozess wirksam vortragen und erklärt vielleicht auch, die sehr niedrige Strafe für Victoria, wenn sie denn nun zu einem Monat und nicht zu einem Jahr Gefängnis verurteilt worden ist.

Das sind natürlich alles nur Spekulationen. Auffällig in diesem Zusammenhang ist aber, dass der Ehe-und Erbvertrag von 1914 keine Regelung für den Fall enthielt, dass Nachkommen aus der Ehe zwischen K.G. und V.G. hervorgehen, so dass in diesem Fall dann die gesetzliche Erbfolge eintrat, wie nach dem Tode von Karl Gabriel auch geschehen.

Die damalige gesetzliche Erbfolge für Kinder (Erbteil zu 3/4, Eigentumsanteil am Hof) ist aber gerade im Hinblick auf den Hof nicht günstig, weil sie die Einheirat eines neuen Ehegatten erschwert und somit vielleicht auch den wirtschaftlichen Bestand des Hofes gefährdet, denn nach einer erneuten Heirat des überlebenden Ehegatten hätte der Hof dann mindestens drei Eigentümer.

Schwierigkeiten könnten auch dann entstehen, weil bei minderjährigen Eigentümern bei Belastungen des Hofes etc. immer das Vormundschaftsgericht mit entscheiden müsste.

Dieser Punkt ist mir daher nicht nachvollziehbar. Man könnte meinen, dass die Eheleute G. an sich nicht mit Nachkommen gerechnet haben.

Dass die erbvertragliche Regelung für Nachkommen schlichtweg vergessen wurde, kann ich mir auch nicht vorstellen, weil es sich um einen notariellen Vertrag gehandelt hat. Der Notar belehrt die Parteien über die Rechtsfolgen der Vereinbarungen, letzten Endes hat er sich aber an das zu halten, was die Parteien vereinbaren wollen.


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Mordfall Hinterkaifeck

05.11.2008 um 08:26
@AngRa:

Interessante Vermutung. Eine vermutete gesundheitliche Vorbelastung von V. G. könnte erklären, warum das Ehe- und Erbvertragswerk so günstig für die Laager ausfiel.

Möglicherweise wurden alle von V. G.´s Schwangerschaft mit Cäzilia überrascht und man änderte den Vertrag nicht, weil gerade Krieg war und alle Beteiligten Anderes zu tun hatten.

Man glaubte ja an einen schnell gewonnenen Krieg und hätte den Papierkram eben nachher erledigt.

MfG

Dew


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Mordfall Hinterkaifeck

05.11.2008 um 10:57
@AngRa + @Dew

was ich aber auch nicht glauben kann, ist, das K.G. eine Frau genommen hätte, bei der gesundheitliche Probleme auf Grund der Fortpflanzung bestanden haben.
Denn ein Hof braucht doch einen Erben !


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Mordfall Hinterkaifeck

05.11.2008 um 11:05
@elfeee,
es sei denn, auch bei Karl G. hätte eine gewisse "Schwäche" vorgelegen ....... und es wurde ein gewisser Konsens erreicht, bei beiden Familien, was diese Verbindung von Karl+Vic betraf ! Jeder der Beiden brachte ein gewisses Plus, aber auch ein gewisses Minus ein. Diese Beziehung wäre demnach eine Art Kompromiss gewesen.
*****
Bernie


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Mordfall Hinterkaifeck

05.11.2008 um 11:46
@AngRa
@Bernie

Ich würde mich hier @elfeee anschließen. Die Verbindung würde demnach eigentlich "keinen Sinn" im bäuerlichen Gedankengut ergeben. Man hätte sich doch in Anbetracht der Umstände komplett anderweitig orientiert.

Die möglichen Fruchtbarkeitsstörungen treiben auch nur wieder die Spekulation voran, dass Cilli unter Umständen doch von A.G. war! Und das wäre doch ein Schlag in sämtliche Magengruben des Laager-Lagers :-)


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Mordfall Hinterkaifeck

05.11.2008 um 12:57
@elfeee:

Wie geschrieben:

ein interessanter Gedankengang von @AngRa. Wie so oft hier, hilft er als Hypothese, Teilaspekte scheinbar zu erklären. Wie hier den seltsamen Richterspruch bzgl. des Inzestzeitraumes. Oder für mich die günstigen Vertragsbedingungen.

Bei anderen Teilaspekten eckt der Gedankengang dann an und stösst und auf. Es bleibt also schwierig.

Je weniger wir dazukonstruieren müssen, desto wahrscheinlicher wird eine Hypothese.

Auf @bernsteins Zug springe ich in dem Fall dann auch nicht noch auf. Über den Zeitraum der Ehe von Victoria und Karl wissen wir zuwenig.

Deine und @hauinolos Einwände sind nicht von der Hand zu weisen.

MfG

Dew


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Mordfall Hinterkaifeck

05.11.2008 um 13:14
Es war halt nur eine Idee.

Der Ehe-und Erbvertrag enthält keine Regelungen für den Fall dass Nachkommen vorhanden sind, obwohl dieser Punkt doch geradezu das Kernstück eines solchen Vertrages ist.

Es besteht ja auch immer noch die Möglichkeit, dass bei einem notariellen Vertrag wesentliche Vertragsteile vergessen werden.

Merkwürdig finde ich diesen Punkt schon, wie eben so vieles am Mordfall Hinterkaifeck.


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Mordfall Hinterkaifeck

05.11.2008 um 14:39
@all

ich denke nicht, daß beide Ehepartner "fortpflanzungstechnisch" gehandicapt waren. Dieses Thema war gerade frühers und in diesen Kreisen ziemlich bestimmend.

Zum Thema Eingrenzung des Verurteilungszeitraums 1907-1910 ein anderer Gedanke:

Vielleicht war einer der Protagonisten* ab Sommer 1910 bis etwa 1913/1914 gar nicht auf Hinterkaifeck und Umgebung anwesend ?

Was meint Ihr dazu ?

* = Andreas Gruber / Viktoria Gabriel


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Mordfall Hinterkaifeck

05.11.2008 um 15:22
@kcefiak,
um es klar zu stellen, da mein zarter Hinweis offensichtlich in eine bestimmte Richtung interpretiert wird, die ich so nicht beabsichtigte :
Mit einer möglichen (spekulativen) Schwäche bei Karl G. meinte ich definitiv nicht eine Zeugungsschwäche !
---- Nein, das Problem könnte woanders gelegen haben.
Mehr kann hier nicht angedeutet werden, aus verständlichen Gründen, auch nicht via PN.
*****
Bernie


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Mordfall Hinterkaifeck

05.11.2008 um 15:25
@kcefiak,
zu Deinem Vorschlag: hmm,..., gefällt mir irgendwie, ketzerisch aber kreativ ! .-)
Würde sich wohl dann eher auf die Viktoria G. beziehen.
******
Bernie


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Mordfall Hinterkaifeck

05.11.2008 um 16:22
@kcefiak

Die Idee ist gut. Evtl. war Victoria vorübergehend von 1910 - 1913/14 irgendwo in Stellung. Sommer 1910 war Dienstantritt von Pfr. Haas. Wir wissen, dass er seinen Gemeindemitgliedern Ratschläge erteilt hat. L.S. hat er eine Kur in Bad Wörishofen empfohlen. Evtl. hat er von den Inzestgerüchten gehört und den Protagonisten eine räumliche Trennung empfohlen.

Aber anhand der Melderegister werden wir es nicht verifizieren können, denn im Standesamt in Hohenwart ist man nicht kooperativ.


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Mordfall Hinterkaifeck

05.11.2008 um 16:26
@AngRa

aber wieso kommt es dann, daß die Victoria am 1.7.1915 ein Schuldbekenntnis mit Hypothekenbestellung zu Gunsten Ihrer Tochter beim Notar anfertigen ließ ?
Darin steht doch:
"ich bekenne hiermit meiner ledigen und minderjährigen Tochter Gabriel Cäzilia ein Vatergut von 2.000,-- Mark schuldig zu sein"

Vielleicht hat man, nachdem die Victoria schwanger wurde, zusätzlich noch einen Nachtrag zum Ehe und Erbvertrag gemacht ?

Kann ja sein, daß dieser nicht mehr bei den ursprünglichen Akten war und uns somit nicht mehr zugänglich ist. Oder dieser Nachtrag wurde versehentlich falsch abgelegt.
Wie halt so vieles in diesem Fall.


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