Kriminalfälle
Menschen Wissenschaft Politik Mystery Kriminalfälle Spiritualität Verschwörungen Technologie Ufologie Natur Umfragen Unterhaltung
weitere Rubriken
PhilosophieTräumeOrteEsoterikLiteraturAstronomieHelpdeskGruppenGamingFilmeMusikClashVerbesserungenAllmysteryEnglish
Diskussions-Übersichten
BesuchtTeilgenommenAlleNeueGeschlossenLesenswertSchlüsselwörter
Schiebe oft benutzte Tabs in die Navigationsleiste (zurücksetzen).

Der Yogtze-Fall

14.583 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Mord, Auto, Ungelöst ▪ Abonnieren: Feed E-Mail
Zu diesem Thema gibt es eine von Diskussionsteilnehmern erstellte Zusammenfassung im Themen-Wiki.
Themen-Wiki: Der Yogtze-Fall

Der Yogtze-Fall

03.04.2018 um 15:42
Zitat von hotspurhotspur schrieb am 21.03.2018:Wenn sich das Ganze so unspektakulär verhielt, wäre ja nicht verwunderlich, wenn sie auch nach Eintritt der schlimmen Ereignisse erstmal nicht an den Zettel dachte, so dass er dann endgültig entsorgt wurde. Dass die ganze Sache überhaupt nochmal Aktualität bekam, lag vielleicht sogar an der die Polizei selbst, die ihr den Gedanken an den Zettel wieder eingab - etwa mit dem von Ermittlern in dieser Situation ja häufig gegebenen Hinweis, dass auch die kleinsten, scheinbar belanglosen Details unter Umständen große Wichtigkeit besitzen können.
Einspruch. Der spätestens seit Arthur Conan Doyle zwingende Vorhalt des Ermittlers, dass jede Kleinigkeit enorm wichtig sein kann, erfolgte doch bestimmt nicht erst Monate später. Der zeitliche Zusammenhang irritiert mich aber in diesem Zusammenhang ohnehin. Folgende Fragen stellen sich mir:

1. Warum wird der Zettel noch am selben Tag des Unfalls vernichtet? War da nicht Wichtigeres zu tun, als die letzte Notiz des Ehegatten sofort zu beseitigen?

2. Warum wurde der Zettel später überhaupt noch erinnert und eine Wort- (oder Wort/Zahl-) kombination nach Monaten noch "getreu" wiedergegeben?

Ich stelle mir vor, dass Frau Stoll recht bald nach dem Auffinden in der Nacht einen Anruf der Polizei bekommen haben dürfte. Wann und warum wurde der Zettel dann weggeworfen?

Anzeige
1x zitiertmelden

Der Yogtze-Fall

03.04.2018 um 16:43
Zitat von mattschwarzmattschwarz schrieb: Der Vorhalt des Ermittlers, dass jede Kleinigkeit enorm wichtig sein kann, erfolgte doch bestimmt nicht erst Monate später.
Dass man ihr den Vorhalt gleich gemacht hat, davon gehe ich auch aus. Aber ich könnte mir vorstellen, dass bei Befragungen unmittelbar nach dem Geschehen ihre Kurzzeit-Erinnerung noch durch den Schock des soeben Erlebten überlagert war. Dass sie erst Monate später mit dieser Information herausrückte (wie gesagt: unter der von mir gemachten Voraussetzung, dass Stoll an jenem Abend "einfach nur" etwas aufgeschrieben hatte, das die nicht für sehr wichtig hielt), könnte ich mir gut so erklären, dass die Polizei noch einmal zu dem Zeitpunkt auf sie zukam, als man den Fall für die XY-Sendung aufbereitete.

Da wäre es doch sehr wohl möglich, dass man vorher abklären wollte, welche Details sich aus einem nochmaligen Rekapitulieren der Sachlage bei ihr ergeben haben könnten. Und dann eben etwas sagte wie: "Gehen wir doch en letzten Abend nochmals genau durch. Versuchen sie sich an jede Minute zu erinnern ..." - etwas in der Art. Und das aktivierte dann ihr Gedächtnis, so dass ihr die Sache wieder einfiel.

Dass Vermutungen dieser Art notwendig im Bereich der Spekulation bleiben, ist ja klar. Aber es ging eben darum, dass man für diesen paradoxen Sachverhalt - dessen Widersprüche Du ja nochmal im einzelnen aufgeführt hast - irgendeine Erklärung zu finden versucht.

Bezüglich der genauen erinnerten Kombination - bei der mich, wie schon gesagt, eigentlich am meisten verwundert, dass da seitens der XY-Sendung keinerlei Einschränkung in Bezug auf die Exaktheit des Wortlauts gemacht wird ! - habe ich mal die Überlegung angestellt, dass Frau Stoll daran vielleicht ja auch eine Weile an der rätselhaften Chiffre herumgeknobelt hat und zu keinm Ergebnis kam (was Wunder...), so dass sie den Zettel am Ende ratlos wegwarf. Aber da sie eben eine Weile damit beschäftigt gewesen war, hatte sie sich möglicherweise die Buchstaben-Abfolge dadurch soweit eingeprägt, dass sie sie später mit der notwendigen Gewissheit rekonstruieren konnte.


1x zitiertmelden

Der Yogtze-Fall

03.04.2018 um 16:51
Zitat von hotspurhotspur schrieb:Dass Vermutungen dieser Art notwendig im Bereich der Spekulation bleiben, ist ja klar. Aber es ging eben darum, dass man für diesen paradoxen Sachverhalt - dessen Widersprüche Du ja nochmal im einzelnen aufgeführt hast - irgendeine Erklärung zu finden versucht
Du hast schon recht und dies ist wahrscheinlich auch richtig so. Trotzdem spiele ich jetzt mal ganz bewusst den Advocatus Diaboli und bringe folgende (von mir nicht favorisierte) These ins Spiel.

1. Es gab keinen Yogtze Zettel.
2. Es gab auch keine Äußerungen, dass sich GS von irgendjemanden bedroht fühlte.
3. Beides wurde erfunden, um von den eigentlichen Tätern abzulenken ("Nebelkerzen"). Grund: Angst


3x zitiertmelden

Der Yogtze-Fall

03.04.2018 um 17:08
@hotspur
@mattschwarz


Frau Stoll erfuhr von der Polizei, auf welchem Wege auch immer, vom Tod ihres Mannes unter ungewöhnlichen Umständen. Danach stand sie erst mal unter Schock.
Was sie danach tat, würde ich nicht mit normalen Maßstäben messen.

Also was Handlungen angeht, kann da auch mal was irrational anmuten.

Den Verlauf des Tages, an dem G.S. starb, wird man zeitnah und möglichst detailliert mit ihr erarbeitet haben. Ich messe dem Ausruf daher schon Bedeutung bei, insbesondere, weil er sich ja assoziativ auch an einer Verhaltensänderung ( zu Hause grübeln zu aufraffen und losfahren ) ihres Mannes festmachen ließ.

Oder die Verhaltensänderung an dem Ausruf.

Dass sie den überdies durchgestrichenen Notizzettel vergessen haben könnte und er ihr erst später wieder einfiel, ohne dass sie die Buchstabenfolge noch präsent hatte, halte ich für nachvollziehbar. Wobei wir das nicht mal wissen, vielleicht stimmt sie auch.
Sie muss aber nicht mal dann inhaltlich etwas mit dem weiteren Verlauf des Abends zu tun gehabt haben, der "Geistesblitz" kann lediglich zeitlich mit dem Zettel zusammenhängen.

Daher finde ich es gut, dass wir vom Zettel losgelöst versuchen zu ( re- ) konstruieren, was sich zugetragen haben könnte. Von der auf die reinen Fakten reduzierten Darstellung des Ablaufes sollten wir allerdings nicht abweichen, sonst wird´s zu beliebig.

Obwohl die Gedankengänge in sich schlüssig sind.

Auch das ist möglich.
Zitat von mattschwarzmattschwarz schrieb:1. Es gab keinen Yogtze Zettel.
2. Es gab auch keine Äußerungen, dass sich GS von irgendjemanden bedroht fühlte.
3. Beides wurde erfunden, um von den eigentlichen Tätern abzulenken ("Nebelkerzen"). Grund: Angst
Es würde sogar zur allgemeinen Verschwiegenheit, die den Fall umgibt, passen. Trotzdem würde ich es auch nicht favorisieren.

MfG

Dew


1x zitiertmelden

Der Yogtze-Fall

03.04.2018 um 19:09
@mattschwarz
@Dew
Zitat von DewDew schrieb:Den Verlauf des Tages, an dem G.S. starb, wird man zeitnah und möglichst detailliert mit ihr erarbeitet haben.
Ja, aber das Problem ist doch dann: Wieso fiel ihr bei dieser zeitnahen Gelegenheit der Zettel nicht ein - wenn sie doch durch die Erinnerung an einen derartigen Ausruf quasi mit der Nase darauf gestoßen worden wäre, dass hier möglicherweise "die Lösung" - oder zumindest ein sehr wichtiges Element des Falles - zu suchen war.
Das kann ich mir eben nicht anders erklären, als damit, dass sie zunächst den Zettel keine Bedeutung beimaß - und später eben auch den ganzen Vorgang vergaß. Und das ist mit der Annahme eines solchen ostentativen Ausrufs halt schwer vereinbar.
Zitat von DewDew schrieb:Dass sie den überdies durchgestrichenen Notizzettel vergessen haben könnte und er ihr erst später wieder einfiel, ohne dass sie die Buchstabenfolge noch präsent hatte, halte ich für nachvollziehbar.
Da ist dann eben wieder das Erstaunliche, das die XY-Sendung (wenngleich mit Versprecher Edes ...) die Buchstabenfolge quasi wie in Stein gehauen präsentiert, ohne irgendeine Einschränkung in Bezug auf ihre exakte Überlieferung. (Etwa eine Formulierung wie: "Sie könnte so gelautet haben", "eine solche oder ähnliche Kombination" - nichts davon. Es war ein "So und nicht anders".)

Von den Fakten weiche ich, wie gesagt, so gut wie nie ab - aus dem Grund, weil wir davon ohnehin so wenige haben, dass ich mich ungern auch nur von einer von ihnen trenne. Der Ausnahmefall ist eben der, das die Fakten untereinander keinen rechten Sinn ergeben und mir für die Lösung eines solchen Dilemmas eine andere Erklärung nicht einfällt.


Oder könnte diese hier eine sein ? (Sie würde dann allerdings noch mehrAussagen des XY-Films über Bord werfen.)
Zitat von mattschwarzmattschwarz schrieb:1. Es gab keinen Yogtze Zettel.
2. Es gab auch keine Äußerungen, dass sich GS von irgendjemanden bedroht fühlte.
3. Beides wurde erfunden, um von den eigentlichen Tätern abzulenken ("Nebelkerzen"). Grund: Angst
Mir ist so, als ob erst vor kurzem hier schon jemand diese Möglichkeit ins Spiel gebracht hatte. Warst Du das zufällig ?


Dann wäre also praktisch die gesamte Aussage der Frau eine Fiktion gewesen. Aus dem Grund, dass sie Angst empfand - die in die gleiche Richtung ging wie bei Stoll selbst im Vorfeld der Ereignisse.


Gut: das ist natürlich grundsätzlich vorstellbar. Aber mit den Konsequenzen, die sie nach Deiner apAnnahne adrahs gezogen hätte, habe ich doch meine Schwierigkeiten.

1. Eine Nebelkerze zu zünden, indem man eine unkodierbare, kryptische Botschaft erfindet, wäre zweifellos eine geniale Idee - sehr effektiv, bei relativ geringem Aufwand. Aber gerade das gibt auch Anlass zum Zweifel, würde ich sagen. Sie scheint mir dann doch etwas zu genial zu sein.
Ich sage mal so: Wenn ich mich in die Ausgangslage versetze und überlege: Was hätte ich getan ? - ich bin sicher: Mir wäre dieser Trick, glaube ich, nie eingefallen.
Deshalb fällt mir der Gedanke schwer, dass das sozusagen ein Einfall aus dem Nichts gewesen sein soll - und so überhaupt nichts an der Sache dran war.

2. Wenn Angst vor eventuellen Repressalien durch Stolls Gang der Grund war: Wäre es dann nicht klüger gewesen, entweder gar nicht von Stolls Ängsten zu sprechen - oder wenn, dann so, das an ihrer Irrationalität kein Zweifel bestanden hätte ("Mein Mann fühlte sich von grünen Männchen verfolgt") ? Eine Aussage wie "Die wollen mich umbringen" - die ja durchaus auf eine real-mafiöse Bedrohung verweisen kann - wäre dann ja in diesem Sinn keine Nebelkerze gewesen.

3. Dass Stoll sich bedroht fühlte, war ja nicht allein durch seine Frau bezeugt: Zumindest aus seinem Besuch bei Frau Hellfritz ging es ja ebenfalls hervor. Dieser Teil der Geschichte dürfte also auf alle Fälle keine reine Fiktion gewesen sein.


6x zitiertmelden

Der Yogtze-Fall

03.04.2018 um 20:27
Bei allen Überlegungen stellt sich mir immer die Frage ob, ich greife das Wort mafiös mal auf, ein solcher Täterkreis wirklich so dilettantisch agiert hätte oder es dann vielleicht einer dieser seit x Jahren vermisst Fälle geworden wäre... Das wurde auch schon angesprochen hier im Tread.

Interessant wäre zu wissen wie genau das kurze Gespräch bei Frau Hellfritz ablief, vermute aber das ist nicht bekannt?! Denn sie hat ihn weggeschickt, sie kannte ihn doch sehr lange schon und schätzte die Situation scheinbar nicht als gefährlich ein.

Ich persönlich glaube mittlerweile an nichts extrem gut Geplantes oder Verworrenes, sondern wie bei vielen Fällen in der Vergangenheit an den Zufall der damals und bisher den oder die Täter schützte. Was immer da auch passiert ist...


3x zitiertmelden

Der Yogtze-Fall

03.04.2018 um 23:52
Zitat von EleonoraEuleEleonoraEule schrieb:Ich persönlich glaube mittlerweile an nichts extrem gut Geplantes oder Verworrenes, sondern wie bei vielen Fällen in der Vergangenheit an den Zufall der damals und bisher den oder die Täter schützte. Was immer da auch passiert ist...
Extrem gut geplant glaube ich auch nicht. Eher lief hier etwas aus dem Ruder. Nur an Zufall mag ich aber auch nicht glauben. Da ist mir zu viel Zufall im Spiel.

1. GS deutet zufällig am Abend seines Todes eine akute Gefahr an.
2. Zufällig fliegt GS vom Stuhl.
3. Zufällig berichtet er H.von einem drohenden Unfall.
4. Zufällig wird GS überrollt.
5. Zufällig sind in dem Wagen Leute die unerkannt bleiben wollen.
6. Dann gibt es zufällig einen 2. Unfall.
7. GS ist zufällig nackt.
8. Die Schlüssel sind zufällig hinten im Wagen.


melden

Der Yogtze-Fall

04.04.2018 um 01:21
Sehr gut auf den Punkt gebracht.

Das ist der Grund, weshalb ich - nach durchaus reiflichem Abwägen und Überlegen - von der Theorie verabschiedet habe, dass Günther Stoll unter dem Einfluss einer psychischen Störung handelte und in diesem Zustand nackt auf der Straße liegend von irgendwelchen Auto-Insassen unabsichtlich überrollt wurde.

Ich glaube vielmehr, dass die Tat tatsächlich ein schweres Verbrechen war, und die Annahme eines mafiösen Hintergrundes durchaus angebracht ist.

Ich denke, man kann dafür auch noch mehr Argumente nennen neben den von Dir vorgebrachten (die ja sozusagen vornehmlich Einwände gegen die alternative Theorie sind).

Zum Beispiel scheint mir der Befund des Protokolls, Stoll sei "einmal oder mehrfach überrollt" worden, darauf hinzudeuten, dass es tatsächlich mehrfach geschah - und eben allenfalls ein statistischer Restzweifel an der anderen Möglichkeit besteht.

Das aber lässt für mich eigentlich nur den Schluss zu, dass man ihm mit voller Absicht und in der Intention, ihn schwer zu bestrafen, zu foltern oder was auch immer, in dieser Weise zugesetzt hat. Die Annahme irgendwelcher unbedarfter Jugendlicher, die einen in Wahn oder Suizidabsicht nackt auf der Straße liegenden Stoll versehentlich überfuhren - und dann irgendwie zu retten versuchten - scheint mit nach diesem Befund nahezu ausgeschlossen.


In Verbindung mit den von Dir vorgebrachten Argumenten kann ich somit sagen, dass ich für meinen Teil der "Psychose-Unfallhelfer"-Theorie (wie ich sie mal nennen möchte) - so bestechend sie sich auf den ersten Blick anhört - keine sonderliche Überzeugungskraft mehr einräume.


melden

Der Yogtze-Fall

04.04.2018 um 03:49
Ich kriege ja zu all den meist sehr klugen und auch meistens meiner Meinung entsprechenden Kommentaren von euch @hotspur,@mattschwarz, nicht so richtig in den Kopf, warum sein Kind ( scheinbar) nicht wissen will, was damals mit dem Vater geschah. Von seiner Frau ( falls sie noch lebt, wo von ich erstmal ausgehe) ganz zu schweigen. Dass dieser mysteriöse Tod von GS so scheinbar "abgehakt" zu sein scheint bei seiner Familie.
Ich habe diesbezüglich i-wie kein gutes Gefühl, i-was stimmt da nicht, das "Nebelkerzen"- Ding @mattschwarz, kommt mir da gar nicht so unlogisch vor...


1x zitiertmelden

Der Yogtze-Fall

04.04.2018 um 07:07
Zitat von EleonoraEuleEleonoraEule schrieb:Bei allen Überlegungen stellt sich mir immer die Frage ob, ich greife das Wort mafiös mal auf, ein solcher Täterkreis wirklich so dilettantisch agiert hätte oder es dann vielleicht einer dieser seit x Jahren vermisst Fälle geworden wäre... Das wurde auch schon angesprochen hier im Tread.
Man muss aber auch bedenken, dass es durchaus kriminelle Strukturen gibt, denen es in der Richtung an Erfahrung fehlt, die aber dennoch die kriminelle Energie haben, wen umzubringen.
Als in den Achtzigern hier in Siegen eine Autobombe explodiert ist, da kam diese zwar aus dem Rotlichtmillieu, aber hier wurden so viele Fehler gemacht, dass man mit einem Tod nichtmal rechnen konnte (daher kam es zu keiner Mordanklage) und es am Ende auch noch die falsche Person getroffen hat.

Was ich damit sagen will: Es gibt auch kriminelle Kleinstadtgruppen, die irgendwann soweit sind, dass sie ihren ersten Tötungsversuch starten und dieser mangels Erfahrung dann durchaus fehlerbehaftet sein kann.


2x zitiertmelden

Der Yogtze-Fall

04.04.2018 um 10:44
Zitat von IamSherlockedIamSherlocked schrieb: ... warum sein Kind ( scheinbar) nicht wissen will, was damals mit dem Vater geschah. Von seiner Frau ( falls sie noch lebt, wo von ich erstmal ausgehe) ganz zu schweigen. Dass dieser mysteriöse Tod von GS so scheinbar "abgehakt" zu sein scheint bei seiner Familie.
Wie kommst Du darauf, dass es so ist ? Dass sich hinterbliebene Angehörige nach einer Tat in der Öffentlichkeit zu Wort melden, kommt doch so gut wie nie vor.
(Ich schicke Dir noch eine PN zu dem Thema - Du wirst sehen, warum.)


melden

Der Yogtze-Fall

04.04.2018 um 10:54
Zitat von petersipetersi schrieb:Man muss aber auch bedenken, dass es durchaus kriminelle Strukturen gibt, denen es in der Richtung an Erfahrung fehlt, die aber dennoch die kriminelle Energie haben, wen umzubringen.
Völlig richtig. Falls es hier tatsächlich um einen Fall der organisierten Kriminalität geht, steht zweifelsohne fest, dass unprofessionell vorgegangen wurde. Das schließt jedoch keinesfalls aus, dass eine derartige Gruppe involviert war. Zu denken wäre auch an eine gewisse Gruppendynamik im Rahmen einer "Bestrafungsaktion". Wer ist der härteste, wer hat am wenigstens Skrupel, wer greift am meisten durch? Es könnte auch zu einem gegenseitigen Hochschaukeln der Protagonisten gekommen sein, das dann in einem (oder mehrfachen) Überrollen des GS gegipfelt ist.


2x zitiertmelden

Der Yogtze-Fall

04.04.2018 um 11:53
Zitat von mattschwarzmattschwarz schrieb: Es könnte auch zu einem gegenseitigen Hochschaukeln der Protagonisten gekommen sein, das dann in einem (oder mehrfachen) Überrollen des GS gegipfelt ist
Das ist schlüssig.

Aber das sein Umfeld von den Kreisen in denen er nach der Therorie verkehrt sein müsste, so gar nichts bemerkt hat. Sowas ganz und gar verheimlichen können? Ich weiss nicht.

Folge ich der Theorie, bin ich auch eher bei den Nebelkerzen.


1x zitiertmelden

Der Yogtze-Fall

04.04.2018 um 12:58
Zitat von EleonoraEuleEleonoraEule schrieb:Aber das sein Umfeld von den Kreisen in denen er nach der Therorie verkehrt sein müsste, so gar nichts bemerkt hat. Sowas ganz und gar verheimlichen können?
Hat er das verheimlicht? Oder war das evtl. neue Umfeld des GS vielleicht der Grund, warum ihm seine Frau nicht beistand ("geh ruhig ins Papillon zu deinen Leuten") oder auch die Familie, die ja wohl in der Nähe der Frau H. wohnt, nicht aufgesucht wurde ("solange Du mit solchen Typen verkehrst, brauchst du hier nicht mehr auftauchen. Wir unterstützen dich nicht mehr")


1x zitiertmelden

Der Yogtze-Fall

04.04.2018 um 13:32
Zitat von mattschwarzmattschwarz schrieb:Oder war das evtl. neue Umfeld des GS vielleicht der Grund, warum ihm seine Frau nicht beistand ("geh ruhig ins Papillon zu deinen Leuten") oder auch die Familie, die ja wohl in der Nähe der Frau H. wohnt, nicht aufgesucht wurde ("solange Du mit solchen Typen verkehrst, brauchst du hier nicht mehr auftauchen. Wir unterstützen dich nicht mehr")
Na ja, das würde ja auf eine Art "sch...-egal Haltung" von Frau Stoll hindeuten - und zwar nicht nur damals, sondern quasi bis heute.

Ich verweise i.d.Z. nochmals auf meinen Betrag bzgl. Frau Stoll vor ein paar Tagen:

Beitrag von Mc_Manus (Seite 278)

Und auch ich bin mir echt nicht sicher, ob es wirklich Uninteressiertheit/Unwissen von Frau Stoll ist oder ob da nicht doch ein bewusster Mantel des Schweigens über die damaligen Vorgänge/Kontakte von GS gelegt worden ist.


1x zitiertmelden

Der Yogtze-Fall

04.04.2018 um 13:39
@Mc_Manus
Stimmt, Du warst das !
Ich hatte gestern den Kollegen @mattschwarz danach gefragt, als er seine in ähnliche Richtung zielenden Gedanken vorgebracht hatte.

Bezüglich dieser Idee, dass Frau Stoll bewusste Verschleierung betrieben haben könnte, hatte ich seinerzeit bereits ein paar Dinge zu Bedenken gegeben :
Zitat von hotspurhotspur schrieb:1. Eine Nebelkerze zu zünden, indem man eine unkodierbare, kryptische Botschaft erfindet, wäre zweifellos eine geniale Idee - sehr effektiv, bei relativ geringem Aufwand. Aber gerade das gibt auch Anlass zum Zweifel, würde ich sagen. Sie scheint mir dann doch etwas zu genial zu sein.
Ich sage mal so: Wenn ich mich in die Ausgangslage versetze und überlege: Was hätte ich getan ? - ich bin sicher: Mir wäre dieser Trick, glaube ich, nie eingefallen.
Deshalb fällt mir der Gedanke schwer, dass das sozusagen ein Einfall aus dem Nichts gewesen sein soll - und so überhaupt nichts an der Sache dran war.

2. Wenn Angst vor eventuellen Repressalien durch Stolls Gang der Grund war: Wäre es dann nicht klüger gewesen, entweder gar nicht von Stolls Ängsten zu sprechen - oder wenn, dann so, das an ihrer Irrationalität kein Zweifel bestanden hätte ("Mein Mann fühlte sich von grünen Männchen verfolgt") ? Eine Aussage wie "Die wollen mich umbringen" - die ja durchaus auf eine real-mafiöse Bedrohung verweisen kann - wäre dann ja in diesem Sinn keine Nebelkerze gewesen.

3. Dass Stoll sich bedroht fühlte, war ja nicht allein durch seine Frau bezeugt: Zumindest aus seinem Besuch bei Frau Hellfritz ging es ja ebenfalls hervor. Dieser Teil der Geschichte dürfte also auf alle Fälle keine reine Fiktion gewesen sein.



melden

Der Yogtze-Fall

04.04.2018 um 13:45
Zitat von Mc_ManusMc_Manus schrieb:Und auch ich bin mir echt nicht sicher, ob es wirklich Uninteressiertheit/Unwissen von Frau Stoll ist oder ob da nicht doch ein bewusster Mantel des Schweigens über die damaligen Vorgänge/Kontakte von GS gelegt worden ist.
Das sehe ich genauso. Mein erster Post hierzu war missverständlich. Möglicherweise lag hier Missfallen in Bezug auf neue Kontakte vor, die schließlich in absolute Angst (v.a. um das kleine Kind) umschlug.

GS Gespräch mit seiner Frau mal anders:

"Du, ich hab' unglaubliche Angst. Die haben mich am Wickel. Ich weiß nicht mehr ein noch aus. Die haben sogar gedroht unserer kleinen Maus was anzutun"

"Günther Du musst das klären, jetzt sofort! So geht das nicht weiter. Denk an die Kleine!"

"Ok ich geh ins Papillon, da treffe ich schon einen von denen. Ich versuch das zu regeln. Aber egal was auch immer passiert - Du sagst keinem irgendwas, ich trau denen zu, dass sie auf die Kleine gehen, denen ist alles egal. Versprich mir, dass Du nichts sagst, niemanden"

"Gut Günther, verspochen. Bitte versuch das zu klären. Tu das für uns und die Kleine"


melden

Der Yogtze-Fall

04.04.2018 um 14:10
Klar ist in jedem Fall, dass die Vorlage für die XY-Szene zwischen GS und seiner Frau natürlich konkret von seiner Frau kommt. Vielleicht ist es aber eher die abgewandelte Form eines möglichen Gesprächs, wie es @mattschwarz hier skizziert hat. Frau S. wollte es aber etwas "niedriger aufhängen" - und so kommt es dann am Ende zu der Form der Szene, wie wir sie aus XY kennen.

Ich halt es auch für sehr wahrscheinlich, dass Frau S. während der ersten Ermittlingen auch mit folgendem konfrontiert wurde:

"Frau Stoll, wollen Sie wirklich sagen, dass Sie bei Ihrem Mann in den letzten Monaten nie konkret nachgefragt haben, was sich hinter seinen ganzen Bedrohungsängsten verbirgt? Am Abend des 25.10. hat er lt. Ihrer Aussage ja von Todesängsten gesprochen; spätestens zu diesem Zeitpunkt hätten Sie doch konkret nachfragen müssen...."


melden

Der Yogtze-Fall

04.04.2018 um 14:30
@hotspur
Zitat von hotspurhotspur schrieb:Ja, aber das Problem ist doch dann: Wieso fiel ihr bei dieser zeitnahen Gelegenheit der Zettel nicht ein - wenn sie doch durch die Erinnerung an einen derartigen Ausruf quasi mit der Nase darauf gestoßen worden wäre, dass hier möglicherweise "die Lösung" - oder zumindest ein sehr wichtiges Element des Falles - zu suchen war. Das kann ich mir eben nicht anders erklären, als damit, dass sie zunächst den Zettel keine Bedeutung beimaß - und später eben auch den ganzen Vorgang vergaß. Und das ist mit der Annahme eines solchen ostentativen Ausrufs halt schwer vereinbar.
Da kann man nur spekulieren. Ich denke, dass die erste Befragung der Polizei zwar zeitnäher, aber nüchterner gehalten, also z. B. mehr auf Fakten wie Uhrzeiten etc. abgezielt war. Der ohnehin durchgestrichenen Notiz maß niemand Bedeutung bei.

Bis jemand darauf kam, da einen möglichen Zusammenhang zu wittern, war die Erinnerung einfach "weg" oder eben verfälscht.

@petersi
Zitat von petersipetersi schrieb:Was ich damit sagen will: Es gibt auch kriminelle Kleinstadtgruppen, die irgendwann soweit sind, dass sie ihren ersten Tötungsversuch starten und dieser mangels Erfahrung dann durchaus fehlerbehaftet sein kann.
@mattschwarz
Zitat von mattschwarzmattschwarz schrieb:Völlig richtig. Falls es hier tatsächlich um einen Fall der organisierten Kriminalität geht, steht zweifelsohne fest, dass unprofessionell vorgegangen wurde. Das schließt jedoch keinesfalls aus, dass eine derartige Gruppe involviert war.
Das halte ich nach reiflicher Überlegung auch für eine sehr wahrscheinliche Variante.

Eine Kleinstadt- ( Rocker- ) gang, die sich vielleicht bei schon organisierteren Strukturen ums "nächst höhere Level" bewarb und dabei möglicherweise härter ranging, als vorgesehen, wäre für mich auch noch drin.
Zitat von mattschwarzmattschwarz schrieb: Zu denken wäre auch an eine gewisse Gruppendynamik im Rahmen einer "Bestrafungsaktion". Wer ist der härteste,...
Das passt unbedingt.


Alle:

Die Diskussion läuft im Moment sehr gut. Wir haben im Rahmen der uns zur Verfügung stehenden Informationen ein paar Szenarien entwerfen können, die auf der Gesamtsituation G.Stoll´s und den Anfangsermittlungsrichtungen der Polizei basieren.
Zusammen mit @petersi ´s Hinweisen auf die Entwicklungen der damaligen lokalen "Szene" hat das schon Sinn.

Im Moment bewegen wir uns aber definitiv in die falsche Richtung, wenn wir Frau Stoll eine bewusste Täuschung, aus was für Gründen auch immer, unterstellen. Das bringt uns nicht weiter und geht gegen die Regeln hier. Ich fände es ganz angenehm, wenn wir ohne rot unterlegte Beiträge auskämen.

Die leichte Unstimmigkeit im Zusammenhang mit der Notiz ist für die Weiterentwicklung der Rekonstruktion nicht von Belang.

MfG

Dew


1x zitiertmelden

Der Yogtze-Fall

05.04.2018 um 19:46
Zitat von EleonoraEuleEleonoraEule schrieb:Bei allen Überlegungen stellt sich mir immer die Frage ob, ich greife das Wort mafiös mal auf, ein solcher Täterkreis wirklich so dilettantisch agiert hätte
Zitat von DewDew schrieb:Eine Kleinstadt- ( Rocker- ) gang, die sich vielleicht bei schon organisierteren Strukturen ums "nächst höhere Level" bewarb und dabei möglicherweise härter ranging, als vorgesehen, wäre für mich auch noch drin.
Und über 30 Jahre lang hat sich nicht die kleinste Spur in die Richtung ergeben?
Niemand hat geredet ?
Und die ganze Vorgehensweise spricht ja nun auch nicht für Profis oder auch nur Halbprofis.

Jetzt mal ehrlich: Der Mann wohnte auf einem Dorf am A... der Welt. Wäre er in irgend welche Gruppenaktivitäten geraten, man hätte es kaum geheimhalten können.
Z.B. wenn Manfred jeden Mittwoch Nachmittags weg gefahren wäre oder öfter mal spät nachts nach Hause gekommen wäre ohne Erklärung.
Das gehört wohl zu solchen Aktivitäten, die dann aber mehreren Leuten im Dorf, einschließlich seiner Ehefrau wohl aufgefallen wären.

Das sich die Ehefrau gar nicht für den Grund der Bedrohung interessiert und auch hinterher gar nicht konkretisieren kann um welche Art der Bedrohung es sich gehandelt habe, spricht doch sehr dafür, das sie die Bedrohung als nicht real einstufte.

Die Ehefrau hätte doch ihren Mann zur Rede gestellt und so lange "ausgequetscht", bis er offenbart hätte, wo er denn jetzt hinein geraten ist.
So aber wurde gar nicht erst nachgefragt, was ja doch irgendwie bedeutet, das die Ehefrau das alles für Einbildung ihres Mannes hielt und das ein seltsames Verhalten ihres Ehemannes ihr wohl auch nicht neu war


Anzeige

1x zitiertmelden