@Nightrider64 :
Nightrider64 schrieb:In dem Moment wo klar nachgewiesen werden konnte , das niemand ausser dem Fahrer im Fahrzeug gesessen haben kann, als dieses ungebremst gegen den Baum fuhr, ist "der Drops gelutscht".; der Fall geklärt.
Nicht, dass es einen Sinn hätte, ausgerechnet Dich auf einen Denkfehler hinzuweisen, aber das siehst Du falsch:
Dass anhand des nach all´ den Jahren übriggebliebenen Materials nicht nachgewiesen werden konnte, dass jemand anders zusammen mit G.S. im Auto saß, heißt nicht automatisch, dass da auch wirklich niemand war.
Ich habe in letzter Zeit sicher nicht jeden Beitrag gelesen aber ich würde mich wundern, wenn ich den Begriff "Spurendegeneration" oder etwas Verwandtes irgendwo ge- oder übersehen hätte.
Wenn heutzutage irgendwo keine DNS-Spuren von irgendwem gefunden werden, ist man allzu leicht geneigt, zu behaupten, der wäre nicht dort gewesen. So funktioniert das aber nicht.
Wenn irgendwo DNS-Spuren von jemandem gefunden werden, dann ist es höchst wahrscheinlich, dass sich diese Person dort lange genug oder unter Umständen aufgehalten hat, um diese zu hinterlassen. Höchst wahrscheinlich, wohlgemerkt. Von Verunreinigungen oder Verschleppungen wollen wir mal nicht reden, das würde hier zu weit führen und brächte in dem Fall nicht weiter.
Im vorliegenden Fall kann man davon ausgehen, dass sich im Familienauto der Stolls Spuren von diesen befinden oder befunden haben. Möglicherweise sogar nach der vergangenen Zeit noch genug über G.S.´s Blut hinaus, um die nachzuweisen, weil das Auto über einen längeren Zeitraum von der Familie genutzt wurde. Leider wissen wir nicht, ob es von der Familie Positivnachweise gibt. Sollte ich das überlesen haben, bitte gerne klarstellen.
Ein über lange Zeit angenommener Täter, der den Golf anstelle von G.S. gefahren haben müsste, war hingegen nur kurze Zeit in diesem drin, zudem wahrscheinlich unverletzt. Er hätte demnach nur wenig Gelegenheit gehabt, dort Haare oder Hautschuppen zu verlieren.
Daraus ergibt sich im Vergleich mit den Stolls eine geringere Wahrscheinlichkeit, dass sich an oder in den aufbewahrten Asservaten eine DNS-Spur eines angenommenen Fremden befindet, bzw. dass nach der vergangenen Zeit noch genug davon übrig ist, um es nachweisen zu können. Das Zeug zerfällt einfach.
Daher sehe ich es eher so, wie
@AdmiralAal es hier recht treffend ausdrückt:
AdmiralAal schrieb:Der Fall ist vielleicht für eine Ermittlerin gelöst, aber ob diese Lösung stimmt, ist fraglich. Deshalb wird hier aus guten Gründen weiterdiskutiert. Wer sich etwas mit diesem Fall befasst hat wird schnell sehen, dass bei der neuen Erklärung der Kriminalpolizistin einiges nicht wirklich stimmig klingt.
Ein Häkchen in der Statistik, eine schöne Feder am Hut auf dem Weg nach oben für die Dame. Mehr aber nicht und Zweifel an ihrer Interpretation des Restmaterials bleiben.
MfG
Dew