WM schrieb:Was denkt ihr, was eventuell nicht richtig gelaufen ist?
Vielleicht engt die Annahme, daß Tristan seinen Mörder gekannt haben soll, schon zu sehr ein. Die Polizei wird mehr wissen als wir, aber nachvollziehbar ist das für mich nicht unbedingt. Und selbst wenn: wenn man nicht alle Leute kennt, die ihn gekannt haben könnten, dann kann man in diesem Kreis auch keinen Verdächtigen suchen.
Zweitens engt die Annahme, dass es ein Ortsansässiger gewesen sein müsste, ein. Natürlich kennen die meisten den Tunnel nicht, nicht einmal die meisten Einheimischen werden ihn kennen. Aber trotzdem kann man ihn kennen, wenn man dort einfach rumlungert und sieht, dass aus dem "Gebüsch" Leute kommen, die dort nicht reingegangen sind. Man muss dort weder aufgewachsen sein noch gewohnt haben. Macht den Kreis natürlich noch größer.
Spannender als die Frage, warum er den Tunnel kannte, finde ich die Frage, warum der Rucksack ausgerechnet dort in Niedernhausen augetaucht ist. Vielleicht ist der Täter eher im Umkreis Niedernhausen zu suchen als in Höchst.
Ich persönlich glaube nicht, dass es einen Helfer gab. Ich denke auch nicht, dass es eine große Rolle spielt, ob die Tat +/- 15 min früher oder später oder länger gedauert hat. Für mich wirkt die ganze Tat wie aus einem Guß. Es war Teil des Plans, die Tat in einem Tunnel zu begehen (= "Tor zur Unterwelt"), auf einen Jungen zu warten oder ihn anzulocken, Körperteile zu entfernen und mitzunehmen. Er hätte sicher die Möglichkeit gehabt, das Kind zu entführen, wie es jedes Jahr ein paarmal im Jahr irgendwo passiert. Die Tat ist aber dort im Tunnel verübt worden und daher muss das auch für den Täter einen Grund gehabt haben, die Tat so risikoreich durchzuführen. Ich glaube, dass sich hier Sexualität, Okkultismus und möglicherweise auch Kannibalismus vermischten. Ich vermute, dass der Täter psychisch schwer krank war, sich in einer Wahnwelt bewegte und wohl wegen Mordes nicht verurteilt werden könnte.
Möglicherweise ist der Täter, wenn er noch lebt und sich nicht vielleicht umgebracht hat, heute deutlich beleibter und ohne Pferdeschwanz/Zopf. Aber die Narbe wird er noch haben. Vielleicht ist er heute sogar unter Psychopharmaka gesellschaftlich einigermaßen integriert und seitdem nicht mehr auffällig geworden.
Herr Fey hat angeblich Tausende Hinweise auf Leute bekommen, denen er gar nicht nachgehen konnte bzw. wollte, weil sie ihm zu unkonkret erschienen. Vermutlich hat er, wie ja nicht selten in solchen Fällen, den Namen schon in seinen Akten stehen.