@Kangaroo Danke.
Ich weiß, dass Paderborn nicht mit einer Stadt wie Berlin zu vergleichen ist
;). In Berlin ist man sicherlich anonymer. Dennoch sollte man sich kurz in den Täter hineinversetzen, um eine andere Perspektive auf den Fall zu haben. Wir können seine Denkweise wahrscheinlich nicht in dem Sinne nachvollziehen, dass sie für uns vollkommen logisch sein wird. Dazu sind die Motive oft zu obskur, die Gedankengänge zu verwinkelt und als gesunder Mensch auch nicht zu verstehen. Ich vermute aber, dass wir nicht weiterkommen, wenn wir uns nicht kurz von unser eigenen Sichtweise bzw. Theorie lösen. Nein, dazu muss man nicht Kriminalistik studiert haben.
:)Der Täter wird sicherlich eine Verbindung zu den wichtigsten Straßen gesucht haben. Hierbei handelt es sich um einen Punkt, der für mich ausschlaggebend für die Verteilung ist. Diese Straßen bieten (soweit ich es auf der Karte als nicht ortskundige Person erkennen kann) gute Möglichkeiten, schnell die Gegebenheit zu wechseln, sollte etwas schiefgehen. Letzteres würde zum Beispiel das plötzliche Auftreten einer Polizeistreife bedeuten. Was sagt uns das über den Täter? Er scheint in diesem Punkt rational vorzugehen. Er scheint auch gerne Vorgänge zu kontrollieren, ist also nicht wahllos in seinem Vorgehen, was sicherlich dazu beigetragen hat, dass man ihn bis heute nicht gefunden hat.
Ein weiterer Grund wird die von
@Kangaroo angesprochene Verteilung der Polizeistationen sein. Der Täter verringert sein Risiko, was durch das Umherfahren allein nicht gerade gering ist. Auch wenn wie ihr sagt, in Paderborn selten Autos angehalten werden und man mit einem normalen Fahrstil weitestgehend davon ausgehen kann, nicht angehalten zu werden, ist dies doch ein Punkt, der ein gewisses Gefahrenpotenzial beinhaltet. Auch dieses Vorgehen deutet auf einen planenden Täter hin.
Warum kam kein Anruf aus dem westlichen Bereich der Stadt? Ich gehe davon aus, dass der Täter dort wohnhaft ist bzw. war und er meint, dass er vll erkannt werden könnte. Im Kontext mit den bereits erwähnten Punkten ergibt sich das Bild eines planenden Täters, der sein Risiko weitestgehend minimiert.
An diesem Punkt stellt sich die Frage, weshalb er dann überhaupt mit Frauke durch die Gegend gefahren ist. Zwei Gründe ziehe ich hier in Betracht. Einerseits könnte er durchaus eine Veranlagung zum Sadismus haben, möchte sein Opfer quälen. Aber auch Kontrolle ausüben, was er anscheinend gerne macht, da er so meint, die Sache kontrollieren zu können. Würde zu den oben genannten Punkten passen. Andererseits kann er so auch Kontrolle über die Angehörigen und bis zu einem bestimmten Punkt auch über die Beamten ausüben. So lange sich Frauke meldet, können sie nicht die Schritte einleiten, die normalerweise in einem Vermisstenfall eingeleitet werden. Wir dürfen nicht vergessen, dass Frauke eine erwachsene Frau gewesen ist, die ihren Aufenthaltsort selbst bestimmen durfte. Da kann die Polizei nicht so reagieren wie bei einem kleinen Kind, das plötzlich vermisst wird. Auch hatte er durch die Anrufe einen Kontakt zur Familie bzw. zu einer Person, die Frauke nahstand. Er konnte den Bereich, den er kontrolliert, durch die Anrufe ausweiten. Er konnte seine Tat planen und ausüben. Dazu musste er nicht durch eine andere Person, die ihn über die Schritte der Beamten informierte, unterstützt werden. Das Verfolgen der Berichte in den Medien sowie das Informieren über polizeiliche Vorgänge würde ausreichen.