Mord an Frauke Liebs

naja die Fragen, die darin standen kann man sich ja zusammenreimen:

Wo bist du?
Lebst du noch?
Geht es dir gut?
Wann kommst du nach Hause?

Und darauf hat sie ja auch geantwortet regelmäßig

Evtl. konnte der Täter keine weiteren SMS schreiben, weil er Legastheniker ist und seine "Sekretärin" zum Tatzeitpunkt Schutz bei ihrer Mutter gesucht hat.

Der Täter hatte nach Fraukes Tod keinen Grund und keinen Vorteil daraus, weitere SMS zu schreiben, weil es keine nachweisbare Verbindung zu ihm gab. Weitere SMS hätten zu weiteren Spuren geführt und nur das Risiko erhöht, dass er gefasst wird.
In dem anderen angeführten Fall war der Täter mit der toten Frau verheiratet und musste der Mutter gegenüber den Anschein erwecken, dass die Tochter noch am Leben sei. Hätte die Mutter Verdacht geschöpft und Vermisstenanzeige erstattet, hätte die Polizei nachgeforscht.

brennan schrieb:Der Täter hatte nach Fraukes Tod keinen Grund und keinen Vorteil daraus, weitere SMS zu schreiben, weil es keine nachweisbare Verbindung zu ihm gab. Weitere SMS hätten zu weiteren Spuren geführt und nur das Risiko erhöht, dass er gefasst wird.

Er hätte eigentlich auch vor Fraukes Tod keinen Grund gehabt SMS und Anrufe zuzulassen. Das Risiko evtl. dadurch gefasst zu werden hat er doch auch in Kauf genommen. Das ist ja das vertrackte an diesem Fall, warum diese Lebenszeichen? Wäre doch gar nicht nötig gewesen. Frauke war weg und niemand wäre auf den Täter gekommen. Dumm nur, dass man trotz der SMS und Anrufe auch nicht auf den Täter kommt. Wie man es dreht und wendet, es ist schon ein sehr spezieller Fall.

@Carietta

Carietta schrieb:Er hätte eigentlich auch vor Fraukes Tod keinen Grund gehabt SMS und Anrufe zuzulassen. Das Risiko evtl. dadurch gefasst zu werden hat er doch auch in Kauf genommen. Das ist ja das vertrackte an diesem Fall, warum diese Lebenszeichen? Wäre doch gar nicht nötig gewesen

Nun anscheinend waren diese dennoch notwendig. Hat Frauke nach diesen verlangt? oder hat die Täterschaft geglaubt dies tun zu müssen um die Suche nach Frauke zu verzögern (diese Suche war ja wie bekannt angelaufen).
Hätte man überhaupt keine Lebenszeichen gegeben, wäre die Suche höchstwahrscheinlich viel intensiver und andauernder gewesen.

L.G. J.H.

@J.Hypolite

Notwendig wofür? In den meisten Vermisstenfällen laufen relativ zeitnah Suchaktionen an. In den wenigsten gibt es Lebenszeichen per SMS oder Anrufen. Wenn das so toll wäre mit dem Verzögern, dann würden doch viel mehr Täter auf den Zug aufspringen und sich denken, ach lass ich mein Opfer mal telefonieren, kann ja nicht schaden.

notwendig werden diese Anrufe nur, wenn man dadurch eine falsche Fährte legen wollte.

Es kann aber auch sein, dass der Täter tatsächlich vorhatte, sie irgendwann gehen zu lassen

Ich weis nicht... diese ganzen Anrufe und SMSn sind so ungewöhnlich. Bin auch der Meinung das kein Mord geplant war. Auch glaube ich nicht das es Sadisten waren die Spaß an den ganzen Telefonaten hatten. Ich komm aber auch nicht drauf, welchen Vorteil die oder der Täter sich davon erhofft haben, jemand Tagelang festzuhalten und täglich Lebenszeichen zu geben. Das Risiko aufzufliegen ist enorm.
Vielleicht war es den Tätern erst nach Tag 1 oder 2 klar, dass sie F.L. nicht mehr gehen lassen können, aufgrund von Informationen die sie hatte (das aussehen der Täter, möglicher Wohnort, Namen...). Möglich das sie anfangs freiwillig mitgegangen ist. An eine geplante Entführung glaube ich zu diesem Zeitpunkt nicht. Dann wurde sie evtl gegen ihren Willen zu etwas gezwungen und die ganze Sache eskalierte. Die Täter hatten dann keine andere Wahl mehr als sie verschwinden zu lassen. Vielleicht hat man versucht es nach einem freiwilligen Verschwinden aussehen zu lassen: Authentische Anrufe die "echt" rüber kommen und das die Familie diese abkauft, eine Leiche die niemals gefunden werden sollte/konnte. Jeder würde denken sie ist freiwillig abgehauen und untergetaucht. Nur hat das mit den Telefonaten nicht ganz so funktioniert wie sie sich das Vorgestellt haben. Der Verdacht das etwas nicht stimmt wurde immer größer aufgrund dieser seltsamen und ungewöhnlichen Anrufen. Da es den Tätern dann zu heiß wurde, sind sie zu einem schnellen Ende kommen und haben ihren Plan verworfen.

Wenn die Anrufe nicht notwendig gewesen wären, dann wären sie nicht täglich bis zu ihrem Tod (oder zumindest bis kurz davor) erfolgt. Ich glaube, im Falle von FL gings nicht darum, irgendwelche Forderungen zu stellen oder überhaupt eine grosse Sache draus zu machen. Da wollte jemand im Hintergrund bleiben und mit so geringem Schaden/Risiko wie möglich aus der Sache auch wieder rauskommen, ohne damit in Zukunft nochmal konfrontiert werden zu müssen.

Da die Anrufe nur zu Chris gingen, denke ich, wollte der Täter dem Chris etwas mitteilen.
Hier, hörst du, ich habe Frauke.

So nach diesem Motto .

@Siegessicher

Siegessicher schrieb: ... notwendig werden diese Anrufe nur, wenn man dadurch eine falsche Fährte legen wollte. ...

Wie genau sollten die Anrufe einer Ablenkung dienen?
Wo siehst du den Sinngehalt einer Ablenkung?
In dem man jeden Tag sagte man kommt heute nach hause und man sei in Paderborn?
Von was genau sollte man ablenken?
Nieheim?
War Nieheim nicht eh schon bekannt?
Wie willst du im Nachhinein von etwas ablenken, was
direkt in der ersten Nacht des Verschwinden des Opfers zu
einem wichtigen Hinweis geworden ist?

Vll hatte er die Befürchtung, dass man auf ihn kommt, wenn er Frauke nicht anrufen lässt...
Wäre dann die Frage aus welchen Gründen er diese Furcht hatte.

vielleicht wollte er mit aller gewalt verhindern, dass nieheim im fokus steht. deswegen die anrufe aus allen möglichen ecken paderborns, um zusätzlich verwirrung zu stiften.

@Ocelot

Ocelot schrieb:Vll hatte er die Befürchtung, dass man auf ihn kommt, wenn er Frauke nicht anrufen lässt...
Wäre dann die Frage aus welchen Gründen er diese Furcht hatte.

Wäre der Täter aus Nieheim dann wäre man SO ODER SO
auf Nieheim gekommen.
Die Anrufe ändern an der Situation GAR NICHTS für den Täter.

@tisch

tisch schrieb:vielleicht wollte er mit aller gewalt verhindern, dass nieheim im fokus steht. deswegen die anrufe aus allen möglichen ecken paderborns, um zusätzlich verwirrung zu stiften.

Welche " Verwirrung " hat er den gestiftet?

Frauke machte eine klare Aussage: Sie ist in PB und sie kommt heute noch nachhause.
Da Fraukes Handy bis zu einem gewissen Zeitpunkt
während der Kontakte nicht überwacht wurde musste
man Fraukes Aussage erst ein mal glauben.
Schließlich hatte man keine andere Information.

Außer: die SMS aus der Funkzelle von Nieheim Entrup.
Diese war festgehalten und konnte auch
durch die nachhaltenden Kontakte und Aussagen von Frauke
nicht mehr gelöscht werden aus den Köpfen der Ermittler.

Wie ich finde sollte man sich langsam aber sicher von dieser
Theorie verabschieden. Die Kontakte konnten auf keinen Fall
einzig und alleine diesem Zwecke dienen: Ablenkung.

@Malinka

Vll kam er nicht aus Nieheim und dann wäre nicht die Furcht da, dass man ihn durch die SMS von der Funkzelle dort erwischt. Evtl hatte er andere Gründe, Frauke anrufen zu lassen. Eine gemeinsame Verbindung vor dem Verschwinden zwischen ihnen, welches auch anderen bekannt war bzw. er es für möglich hielt, das andere bei der Polizei ihn erwähnen würden?

@Ocelot

Ocelot schrieb:Vll kam er nicht aus Nieheim und dann wäre nicht die Furcht da, dass man ihn durch die SMS von der Funkzelle dort erwischt. Evtl hatte er andere Gründe, Frauke anrufen zu lassen. Eine gemeinsame Verbindung vor dem Verschwinden zwischen ihnen, welches auch anderen bekannt war bzw. er es für möglich hielt, das andere bei der Polizei ihn erwähnen würden?

Ich sehe das folgendermaßen:
Selbst wenn die SMS aus Nieheim Entrup vom Täter geschrieben
wurde, so kann ich mir wirklich bei aller Liebe nicht vorstellen,
dass man vergessen hat wo man sich gerade befindet.

Somit hätte man die SMS in dem Fall
bewusst geschrieben.
Sollte Frauke die SMS geschrieben haben,
so rechnete sie in dem Moment noch
mit einem baldigen nachhause Kommen.

Somit hätte Frauke die SMS bewusst
von dort aus geschrieben wo sie sich befand.
Ich glaube nicht daran, dass Frauke zu jemanden
nachhause fuhr als sich ihr Handy in Entrup eingeloggt hatte
befand sie sich meiner Meinung nach in einem fahrenden
Fahrzeug.


Eventuell befand Frauke sich sogar schon auf dem Weg
nachhause in die WG in Paderborn.
Auf jeden Fall kann ich mir nicht vorstellen, dass
die folgenden Kontakte dazu dienten von dem
Ort ab zu lenken von dem die SMS ausging
in der Nacht von Dienstag auf Mittwoch.

Weiterhin kann ich mir vorstellen,
dass Mittwoch der Tag war an dem Frauke tatsächlich nachhause
kommen sollte.
Dazu kam es aber aus den selben Gründen nicht,
wie schon am Dienstag.
Am Donnerstag Morgen war Fraukes seltsames Fortbleiben in den
Medien. Hier haben wir eine deutliche Reaktion seitens Frauke
und des Täters.

Wobei wieder bis Abends gewartet wurde.
Frauke kehrte auch Donnerstag nicht zurück nachhause.
Frauke kündigte es in ihrem Anruf aber auch nicht an.
Sie bat lediglich darum allen Bescheid zu sagen
die es wissen sollten.
Und Chris war da keine Ausnahme.
Er sollte als erstes Wissen, dass es ihr gut geht und
das sie am Leben ist.

@Malinka

Wie du weißt sehe ich das alles ähnlich. Außer, dass ich doch in Betracht ziehe, dass sie im Bereich der Funkzelle von Nieheim sehr wohl in einer Wohnung war, freiwillig dorthin kam und mit guter, ausgelassener Stimmung mit dem (späteren) Täter dort ankam und auch die 1. SMS aus freien Stücken an Chris schrieb.

Nachtrag: Aber eigentlich ist es auch egal, ob Wohnung, Hütte oder Fahrzeug.

@Malinka

Weiterhin kann ich mir vorstellen,
dass Mittwoch der Tag war an dem Frauke tatsächlich nachhause
kommen sollte.

Möglich, aber warum meldete sich Frauke hierbei dann nicht vorher um Bescheid zu geben?
Rechnete sie damit, dass man in der WG auf sie wartet? Warum aber folgten täglich Ankündigungen, sie käme noch am gleichen Tag (noch in der Nacht) heim?

Malinka schrieb:Wobei wieder bis Abends gewartet wurde.
Frauke kehrte auch Donnerstag nicht zurück nachhause.
Frauke kündigte es in ihrem Anruf aber auch nicht an.
Sie bat lediglich darum allen Bescheid zu sagen
die es wissen sollten.

Stimmt, die Rede war ja von "bald"

Der Ablauf war ja SMS - Stille - Bald nach Hause - 3x heute noch - Stille - völlig offen wann

Sieht evtl. so aus wie eine beabsichtigte friedliche Lösung, bestrebt durch Frauke, die letztendlich scheiterte.

@Nefertary

Nefertary schrieb:Wie du weißt sehe ich das alles ähnlich. Außer, dass ich doch in Betracht ziehe, dass sie im Bereich der Funkzelle von Nieheim sehr wohl in einer Wohnung war, freiwillig dorthin kam und mit guter, ausgelassener Stimmung mit dem (späteren) Täter dort ankam und auch die 1. SMS aus freien Stücken an Chris schrieb.

Auf keinen Fall war die Stimmung
gut und ausgelassen.
Ich denke Frauke hat die SMS deshalb so verfasst,
weil sie Chris im Nachhinein nichts erklären wollte/sollte
zu der eigentlichen Situation.

Wir stellten des öfteren fest, dass die 1. SMS
eher zum Geschehen im Pub passte, aber nicht
zu dieser Uhrzeit und dieser Gegend.

Die SMS klingt danach, als wäre Frauke noch
im Pub oder mit jemanden Unterwegs nach dem Spiel.

Würden wir von Fraukes eigentlicher Art ausgehen,
hätte Frauke nicht nur Bescheid gegeben wann sie
ungefähr nachhause kommt, sondern auch mit wem
sie unterwegs ist und (genau) wo.

Das wäre nur dann nicht nötig gewesen,
wenn sie noch mit den selben Menschen
aus dem Pub unterwegs wäre wie vorher.

Was sie aber nicht war.
Ich denke man hätte somit mit der SMS vermeiden können, dass
Chris ( und natürlich auch sonst niemand ) erfährt mit wem
Frauke gerade unterwegs ist und wo.

Bescheid geben musste sie jedoch, da Chris mit ihrem
Schlüssel zuhause saß und wie versprochen wartet.