Mord an Frauke Liebs

outsiderz schrieb:Das stelle ich mir recht schwierig vor. Ohne in unappetitliche Details einzutauchen, aber ob man aus der Gesamtsituation noch so genau +- 1 Woche eingrenzen kann... Und 1 weitere Woche Gefangenschaft ohne Telefonate verändert die Deutung des Falles.

Darauf wollte ich ja auch hinaus. Ob es eine Woche mehr oder weniger war, dass konnten die Ermittler nicht festmachen.
Aber ob der Leichnahm dort 2 Wochen oder 3 Monate lag, dass war gewiss feststellbar gewesen.

abberline schrieb:Aber würde ein Stalker seine Begehrte verhungern, verdursten, vergiften etc lassen? Vor allem nach paar Tagen schon? Und dann lieblos ablegen und nur das Handy etc behalten? Machen so verliebte Stalker sowas? Und kann jemand sterben, wenn er eine Woche Betäubungsmittel bekommt?

Für mich ist die Theorie „verliebter Stalker“ alleine wegen der kurzen Zeitspanne recht unwahrscheinlich.
F war bis zum letzten Anruf 1 Woche weg. Wenn sie also bei diesem Anruf wußte, sie wird verdursten (Beispiel) und demzufolge in entsprechend schlechtem Zustand, muß der Täter ihre Versorgung ja schon eine gewisse Zeit vorher eingestellt haben.

Der Stalker, der F verfolgt, ein Versteck vorbereitet und derart verliebt ist, dass er seine Angebetete sogar entführt - dem wird das nach 2 oder 3 Tagen zu viel und er lässt die Frau sterben?

outsiderz schrieb: ...aber ob man aus der Gesamtsituation noch so genau +- 1 Woche eingrenzen kann...

Man kennt den Pollenflug sehr genau. Vor Ort (also am Fundort der Leiche) muss es ja auch ein "Pollengemisch geben, oder? Wenn Pollen einer Pflanze also fehlen (in der Kleindung) weiß man, zu diesem Zeitpunkt als diese oder jene Pollen dort flogen kann Frauke noch nicht dort am Fundort gelegen sein. Umgekehrt, was man an Pollen findet, weiß man, der Leichman war zu diesem Zeitpunkt schon dort.

Dies ist eine gute Basis mit den Verwesungsanzeichen der Leiche abzugleichen, da kommt man schon so zu ca. auf 7 Tage Zeitrahmen hin. Ich denke, die Ermittler sind sich eher sicher, dass Fraukes Leiche Ende Juni dort am Auffindeort schon lag.

Nichts desto trotz weiß/kennt man natürlich den genauen Todeszeitpunkt (Tag des Ablebens) von Frauke nicht. Wenn die Ermittler meinen, zeitnah mit dem letzten Tele, dann würde ich es deuten, dass Fraukes Tod eher sehr früh (nach dem letzten Tele) erfolgt sein muss als später. Das kann natürlich daran liegen, dass man Pollen in der Kleidung von Frauke fand, die nur im Juni fliegen (sagen wir mal - Beispiel - bis zum ca.28.Juni letztmalig geflogen sind), so weiß man ja, dass die Kleidung von Frauke schon vor dem 28.Juni dort gelegen sein muss und nicht danach dort erst abgelegt werden konnte.

abberline schrieb:Aber würde ein Stalker seine Begehrte verhungern, verdursten, vergiften etc lassen? Vor allem nach paar Tagen schon? Und dann lieblos ablegen und nur das Handy etc behalten? Machen so verliebte Stalker sowas? Und kann jemand sterben, wenn er eine Woche Betäubungsmittel bekommt?

@abberline
Was bedeutet in dem Zusammenhang "lieben"?
Ich glaube, dass jeder gestalkte Mensch gerne auf die "Liebe" seines Stalkers verzichten würde.

Er hat viell. sehr bald festgestellt, dass die Realität ganz anders ist, als seine Fantasie.
In seiner Fantasie war alles schön und harmonisch. Frauke wie lieb und weich zu ihm.
In der Realität hatte er nur Stress durch Frauke.
Er ist dann irgendwann abgehauen, um nicht jeden Tag diese Nerverei zu haben.

Natürlich ist nur der Stalker verliebt. Ich will das ja auch nicht als Gesetz verstanden wissen, sondern nur als eine von vielen Varianten mit pros und contras. Was spricht für etwas und was dagegen?

abberline schrieb:Natürlich ist nur der Stalker verliebt.

@abberline
Er ist ja nicht "verliebt".
Er (oder sie) ist von dem Wahn besessen, dass ein bestimmter Mensch zu ihm gehört. Der Andere ist eben einfach nur zu dumm, das zu begreifen.
Das ist eine Wahnvorstellung.

@frauZimt
Meinetwegen auch das, ich denk aber, du weisst, was ich mein. Es muss ja auch gar kein Stalker gewesen sein.

abberline schrieb:Meinetwegen auch das, ich denk aber, du weisst, was ich mein. Es muss ja auch gar kein Stalker gewesen sein.

Absolut.
In diesem Fall gibt es zu viele Möglichkeiten.
Es konnte ja noch nicht einmal die Todesursache festgestellt werden.

Sorry @frauZimt, nun muss leider was raus:
Ob der Täter hier zeitweise mitliest und dabei nur gelassen schmunzeln kann? Fasse doch mal alle bis jetzt geäußerten Gedanken zu einer kompakten Persönlichkeit zusammen. Eine Person so um die 35, wohnt auf einem abgelegenen Gehöft bei seiner Mama und eventuell Vater, ist langzeitig krankgeschrieben, eventuell wegen Wahnvorstellungen, oder ein Student der nicht studiert,...
So nur als eine Möglichkeit von vielen...

Ich denke du kannst es besser fortsetzen als jeder andere hier.

Leider bin ich inzwischen überzeugt, dass dieser Fall sich nicht mehr aufklären lässt :(

Was wir haben an Fakten ist ein äußerst fragiles Gerüst

- Fraukes Spur verliert sich nach verlassen des Pubs (warum genau bleibt unbekannt)

- die erste Meldung von Frauke kommt in der Nacht per SMS. Von einem Ort, zu dem Frauke offensichtlich keinen Bezug hat (sie musste bei ihrer Mutter nachfragen, wo Nieheim liegt. Zusammenhang ist der erwähnte Schrauber, den niemand kennt und der in der Folge auch nie auftaucht)

- es folgen, über einen Zeitraum von einer Woche, mehr oder weniger kryptische Anrufe von Frauke aus dem Großraum Paderborn. Sie selbst ist über ihr Handy nicht erreichbar

- Fraukes Leiche wird ca drei Monate später gefunden. Offensichtlich dort am Waldrand abgelegt

That's it. Mehr haben wir nicht

Es ist hier viel um dieses "Gerüst" herum diskutiert/spekuliert worden. Eine sich verdichtende Spur konnte nicht gefunden werden

Die einzige Chance die ich sehe, ist, der Täter stellt sich doch noch irgendwann. Möglicherweise nach der Verjährung von Totschlag? Mord wird sehr schwer nachzuweisen sein da die Todesursache nicht festgestellt werden konnte. Oder, sollte es sie geben, Mitwisser melden sich

Wie gesagt, ich bin da inzwischen pessimistisch was die Aufklärung betrifft. Selbst wenn wir davon ausgehen können, daß die Polizei noch ein paar Informationen hat die nicht veröffentlicht wurden

@outsiderz

outsiderz schrieb:Und 1 weitere Woche Gefangenschaft ohne Telefonate verändert die Deutung des Falles.

Inwiefern würde das die Deutung des Falles ändern?

Nev82 schrieb:Was wir haben an Fakten ist ein äußerst fragiles Gerüst

Das stimmt. Aber ich bin ernsthaft überzeugt, dass der Täter einen Kontakt zu FLs engerem Umfeld gehaben muss. Nach meiner Ansicht muss der Täter Informationen über die eingestellten polizeilichen Aktivitäten gehabt haben - die letzten Fahrten in die Gewerbegebiete sind für mich nicht anders erklärbar. Und diese Informationen waren den Medien nicht zu entnehmen.
Bin ich die einzige Person mit dieser Meinung hier?

Hippler schrieb:Sorry @frauZimt, nun muss leider was raus:
Ob der Täter hier zeitweise mitliest und dabei nur gelassen schmunzeln kann? Fasse doch mal alle bis jetzt geäußerten Gedanken zu einer kompakten Persönlichkeit zusammen. Eine Person so um die 35, wohnt auf einem abgelegenen Gehöft bei seiner Mama und eventuell Vater, ist langzeitig krankgeschrieben, eventuell wegen Wahnvorstellungen, oder ein Student der nicht studiert,...
So nur als eine Möglichkeit von vielen...

Ich denke du kannst es besser fortsetzen als jeder andere hier.

@Hippler
Wahnvorstellungen? Das glaube ich eher nicht.
Dazu wirkt alles zu kontrolliert.

Ich habe erklärt, was einen penetranten Stalker antreibt.
Also die Menschen die Andere in ihrer Privatsphäre stören.
Das sind Menschen, die sich durch keine Unterlassungserklärung abhalten lassen.
Ich hab manchmal das Gefühl, dass einige nicht wissen, was Stalking ist.
Das kann subtil vonstatten gehen, ohne dass das Opfer es merkt.
Dann werden heimlich Infos gesammelt und Fotos gemacht.
Oder das Opfer wird offensiv gestalked

Ich halte in dem Fall auch für denkbar, dass Frauke den Täter nicht kannte.
Dass sie ein Zufallsopfer wurde.

Und Ob der Täter hier zeitweise mitliest und dabei nur gelassen schmunzeln kann?
Ob er noch schmunzeln kann?

Möglicherweise hat er sich das Leben genommen, irgendwann, nach dem er Frauke abgelegt hat.
Ich denke, man wird die Suizide männlicher Personen in der Region überprüft haben.

Zur Erinnerung

frauZimt schrieb:abberline schrieb:
Natürlich ist nur der Stalker verliebt.
@abberline
Er ist ja nicht "verliebt".
Er (oder sie) ist von dem Wahn besessen, dass ein bestimmter Mensch zu ihm gehört. Der Andere ist eben einfach nur zu dumm, das zu begreifen.
Das ist eine Wahnvorstellung.

Ab Er ist ja nicht kam von dir

Hippler schrieb:Zur Erinnerung
frauzimt schrieb:
abberline schrieb:
Natürlich ist nur der Stalker verliebt.
@abberline
Er ist ja nicht "verliebt".
Er (oder sie) ist von dem Wahn besessen, dass ein bestimmter Mensch zu ihm gehört. Der Andere ist eben einfach nur zu dumm, das zu begreifen.
Das ist eine Wahnvorstellung.

Genau. Das kann man nur unterstreichen

birkensee schrieb:Aber ich bin ernsthaft überzeugt, dass der Täter einen Kontakt zu FLs engerem Umfeld gehaben muss.

Das glaube ich auch. Letztlich hängt daran alles. Wenn es tatsächlich so sein sollte, dann bin ich davon überzeugt, dass der Fall durch ein Wiederaufrollen noch gelöst werden kann, wenn sich die Cold-Case-Truppe wirklich Mühe gibt, evtl. auch nochmals neue Verhöre etc. unternimmt.

Falls nicht, also falls Frauke doch ein Zufallsopfer gewesen sein sollte, dann sehe ich da kaum noch Chancen. Einzig irgendein Zufall, dass z. B. ein Mitwisser plaudert oder so. Aber recht unwahrscheinlich.

Ich glaube aber an erste Variante. Ich möchte daran glauben...

frauZimt schrieb:Genau. Das kann man nur unterstreichen

Die angebliche "Wahnvorstellung" kann man nur unterstreichen,

frauZimt schrieb:@Hippler
Wahnvorstellungen? Das glaube ich eher nicht.
Dazu wirkt alles zu kontrolliert.

aber eher doch nicht.

Ich verstehe dich einfach nicht

redsherlock schrieb:Das glaube ich auch. Letztlich hängt daran alles.

Wenn einer Familie so etwas passiert, rücken die engsten Familienmitglieder und die nächsten Freude werden ganz dicht zusammen.
Man stützt sich gegenseitig.

Ich kenne das von einem Trauerfall, der eine befreundete Familie ganz unerwartet getroffen hat.

Da passt kein Blatt Papier zwischen die Menschen.

Von daher glaube ich nicht, dass der Täter eine engen Kontakt zu Familie Liebs und Chris hatte- und wer außerdem der Familie nahe stand.

Er könnte Kontakte zu den vielen Helfer gehabt haben:
zu den Plakataufhänger z.B.

Aber zum inneren Kreis? Ich denke nicht.

Hippler schrieb:aber eher doch nicht.
Ich verstehe dich einfach nicht

@Hippler
Ein Stalker gehört in Therapie, weil er krank ist.
Einfach in Ruhe lesen- oder es lassen.
Man muss doch nicht immer die gleichen Ansichten haben.

Für meinen Geschmack ist aus deiner Sicht einfach zu vieles möglich, ganz Abseits von gegebenen Fakten (die zu diesem Fall nun mal sehr rar sind).
Aber mach ruhig so weiter, ich wollte nur einen Denkanstoß äußern, ab nun bin ich wieder ruhig!