Mord an Frauke Liebs

emz schrieb:Ich stolper hierbei über die Aussage von Karen: Wir räumen auch die Wohnung, und kann mir nicht erklären, was damit ausgedrückt werden soll.

Wahrscheinlich im Sinne von "wir gehen vorher".
So hätte ich es immer interpretiert.

emz schrieb:Ich stolper hierbei über die Aussage von Karen: Wir räumen auch die Wohnung, und kann mir nicht erklären, was damit ausgedrückt werden soll.

Ich hätte es auch in die Richtung interpretiert, dass sie die Wohnung räumen bevor F. zurückkeht und sie sich somit keinen Fragen stellen muss, falls sie deshalb Hemmungen hätte Heim zukommen.

Alexandria schrieb:Wahrscheinlich im Sinne von "wir gehen vorher".

Hatte ich auch schon in meinen Überlegungen, ist mir aber irgendwie nicht so richtig schlüssig.
Es geht um eine Wohnung, in der ansonsten nur Chris wohnt und das auch nur sporadisch. Wie oft wird es dort Familientreffen gegeben haben, so dass man sie erst räumen müsste? Will man denn, nachdem man Tage lang festgehalten wurde, nur allein in einer Wohnung sitzen? Für mich passt das nicht. Wir sind für die da, das wäre verständlich, aber doch nicht wir räumen eine Wohnung, in der eh keiner von uns wohnt.

morgenstern123 schrieb:Hier sehe ich eine Beziehungstat als wahrscheinliceher an. Aber, wer mit wem und warum? Man weiß es einfach nicht

Dafür spricht Einiges. Da gehe ich, wie schon erwähnt, mit. Unklar ist auch, wo der Täter Frauke genau festhielt? Eine Wohnung, welche besiedelt ist, würde ich ausgrenzen, zumal der Täter Frauke nur am späten Abend telefonieren ließ und die Gefahr von jemanden gesehen zu werden, einfach zu groß gewesen wäre. Vielleicht eine leestehende Lagerhalle, Haus oder Scheune mitten in der Pampa, wo der Täter sicher sein konnte, dass dort niemand vorbei schaut.

@emz

Wir räumen die Wohnung im Sinne von wir stellen (vorerst) keine Fragen und du hast die Wohnung für dich allein. Finde die Formulierung mit dem Fokus stattfindender Familientreffen wegen der Suche nicht aussergewöhnlich und ist ja nicht nur räumlich gemeint. Sie hätte auch sagen können, wir machen dir allen Platz der Welt und das Signal/Wortwahl drücken aus: Egal was war, du hast hier deinen Frieden und bedingungslose Ruhe.

Glasengel schrieb:Egal was war, du hast hier deinen Frieden und bedingungslose Ruhe.

Und natürlich steht dann die Polizei nicht auf der Matte und stellt Fragen :troll:

emz schrieb:Wie oft wird es dort Familientreffen gegeben haben, so dass man sie erst räumen müsste? Will man denn, nachdem man Tage lang festgehalten wurde, nur allein in einer Wohnung sitzen?

Ich interpretiere das auch so, im Sinne von

'wir bestürmen dich nicht mit Fragen und lassen dich erstmal völlig in Ruhe wenn du das willst'

Außer Chris waren ja auch ihre Eltern (vermutlich immer wieder mal) in der Wohnung und eben Karen. Vielleicht auch ihr Bruder, aber darüber wissen wir nichts soweit ich weiß

Man ahnte zwar spätestens nach Fraukes "ja, nein nein" das sie festgehalten wurde, aber einen richtigen Reim darauf was passiert ist, konnten sie sich alle trotzdem noch nicht machen

Alle waren sicher äußerst besorgt, aber über die tatsächliche Dramatik, und das dies mit Fraukes Tod endet, hatte vermutlich niemand eine Vorstellung

@emz

Ja, richtig - ein bedingungsloser Raum für eine Rückkehr. Muss in deinen Augen z.B. jedes Vergewaltigungsopfer zur Polizei gehen? Je nach Verarbeitungweg kann die Vergangenheitsbewältigung verschieden ablaufen und da sollte jedem Opfer, alle Zeiten und Wege offen stehen.

emz schrieb:Und natürlich steht dann die Polizei nicht auf der Matte und stellt Fragen :troll:

Wäre Frauke, wie mehrmals von ihr angekündigt, doch wieder nach Hause gekommen, hätte es die Polizei aus meiner Sicht nicht besonders eilig gehabt ihr Fragen zu stellen

Für sie hätte sich dann ja erst recht das Bild einer erwachsenen Frau ergeben, die gehen kann wohin und wie lange sie will, ohne dafür Rechenschaft ablegen zu müssen

Schließlich hatte Frauke sich ja regelmäßig telefonisch gemeldet und galt so erstmal nicht als vermisst/verschwunden

Deshalb hat man sich anfangs ja auch so schwer getan, sofort eine Vermisstenfahndung einzuleiten

Glasengel schrieb:Muss in deinen Augen z.B. jedes Vergewaltigungsopfer zur Polizei gehen?

Geht nicht um meine Sichtweise, Vergewaltigung ist kein Antrags- sondern ein Offizialdelikt.
Aber ob hier eine Vergewaltigung vorlag, das wissen wir nicht.
Die Vermisstenanzeige sollte aber schon aus der Welt geschafft werden, damit nicht länger nach ihr gesucht wird.

emz schrieb:Wir räumen auch die Wohnung, und kann mir nicht erklären, was damit ausgedrückt werden soll.

Hat da irgendjemand eine Erklärung?

Ich denke alleroberste Priorität für alle hatte, dass sie wieder nach Hause kommt in ein gesichertes Umfeld, und alles andere ist zweitrangig. Ich kann daran nichts Falsches entdecken.

morgenstern123 schrieb:Auch wenn es in dem Fall vielleicht naheliegend erscheint. Aber eine sexuell motivierte Tat würde ich hier (fast gänzlich) ausschließen.

Welcher Täter läßt sein Opfer angezogen zurück? Welcher Sexualstraftäter fährt mit seinem Opfer herum und läßt es auch noch telefonieren? Meiner Meinung nach - keiner.

Habe neulich eine Doku gesehen, wo Sexual- und Serientäter über ihre Taten offen sprachen. Keiner von denen hätte auch nur Ansatzweise so gehandelt. Tat begehen, Opfer töten und nackt oder halbangezogen irgendwo ablegen, oder verscharren. Klingt hart, aber so soll das oft ablaufen.

Und was für eine Beziehung soll das dann gewesen sein, wo er die ganze Zeit unterm Radar bleiben konnte, und warum die Heimlichtuerei, wo sie doch frei und ungebunden war? Etwa weil er Familie hatte?
Abgelegt wurde ihre Leiche ja irgendwo, und nur weil er eine Woche lang die Tat an ihr beging, ist das dann alles ausgeschlossen? Für mich ist eine (erweiterte) sexuell motivierte Tat das mit großem Abstand wahrscheinlichste Szenario

rayden schrieb:Ich denke alleroberste Priorität für alle hatte, dass sie wieder nach Hause kommt in ein gesichertes Umfeld, und alles andere ist zweitrangig. Ich kann daran nichts Falsches entdecken.

Ich habe nicht von falsch gesprochen.
Ich verstehe nur nicht, diese Äußerung einzuordnen.

rayden schrieb:Und was für eine Beziehung soll das dann gewesen sein, wo er die ganze Zeit unterm Radar bleiben konnte, und warum die Heimlichtuerei, wo sie doch frei und ungebunden war? Etwa weil er Familie hatte?
Abgelegt wurde ihre Leiche ja irgendwo, und nur weil er eine Woche lang die Tat an ihr beging, ist das dann alles ausgeschlossen? Für mich ist eine (erweiterte) sexuell motivierte Tat das mit großem Abstand wahrscheinlichste Szenario

Warum wird hier immer bon einem Mann ausgegangen? Ergebnis offen könnte es genau so gut eine Frau sein.

Es könnte auch um Status gehen..

rayden schrieb:Abgelegt wurde ihre Leiche ja irgendwo, und nur weil er eine Woche lang die Tat an ihr beging, ist das dann alles ausgeschlossen? Für mich ist eine (erweiterte) sexuell motivierte Tat das mit großem Abstand wahrscheinlichste Szenario

Es ist schwierig von einem reinen Sexualdelikt auszugehen. Bei der Obduktion durch die Rechtsmedizin konnten die Todesumstände aufgrund der Vegetation leider nicht mehr festgestellt werden.

Möglich, dass man Frauke tagelang sexuell missbraucht hat, bevor der Täter sie umbrachte. Ebenso auch möglich, dass der Täter, welcher was zunächst, wenn man die SMS um 0:49 Uhr in Betracht zieht, nicht nach einer geplanten Verschleppung aussah und später außer Kontrolle geraten sein könnte. Der oder die Täter waren stark alkoholisiert, (Fussball WM-Sommermärchen) bedrängten Frauke, wollte(n) Sex und fasste/n spontan den Entschluss das Mädchen zu verschleppen. Die könnte ja reden, uns, mich anzeigen usw. Also festhalten, zunächst überlegen was zu tun sei. Ich glaube nicht, dass der Täter die Absicht hatte das Mädchen nach dem es sich in seiner Gewalt befand, umzubringen. Das Tötungsdelikt als solches sieht mir wie eine Vertuschungstat aus, wo der Täter am Ende nicht mehr wusste, wie er handeln sollte, um irgendwie aus dieser Nr. halbwegs unentdeckt rauszukommen. Was ihm ja bis jetzt auch gelang...

Coldcases schrieb:Der oder die Täter waren stark alkoholisiert, (Fussball WM-Sommermärchen) bedrängten Frauke, wollte(n) Sex und fasste/n spontan den Entschluss das Mädchen zu verschleppen.

Und die "stark alkoholisierten Täter" lassen sie dann umgehend eine SMS schreiben und (hoffentlich in der Woche wieder nüchtern), sie fast täglich ihren Ex-Freund anrufen?

Sven1213 schrieb:Und die "stark alkoholisierten Täter" lassen sie dann umgehend eine SMS schreiben und (hoffentlich in der Woche wieder nüchtern), sie fast täglich ihren Ex-Freund anrufen?

Etwas weit hergeholt, aber denkbar , ja. Ebenso eine Szenario auch, wo der oder die Täter zwangsläufig nicht stark alkoholisiert gewesen sein müssen..

Glasengel schrieb:Sie hätte auch sagen können, wir machen dir allen Platz der Welt und das Signal/Wortwahl drücken aus: Egal was war, du hast hier deinen Frieden und bedingungslose Ruhe.

Denke die Aussage von der Schwester war gut gemeint, im Sinne Ihr Gutes tun.

Sven1213 schrieb:Und die "stark alkoholisierten Täter" lassen sie dann umgehend eine SMS schreiben und (hoffentlich in der Woche wieder nüchtern), sie fast täglich ihren Ex-Freund anrufen?

Weil sie ein Akku Ladekabel haben und eine Stromversorgung.
Das Handy MUSS mehrfach aufgeladen worden sein - Stromanschluss also verfügbar.Kann man daraus nicht irgendwelche Rückschlüsse ziehen?

Heribert schrieb:Das Handy MUSS mehrfach aufgeladen worden sein -

@Heribert
Das das Handy ja außer während der Telefonate fast immer aus war, hätte ein einmaliges Laden gereicht.

morgenstern123 schrieb:Welcher Täter läßt sein Opfer angezogen zurück? Welcher Sexualstraftäter fährt mit seinem Opfer herum und läßt es auch noch telefonieren? Meiner Meinung nach - keiner.

Google mal Vincent Tabak.

rayden schrieb:Wurden bei dem jüngsten Verschleppungs- und Vergewaltigungsfall in PB chemische Substanzen eingesetzt?

@rayden
Welcher Fall ist das?
Ja, chemische Substanzen waren nicht zwangsläufig im Einsatz. Wenn es z.B. zwei dem Opfer unbekannte Täter waren, hätten sie auch einen Trick anwenden können, um Frauke in einen Lieferwagen zu locken. Ich glaube, dann hätten sie nur noch die Tür zu schieben müssen.

Ich denke einen Internet-Bekannten kann man wohl ausschliessen. Denn eines ist klar, der/die Täter haben einen Bezug zum Raum Paderborn.

All-apologies schrieb:Warum wird hier immer von einem Mann ausgegangen? Ergebnis offen könnte es genau so gut eine Frau sein.

Es könnte auch um Status gehen..

Status im Sinne von Beziehungsstatus oder gesellschaftlichem oder beruflichem Status?

@emz
Das Angebot von Karen, die Wohnung zu räumen, finde ich auch seltsam. Ging Sie beim letzten Anruf und nach Frauke's Bejahung der Frage, ob sie festgehalten wird, immer noch davon aus, dass Frauke freiwillig weg war? Auch dass die Mutter kein einziges Mal mit Frauke sprechen durfte, wirft Fragen auf.