Mord an Frauke Liebs

Was die SMS angeht denke ich die wurde von Frauke im Pub geschrieben. Da sich viele Personen im Bereich des Sendemasts aufhielten wurde diese evtl. nicht gesendet. Als der Täter das Handy in Nieheim eingeschaltet hat wurde vermutlich diese SMS unbemerkt gesendet, bis dahin könnte sich der Akku etwas erholt haben.

Ich weiß das wurde schon getestet ob diese Möglichkeit besteht. Man kann jedoch heute kein Mobilfunknetz von 2006 nachstellen.

Am Mittwoch passierte nichts, am Donnerstag begannen die Anrufe (nach bekanntwerden der Ortung in Nieheim, Panik beim Täter?).

Wie einfach wäre es denn gewesen, Frauke am Mittwoch in der Schule und bei Chris anrufen zu lassen um mitzuteilen höre mal zu ich fühl mich zurzeit nicht wirklich gut und brauche eine 1-2 wöchige Auszeit. Da man das nicht gemacht hat kommen mir die Anrufe jeden Tag irrational vor.

schluesselbund schrieb:Ich bin mir sicher, dass da alle Hebel in Bewegung gesetzt wurden um die Todesursache zu ermitteln. Offensichtlich blieb alles ergebnislos ohne Auffälligkeiten.

Natürlich, wird ja auch im Podcast gesagt. Aber nach so langer Zeit über dem Sommer ist halt nicht mehr so viel möglich. An den Knochen wurden keine Gewaltspuren gefunden, das Zungenbein war ganz. Also Erschlagen, Erdrosseln, Erschießen, Erstechen, alles unwahrscheinlich. Was bleibt: Verdurstet, Erstickt, mehr oder weniger vergiftet.

Thl40 schrieb:SMS angeht denke ich die wurde von Frauke im Pub geschrieben.

Da wusste sie aber noch nicht, dass sie später kommt.

FritzPhantom schrieb:Da wusste sie aber noch nicht, dass sie später kommt.

Später ist ja eine relative Angabe. Meine Meinung ist das Frauke mit später meinte so in 30-60 Minuten und das der Grund ist warum Frauke auch keine Uhrzeit schrieb. Sie wußte vermutlich das Sie zuhause ist bevor Chris ins Bett gehen würde.

Thl40 schrieb:Sie wußte vermutlich das Sie zuhause ist bevor Chris ins Bett gehen würde.

Da hätte sie aber sofort wegfahren müssen nach Hause. Selbst dann scheint mir das zu spät - dass Chris zu Hause bis mindestens 1.30 nachts auf bleibt.

Thl40 schrieb:Später ist ja eine relative Angabe. Meine Meinung ist das Frauke mit später meinte so in 30-60 Minuten und das der Grund ist warum Frauke auch keine Uhrzeit schrieb. Sie wußte vermutlich das Sie zuhause ist bevor Chris ins Bett gehen würde.

Das denke ich auch. Vielleicht könnte man soweit gehen, dass Chris den Mann, in dessen Gesellschaft sie war, nicht kannte.
Auch nicht aus Erzählungen von Frauke.

(Beispiel: Frauke hätte Chris irgendwann von einem früheren Freund erzählt und den beim Namen genannt. Chris hat den nie persönlich kennengelernt, aber Erzählung und Name haben ein Bild erschaffen.)

frauZimt schrieb:Ich halte aber auch für wahrscheinlich, dass sie den Täter zumindest flüchtig kannte. Oder es war für sie ein
Wiedersehen nach langer Zeit.
Nur ausschließen würde ich einen Fremden nicht unbedingt.

Ja, das sehe ich ähnlich. Auch da kann die ganze Bandbreite möglich sein:

Ein völlig Fremder, der sie vielleicht sogar als Zufallsopfer ausgewählt hat, der sie unter einem Vorwand vom geplanten Weg weggelockt hat und an einer uneinsehbaren Stelle überwältigt und in ein Auto gezerrt hat.
Oder ein eher flüchtiger Bekannter, zu dem sie deshalb Vertrauen hatte, der sie überredet hat, noch mit ihm etwas trinken zu gehen.
Oder sogar ein recht gute Bekannter.

Wie ich bereits weiter oben schrieb, finde ich das Argument, dass sie zu müde war, um freiwillig noch mit jemanden zu gehen, nicht sehr nachvollziehbar.
Sie war jung, es war WM, alle hatten gute Laune. Gerade da will man die Möglichkeit, diese besondere Zeit noch etwas intensiver erleben und sagt sich schnell, dass man immer noch schlafen kann und den nächsten Tag in der Schule schon irgendwie durchstehen wird.
Und gerade wenn es war, wie Du hier sagst:

frauZimt schrieb:Oder es war für sie ein
Wiedersehen nach langer Zeit.

dann lässt man so jemanden vielleicht auch nicht alleine da stehen, wenn er einem belabert, dass man das Wiedersehen doch jetzt mit einem Bier oder XY feiern müsse. "Nur auf ein kurzes Bier....."

Ich finde das eben sehr schwer in dem Fall, weil man die Nähe zwischen Frauke und dem Täter für mich nicht eingrenzen kann und auch gar nicht festlegen kann, ab wo das ganze unfreiwillig war.

cododerdritte schrieb:dann lässt man so jemanden vielleicht auch nicht alleine da stehen, wenn er einem belabert, dass man das Wiedersehen doch jetzt mit einem Bier oder XY feiern müsse. "Nur auf ein kurzes Bier....."

Ich finde das eben sehr schwer in dem Fall, weil man die Nähe zwischen Frauke und dem Täter für mich nicht eingrenzen kann und auch gar nicht festlegen kann, ab wo das ganze unfreiwillig war.

@cododerdritte
ja, es gibt einfach unendlich viele Möglichkeiten, weil Frauke einfach auch einen sehr großen
"Wirkungskreis" hatte. Selbst wenn der Entführer ein Fremder war, darf man die viele Freunde, Bekannten,
Freunde und Geschwister von Freunden und Bekannten nicht unbeachtet lassen.
Z.B. Partys....wen ma da alles spricht und kennlernt und wieder vergisst und irgendwann wiedertrifft...

Ich denke auch, dass nicht unbedingt Alkohol im Spiel gewesen sei muss.
Vielleicht sagte der Täter auch etwas wie:
...übriges, ich ziehe vielleicht hierher. Hab mir neulich die Wohnung angeguckt. Ich zeig dir schell das Haus und dann fahre ich dich nachhause.

Und dann hat man sich verquatscht und die SMS wurde mit Verspätung verschickt

FritzPhantom schrieb:Erschlagen, Erdrosseln, Erschießen, Erstechen, alles

Erschlagen hätte man nur bei daraus entstandenen Knochenbrüchen feststellen können, also z.B. einem dadurch entstandenen Schädelbruch. Aber man kann durch Prügel und/oder Tritte auch so starke Weichteiltraumen und innere Verletzungen haben, dass man daran stirbt.

Erschießen kann man nur nachweisen, wenn man ein Projektil findet, das in der Leiche stecken geblieben ist, und deshalb mit ihr zum Ablageort transportiert wurde. Oder wenn dieses Projektil Verletzungen an den Knochen hervorgerufen hat, z.B. ein Eintritts- und/oder Austrittsloch in den Schädel bei einem Kopfschuss oder Verletzungen an den Rippen bei einem Schuss in den Oberkörper um das Herz zu treffen.

Für Erstechen gilt das gleiche. Bei einem Angriff mit einer Stichwaffe auf den Brustkorb entstehen oft (aber nicht sicher) einschneidende Verletzungen an den Rippen, weil diese eben recht eng stehen. Aber bei einem Stich in den Bauchraum, der auch schnell tödlich sein kann, sind keine Knochen im Weg, die verletzt werden und an denen eine Verletzung durch die Stichwaffe an einer skelettierten Leiche noch nachweisbar wäre.
Einschusslöcher und Einstiche kann man ggfls. auch an der Kleidung nachweisen. Aber auch gilt: die sind Hinweise, wenn man sie findet, aber sie schließen die Todesursache nicht aus, wenn sie nicht vorhanden sind.

Beim Erdrosseln und Erwürgen stirbt das Opfer nicht durch die Unterbrechung der Luftzzufuhr durch eine Kompression der Luftröhre, sondern dadurch, dass durch die Kompression die Blutzufuhr zum Gehirn, wodurch (beim "richtigen Griff") schon nach 5 bis 10 Sekunden Bewusstlosigkeit eintritt. Verletzungen am Zungenbein und Kehlkopf entstehen, wenn diese durch den Würgegriff oder das Strangulationsmittel (Seil) nach hinten gegen die Wirbeläule gedrückt werden, aber so viel Kraft muss ein Täter nicht anwenden, denn wie gesagt, das Opfer ist schon nach sehr kurzer Zeit bewusst- und damit wehrlos.

Insofern kann man all diese Todesursachen nicht ausschließen, nur weil man an den Resten der Leiche keine Anzeichen dafür gefunden hat.

Kangaroo schrieb:Das ist Rechtlich nicht zulässig.
Ein Wald ist (meistens) Öffentliches Gelände und darf deshalb nicht einfach so Kameraüberwacht werden.
Selbst die Polizei bräuchte dafür eine Grundlage und Genehmigung.

Wenn der Wald im Privatbesitz ist sieht die Sachlage vielleicht anders aus, glaube aber selbst dann ist es nicht ohne weiteres Möglich wenn Öffentlicher Publikumsverkehr herrscht.

Wildkameras sind zulässig, aber das wird geprüft worden sein. Es war ja sogar ein Jäger, der Fraukes Leichnam fand. Ich gehe davon aus, dass dieser auch der Pächter oder zumindest Begehungsschein-Inhaber war und von evtl. vorhandenen Kameras wusste. Sollte da irgendwo in der Nähe eine gehangen haben, wäre das sicherlich ausgewertet worden.
Der Ablageort spricht ja eher dafür, dass der Täter die Stelle kannte. Trotzdem hoffe ich, dass auch in anderen Revieren im Umkreis, jede Wildkamera kontrolliert wurde und ausgeschlossen werden konnte, dass sich zuvor nicht anderweitig nach einem passenden Ablageort umgesehen wurde.

Kangaroo schrieb:Du interpretierst es ja so, dass sie früher geschrieben wurde. Gehst du davon aus das Frauke also noch eine Verabredung hatte?

Ich interpretiere es so, dass die SMS verfasst wurde, kurz nachdem sie ihren Entführer entweder nach dem Spiel vorm Pub getroffen hat oder noch im Pub. Ob das eine spontane Begegnung war oder eine Verabredung? Ich denke zumindest, der Entführer wollte sie treffen.

Wenn diese SMS tatsächlich von ihr stammt und freiwillig verfasst wurde, was hatte sie noch vor? Was war so wichtig/interessant, dass sie Chris warten ließ? Welche Zeit hatte sie selbst eingeplant? Nur 20 min, ein schnelles Bier irgendwo? Oder kurz nach Nieheim irgendwas anschauen, mit dem Gedanken in 45 min wieder zurück zu sein?

Silberstreif schrieb:Frauke sagte schon: Chris, das weißt du doch (wo ich bin)...

Nein! Warum wird das immer wieder eingebracht?

Sie sagte (Chris' Gedächtnisprotokoll!):

Chris: „Warum bist du denn weg?"
Frauke: „Das weißt du doch, Chris."
Chris: „Nein. Hast du einen anderen Typen kennengelernt?"
Frauke: „Du weißt doch, dass ich nicht wegen einem Typen eine Woche weg bleibe. Du kennst mich doch."

Themen-Wiki: Mord an Frauke Liebs
(gleich der erste Spoiler oben, Hervorhebungen von mir)

Vielleicht hat sie sich mit dem Mörder telefonisch verabredet , als sie noch im Pub war. Vielleicht haben sie sogar geplant noch weiter weg zu fahren um irgendwo feiern zu gehen. Bei der Gelegenheit hat Frauke ihn gebeten ihr ein Ladegerät mitzubringen.

Algorithmus schrieb:Wildkameras sind zulässig, aber das wird geprüft worden sein. Es war ja sogar ein Jäger, der Fraukes Leichnam fand. Ich gehe davon aus, dass dieser auch der Pächter oder zumindest Begehungsschein-Inhaber war und von evtl. vorhandenen Kameras wusste. Sollte da irgendwo in der Nähe eine gehangen haben, wäre das sicherlich ausgewertet worden.
Der Ablageort spricht ja eher dafür, dass der Täter die Stelle kannte. Trotzdem hoffe ich, dass auch in anderen Revieren im Umkreis, jede Wildkamera kontrolliert wurde und ausgeschlossen werden konnte, dass sich zuvor nicht anderweitig nach einem passenden Ablageort umgesehen wurde.

Stellt sich die Frage, ob im Jahr 2006 wirklich viele Wildkameras vorhanden waren. An dem Ablageort würde ich, so wie er mir aus dem Netz bekannt ist eher keine Kamera vermuten, besonders weil sie damals nicht in Supermärkten zu kaufen waren.

thegreenelk schrieb:Stellt sich die Frage, ob im Jahr 2006 wirklich viele Wildkameras vorhanden waren. An dem Ablageort würde ich, so wie er mir aus dem Netz bekannt ist eher keine Kamera vermuten, besonders weil sie damals nicht in Supermärkten zu kaufen waren.

Nein, die würde ich an der Stelle auch nicht unbedingt vermuten, da es ja doch recht nah zur Straße ist und es keinen Grund zur Beobachtung durch Wildkamera geben dürfte, wie Kirrungen oder Ähnliches.
Aber ich hoffe trotzdem darauf, dass evtl. vorhandene Kameras im Umkreis ausgewertet wurden. Ich hatte da auch schon wirklich kuriose Sachverhalte drauf und manchmal landet man zufällig einen Treffer.

Eine Verabredung um 23 Uhr schließe ich aus wenn sie am nächsten Morgen zur Ausbildung musste. Denke eher an " Steig ein wir quatschen ein bisschen und rauchen eine "
Wildkameras oder Blitzerphotos wird es nicht geben sonst hätte die Polizei das sicherlich auf dem Schirm.

@Gottolli
Also als ich noch so jung war, da bin ich manchmal direkt vom Durchfeiern zur Ausbildungstelle eingeflogen.

@Victoria-Jane
Ja ich auch
Aber so spontan alleine auf dem Nachhauseweg plötzlich die super Party wo keiner ihrer Bekannten oder Freunde was mitbekommen hat eher unwahrscheinlich

Victoria-Jane schrieb:Also als ich noch so jung war, da bin ich manchmal direkt vom Durchfeiern zur Ausbildungstelle eingeflogen.

Sehe ich auch so. Vielleicht hat sie in dem Moment nicht gerade vorgehabt, bis zum nächsten Morgen durchzumachen, aber auf ein, zwei Stunden Schlaf kommt es einem in dem Alter nicht unbedingt an.

Und man darf nicht vergessen: es war WM, es war Sommer, es war, soweit ich mich erinnere auch eines der ersten Ereignisse, in denen das Public-Viewing so populär wurde. Da war schon überall eine lockere, positive und auch irgendwie mitreißende Stimmung. Als junger Mensch spürt man das vielleicht sogar noch mehr und will da möglichst viel von mitnehmen, nichts verpassen.
Ich kann mir also gut vorstellen, dass die gerade im Pub noch grottenmüde war und nur noch nach Hause wollte, dass sie auf dem Nachhauseweg aber völlig freiwillig dann eine andere Entscheidung getroffen haben kann.

Das muss ja keine Party auf dem Nachhauseweg gewesen sein. Irgendein entfernter Bekannter, dem die "zufällig" über den Weg läuft und sie noch auf ein Getränk einlädt, auf eine Zigarette auf der Parkbank, auf eine Spritztour in seinem neuen Auto....

Es war jemand der schon länger ein Auge auf sie geworfen hat und genau wusste wie ihre Gewohnheiten waren uund wo sie lebte.
Es spricht für ein gewisses Maß an Planung jemand eine Woche zu beherrschen.

@Gottolli
Dafür müsste man wissen, was sie für ein Typ Mensch war.