Mord an Frauke Liebs

emz schrieb:Was hätte sie wohl gesagt, wäre er tatsächlich noch gegen Mitternacht bei ihr vorbeigekommen, hätte sie aus dem Bett geklingelt?

@emz
Und vor allem stand ihre Identität da noch nicht zu 100% fest. Was, wenn es dann in so einer Situation doch nicht Fraukes Leiche gewesen wäre?

frauZimt schrieb:Östermann war wahrscheinlich der wichtigste Mensch in ihrem Leben. Sie hoffte, dass
ER ihr Frauke zurückbringt.

Östermann trat als Leiter der Bielefelder Mordkommission doch erst in Aktion, nachdem die Leiche von Frauke gefunden worden war. Zuvor hatte die Paderborner Polizei ermittelt. Da war nichts mehr mit Zurückbringen.

Dr.Edelfrosch schrieb:Und vor allem stand ihre Identität da noch nicht zu 100% fest. Was, wenn es dann in so einer Situation doch nicht Fraukes Leiche gewesen wäre?

Er hatte dafür gesorgt, dass sie nicht am nächsten Tag aus den Medien erfährt, dass man wahrscheinlich ihre Tochter gefunden hat.
Ich denke, damit hat er sehr fürsorglich gehandelt.

emz schrieb:Er hatte dafür gesorgt, dass sie nicht am nächsten Tag aus den Medien erfährt, dass man wahrscheinlich ihre Tochter gefunden hat.
Ich denke, damit hat er sehr fürsorglich gehandelt.

Die Polizei hat hier alles andere als „fürsorglich gehandelt“ - wie es auch schon in dem TV-Beitrag klar gestellt wird. Da hätte ein Interventionsteam hingesendet werden müssen.

Gibt es irgendeinen persönlichen Bezug zwischen Dir und Frau Liebs? Weil Du die Situation so falsch einschätzt - dann könnte ich das besser verstehen.

Ich habe hier schon mehrere Beiträge von Dir gesehen, wo Du das Opfer - Frau Liebs - harsch angehst oder sogar in den Raum stellst, dass Frauke freiwillig weg war.

Gibt es einen persönlichen Bezug von Dir zu diesem Fall? Du ereiferst Dich ja geradezu hier für die Polizei und gegen Frau Liebs / Frauke. Zwar meist unterschwellig und indirekt, aber immer klar erkennbar.

Salomania schrieb:Die Polizei hat hier alles andere als „fürsorglich gehandelt“ - wie es auch schon in dem TV-Beitrag klar gestellt wird. Da hätte ein Interventionsteam hingesendet werden müssen.

Um Mitternacht hätte da ein Interventionsteam aus dem Bett geholt und zu Frau Liebs geschickt werden müssen, weil am nächsten Tag die Medien über den möglichen Fund von Fraukes Leiche berichten würden? Dem schließe ich mich nicht an. Zudem richteten sich die Vorwürfe an Östermann, der ihr das nicht persönlich mitgeteilt hat.

Du musst es nicht verstehen und mir keine persönlichen Bezüge unterstellen. Ja, ich halte es für durchaus möglich, dass Frauke freiwillig verschwunden ist. Auch Fraukes Bruder Frank zieht das in Erwägung. Es ist nichts Verwerfliches, sich für die Polizei zu ereifern.

emz schrieb:Östermann trat als Leiter der Bielefelder Mordkommission doch erst in Aktion, nachdem die Leiche von Frauke gefunden worden

hing das nicht mit dem Zuständigungsbereich zusammen?

@PugBee
Man geht schon allein deswegen von einem Mordfall aus, weil „Frauke sich wohl kaum alleine zum Sterben in den Wald gelegt hat“ , wie die Mutter es einmal in einem Interview ausdrückte. Diesen Satz hat die Mutter wohl auch der Polizei gegenüber so geäußert, da man dort lange von einem freiwilligen Wegbleiben ausging.

Dieses Ablegen im Wald ist wohl das stärkste Indiz, das für einen Mord mit vorherigem Festhalten von Frauke spricht.

Allgoria schrieb:Frauke sich wohl kaum alleine zum Sterben in den Wald gelegt hat

Naja - nüchtern und spekulativ betrachtet kann der Täter (was unterlassene Hilfeleistung mit Todesfolge wäre) Frauke unter Substanz(en) XY irgendwo dort „ausgesetzt“ haben. Das sie unter den Strapazen und gegebenenfalls Substanzen nicht mehr in der Lage war dort weg zu kommen versteht sich ja von alleine. Aber vielleicht lebte sie da ja noch.

Salomania schrieb:Ich habe hier schon mehrere Beiträge von Dir gesehen, wo Du das Opfer - Frau Liebs -

@Salomania
Frau Liebs hat sich in einem viele Jahre dauernden Ausnahmezustand befunden.
Da muss man kein Psychologe sein.

Das Gegenbeispie ist für mich (in einigen Punkten) Familie eusch, die sich
Wagenburgmäßig von den Ermittlern abgewendet haben, weil die Ermittler ein
Familienmitglied ermittelt haben
und weil sie sich die Hoffnung bewahren mussten (ich schreibe absichtlich mussten),
Rebecca lebt noch.

Das sind alles die Resiutalte einer unvorstellbar schweren seelischen Belastung.

Also ich empfinde es auch nicht unbedingt als emphatisch, Frau LIebs Nachts anzurufen und ihr mitzuteilen , dass man ihre Tochter ev tot augefunden hat, mit der Begründung, dass sie es nicht morgens aus der Presse erfährt. Man muß sich mal vorstellen, die Familie lebte seit 31/2 Monaten im Ausnahmezustand,man wusste nicht ob Frau Liebs alleine war oder ob sie jemanden hatte mit dem sie nach dem Telefonat reden konnte und dergleichen mehr. Also empatisch sieht anders aus.
Ich gebe aber auch zubedenken, das Östermann erst mit dem Leichenfund für die Sache zuständig war. Aber man hätte schon jemanden persönlich , vielleicht sogar mit nem Seelsorger zu der Familie schicken können und ihnen die Nachricht überbringen sollen.

@quaerere1
Ich kann das bis heute nicht glauben, dass es wirklich so abgelaufen ist.
Selbst wenn Frau Liebs persönliches Fehlverhalten gegenüber der Polizei an den Tag legte, die Situation ist doch in dem Moment eine völlig andere. Mit großer Wahrscheinlichkeit handelt es sich um die eigene Tochter, welche jetzt tot ist und was hat denn die Beamtin gedacht, dass Frau Liebs ihr Buch zu Ende liest und dann beruhigt einschläft?
Ich weiß nicht wo sich zu dem Zeitpunkt Frau Liebs befand, aber selbst wenn sie in Lübbecke gewesen wäre, wird die zuständige Dienstelle informiert, es wird ein Geistlicher oder Notfallseelsorger mit informiert und man sucht diese Person persönliche auf.

Was diesen Fall auch auszeichnet ist: Egal um wem es geht, es schafft keiner sich normal zu verhalten.

Keiner hat es in meinen Augen geschafft sich nicht in Widersprüche zu verwickeln oder etwas beweisbares zu leugnen.

Salomania schrieb am 26.03.2025:Ich frage mich, warum Frauke Chris im ersten Telefonat mit Christos angesprochen hat und in den folgenden Gesprächen nicht mehr?

Ich denke, das werden wir niemals erfahren.

Sven1213 schrieb:Was diesen Fall auch auszeichnet ist: Egal um wem es geht, es schafft keiner sich normal zu verhalten.

Keiner hat es in meinen Augen geschafft sich nicht in Widersprüche zu verwickeln oder etwas beweisbares zu leugnen.

Selbst aus Frauke ihrem Verhalten wird man nicht schlau und ihre Aussagen sind widersprüchlich. Falls Sie wirklich einen Hinweis geben wollte, also einen verdeckten. Ist dieser weder von uns noch den Angehörigen nicht aufgedeckt worden. Ein weiterer dramatischer Punkt in dem Fall. Sie hat es „nicht geschafft“, in ihre Aussagen etwas einzubauen. Einen „Insider“ eine Redewendung mit christos.
Als Beispiel. Die Aussage, Mama, ich vermisse deinen Apfelkuchen. (Falls Sie dies zum Beispiel IMMER in einer Gartenlaube gegessen haben.)
Oder. Der Absacker war hervorragend. So wie der letzte mit , Chris. Und verbindet das mit einem Hinweis auf ihren Aufenthaltsort. Zum Beispiel mit Kiosk am See.

Wird da tatsächlich von einem Kriminalkommissar bzw. einem Geistlichen erwartet, dass die um Mitternacht die Angehörigen persönlich aufsuchen und ihnen Trost zusprechen? Die haben am nächsten Morgen einen Arbeitstag vor sich, kennen die Personen nicht aber sollen sich ihrer annehmen? Ich halte das für ein überzogenes Anspruchsdenken.

Als meine Mutter verstorben war, gab es einen knappen Anruf, mit dem man mich in Kenntnis setzte.

emz schrieb:Wird da tatsächlich von einem Kriminalkommissar bzw. einem Geistlichen erwartet, dass die um Mitternacht die Angehörigen persönlich aufsuchen und ihnen Trost zusprechen? Die haben am nächsten Morgen einen Arbeitstag vor sich, kennen die Personen nicht aber sollen sich ihrer annehmen? Ich halte das für ein überzogenes Anspruchsdenken.

Als meine Mutter verstorben war, gab es einen knappen Anruf, mit dem man mich in Kenntnis setzte.

Da kommt vielleicht nicht der Kriminaloberkommissar, aber in der Regel ist es schon so, dass die Polizei persönlich jemanden vorbei schickt, je nach Ermessen, zB bei toten Kindern, ist dann auch ein Notfallseelsorger dabei.
Zumindest wenn es um Todesfälle durch Unfall, Suizid, oder Verbrechen geht, die bei Angehörigen einen schweren Schock auslösen können.

Heribert schrieb:Selbst aus Frauke ihrem Verhalten wird man nicht schlau und ihre Aussagen sind widersprüchlich.

Stimmt, dieses kommt ja auch noch erschwerend hinzu.
Diese Gesprächsprotokolle ergeben einfach keinen richtigen Sinn und da kommen halt auch diverse Aussagen, welche man nicht wörtlich auf die Goldwaage legen darf.

Das passt doch alles hinten und vorne nicht zusammen.
Sowas kann sich doch eigentlich kein einzelner Mensch (Täter oder sonst was) ausdenken.

Ich muss da morgen noch einmal in Ruhe drüber nachdenken.

Die Fragestellung ist: Warum ist alles so widersprüchlich.

Selbst die Aussagen von Frauke, welche ja einfach nicht nach Hause kam, dann vermisst wurde und später tot aufgefunden wurde.

Die ganzen Abläufe sind gar nicht zu verstehen.

Sven1213 schrieb:Sowas kann sich doch eigentlich kein einzelner Mensch (Täter oder sonst was) ausdenken.

Ich muss da morgen noch einmal in Ruhe drüber nachdenken.

Die Fragestellung ist: Warum ist alles so widersprüchlich.

Anstatt darüber nachzudenken, empfiehlt es sich, Podcasts zu konsultieren. Da hat auch schon mal jemand, der es versteht, solche Dialoge zu lesen, Interpretationshilfen gegeben. Das ist für Amateure, und ich bin auch einer, sehr hilfreich; jedenfalls habe ich den Eindruck (die Illusion?), Fraukes Verhalten in den Telefonaten seitdem sehr viel besser zu verstehen.

Und dann wirken die Telefonate auch nicht mehr widersprüchlich.

karajana schrieb:Zumindest wenn es um Todesfälle durch Unfall, Suizid, oder Verbrechen geht, die bei Angehörigen einen schweren Schock auslösen können.

Wenn es um plötzliche Todesfälle geht ist das sicher so.
Mich würde mal interessieren, wie der Vater diese Information der Polizei aufgenommen hat. Ob er auch einen persönlichen Besuch von Östermann erwartet hätte?

@emz

Starb deine Mutter infolge eines Kapitaldeliktes, Unfall oder gar Suizid? Wenn nein- und dass soll nicht unempathisch klingen- ist das schon ein Unterschied, wie man die Überbringung einer solchen Nachricht "erwartet".

Der Fehler, den Östermann machte, war, er hätte abwarten sollen, bis das gesicherte Obduktionsergebnis vorliegt. Dann hätte man die entsprechenden Notfallteams die Todesnachricht nach Bad Driburg und nach Lübbecke bringen lassen.

Der Mann hat es doch nur gut gemeint.

Der Mordfall Frauke Liebs – Wie geht es für die Mutter weiter?

https://plus.rtl.de/podcast/ostwestfaelle-der-true-crime-podcast-der-neuen-westfaelischen-1ojx1d68z5y5b/der-mordfall-frauke-liebs-wie-geht-es-fuer-die-mutter-weiter-uokkedh4of55y

aaO zu KHK Östermann und dem LKA :

ab ca. 13:18 (nach Leichenfund)
:

...ich hab die Zusammenarbeit als konstruktiv und gut mit ihm empfunden.

Er hat sich dann an das LKA gewandt und um eine operative Fallanalyse gebeten, hat mir grob die Ergebnisse dieser Fallanalyse vorgetragen und ich habe damals gesagt, das kann nicht sein, das stimmt nicht, da sind Fehler, das passt nicht.
Äh, ich habe diese operative Fallanalyse später lesen können und ich muß sagen es hat sich bestätigt, es war sehr einseitig und äh nicht in alle Richtung offen. Es ist nur ein Teil verarbeitet worden und ein ganz wesentlicher Aspekt hat eigentlich gefehlt - nämlich einmal zu gucken : was hat Frauke gesagt, wie sind die Abläufe dieser Nachrichten gewesen, gibt es eventuell Botschaften darin, oder können wir etwas über den Hintergrund dieser Telefonate - aus dem wie Frauke telefoniert und eine SMS geschrieben hat und wie sie sich verhalten hat, ziehen.
Und äh das ist in einer zweiten operativen Fallanalyse zumindest zum Teil gemacht worden - die ist erst 2020/21 erstellt worden, weil ich immer wieder darauf gedrängt habe, dass die erste operative Fallanlyse nicht das Potential ausschöpft, das in den Anrufen und SMSen tatsächlich drin ist. Die zweite operative Fallanalyse hat für mich im Grunde dann ein Stück bestätigt, was ich auch schon überlegt hatte, nämlich dass Frauke versucht hat, mit dem Täter in gewisser Weise zu kooperieren, in der Hoffnung ihn zu bewegen, freigelassen zu werden...
...aber sie hat am Schluß, glaube ich, eingesehen und gemerkt, dass sie auf verlorenem Posten kämpft...Das klingt für mich sehr deutlich in dem letzten Telefongespräch, das sie mit ihrem Mitbewohner und ihrer Schwester Karen geführt hat, durch und dort verabschiedet sie sich nach meinem Eindruck - den Eindruck hat ihre Schwester auch - und weiß, dass sie uns nicht wiedersehen wird.

[Folgt Frage des Interviewers.]

(Mitschrift, Hervorhebung, Interpunktion und Absätze zur besseren Lesbarkeit von mir. Im Zweifel gilt das gesprochene und aufgezeichnete Wort).


Der Mordfall Frauke Liebs – Wie geht es für die Mutter weiter?

Quelle: https://plus.rtl.de/podcast/ostwestfaelle-der-true-crime-podcast-der-neuen-westfaelischen-1ojx1d68z5y5b/der-mordfall-frauke-liebs-wie-geht-es-fuer-die-mutter-weiter-uokkedh4of55y

Nach meiner Erinnerung hielt KHK Östermann beispielsweise das 3fache Mama für eine Art Hilfebitte und die Interpretation -es könnte eine Botschaft darin stecken- für zu weit hergeholt.
Allein auf Grund des Umstandes dass es auch ein auffälliges dreifaches - bin in Paderborn- gab, finde ich das nicht.

pensionär schrieb:Nach meiner Erinnerung hielt KHK Östermann beispielsweise das 3fache Mama für eine Art Hilfebitte und die Interpretation -es könnte eine Botschaft darin stecken- für zu weit hergeholt.
Allein auf Grund des Umstandes dass es auch ein auffälliges dreifaches - bin in Paderborn- gab, finde ich das nicht.

Sehe ich auch so. Vor allem, weil das Mama dreimal auf drei Fragen geantwortet wurde, vermute ich hier eher einen Hinweis.
Beim dreimaligen "Ich bin in Paderborn" erst recht.
Meine erste Vermutung war ein Hinweis auf Bad Driburg, da Frau Liebs dort arbeitete und eine Zweitwohnung hatte.
Das "Ich bin in Paderborn" könnte der Täter Frauke befohlen haben. Es aber dreimal auszusprechen war vielleicht auch ein Hinweis auf Driburg (Dri=drei).
Bad Driburg liegt ja auch unmittelbar neben der Funkzelle der ersten Handyortung und der Leichenfundort ist auch nicht allzu weit weg und über wenig befahrene Straßen erreichbar. Er war dem Täter vielleicht von Spaziergängen o.ä. bekannt.

Denkbar ist, bezogen auf das dreimalige "Ich bin in Paderborn", auch ein Hinweis auf Dreihausen (Funkzelle 2. Ortung). Bad Driburg erscheint mir aber schlüssiger.