Julyano schrieb:Danke für deine ausführliche Antwort @scire_volo
Wir scheinen insofern einer Meinung zu sein, als dass wir einen Frauke unbekannten Täter für vielleicht wahrscheinlicher halten.
Ja.
Ich gehe von einem Täter aus, den Frauke vom Sehen flüchtig kannte, aber sonst nicht näher. Da ich auch davon ausgehe, dass Frauke anfangs freiwillig mit dem Täter mitgefahren ist, hier also noch keine Gewalt im Spiel war.
Dass sich Frauke zu einem völlig Unbekannten, Fremden freiwillig ins Auto gesetzt hätte, halte ich für unwahrscheinlich.
Allerdings stimme ich dir nicht zu, dass der richtige Vorname der Polizei nicht bei der Suche hilft. Das ist doch ein riesen Ausschlusskriterium.
Hätte Frauke den richtigen Vornamen des Täters gewusst und diesen beim letzten Anruf genannt, hätte dies in der akuten, dringlichen Situation, schnell gefunden werden zu müssen, weil der Täter kurz davor ist, sie zu töten, der Polizei nicht geholfen.
Allerdings hätte die Polizei dann nach wochenlanger oder sogar monatelanger Recherche im entfernteren Bekanntenkreis von Frauke ggf. verdächtige Personen mit dem entsprechenden Vornamen ermitteln können. Hier aber auch ohne Garantie. Es kommt dabei auch noch darauf an, wie häufig oder selten dieser Vorname ist.
Allerdings - hätte Frauke den richtigen Vornamen des Täters gewusst, hätte sie damit ein psychologisches Druckmittel gegen ihn in der Hand gehabt.
Ahnend oder wissend, dass sie bald getötet wird, hätte sie mit letzter Kraft den Namen des Täters ins Telefon rufen können, wie ein Appell an sein Gewissen. Botschaft: Du kannst dein Verbrechen nicht verbergen, die Welt kennt jetzt deinen Namen.
Hätten wir es mit einem unsicheren Täter zu tun, der ungeplant in die ganze Situation geraten ist und dabei ist, zu improvisieren, hätte ihn die Preisgabe seines Namens an die Öffentlichkeit wohl aus dem Konzept gebracht.
Nun gehe ich aber nicht von einem unsicheren, improvisierenden Täter aus, sondern von einem Täter, der seine Tat von A bis Z geplant hat.
Und mit den Anrufen, die er Frauke machen ließ, vermittelt der Täter genau diese Botschaft: Seht her, ich habe alles unter Kontrolle, ich kann mein Opfer sogar Anrufe tätigen lassen (denn mein Opfer weiß nichts über mich) - und ihr kriegt mich trotzdem nicht.
Mit den Anrufen will der Täter seine planerische Überlegenheit demonstrieren - und gleichzeitig genießt er so die Hilflosigkeit seines Opfers.