Mord an Frauke Liebs

schluesselbund schrieb:Wie die Hausdurchsuchung passt weiss ich natürlich nicht. Spekulativ aus einem Aktenvermerk welchem man keine Bedeutung zukommen lies. Oder einer kürzlich getätigte Zeugenaussage. Die dann sagt sucht mal dort.

Du glaubst doch nicht wirklich, dass ein Durchsuchungsbeschluss genehmigt wird, nur weil irgendein Zeuge sagt "sucht doch mal dort".
Es muss ein begründeter Tatverdacht bestehen, dafür braucht es schon etwas mehr.

schluesselbund schrieb:Aber bei allen solchen Aktionen bleibt der Erfolg so gut wie immer aus. Füllt einfach die Akten. Und das wars dann. Gerade wie im diskutierten Fall. Bei welchem null und nichts konkretes Ermittelt werden konnte. Da bin ich mir sicher.

Zumindest haben die Hausdurchsuchungen ergeben, dass Verdachtsmomente gegen diese Personen ausgeräumt werden konnten.
Das ist durchaus ein konkretes Ermittlungsergebnis. Nennt sich Ausschlussverfahren.

karajana schrieb:Du glaubst doch nicht wirklich, dass ein Durchsuchungsbeschluss genehmigt wird, nur weil irgendein Zeuge sagt "sucht doch mal dort".

Natürlich. Da der Tatverdacht durch den Zeugen begründet wird. Wenn dem nicht so wäre gäbe es ja gar keine Vernehmungen und Hausdurchsuche.
Wie gesagt so eine Begründung ist doch schnell erstellt. Da bracht es gar nichts von etwas mehr. Sowas ist doch schon täglicher Beamter Bürokram.

emz schrieb:Nennt sich Ausschlussverfahren.

Ja gut. Solche Akten kannst du natürlich archivweise anlegen. Nur Nutzen tun sie nichts.

schluesselbund schrieb:Wie gesagt so eine Begründung ist doch schnell erstellt. Da bracht es gar nichts von etwas mehr. Sowas ist doch schon täglicher Beamter Bürokram.

Für einen Durchsuchungsbeschluss braucht es einen Richter, der den unterschreibt.
Richter sind aber schon mal keine Beamte.

schluesselbund schrieb:Ja gut. Solche Akten kannst du natürlich archivweise anlegen. Nur Nutzen tun sie nichts

Aber das kann doch niemand vorher wissen, ob der Hinweis zum Täter führt. Vermutlich sind in den meisten langjährigen ungeklärten Mordfällen die Hinweise zu 99% eine tote Spur, aber irgendwann ist es dann die entscheidende. Nur kann das niemand vorher wissen.

emz schrieb:Richter sind aber schon mal keine Beamte.

Etwas Spitzfindig. Ist doch letztlich völlig gleich. Man kennt sich doch. Kennst du einen Antrag welcher nicht unterschieben wurde?

Felix80 schrieb:Nur kann das niemand vorher wissen.

Richtig. Wissen kann man das nicht. Aber einschätzen. Und der Erfolg bei einem 20 jährigen Fall wie dem hier diskutierten bleibt aus. Alles andere wäre dann auch Zufall. Genau durch diesen dürfte eine Lösung noch am wahrscheinlichsten sein.

schluesselbund schrieb:Kennst du einen Antrag welcher nicht unterschieben wurde?

Voraussetzung hierfür wäre zu wissen, welche Anträge gestellt wurden.
Dann könnte man das abgleichen.
So kann ich dir die Frage nicht beantworten.

Interessant ist die Aussage von Frau Liebs, in der sie erwähnt das Frauke am 20. Juni während des gemeinsamen Restaurantbesuch die Frage stellte, wo Nieheim liegt. Und letztlich dann abends die erste SMS aus besagtem Raum stammt.

Vielleicht hat sie den möglichen Täter erst an selbigen Tag kennengelernt und ihm dann im Gespräch ihre restliche Tagesgestaltung mitgeteilt, sodass das Abfangen für den Täter dann relativ einfach gelaufen ist.

johnlemon schrieb:Interessant ist die Aussage von Frau Liebs, in der sie erwähnt das Frauke am 20. Juni während des gemeinsamen Restaurantbesuch die Frage stellte, wo Nieheim liegt.

@johnlemon
Kannst du bitte die Quelle benennen, woraus ersichtlich wird das Frauke diese Frage an dem Tag ihres Verschwindens stellte?f

@Dr.Edelfrosch
Das habe ich auch eher in Erinnerung, dass sie das einige Zeit vor ihrem Verschwinden gefragt hatte.

Dr.Edelfrosch schrieb:Interessant ist die Aussage von Frau Liebs, in der sie erwähnt das Frauke am 20. Juni während des gemeinsamen Restaurantbesuch die Frage stellte, wo Nieheim liegt.
@johnlemon
Kannst du bitte die Quelle benennen, woraus ersichtlich wird das Frauke diese Frage an dem Tag ihres Verschwindens stellte?f

Vielleicht kann ich da helfen.
Dieses wird erstmalig (nach meinem Kenntnisstand) in der Sternausgabe Nummer 20 im Jahre 2016 erwähnt.
Ich schreibe aus der Erinnerung:
Frau Liebs sagt dort sinngemäß, dass Frauke sie kurz vor ihrem Verschwinden fragte, wo dieses Nieheim liegt.
Vielleicht verwechselst du da etwas, da Frauke bei dem Restaurantbesuch von einem neuen Bekannten sprach, welcher traumatisiert ist, weil sich sein bester Freund sich das Leben nahm.

emz schrieb:Zumindest haben die Hausdurchsuchungen ergeben, dass Verdachtsmomente gegen diese Personen ausgeräumt werden konnten.
Das ist durchaus ein konkretes Ermittlungsergebnis. Nennt sich Ausschlussverfahren.

Die Frage ist nur, wieviel es wert ist, wenn eine solche Hausdurchsuchung zu nichts führt.
Kann man den Bewohner ausschließen, weil dort keine Spuren gefunden wurden?
Nach der Zeit, die mittlerweile vergangen ist, können mehrere Renovierungen stattgefunden sowie im vierstelligen Bereich ein Hausputz durchgeführt worden sein.
Dass der Täter das Handy usw zu Hause hortet, kann ich mir schwer vorstellen.
Eventuell suchte man nach konkreten Fasern o.ä. die sich an den Schuhen oder der Kleidung befanden.

SiggiEggers schrieb am 23.05.2025:Wenn man bei Google Maps nach "Frauke Liebe" sucht, kommt man direkt zu einer Firma nach Neheim.
Getaggt ist sie da nicht und wird auch nicht dort erwähnt.

SiggiEggers schrieb am 23.05.2025:Gesicht habe ich tatsächlich im Bereich Paderborn (einfach ihren Namen in der Suche eingegeben) und dann ist maps sofort nach Nieheim gesprungen, zum Fulkonweg.

Ich kam auch zu der Straße Fulkonweg, was überhaupt nichts bedeuten muss.
Was mich aber zu deiner Recherche verwundert:
Hier im Forum sind auf dem Bild 257 die Funkzellendaten der ersten SMS aufgelistet, der Standort des Sendemasten (Nieheim-Entrup) und die Umgebung der Funkzelle angezeigt.
Wie auch bei den anderen Bildern zu den verschiedenen Ortungen ist auf dem Bild 257 mit roter Farbe hauptsächlich die Bundesstraße 252 eingefärbt und diese führt in einigen Meters an am Standort der Straße Fulkonweg vorbei.
Theoretisch hat diese Funkzelle im ländlichen Bereich eine Abdeckung von etwa 15 Kilometer.
Warum sind die Bereich um die Bundesstraße 252 farblich markiert?

Kann das Bild 257 leider nicht verlinken.
Wenn jemand dieses kann, wäre ich sehr dankbar, wenn man dieses hier drunter setzen kann.

Also was mich eigentlich schon immer bei diesem Fall beschäftigt ist die Frage, wie gut kannte sie den Mörder?
Viele gehen ja davon aus, dass sie ihn kannte. Weil sie sonst nicht zu ihm ins Auto gestiegen wäre. Das denke ich auch. Warum hat sie seinen Namen am Telefon nicht verraten? Entweder weil sie ihn nicht kannte, oder aber, weil er sie bedroht hat.
Aber wenn ihr beim letzten Anruf klar war, dass sie stirbt, warum hat sie nicht seinen Namen gesagt? Das hätte sie vielleicht gerettet.

Wenn der Name des Täters bekannt gewesen wäre, dann hätte man ihn ja gleich gefunden. Dann wäre er vielleicht nur für Entführung und Körperverletzung verurteilt worden aber nicht für Mord. Er hätte sie nicht mehr getötet. Vielleicht.
Weil der Name ja dann bei Chris und Fraukes Schwester bekannt gewesen wäre. Und die Polizei hätte ihn dann ja gleich gefunden. Dann hätte er sie doch nicht mehr getötet, oder?

Meiner Meinung nach muss es jemand gewesen sein, den sie nur vom sehen kannte. Sie hatte nichts mehr zu verlieren. Sie hätte seinen Namen verraten können beim letzten Anruf.

@Chicamausi1306
Die Frage habe ich mir auch schon gestellt, aber ich glaube es ist einfach zu sagen, wenn man nicht in der Situation steckt.

Gut möglich, dass sie zwar seinen Vornamen kannte, aber eben nicht mehr, und zudem nicht wusste, wo sie sich genau befand.
Vielleicht hätte er sie nicht getötet, aber anderweitig bestraft, und davor hatte sie wahrscheinlich große Angst. Sie hätte nicht abschätzen können, wann die Polizei sie anhand der spärlichen Informationen finden würde. Vielleicht erst nach Tagen?

Die Hoffnung stirbt bekanntlich zuletzt, und vielleicht bestand ihre Strategie darin, bis zum Ende den Täter beschwichtigt zu halten, dass dieser sie vielleicht doch noch gehen lässt.

karajana schrieb:Die Frage habe ich mir auch schon gestellt, aber ich glaube es ist einfach zu sagen, wenn man nicht in der Situation steckt.

Das zum Einen und zum Anderen sagen die Leute, die Frauke kannten, dass sie sich am Telefon seltsam angehört hat. Möglicherweise wurde sie unter Substanzen gesetzt oder war bereits so schwer verletzt zum Ende hin, dass sie sich gar nicht mehr rchtig artikulieren konnte und sich Details nicht mehr richtig merken konnte wie zB der Name des Täers, oder der Ort an dem sie war, dermöglicherweise immer wieder gewechselt hat.

Ich denke nicht, dass sie ihn kannte.

johnlemon schrieb:Vielleicht hat sie den möglichen Täter erst an selbigen Tag kennengelernt und ihm dann im Gespräch ihre restliche Tagesgestaltung mitgeteilt, sodass das Abfangen für den Täter dann relativ einfach gelaufen ist.

@johnlemon
Du meinst, sie hätte einem möglichen Täter erzählt das sie sich an dem Abend gerne noch mit Nils treffen würde um dann mit ihm nach dem Spiel noch im Pub zu bleiben oder irgendwo anders hinzugehen?

johnlemon schrieb:Interessant ist die Aussage von Frau Liebs, in der sie erwähnt das Frauke am 20. Juni während des gemeinsamen Restaurantbesuch die Frage stellte, wo Nieheim liegt. Und letztlich dann abends die erste SMS aus besagtem Raum stammt.

Vielleicht hat sie den möglichen Täter erst an selbigen Tag kennengelernt und ihm dann im Gespräch ihre restliche Tagesgestaltung mitgeteilt, sodass das Abfangen für den Täter dann relativ einfach gelaufen ist.

Wäre es nicht möglich, dass Frauke jemanden am gleichen Tag im Auld Triangle zum ersten Fussballspiel schauen kennengelernt hatte?

Küchenpsych schrieb:Wäre es nicht möglich, dass Frauke jemanden am gleichen Tag im Auld Triangle zum ersten Fussballspiel schauen kennengelernt hatte?

Chris:“Hast du einen anderen Typen kennengelern?“

Frauke:“Du weißt doch, dass ich nicht wegen einem Typen eine Woche weg bleibe. Du kennst mich doch.“


Also eher unwahrscheinlich.

spherehere schrieb:Frauke:“Du weißt doch, dass ich nicht wegen einem Typen eine Woche weg bleibe. Du kennst mich doch."

Diese Antwort von ihr kam mir schon immer ein wenig merkwürdig vor. So nachdrücklich. Ein wenig kommt es mir vor, als wollte sie damit auf etwas anderes hinweisen. Vielleicht war derjenige der sie festhielt tatsächlich jemand, den sie an dem Abend neu kennengelernt hat, und möglicherweise wollte sie mit diesem sehr deutlichen "sowas mache ich doch nicht" darauf hinweisen, dass ihre Abwesenheit eben nicht freiwillig war.