emz schrieb:Wie kommt man denn auf sowas, die Polizei hätte die Möglichkeit einer Telefonüberwachung gehabt.
Naja, ich hab auch mehr als einmal überlegt, warum die Gespräche nicht nach dem 1,2,3...Anruf aufgezeichnet wurden und sei es mit einem (zur Verfügung gestellten) Aufnahmegerät.
Bane77 schrieb:Für mich war der Text allemal interessanter und informativer als 100 Seiten dieses Threads. Auch wenn ich ab einem gewissen Punkt persönlich nicht viel mit den Ausführungen des/der Autors/Autorin anfangen kann.
Seh ich auch so, der Mensch scheint sich zumindest emotional und generell sehr mit dem Fall beschäftigt zu haben.
Ich teile die Einschätzung allerdings auch nicht, was natürlich eine absolut persönliche Einschätzung ist. Da der Schreiber sich aber wirklich Mühe gegeben hat, möchte ich zumindest meine "Kritik" ausführen.
Zunächst mal die Bedeutung der WM. Die seh ich nicht annähernd als so relevant an. Ich bin ungefähr im Alter von Frauke und auch hilfsbereit aber vorsichtig. Und ja, man kam schnell(er) und mit vielen Menschen in Kontakt. Aber wenn ich im Dunkeln allein unterwegs bin und mich ein einzelner Mann anspricht, schlägt durch, was "Frau" sich über Jahre antrainert hat - vorsichtig. Das werfe ich nicht über Bord, nur weil der vielleicht "auch für England" ist. Ich glaube, da bin ich jetzt keine große Ausnahme, warum sollte Frauke da so anders sein?Und im Gegensatz zu anderen Abenden war es nach meinem subjektiven Erleben auch keinesfalls "leichter" eine einzelne Frau zu finden.
Nach den Spielen, besonders unter der Woche, ging man doch meistens in der Gruppe heim, weil die meisten eben am nächsten Tag wieder fit sein mussten und generell waren viele Menschen unterwegs,also ein hoher Risiko gesehen zu werden.
Da würde ich die Wahrscheinlichkeit an einem normalen Freitag/ Samstag, an einer Kneipe wo sich junge Menschen treffen für viel größer halten. Der eine geht eher, weil er am nächsten Tag arbeiten muss, der andere ist müde vom Tag, in kleineren Gruppen wohnt man einfach in unterschiedlichen Richtungen usw. Und gleichzeitig sind viel weniger Menschen auf der Straße,als nach einem WM Spiel.
Die erste SMS: Wenn auch ein damalig häufiges Handy, es wäre doch ein großer Zufall, hätte der Täter zufällig das passende Ladekabel dabei.
Der Verfasser geht davon aus, Frauke wurde in den ersten 15 Minuten missbraucht, dann schaltet der Täter das Handy an, sieht die nicht verschickte SMS, ändert eventuell ein Wort ab und verschickt diese dann. Warum hat der Täter nicht geschrieben " ich übernachte bei X,sehen uns morgen". Hätte ihm doch viel mehr Luft und Verwirrung verschafft.
Und erst nachdem das alles alles passiert ist, ist er dann in seinen "sicher Unterschlupf"?
Dieses hohe Risiko halte ich für unwahrscheinlich.
Ich hab auch einen anderen Blick auf die Botschaften in den Telefonaten.
Frauke war verängstigt, Stand vielleicht unter dem Einfluss von Substanzen. Da auf den Zusammenhang von "Mama,Mama,Mama" zu "mom" und dem Shirt zu kommen seh ich nicht. Zumal, was sollte die Information helfen?
Und wenn sie noch so klar war, warum hat sie auf die Frage, ob sie wegen einem Mann wegbleibt, dem so klar widersprochen. Ein "Ja" oder ein "kann ich nicht sagen" wäre doch dann sinnvoller gewesen?
Auch dass der Täter auf die Antwort "ja,nein. Nein! Interagiert habe, halte ich für unwahrscheinlich. In Fraukes Zustand versteht und reagiert man nicht so schnell.
Vielleicht könnte man die Aussagen auch so verstehen - Frauke ist nur "zum Teil unfreiwillig" weg. Irgendwas ist passiert - ein Unfall.... Vielleicht doch Bekannt getroffen und Substanzen konsumiert...vielleicht auch was ganz anderes - aber es ist etwas passiert was Frauke ungewollt körperlich geschadet hat und durch die Umstände Schwierigkeiten bedeutet hätte.
Wer auch immer bei Frauke war redet auf sie ein, macht ihr Angst vor den Konsequenzen ( Jobverlust, Anzeige....) und die beiden glauben sie bekommen das alleine hin. Vielleicht kennt Frauke die Person aus dem beruflichen Kontext (medizinisches Wissen).
Darum sagt Frauke am Telefon Sachen wie: "
-mir geht es gut.
- Ich komme bald
- Ich erkläre es dir später
...
Aber Frauke geht es immer schlechter, sie bekommt immer mehr Substanzen. Es fühlt sich nicht mehr freiwillig an, sie will zur Mama, ahnt aber,dass sie mittlerweile auch in Gefahr ist, den der andere kann nicht mehr "zurückrudern".
Aber er ist kein abgebrühter Psychophat, er lässt ihr ein letztes längeres Gespräch. Er bringt Frauke um, weil er keinen Ausweg sieht, bringt sie zu einem gut versteckten Platz, er legt sie nur ab, weil er Angst hat, dass doch jemand vorbeifährt, vielleicht auch weil er sich gruselt, allein im Dunkeln, mit einer Leiche, die er "nicht wollte". Er nimmt Dinge mit um Beweis zu vernichten, vielleicht auch um etwas "vorzutäuschen". Er lässt Frauke aber das Kreuz, eben weil er nicht der kaltblütige Mörder ist.
Ich finde auch die Wohnwagen Theorie nicht überzeugend. Aus mehern Gründen, aber es ist es schon länger geworden, als gewollt.
Ich finde einige Aspekte interessant, die Überlegungen im Ganzen überzeugen mich jedoch nicht - und müssen es natürlich auch nicht. So wie meine Überlegungen auch als "unschlüssig" bewertet werden dürfen.