Mord an Frauke Liebs

mareia schrieb: Nur frage ich mich, warum sie ihrer Freundin nichts davon erzählt hat?

Unter anderem deswegen bin ich mir eben nicht sicher, dass sie ihn gekannt hat. Sie haben im Pub ja im gegenseitigen beisein Sms geschrieben, sogar Akku getauscht usw. Dann wär sie doch vor dem Treffen auch noch mit dem Täter in Kontakt getreten, oder?! Außerdem erzählen sich die beiden Freundinen ja bestimmt mit wem sie da jetzt die ganz Zeit schreiben, oder eben von einem späteren Treffen...

Die Sache mit den Anrufen deutet für mich auch eher darauf hin, dass sie ihn nicht kannte.

Ich könnte mir folgendes vorstellen.
Er wollte es nicht, dass Jemand davon weiß? Vielleicht weil er
1. in einer Führungsposition war oder
2. verheiratet oder
3. mit Christos berfreundet (würde für einen Studienkollegen von ihm sprechen)

Oder aber sie wollte es nicht, weil er kein attraktiver Typ ist und eher peinlich war.

Hmmmm ich glaube sie kannte ihn, aber er war nicht unbedingt der SMS Kontakt. Und ich denke, dass ihn aber sonst eher weniger Leute aus ihrem Umfeld kannten. Es also bei Chris am Telefon keine Möglichkeit gegeben hätte nur mit einem Wort oder unauffälligen Hinweis ihn auf die Person zu "stumpen". das würde auch dafür sprechen, dass sie nur Chris anrufen durfte, weil der Täter sich vielleicht sicher war, dass Chris ihn nicht kennt. Wenn es jemand aus der Klinik war und er für Frauke vorher nie eine besondere Rolle gespielt hat, dann wird sie Chris sicher nicht von ihm erzählt haben. Was wiederum bei Freundinnen aus der Klinik oder auch der Mutter (mit der man sich ja eher mal über komische Kauze und seltsame mitmenschliche Erfahrungen unterhält als ausgerechnet mit dem Exfreund) ihm nicht so sicher war.

@pinkman
Ja, die Freundinnen haben gemeinsam gesimst. Vielleicht war der Täter ja im Pub und kannte ihre Handynummer und hat ihr eine SMS geschrieben, mit der Bitte der Freundin nichts zu erzählen?

@mareia
Hmm... ich weiß nicht. Das Verhalten des Täters passt für mich dann aber nicht. Einerseits ist er so schlau und bedacht, dass er sich mit Frauke ins Auto setzt und durch die Gegend fährt, um die Telefonate zu führen. Das würde ich mal als schlau und gerissen deuten. Anderseits soll er dann aber so dumm und fahrlässig sein, dass er Frauke telefonieren lässt, und das Risiko eingeht, dass sie seinen Namen oder den Aufenthaltsort preisgibt?! Wenn er sie dann ev. noch unter Drogen setzt, ist es unberechenbar was sie sagen würde, oder? Ich fände das Risiko dann noch größer.

Ich tendiere deswegen eher zu der Vermutung, dass Frauke weder Täter noch Aufenthaltsort kannte. Aber auch nur ein Gefühl...

Zu 90% kommt bei Gewalttaten der Täter aus dem unmittelbaren Bekanntenkreis.

Ich denke inzwischen , das Telefonierenlassen war aus Tätersicht als eine Art " Liebesbeweis" gegenüber Frauke gedacht , eventuell durch Frauke "abgeschwätzt" .
Deshalb auch - aus seiner Sicht " So viel wie nötig , aber so wenig wie möglich " .

@berlinisshit
Und diese Fälle werden dann meist innerhalb kürzester Zeit geklärt. Die anderen 10 Prozent erst viel später oder niemals...

Und dazu gehört wohl dieser... ;)

Würde ich meinen, ja.

@Uhlenspiegel

Ein Liebesbeweis und ein gegenseitiger Vertrauensbeweis. Er vertraut ihr und lässt sie telefonieren, und sie verrät ihn dafür nicht. Ich glaube wirklich, Frauke hat sich bis zum Schluss alle nur erdenkliche Mühe gegeben, ihn davon zu überzeugen, dass er sie wieder gehen lassen kann, dass sie ihn nicht verrät. Leider ist trotzdem am Ende etwas schiefgelaufen, wahrscheinlich weil er sie einfach nicht gehen lassen WOLLTE, weil er wusste, Ok, vielleicht verrät sie mich nicht, aber zu mir zurück kommt sie garantiert auch nicht wieder.

Habe mich auch schon gefragt, ob Ihr Tod vielleicht gar nicht in seiner Absicht lag und sie an einer Überdosis Beruhigungsmittel o.ä. gestorben sein kann, das er ihr regelmäßig verabreicht haben könnte, um sie zwischendurch allein zu lassen, ohne sie dafür fesseln und knebeln zu müssen. Er musste ja mal arbeiten gehen oder selber schlafen, konnte sie ja nicht 24 Stunden am Tag 7 Tage die Woche bewachen.

@DieGraefin

"Ein Liebesbeweis und ein gegenseitiger Vertrauensbeweis. Er vertraut ihr und lässt sie telefonieren, und sie verrät ihn dafür nicht. Ich glaube wirklich, Frauke hat sich bis zum Schluss alle nur erdenkliche Mühe gegeben, ihn davon zu überzeugen, dass er sie wieder gehen lassen kann, dass sie ihn nicht verrät. Leider ist trotzdem am Ende etwas schiefgelaufen, wahrscheinlich weil er sie einfach nicht gehen lassen WOLLTE, weil er wusste, Ok, vielleicht verrät sie mich nicht, aber zu mir zurück kommt sie garantiert auch nicht wieder. "

Absolut Deiner Meinung!

@pinkman
Ja, ich habe auch schon das Selbe gedacht. Dass es ein großes Risiko ist, Jemanden unter Drogen telefonieren zu lassen. Das wäre wirklich dumm, weil man niemals abschätzen kann, dass Derjenige redet.
Aber war sie unter Drogen?
Sie hat langsam und traurig geredet. Damit wollte sie vielleicht Zeichen setzen, dass sie in einer schlimmen Situation ist. Der Täter saß immer neben ihr.
Ich denke, dass er sie Nachts unter Drogen oder Betäubungsmittel gesetzt hat, damit sie nicht auf die Idee kam, zu flüchten oder zu schreien.
Irgendwie kam mir ein verrückter Gedanke?
Vielleicht hatte er eine Gartenlaube in der er sie Nachts versteckte?
Habe auch schon hier gelesen, ich glaube @Malilule hatte es geschrieben, dass man Erfahrung haben muss, Jemand zu betäuben. Deshalb könnte ich mir auch vorstellen, dass er ihr aus Versehen zuviel gegeben hat.
Ich hoffe der Fall klärt sich auf. Aber es sind schon 6 Jahre vergangen.

@DieGraefin
Ja, so kann ich mir das auch vorstellen.
Sagte sie nicht einmal zu Chris, "das erzähl ich dir später?"
Vielleicht hat ihm das Angst gemacht?

@mareia

Ich denke nicht , dass er schon in diesem Moment "Angst" bekam - zu diesem Zeitpunkt hielt er in Frauke wohl noch die Hoffnung aufrecht , er lasse sie wieder gehen , und Frauke in ihm , sie würde bleiben / zurückkommen.
Für mich liegt das Umkippen der Situation in dem Moment , als sie im letzten Telefonat bestätigte, dass sie festgehalten wird .
Hier fühlte sich der Täter wohl verraten und sich jeglicher Hoffnung , Frauke würde bei ihm bleiben / zu ihm zurückkommen , beraubt .

@mareia

Sie muss nicht unter Drogen gestanden haben bei den Telefonaten, die Nachwirkungen eines Schlafmittels würden eine ähnlich "tranige" Wirkung haben, die Müdigkeit lässt sich auch nach dem Aufwachen nicht so leicht abschütteln. Andererseits muss sie wach und klar genug gewesen sein, um immer wieder ein Telefonat zu erbetteln und somit auch das Zeitgefühl noch nicht komplett verloren haben. Ich stelle es mir schrecklich vor, der Typ hat sie wahrscheinlich nicht mal allein aufs Klo gehen lassen die ganze Zeit.

@Uhlenspiegel
@DieGraefin

Stelle mir das richtig schrecklich vor. Und duschen hat er sie sicher auch nicht lassen, wenn ja, war er anwesend.
Denke mal, wie lange er das noch hätte machen wollen. Vielleicht ist es auch eskaliert und die Frauke ist ausgeflippt, was auch gut nachvollziehbar wäre.

@mareia
Ja, wenn man sich vorstellt, dass sie in den gleichen Klamotten gefunden wurde, die sie bei ihrem Verschwinden an hatte, hat er ihr nicht mal Kleidung zum Wechseln gegeben und sie hat mind. eine Woche dieselben Sachen tragen müssen. Also, selbst wenn er ihr nichts getan hat in Sachen Gewalt, was ich einfach mal unterstelle, weil ich nicht wüsste, warum sie ihn sonst am Telefon hätte schützen sollen, die Situation muss von der psychischen Seite echt der absolute Horror gewesen sein, allein die Vorstellung, so einem Psycho ausgeliefert zu sein, der zwar zahm ist, solange man brav mitspielt, aber völlig gestört. Die Telefonate müssen auch die reinste Qual für sie gewesen sein, die geliebten vertrauten Menschen so greifbar nah vom Hören her und doch keine Chance, zu ihnen zu gelangen. Wahrscheinlich hat sie nach den Telefonaten regelmäßig die pure Verzweiflung verspürt und musste doch dem Typ gegenüber so tun, als wäre alles OK und als wäre sie gern mit ihm zusammen, und wenn ihr das nicht überzeugend gelang, war er wahrscheinlich direkt sauer. Daraus könnte man echt einen Horrorfilm drehen, Psycho ist nichts dagegen.

Hallo an Alle :)

ich lese schon einige Jahre hier mit und der Mord an Frauke Liebs hat mich nie wirklich losgelassen.

Ich wohne in PB, nur 3 Häuser weiter von da wo sie zuletzt mit Christos gewohnt hat.
Ich kannte sie nicht, lediglich Chris kannte ich vom sehen.

Eine Freundin von mir hat mit ihr zusammen die Ausbildung gemacht und war ganz gut mit ihr bekannt.

Über die lange Zeit haben wir uns sehr oft und manchmal bis zum "Verrückt werden "Gedanken und Theorien zu diesem Fall überlegt.

Ich kann wohl leider nicht wirklich viel Neues beitragen,
allerdings überlege ich schon eine Weile an der "Krankenhaus/Umgebungs" - Theorie.

Nehmen wir an, der Täter käme wirklich aus dem näheren Arbeitsumfeld.

Was wenn es jemand ist der Zugang zu Krankenwagen / Krankentransportern hat ?
Es wurde schon öfters geäußert das sie in einem Wohnwagen/ LKW / Transporter herumgefahren sein worden könnte -
wer kontrolliert einen Krankentransport? Muß es da einen "Mitwisser" gegeben haben oder kann irgendwer im Bezug auf das ausrücken da eigenmächtig was entscheiden ?

Auch das "entsorgen" ( ENTSCHULDIGUNG !! ) der Leiche wäre mit einem Krankentransporter möglich gewesen - da wäre auch entwaiger Geruch nicht aufgefallen :(
desweiteren muß der Täter sie nicht getragen haben - in so einem Transporter hat auch ein Rollstuhl Platz.

Das "sediert wirken" könnte evetuell am ersten Abend von K.O.-Tropfen herbei geführt worden sein .. aber an den folgenden Abenden müssen es nicht unbedingt Drogen etc gewesen sein.
Der Sommer war unglaublich heiß - und bei Durst schaltet das Gehirn ja irgendwann auf "Notprogramm" .. man wird fahrig, wirkt müde und "neben sich".
In diesem heißen Sommer wären 3-4 Tage ohne außreichend Flüssigkeit fatal gewesen - oder seh ich das falsch ?
Was ist wenn sie verdurstet ist ?

Der ganze Fall hat uns ( mich und Fraukes Bekannte aus der Ausbildung ) nie wirklich losgelassen.

Es ist einfach so vieles offen und den Schmerz ihrer Familie kann man mit Worten nicht ausdrücken.

Dies sind alles nur wilde Theorien und Gedanken die ich mir hierzu in den letzten Jahren gemacht habe.
lebe seit 11 Jahren in PB und eigentlich lebt es sich hier ganz gut :)
aber dieser Fall ... ich weiß auch nicht,
es passt einfach so vieles nicht und es macht mich schier verrückt das dieser Typ noch frei rumläuft ..

Ich sehe die Persönlichkeit des Täters so :

Ein mittelmässig intelligenter Mensch, der vorwiegend als Einzelgänger lebt , nur wenig "tiefe" Sozialkontakte hat und sich ständig verkannt und unterschätzt fühlt.

Ich kann mir gut vorstellen , dass er selbst vor dem Festhalten Fraukes einen für ihn extrem schweren Verlust erlitten hat ( gesundheitlich oder in Form einer Person ) und dass er diesen Verlust nicht verarbeiten konnte, da es niemand ( mehr ) gab, der ihm wirklich nahe stand. Sollte es sich um den Verlust einer Person handeln, wäre auch möglich , dass er sich für diesen Verlust (mit)schuldig fühlt/e.

Event. hat er in Frauke ( möglicherweise als Patient ) einen mitfühlenden Gesprächspartner / Zuhörer gefunden und mehr hineininterpretiert , als es für Frauke war - nämlich freundliches Interesse und event. eine Spur von Mitleid.

Jemand , der sich nun ( endlich wieder ) verstanden fühlte und der Frauke deshalb nicht mehr gehen lassen konnte , weil er noch einen , für ihn , grossen Verlust in relativ kurzer Zeit nicht zu verkraften glaubte.

Ich glaube auch nicht , das er von Anfang an vor hatte , sie zu töten , aber ich halte es gut für möglich , das es ihm "lieber" war, sie , wann immer er möchte, auf dem Friedhof "zu treffen" , als ihr gar nicht mehr nahe sein zu können.