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Mord an Frauke Liebs

92.217 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Mord, Entführung, Telefon ▪ Abonnieren: Feed E-Mail
Zu diesem Thema gibt es eine von Diskussionsteilnehmern erstellte Zusammenfassung im Themen-Wiki.
Themen-Wiki: Mord an Frauke Liebs

Mord an Frauke Liebs

30.07.2013 um 06:59
@Gildonus

Ein Feigling war er in jedem Fall, aber planlos war er nicht, denn dafür erkennt man dann doch zu viele Strukturen in dem Fall.

Es gibt meines Erachtens einen entscheidenden Knackpunkt dafür, warum man das Ganze nicht als Zufall oder Zufallstat werten kann. Kaum ein Mensch hätte nach einer ungeplanten und spontanen Tat im Affekt die Möglichkeit und auch die Nerven, das Opfer eine Woche lang ungesehen zu verstecken.

Manchen hier passt genau aus dieser Sichtweise heraus immer mal wieder die Theorie, dass Frauke zunächst freiwillig verschwand, die Situation sich aber dann anders entwickelte und sie dann doch gegen ihren Willen fetsgehalten werden wollte. Dagegen spricht eindeutig, dass Frauke keine Klamotten mitnahm und auch, dass sie mit den gleichen Klamotten tot aufgefunden wurde.

Wovon ich daher ausgehe, ist:

1. Der Täter hat die Tat bereits etwas länger geplant, zumindest im Kopf durchgespielt. Er konnte nur den Tattag nicht genauer bestimmen und wartete auf eine günstige Gelegenheit.

2. Der Täter hatte für das Verschleppen und Festhalten Fraukes räumliche Möglichkeiten, die unauffällig waren bzw. für andere Menschen unzugänglich waren. (Mir schwebt auch angesichts der wahrscheinlichen Folgerung, dass kein Klamottenwechsel stattfand, die Theorie vor, dass sie in einem mobilen Gefährt festgehalten wurde, dass a) selbst keine Waschmöglichkeiten bot, b) dass abschließbar und von außen nicht einsehbar war, c) die Möglichkeit bot, Mahlzeiten für Frauke und Notdurften von Frauke recht mobil, flexibel und risikolos zuzulassen.)

3. Der Täter war damit von Beginn aus für die Tat ausgestattet und hatte von Beginn an das Ziel, Frauke länger festzuhalten, aus welchen Gründen auch immer.

4. Ich halte es auch für wahrscheinlich, dass der Täter sich tagsüber bis auf den Samstag aufgrund seiner Flexibilität mit dem Bulli oder Bus eher außerhalb des Nahraums PB aufhielt.

5. Da Frauke essen und trinken bzw. die Notdurft während dieser Tage verrichten musste, wird der Täter genau hier logistisch eine Herausforderung gehabt haben. Jeder weiß, dass unser Stoffwechsel nur bedingt nach einer genauen Uhrtaktung funktioniert, sodass auch hierfür das Festhalten in einem Bulli oder Caravan für mich naheliegender ist als in einem Bunker, Verlies oder abgeschlossenen Raum, wo die Gefahr besteht, dass das Opfer vielleicht doch fliehen kann oder sich bemerkbar machen kann, sobald der Täter den Festhalteort verlässt.

6. Frauke hat immer wieder gesagt, sie sei in PB und sie komme gleich nach Hause. Da sind für mich Sätze, die ihr vom Täter vorgeschrieben wurden. Tatsächlich wusste Frauke nicht, wo sie war, denn nach meinem Dafürhalten sprechen auch diese Sätze dafür, dass der Täter sie mit seinem ständigen Herumcruisen geografisch völlig desorientierte. Auch das gehörte zu seinem geplanten Spiel mit dem Opfer. Er wollte, dass das Opfer keine kognitive Landkarte im Kopf entwirft. Je desorientierter Frauke war, desto hilfloser war sie für den Täter, desto devoter.

7. Der allmähliche Willensentzug durch die Ohnmacht, die Frauke möglicherweise auch durch Lichtmangel, Schlafmangel und Durst in den Tagen erlitt, äußerte sich dann auch in den Gesprächen mit Chris und erklärt ihren Zustand. Diese allmähliche Demoralisierung schuf bei ihr auch Respekt bzw. Angst vor dem Täter. Mit der Hoffnung auf ein Freigelassenwerden vermischte sich dann das Ganze zu einer Ewigkeit für Frauke, die beim letzten Gespräch einfach unerträglich wurde, und sie die Wahrheit aussprechen ließ, dass sie festgehalten werde.

Wenn man diese Punkte zusammen nimmt, so spricht einiges dafür, dass der Täter sich in seinem Leben total eingerichtet hatte, ihm nur noch Frauke zum Glück fehlte, und er sie wie eine willenlose Puppe in sein Leben integrierte. Es ist durchaus denkbar, dass ein Bus, Bulli oder Caravan noch heute den Lebensmittelpunkt des Täters darstellt. Insbesondere die Ausfahrten außerhalb Paderborns (zuerst Nieheim, dann Hövelhof - Sennelager) sprechen dafür, dass er sich Paderborn erst allmählich wieder angenähert hat (folgende Kontaktortungen), wobei die SMS am Freitag ein erster vorsichtiger Versuch war, der durch den Anruf von Fraukes Bruder etwas konterkariert wurde. Deswegen auch der ungewöhnlichliche Kontakt am Nachmittag des nächsten Tages, weil der Täter unberechenbar bleiben wollte.

Wenn wir Nieheim selbst als Ablenkungsmanöver denken, ist es im übrigen auch denkbar, dass auch die Fahrten nach Paderborn selbst ein Ablenkungsmanöver waren, die uns alle denken lassen sollten, dass Frauke in Paderborn festgehalten wurde und der Täter aus Paderborn stammt.

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Mord an Frauke Liebs

30.07.2013 um 17:44
@porcupinetree

1.
Zitat von porcupinetreeporcupinetree schrieb:Wenn wir Nieheim selbst als Ablenkungsmanöver denken, ist es im übrigen auch denkbar, dass auch die Fahrten nach Paderborn selbst ein Ablenkungsmanöver waren, die uns alle denken lassen sollten, dass Frauke in Paderborn festgehalten wurde und der Täter aus Paderborn stammt.
Sehe ich genau so.

Wenn der Täter Nieheim bereits als falsche Fährte ausgelegt hatte,
wieso hat er nicht weitere Anrufe oder SMS aus dieser Gegend kommen lassen?
Wäre es nicht plausibler die Anrufe dann aus irgendwelchen Gegenden um Nieheim herum zu wählen?
Altenbecken oder aus einem Waldstück auf der L755 oder irgendwo drumherum.
Was hätte den Täter dazu geführt die Anrufe so weit weg von Nieheim zu verteilen?
Der Anruf am Donnerstag wurde definitiv gut geplant. Somit sehr gut ausgewählt
und lag nicht so nah bei PB wie die anderen Kontakte.

Nur die Kontakte am Freitag, Sonntag und der letzte Anruf kamen aus östlichen Richtung und alle diese drei Kontaktaufnahmen wurden ziemlich nah bei einander geortet.
Wieso hat der/die Täter(in) hier Gebiete angefahren die so nah bei einander liegen, immer
wieder in die selbe Richtung genau an diesen Tagen?
Wenn der Täter nicht aus PB kam, würde er nicht durch PB fahren um an die Kontakt Punkte zu gelangen.
Von der A33, dann auf die B64 würden sich wunderbar anbieten um diese Punkte
schnell und gut zu erreichen, wenn man vom Westen oder Nordwesten oder Süden kommen sollte, ohne durch die Stadt fahren zu müssen.

Schließlich musste er auch irgendwie gewährleisten, dass er davon ausgehen konnte alles unter
Kontrolle zu haben, solange er mit Frauke unterwegs ist.
Womit hat er sich die Sicherheit verschafft, dass Frauke immer dicht halten würde bei den
Anrufen oder gar keine Info angeben kann.
Was meinst du ?



@porcupinetree

2.
Zitat von porcupinetreeporcupinetree schrieb: Wenn man diese Punkte zusammen nimmt, so spricht einiges dafür, dass der Täter sich in seinem Leben total eingerichtet hatte, ihm nur noch Frauke zum Glück fehlte, und er sie wie eine willenlose Puppe in sein Leben integrierte.
Devot auf jeden Fall.
Aber nicht willenlos.
Wäre ihre Grundhaltung willenlos gewesen, dann hätte sie sich das Aussprechen des " Ja , nein, nein " nicht getraut.

@all
Was meint ihr?


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Mord an Frauke Liebs

30.07.2013 um 18:35
@porcupinetree


ich glaube eher das es kein plan war ,sondern die möglichkeit frauke zu verstecken waren zu der zeit am besten.
jedoch ihr zufälliger auffenthalt im pub, läßt es zufällig erscheinen.

allerdings kann hier die einladung der freundin auch mit einen gewissen plan etwas zu tun gehabt haben ,oder zumindest eine planbare gelegenheit ergeben haben.
ich sehe aber keinen plan ,der das ziel hatte frauke 1 woche lang festzuhalten.
der plan war dann eher mal ein mädchen zu kidnappen, weil man die möglichkeit eines guten versteckes hatte und vielleicht ein fahrzeug und die günstige gelegenheit.

sie ist auf keinen fall freiwillig verschwunden ,aber sie könnte freiwillig ,oder mit überredeung in ein fahrzeug eingestiegen sein.

zu
1. eine gedankliche beschäftigung mit einer entführung hatte der täter wohlmöglich
jedoch sehe ich keinen großen plan dahinter ,das zeigen die anrufe und das wilde umherfahren.

zu 2.
alle diese möglichkeiten hätte er auch in einem festgelegenen versteck haben können.
hatte er aber vielleicht nicht .
denn er hätte frauke doch eine woche lang festhalten können,ohne zu telefonieren
ich denke aber er hatte angst wegen hausdurchsuchungen ,die sich als erstes auf leute beziehen die verdächtig sind und die frauke kannten.

zu 3 . das denke ich nicht,er hatte das ziel frauke zu entführen ,zu besitzen oder ähnliches ,die zeit spielte erstmal keine rolle.

zu4. ist eine möglichkeit, aber er hätte dann doch standorte wählen können ,die weiter von paderborn ab wären
er hätte zu anderen städten pendeln können,das umfeld viel größer machen können.
er konnte aber von paderborn nicht weg und er konnte nicht lange unterwegs sein,deswegen ziele die schnell zu erreichen sind und das zentral .

zu5. fliehen und bemerkbar machen wäre in einem bulli auch möglich,ein festes versteck bietet die gleichen möglichkeiten.
(toilette,essen usw)
klamottenwechsel bedeutet spuren
da der täter sich unauffällig verhalten mußte und ein geregelten standort hatte ,konnte er nicht mit einem bulli durch die gegend reisen .

zu6. das dachte die kripo auch ,das paderborn ablenkung war ,ich sehe das nicht so,nach langen überlegungen.
ihr wurde es vielleicht aufgetragen um es so aussehen zu lassen .
allerdings ist meine meinung, das sie das nur sagte, um alle zu beruhigen und um versuchen klarzumachen ,das sie freiwillig in paderborn unterwegs ist.

zu7. kann ich zustimmen.


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Mord an Frauke Liebs

30.07.2013 um 18:43
@Gildonus
Zitat von GildonusGildonus schrieb:Das Täterverhalten macht auf mich den Eindruck als wenn er/sie einfach nur neben sich steht und überhaupt nichts plant. Eine Art Feigling, der auf Stress mit mentaler Lähmung reagiert.
siehst du darin einen jungen täter ?


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Mord an Frauke Liebs

30.07.2013 um 19:16
@zweiter

zu 1 Das Umherfahren war weniger wild als du vermutest, denn er kannte immerhin die Umgebung und die Strecke. Und nicht zuletzt muss er den Ablageort gekannt haben.

zu 2 Das stimmt. Diese Möglichkeiten hätte er auch an einem festen Ort gehabt. Aber er hätte dann vermutlich auch wesentlich mehr "soziale Räume" einschließlich der Nachbarschaft gehabt, die das Risiko erhöht hätten. Es sei denn, er hielt Frauke an einem verlassenen Bauernhof in der Prärie fest. Passte aber nicht zu Deiner Theorie, dass sie inmitten in PB festgehalten wurde. Das schließe ich komplett aus.

zu 3 Die Zeit spielte bei der Verschleppung insofern eine Rolle, weil der Täter Lustgewinn aus der Dauer des Festhaltens gewann. Weil Frauke für ihn zum Schluss doch nicht so kooperativ war und zugab, festgehalten zu werden, musste sie sterben.

zu 4 Es ging mir um seinen Aufenthaltsraum außerhalb der Kontaktzeiten. Darüber wissen wir natürlich nichts konkretes, deswegen Mutmaßung meinerseits.

zu 5 Wenn du im Bulli gut gefesselt und gut geknebelt bist, wirst du dich kaum bemerkbar machen können. Gleiches gilt natürlich für ein Zimmer, aber da spricht für mich wieder der Aufwand dagegen, Frauke jedesmal zu entfesseln, aus dem Raum zu schaffen, ungesehen nach draußen zu schaffen, um mit ihr nach PB zu fahren. Das wäre meines Erachtens aus Täterperspektive extrem riskant gewesen.


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Mord an Frauke Liebs

30.07.2013 um 20:06
@porcupinetree
das umherfahren war nicht im eigentlichen sinne wild oder schwierig ,wie du sagst der täter kannte sich aus .
mit wild meine ich
das fahren von nieheim zu sennelager und zurück,dann nach dören und wieder zurück usw
das ist meiner meinung nach zuviel fahrerei ,er muß ja auch immer wieder zurückgefahren sein und das erscheint mir als viel gefahre und somit wild,vielleicht hatte ich mich etwas falsch ausgedrückt.

denn von nieheim hätte er ja auch 30 km in die andere richtung fahren können,zb höxter oder noch weiter,das hätte die suche doch erschwert.
du kannst ja mal versuchen eine theorie aufzubauen die einigermaßen schlüssig ist ,das man von nieheim in die industriegebiete nach paderborn fährt,irgendwas wird dir immer komisch vorkommen oder nicht passen .
alleine der ablageort von nieheim aus ,wäre schon unsinnig.
den ablageort würde man von nieheim aus, in eine richtung weit von paderborn weg anlegen.
Zitat von porcupinetreeporcupinetree schrieb:weil der Täter Lustgewinn aus der Dauer des Festhaltens gewann
lustgewinn hatte er bestimmt nicht,bei der fahrerei um seinen hintern zu retten .

räumlichkeiten gibt es in paderborn genug ,eine kleine halle ,kleine firma ,haus mit hinterhof und garagenanbindung. ich denke eines davon muß der täter genutzt haben.
wenn er jung war ,vermutlich sogar die elterlichen räume .


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Mord an Frauke Liebs

30.07.2013 um 21:37
@zweiter
Zitat von zweiterzweiter schrieb: klamottenwechsel bedeutet spuren
Ich glaube nicht, dass er in der Lage war, vom Kopf her, oder von der Persönlichkeit her,
sie an zu fassen in dieser Hinsicht.
Ich glaube er konnte sie nicht zwingen sich aus zu ziehen oder ihre Kleidung selbst von ihr zu
nehmen.
Wenn es schon um Spuren verwischen oder verschwinden lassen geht, dann richtig.
Nicht wechseln der Kleidung bedeutet mehr Spuren, als wenn er ihr frische Kleidung
angezogen hätte.
Weswegen ich eine reine sexuell orientierte Tat ausschließe.
Jemand der vor einer Vergewaltigung nicht scheut, würde auch vor dem Wechsel der Kleidung nicht
scheuen.


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Mord an Frauke Liebs

30.07.2013 um 21:42
@zweiter
"das fahren von nieheim zu sennelager und zurück,dann nach dören und wieder zurück usw
das ist meiner meinung nach zuviel fahrerei ,er muß ja auch immer wieder zurückgefahren sein und das erscheint mir als viel gefahre und somit wild,vielleicht hatte ich mich etwas falsch ausgedrückt.

denn von nieheim hätte er ja auch 30 km in die andere richtung fahren können,zb höxter oder noch weiter,das hätte die suche doch erschwert."

_________________________________________________________________________

Das ist der Grund warum ich ausschließen würde, dass sie in der Umgebung von Nieheim die ganze Woche über festgehalten wurde.

Ich denke immernoch, sie war die ganze Zeit in Paderborn. 1. Weil der Täter aus Paderborn kommen muss und sich auskennt.
2. Weil der Täter an ihr Macht demonstrieren wollte - "Sieh nur, du bist so nah und doch so fern! - Mich kriegen sie nicht, wenn ich vor ihnen stehe! - So in der Art.


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Mord an Frauke Liebs

30.07.2013 um 21:47
@nadus_akirfa

Wenn es ihm um die Steigerung des Gefühls der Macht ging, warum sie dann töten?


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Mord an Frauke Liebs

30.07.2013 um 22:08
@Malinka

Töten als Ausdruck der Macht über ihr Leben oder ihren Tod?

Er hat bestimmt, wann und das sie stirbt, sozusagen als letzte Instanz vielleicht. Oder damit sie ihn nicht verraten kann, falls sie frei kommt.

Oder weil das Töten für ihn ein Lustgewinn war.


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Mord an Frauke Liebs

30.07.2013 um 22:35
@Malinka
Ich versuche jetzt mal zu denken wie ein Täter, der jemanden in seiner Gewalt hat / entführt hat. Das ist natürlich nur fiktiv.

Also:
Ich bin ein armes Würstchen, das im leben nicht viel erreicht hat - unscheinbar - der liebe Junge von nebenan.
Ich habe eine Frau, die die Hosen anhat und mir ständig vorschreibt, was ich tun soll, was ich lassen soll, so eine richtige dominante Hexe halt.
In mir kocht schon lange die Wut, aber verlassen kann ich sie nicht.
Ich brauche Gewohnheit - den Alltag und sie gehört mit ihrem Gemecker irgendwie dazu.
Ich bin machtlos meine Situation zu ändern.

Auslöser für eine Entführung:
Diese Frau, die mich so wütend macht, betrügt mich mit einem Schnösel, der schöner ist als ich, mehr Geld hat, es im Leben zu mehr gebracht hat, Macht im Job hat (Abteilungsleiter oder sowas - auf jeden Fall einer, der Leute unter sich hat in der Arbeit).
Ich streite mit ihr.
Sie verlässt mich.
Ich bin machtlos, denn ich brauche sie, weil sie ja zu meinem Alltag gehört, zur Gewohnheit.

Planung einer Tat, die mich in eine Machtposition bringt:
Jetzt, in meiner Verzweifelung, dass ich nun nicht mal mehr ne Frau habe, kehre ich meine Wut nach außen.
Ihr direkt kann ich meine Wut nicht zeigen, kann sie nicht an ihr auslassen.
Also was mache ich jetzt?
Es muss etwas sein, was meiner Frau zeigt, dass ich nicht der sich unterbutternde Mami-Typ bin.
Sie steht auf Typen mit Macht.
Ich kann auch Macht haben und das zeige ich ihr jetzt!

Möglichkeit 1.:
Ich kenne von der Arbeit dieses Mädchen. Die hat ihre Ausbildung vor einem dreiviertel Jahr bei uns begonnen.
Sie sieht meiner Frau ähnlich.
Die werde ich mir nehmen und dann meiner Frau mal zeigen welche Macht ich haben kann!

Möglichkeit 2.
Also ich in der Stadt umherlaufe, sehe ich zufällig dieses Mädchen, dass ich flüchtig von der Arbeit kenne. Es ist spät abends. Es ist dunkel. Ich sehe meine Chance gekommen, endlich Macht zu haben.


Durchführung der Entführung:
Also ich das Mädchen von der Arbeit auf der Straße sehe, frage ich sie, ob ich sie ein Stück mitnehmen kann. Da sie mich von der Arbeit kennt, geht sie freiwillig mit ins Auto. Ziel erreicht.


Jetzt habe ich sie im Auto. Was jetzt?
Erstmal weg aus Paderborn - weit weg.
Ich will Macht ausüben - als das Mädchen merkt, dass ich sie nicht nach Hause bringe, muss ich handeln. Ich drohe ihr. Sie will aber unbedingt nach Hause. Wenn ich nicht handele und sie bis morgen früh nirgends auftaucht, werde ich wieder das arme Würstchen sein. Das will ich nicht. Also soll sie Bescheid sagen, dass sie später kommt, damit sich keiner Sorgen macht.

Hey, das Mädchen hört auf mich. Ich habe Zeit geschaffen. Was jetzt?
Sorgen macht sich jetzt keiner, also kann ich erstmal zurück fahren - nach Hause (der Alltag, die Gewohnheit brauche ich ja) Eine Frau habe ich jetzt auch wieder.

_____________________________________________________

das Spiel aus Machtausübung und Gewohnheit beibehalten geht nun eine Woche. Das Mädchen lasse ich, wenn ich arbeiten gehe (aus Gewohnheit) bei mir zu Hause. Vielleicht kette ich sie im Bad an. Mittags gebe ich ihr noch was zu essen, dann gehe ich arbeiten. Ich bin eine arme Sau, es kommt eh niemand zu mir, also kann ich sie da lassen.
Ich schüchtere sie ein, dass sie sterben wird, wenn sie sich bemerkbar macht, aber wenn sie einfach mitspielt, werde ich sie frei lassen. Ganz sicher. Ich will ja nur meiner Frau demonstrieren wie viel Macht ich habe.
Ich spüre, dass das Mädchen mir glaubt. Das ist gut, denn sie hört auf mich - Endlich habe ich Macht, hab was zu sagen - hab jemanden, dem ICH sagen kann wo es langgeht! Angst habe ich nicht. Warum auch. Ich verhalt mich normal - gehe arbeiten - falle nicht auf.
Abends fahre ich mit ihr umher. Habe ich sonst alleine auch gemacht, aber nun habe ich endlich eine Frau an meiner Seite, die meine Gewohnheit mit mir teilt. Es ist wohl besser, wenn sie sich regelmäßig bei ihrer Familie meldet - desto länger kann ich meine Macht ausspielen.


Änderung des Denkens beim Täter

Eine Woche ist vergangen. Ich weiß, dass nach dem Mädchen gesucht wird. Mist. Meine Frau weiß jetzt, dass ein Mädchen entführt wurde. Aber sie hat sich nicht bei mir gemeldet und mein verdammter Plan hat nicht funktioniert! Enttäuschung macht sich breit. Ich verfalle in Angst - Hoffnungslosigkeit - und wieder Wut.
Was mache ich jetzt? Ich wollte sie ja freilassen.
Alle suchen nach ihr und sie kennt mich.
Wenn ich sie JETZT freilasse, geht sie zur Polizei und ich verliere meine Macht - werde verachtet und eingesperrt. Dann bin ich wieder das arme Würstchen.
Ich muss das Mädchen loswerden. Am besten schnell und unauffällig. An einem Ort, wo sie niemand findet. Wald. Es gibt einen Wald, denn kenne ich gut. Da komm ich schnell hin und auch schnell wieder weg.

__________________________________________________________

So in etwa würde ich mir das Szenario vorstellen. Also es gab einen Auslöser, der den Täter die Entführung hat planen lassen. Es gab den Moment, der günstig war. Es gab den Zeitraum, in dem sich der Täter sicher und mächtig fühlte. Und dann gab es den auslösenden Moment, wo der Täter seine Situation erkannte und danach dann handelte, um sich aus dieser zu befreien.


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Mord an Frauke Liebs

30.07.2013 um 23:26
@nadus_akirfa

So bildlich kann man sich das auch vorstellen. Erinnert ein bisschen an "Das Versprechen" oder bekannter die Verfilmung "Es geschah am hellichten Tag", einzig, dass sich der Täter da an Kindern vergreift.

Freilassen ging nicht, war ihm nicht möglich, da er sicher eine Straftat begangen hat und sie ihn sicher erkannt hat. Oder aus Mordlust, aber dann brauchte er die Steigerung der Lust mit dem Festhalten.

Hier vielleicht so manche Erklärung...

http://www.welt.de/partnerschaft/article3837343/Wenn-aus-der-grossen-Liebe-pure-Mordlust-wird.html (Archiv-Version vom 10.11.2013)


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Mord an Frauke Liebs

30.07.2013 um 23:53
@porcupinetree
Ok, die Filme kenne ich jetzt nicht (Filme oder Bücher?)
Aber ich setze mich zur Zeit viel mit Psychologie auseinander und im Rahmen dessen mit Angst-, Wut- und Machtlosigkeitszuständen sowie mit Selbstwert usw.
Vielleicht liegts daran, dass es mir nicht schwer fällt mich in solche Denkweisen hinein zu versetzen. Vielleicht hilfts ja was und jemand kann das mit weiter entwickeln.


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Mord an Frauke Liebs

31.07.2013 um 09:27
"Das Versprechen " ist ein Roman von Friedrich Dürrenmatt,
schon mehrfach verfilmt,

z.B. 1958 mit Gerd Fröbe und Heinz Rühmann,
oder 2001 in einer etwas anderen Version mit Jack Nicholson.


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Mord an Frauke Liebs

31.07.2013 um 09:35
@nadus_akirfa @I_believe


Für mich wäre es immer noch interessant, ob Frauke den Täter wirklich sehen und hören konnte.
Wenn sie in kennen würde, hätte sie seine Stimme bestimmt erkannt.
Vielleicht hatte sie ja überhaupt gar keine Möglichkeit sein Gesicht zu sehen oder seine Stimme zu hören.
Und wenn es ihm um MACHT ging, und das Angst machen, warum hat sich Frauke dann nicht
verzweifelter angehört?
Ich meine, dass dies dazu passen würde.
Das der Macht gierige oder Lust/ Macht gierige Täter seinen Gewinn daran hätte, Fraukes
Verzweiflung zu beobachten.


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Mord an Frauke Liebs

31.07.2013 um 09:43
Hmmm ... @Malinka

Da die beiden ja 1 Woche doch - wahrscheinlich - sehr "eng" miteinander verbracht
haben denke ich schon dass Frauke ihn gesehen hat.

Wir wissen ja nicht ob und wie verzweifelt sie geklungen hat -
da es keine Mitschnitte gibt muß man sich ja komplett auf die Aussagen
von Chris und den anderen verlassen
die mit ihr telefoniert haben.

Auch weiß man ja nicht wie sich bei ihr Verzweiflung äußert -
bei mir ist es so, wenn ich verzweifelt bin werde ich ganz ruhig und fresse
alles in mich rein und mag mit niemandem reden.
Bei Angst ist es bei mir dasselbe - ich ziehe mich in mich selbst zurück
und versuche, damit irgendwie alleine fertig zu werden.

Vielleicht war es ja bei ihr auch so ?

Ich denke, um Macht ging es in jedem Fall -
nur wie und in welcher Form ... keine Ahnung .. :(


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Mord an Frauke Liebs

31.07.2013 um 09:47
@Malinka

Weil Menschen, die sich in einer Art Schockzustand befinden, ganz ruhig sind. Sie sprechen langsam, atmen langsam und sind die Ruhe in Person. Das weiß ich, weil ich es selbst schon erleben "durfte".


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Mord an Frauke Liebs

31.07.2013 um 10:03
@nadus_akirfa
@I_believe


Ich finde es Interessant wie viel Gegenargumente ihr gegen eine panische, verzweifelte Frauke bringt, obwohl die Rede von Machtspiel und Lustgewinn ist.
Das passt nicht zusammen. Findet ihr nicht?


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Mord an Frauke Liebs

31.07.2013 um 10:09
@Malinka
Doch ich denke, dass passt zusammen. Wenn ich mich in einer Notlage befinde und jemand Macht auf mich ausübt, werde ich nicht versuchen dagegen anzugehen, denn dann bringe ich mich ja noch mehr in Gefahr.

Und genau das ist es doch was so ein Täter will. Er will, dass er das Sagen hat und das Opfer ihm hörig ist - das tut, was er will. Er will die Zügel in der Hand haben.

Das ist kein Widerspruch.
Ich glaube du denkst eher an ein rebellierendes Opfer, der Täter spielt seine Macht in Form von körperlicher Gewalt aus.

Ich denke eher an psychische Gewalt in Form von Beschimpfen, Drohen, Angst machen -Psychospiele eben.


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Mord an Frauke Liebs

31.07.2013 um 10:16
@Malinka
Noch dazu kommt, dass man nicht 1 Woche lang am Stück panisch und verzweifelt ist, weil man irgendwann realisiert, dass man in einer Notlage ist und sich dann wohl eher so verhält, wie der Täter es haben will, eben damit man sich selbst einreden kann, lebend wieder nach hause zu kommen.

Vielleicht war sie im ersten Moment panisch. Deshalb auch keine telefonische Kontaktaufnahme in der Nacht des Verschwindens, sondern nur eine SMS - aus der kann man keine Gefühle ablesen.
Vielleicht war sie sich aber auch direkt bewusst, dass sie nur überleben wird, wenn sie macht was er sagt - auch dann passt das mit der SMS. Er sagt - melde dich, damit deine Leute erstmal beruhig sind. Sie tut was er sagt, weil Sie den Willen hat aus der Sache heile rauszukommen.


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Mord an Frauke Liebs

31.07.2013 um 10:39
@nadus_akirfa
Zitat von nadus_akirfanadus_akirfa schrieb:Das erklärt die Uhrzeiten der Kontaktaufnahmen. Der Spätdienst im Vincenz KH endet zwischen 21:30 Uhr und 22:00 Uhr.
Interessant! Das wäre doch ein Anhaltspunkt, den es zu überprüfen gälte...

- Dienstplan (wer aus dem KH / der Station hatte in diesem Zeitraum Spätdienst (oder Urlaub??))
- Ggf. Auffälligkeiten im Verhalten vereinzelter
- Auf welchen Kollegen ist oder war evtl. ein Lieferwagen, Bus o.ä. zugelassen.

Könnte auch total daneben sein, aber kam mir einfach in den Sinn...


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Mord an Frauke Liebs

31.07.2013 um 10:50
@tropalander
Mein Mann arbeitet in der Pflege und auch im Sichtdienst ... Spätdienste enden in der Regel um diese Zeit. Jeder der schonmal im Krankenhaus war weiß das bestimmt.

Wer hat 2006 im Juni Spätdienst gehabt in der Klinik. Wer hat im Vorfeld der Tat irgendwas von privaten Problemen beiläufig fallen lassen? Wer gilt als eher stiller, introvertierter Mitarbeiter? Und welcher Mitarbeiter, auf den die Beschreibung passt wohnt in Paderborn (Ich gehe davon aus, dass der Täter in Paderborn lebt. Wenn meine These stimmt, lebt er womöglich heute noch dort.)

Das muss sich doch eingrenzen lassen. Und ich bezweifele, dass die Polizei alle Mitarbeiter des Krankenhauses sooo eingehend überprüft hat - wissen tue ich es allerdings nicht.

Der Muss nicht unbedingt einen Lieferwagen haben. Wenn er alleine lebte, weil die Frau ihn verlassen hat, braucht er keinen Lieferwagen. Gibt es eigentlich Schrebergärten in Paderborn?


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Mord an Frauke Liebs

31.07.2013 um 10:58
Ich komme nicht aus Paderborn, insofern kann ich zu dem Gartenthema nichts sagen. :)
Zitat von nadus_akirfanadus_akirfa schrieb:Wer hat 2006 im Juni Spätdienst gehabt in der Klinik. Wer hat im Vorfeld der Tat irgendwas von privaten Problemen beiläufig fallen lassen? Wer gilt als eher stiller, introvertierter Mitarbeiter? Und welcher Mitarbeiter, auf den die Beschreibung passt wohnt in Paderborn (Ich gehe davon aus, dass der Täter in Paderborn lebt. Wenn meine These stimmt, lebt er womöglich heute noch dort.)
-> Exactamundo! ;)

Er muss natürlich keinen Lieferwagen o.ä. gehabt haben, aber es wäre keine große Sache eine solche Mituntersuchung noch zusätzlich in Anbetracht zu ziehen...


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Mord an Frauke Liebs

31.07.2013 um 13:36
Hallo @zweiter , hallo @alle !
Zitat von zweiterzweiter schrieb:siehst du darin einen jungen täter ?
Diese Frage kann ich dir nur mit allen denkbaren Vorbehalten beantworten !

Es ist kein "Privileg" der Jugend in irgendeiner Situation "völlig überfordert" zu sein und mit "mentaler Blockade" zu reagieren, sowas kann auch einem 100-jährigem passieren. Es sind aber zumeist die "Jungspunde", die sich selber, und das war bei der zugrundliegenden Annahme der Fall, in derartigen Schwierigkeiten bringen.

Ich tendiere zur Vermutung, das der/die Täter (m/w) unter 30 sind.


Gruß, Gildonus


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Mord an Frauke Liebs

31.07.2013 um 13:41
Also 18 ist er mindestens damals gewesen, heute sollte er Minimum absolut 25 Jahre alt sein.
Aufgrund meiner Gedanken in meinen vorherigen Posts glaube ich aber, dass er damals zum Tatzeitpunkt zwischen min. 25 und max. 35 Jahre alt war - heute also 32 und 42 Jahre alt ist.


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