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Der Mordfall Weimar

5.114 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Mord, Doppelmord, Kindermord ▪ Abonnieren: Feed E-Mail
Zu diesem Thema gibt es eine von Diskussionsteilnehmern erstellte Zusammenfassung im Themen-Wiki.
Themen-Wiki: Der Mordfall Weimar

Der Mordfall Weimar

11.12.2019 um 17:08
Für mich, damals war ich ca. 20 Jahre, war diese Frau das "personifizierte Böse".
Die Kälte ihrer Reaktionen damals kann ich bis heute nicht fassen, bin selber inzwischen Mutter
und das macht es mir nicht einfacher, empathischer über die Frau zu denken. Auch wenn ich mitt-
lerweile versuche etwas rationaler und weniger mit Vorurteilen behaftet an den Fall heran zu gehen.
Der ja lange "abgehakt" ist, im öffentlichen Bewusstsein. Die Frau muss mit alledem leben bis an ihr
Ende- und hat ihre Strafe abgesessen. Mehr "irdische Gerechtigkeit" gibt es nicht und daher würde
ich ihr nichts Schlechtes mehr wünschen. Was mich immer irritierte, war das Verhalten des Strafver-
teidigers Herrn Strate. Er sah Frau B. ja wohl eher als Opfer denn als Täterin und machte sich stets
für sie stark. Fast zuviel für einen Verteidiger, so kam es mir damals vor. Vielleicht zu Unrecht.
Ich vermute in dem Fall eine Art "Frauenbonus".Was den Fall Wichmann, Göhrdemorde etcr. angeht,
hat er den mutmaßlichen Täter einen "bösen Menschen" genannt. Sein gutes Recht. Aber um so irri-
tierender wie er teilweise mit Frau W.- heute B.- umging...

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Der Mordfall Weimar

11.12.2019 um 17:17
Zitat von AnneOnedinAnneOnedin schrieb:Für mich, damals war ich ca. 20 Jahre, war diese Frau das "personifizierte Böse".
Ich war damals jünger, 1986 war ich 13.
Habe das ganze nur am Rande mitbekommen, später, bei dem 2ten Verfahren war ich dann ja älter, aber ich mochte MW nie. Für mich war sie zwar nicht das "personifizierte Böse", eher ein geistig beschränktes Landei mit einer völlig unmodernen Frisur. Ich hatte aber immer den Eindruck, dass da die richtige Person verurteilt worden war...


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Der Mordfall Weimar

11.12.2019 um 17:27
@spiky73

Interessante Personenbeschreibung. ;) Aber ja. Es gibt keinen Zweifel, auch, wenn sich der Verteidiger noch so sehr ins Zeug gelegt hat. An den Zeugen, die die Kinder morgens noch lebend gesehen haben, kam auch er nicht vorbei. Das waren keine Schwätzer, die im Laufe der Zeit auch ins Spiel kamen. Abgesehen von den anderen Indizien.
MW hat ihre beiden Töchter getötet, weil sie ihrem Leben mit dem amerikanischen Soldaten im Weg standen.
Es gibt eine n Buch, in dem die Fallakten veröffentlicht wurden. Ohne Wertung und fast ohne Kommentare. Da kann sich jeder selbst ein Bild machen. Jeder, der dieser stillen Dame eine solche Tat nicht zutraut.


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Der Mordfall Weimar

12.12.2019 um 03:33
Zitat von JamegumbJamegumb schrieb:Es gibt eine n Buch, in dem die Fallakten veröffentlicht wurden. Ohne Wertung und fast ohne Kommentare. Da kann sich jeder selbst ein Bild machen. Jeder, der dieser stillen Dame eine solche Tat nicht zutraut.
Würde dieses Buch gern mal lesen, könntest Du evtl Titel und Autor/Herausgeber nennen?

Habe vor einiger Zeit nochmal die Folge 'Die großen Kriminalfälle' (der hier auch verlinkt ist), in der es um den Fall Weimar geht, gesehen und kann bis heute nicht nachvollziehen, was genau das Motiv für diese grausame Tat war.
Ist eigentlich bekannt, ob Monika Weimar psychiatrisch begutachtet wurde (gehe mal stark davon aus) bzw ob bei ihr eine psychische Erkrankung diagnostiziert wurde?
Ohne Vorhandensein einer solchen fällt es 'Otto-Normal-Bürger' wohl noch schwerer, ihr Handeln zu 'verstehen', v a wenn man selbst Kinder hat.


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Der Mordfall Weimar

12.12.2019 um 07:09
@ThoFra

MW wurde begutachtet von der Dame, die in "Die großen Kriminalfälle" sagt, die deutsche Justiz habe sich nicht mit Ruhm bekleckert.
Im Übrigen teile ich ihre Meinung nicht. Sich ins Bett zu legen, während ihre Kinder nebenan tot im Bett liegen, ist vielleicht nicht ausgeschlossen, aber sehr fernliegend.

Die Motivation ist schwer zu ertragen, aber plausibel dargelegt worden.
Der amerikanische Soldat hat die Frau in eine Welt eingeführt, die sie noch nicht kannte. Sexuell und sie erlebte seit Jahren wieder Spaß am Leben. Deshalb war ihr auch sehr daran gelegen, ihn nach den Norden so bald als möglich wiederzusehen.
Sie ertrug es nicht, ihrem verhassten Mann die Kinder zu überlassen.


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Der Mordfall Weimar

12.12.2019 um 16:51
Was ich damals wie heute absolut nicht begreifen kann: Frau B. war mit Anfang 20 (!)
der Meinung, sie bekäme "keinen mehr ab"- und heiratete dann aus eher halbherzigen
Motiven den Herrn W. Das muss so um 1980 gewesen sein, nicht 1880 ! Ich bin
selber aus Hessen, ok , in Frankfurt aufgewachsen. Aber derart provinziell und piefig ist
es auch in den ländlichen Regionen nicht mehr zugegangen. Damals war bereits Vieles
im Umbruch, wurde hinterfragt. Sich dann als Opfer des Ganzen, der Umstände im Beson-
deren zu inszenieren- und viele Medien sprangen auf diesen Zug auf- ist mir nicht nach-
vollziehbar.


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Der Mordfall Weimar

12.12.2019 um 17:42
@AnneOnedin
Ich glaube, die Gegend an der damaligen Zonengrenze war schon sehr speziell, sehr einsam, sehr öde. Vermutlich ist es heute nicht viel anders. Das hat mit FFM nichts gemein. Damals erst recht nicht. Seien wir ehrlich. Frau B. war eine, ist eine blasse Frau ohne jegliche Ausstrahlung und ihr werden die Kerle nicht in Scharen hinterher gelaufen sein. Und Reinhard W. war kein unattraktiver Mann und rechtschaffen und verdiente gut. Das sind Aspekte, die durchaus eine Rolle spielen, bei der Partnersuche in der Provinz.


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Der Mordfall Weimar

12.12.2019 um 18:42
Ich empfehle jedem, der sich ein eigenes Bild schaffen und detailliert mitreden möchte, das Buch von Petra Cichos zu lesen.

Völlig unaufgeregt und mit vielen Original-Protokollen versehen bietet das Buch allen Lesern einen detaillierten Einblick in das Geschehen.

Für mich blieb am Ende kein Zweifel daran, wer für den Tod der beiden Mädchen verantwortlich ist.

Und das hat weder was mit Meinungsmache oder Beeinflussung zu tun. Im Gegenteil, Cichos verzichtet völlig auf Wertungen und lässt den Leser frei nach allen bekannten Fakten urteilen.


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Der Mordfall Weimar

12.12.2019 um 19:07
@Zitronella

Das kann ich nur bestätigen. Wäre schön, wenn es das auch gäbe für Fälle, wo auch hier noch Menschen an der Schuld der Täter haben.
Es kommt zuviel zusammen und manches wurde nirgends erwähnt.
Beispielsweise, dass die Großmutter der MW/B ihre Nachtversion erst stützte, als ihr bewusst wurde, dass ihre Enkelin in Verdacht geriet. Vorher hat sie ausgesagt, dass die Kinder noch am Morgen gesehen hat. Ohne Zweifel.
Aber dann hat die Moni sich das Märchen, die Nachtversion, einfallen lassen.


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Der Mordfall Weimar

12.12.2019 um 20:02
@Jamegumb: ja, das hast du sicherlich Recht, Ffm. ist nicht vergleichbar mit Bad Hersfeld und
überhaupt dieser Region. Andererseits wäre es möglich gewesen diesem Umfeld zu entfliehen,
sich woanders neue Perspektiven zu erschließen, sich von den beengten Verhältnissen etwas
abzunabeln. Also auch von der Herkunftsfamilie. Aber dazu muss vor allem der Wille vorhanden
sein, den kann man nicht automatisch voraus setzen.
Das Frau B. in den Medien lange Zeit so gut "weg kam", wundert mich trotzdem. Ich habe immer noch
die Bilder der kleinen Mädchen vor Augen, die haben sich fest eingebrannt. Das alles war so verstörend
damals. Heute wären es Frauen mittleren Alters, voll im Leben stehend. Ich käme wahrscheinlich mit
all dem gar nicht klar, hatte mehrere Fehlgeburten, schon das war heftig.

@Zironella: danke für den Buchtipp!


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Der Mordfall Weimar

12.12.2019 um 20:17
Zitat von AnneOnedinAnneOnedin schrieb:Aber derart provinziell und piefig ist
es auch in den ländlichen Regionen nicht mehr zugegangen.
Dort schon. Wie schon gesagt, war die "Zonengrenze" Hessens Herz der Finsternis. Wer jung war und es konnte, ging weg. Wer blieb, hatte seine Gründe.
Die Diskotheken in denen GI' s (als Männer von Welt verklärt, aber selber oft Landeier) auf deutsche Landfrustrantien trafen, säumten das Fulda gap. Allerlei vaterlose Kinder und private Tragödien waren die Folge.
Der Fall Weimar ist todtraurig und tragisch, aber an der Täterschaft Weimars zweifelten damals hauptsächlich ihre Verteidiger und die vielen sozialwissenschaftlich frauenbewegten Studentinnen, die jeden Verhandlungstag in Mannschaftsstärke aus Ffm anreisten.
Der Ehemann Monika Weimar ist ein bei dem Zirkus leider vergessenes Opfer. Der Zeit, der Umstände, der Medien sowie Monika Weimars.


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12.12.2019 um 20:21
Zitat von AnneOnedinAnneOnedin schrieb:Andererseits wäre es möglich gewesen diesem Umfeld zu entfliehen,
sich woanders neue Perspektiven zu erschließen, sich von den beengten Verhältnissen etwas
abzunabeln.
Das ist schwer. Auswanderer waren schon immer eine Positivselektion ihrer Herkunftsländer.

Weggehen, Neuanfangen erfordert Mut, Initiativkraft und eine Vision. Das besitzt nicht jeder.


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Der Mordfall Weimar

12.12.2019 um 20:27
Zitat von trailhamstertrailhamster schrieb:Das ist schwer. Auswanderer waren schon immer eine Positivselektion ihrer Herkunftsländer.

Weggehen, Neuanfangen erfordert Mut, Initiativkraft und eine Vision. Das besitzt nicht jeder.
Du schaust wohl nie "Goodbye Deutschland"? ;)

Man darf gar nicht darüber nachdenken. Wäre diese schreckliche Frau doch einfach mit ihrem Amerikanischen Soldaten abgehauen, würden Melanie und Karola heute noch leben.
Es macht mich wütend, je mehr ich darüber nachdenke.


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Der Mordfall Weimar

12.12.2019 um 20:33
Zitat von JamegumbJamegumb schrieb:Wäre diese schreckliche Frau doch einfach mit ihrem Amerikanischen Soldaten abgehauen
Das wollte er nie.... Der Verweis auf die Kinder war für ihn nur eine Pseudobegründung. Die nahm Monika Weimar abet leider für bare Münze. Er war nie das, was sie in ihm sah. Aber das, was sie sah war ihre Erlösung. Da bleiben selbst die eigenen Kinder auf der Strecke.


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12.12.2019 um 20:37
@trailhamster
Ja, er bemängelte ihre Lügen und hat selber Frau und Kinder verheimlicht. Aber zu seiner Ehrenrettung muss man auch feststellen, dass KP sich wohl nie auf diese Frau eingelassen hätte, wenn er geahnt hätte, zu was sie fähig war.


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Der Mordfall Weimar

12.12.2019 um 20:43
Zitat von JamegumbJamegumb schrieb:Aber zu seiner Ehrenrettung muss man auch feststellen, dass KP sich wohl nie auf diese Frau eingelassen hätte, wenn er geahnt hätte, zu was sie fähig war.
Natürlich nicht. Ihn trifft keine Schuld an der Tat. Aber das Missachten von amoröser Divergenz hat schon zu Hektakomben von Tod, Sterben und Verderben geführt. Sehr gefährlich, das.


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13.12.2019 um 03:11
Zitat von JamegumbJamegumb schrieb:Sich ins Bett zu legen, während ihre Kinder nebenan tot im Bett liegen, ist vielleicht nicht ausgeschlossen, aber sehr fernliegend.
Vor allem sich neben den Mörder* ihrer und dessen Kinder ins Bett zu legen ...

*nach ihren Aussagen.


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13.12.2019 um 04:43
@peawe
Sehr richtig. Das kommt auch noch dazu. Das ist die Idee eines simplen Gemüts und es ist kaum zu fassen, dass sie glaubte, damit durchzukommen.


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