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Der Mordfall Weimar

5.114 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Mord, Doppelmord, Kindermord ▪ Abonnieren: Feed E-Mail
Zu diesem Thema gibt es eine von Diskussionsteilnehmern erstellte Zusammenfassung im Themen-Wiki.
Themen-Wiki: Der Mordfall Weimar

Der Mordfall Weimar

21.12.2019 um 00:25
@margaretha
Ich weiß doch auch nicht, was da genau passiert ist .
Sie hätte sich durch die Nachtversion jedenfalls völlig rausnehmen können. Bei einer Tagversion hätte man gefragt, wo sie da genau war, anwesend oder nicht .
Ich bin wirklich keine, die per se an Urteilen zweifelt aber in diesem Fall gibt es für mich bzgl RW zu vieles, was mich zweifeln lässt .
Seine merkwürdigen Aussagen sind evtl auch seiner psychischen Erkrankung geschuldet , das darf nicht ausgeklammert werden .

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21.12.2019 um 00:36
Zitat von lakelifelakelife schrieb:Und das ist ganz genau der Punkt. Es gab kein wirkliches Motiv.
Trotz allem finde ich ihr Verhalten, wenn es denn so war, mehr als abgebrüht, sorry.
Abgebrüht finde ich ihr Verhalten auch, keine Frage, wobei sie sich ja in den Vernehmungen durch die Polizei relativ schnell in Widersprüche verwickelt hat, sie nachweislich gelogen hat usw.
Wäre sie tatsächlich vollkommen 'abgebrüht' gewesen, hätte sie ihre Aussagen wohl geschickter geplant/ durchdacht.
Zitat von otternaseotternase schrieb:doch, wenn die Kinder erst am Vormittag umgebracht wurden, was die einzig bis heute schlüssige Erklärung ist, dann hätte RW die Nacht durch geschlafen und MW nach Rückkehr von dem Treffen mit KP vermutlich ebenso.
Das ist logisch, schließt m E jedoch nicht zwangsläufig aus, dass RW an der Tat beteiligt gewesen sein könnte, wer weiß, ob er tatsächlich so lange geschlafen hat, wie er behauptet?
Zitat von StradivariStradivari schrieb:Ich bin wirklich keine, die per se an Urteilen zweifelt aber in diesem Fall gibt es für mich bzgl RW zu vieles, was mich zweifeln lässt .
Das geht mir ähnlich, psychische Erkrankung hin oder her.
Gerade auch die vorab ausgeübte (häusliche) Gewalt durch RW lässt mich daran zweifeln, dass er an der Tötung seiner Töchter vollkommen unbeteiligt gewesen sein soll.
Natürlich ist nicht automatisch jeder, der Gewalt anwendet auch zwangsläufig ein Mörder, aber zumindest zeigt sein der Tat vorangegangenes Verhalten doch immerhin, dass er wohl ein agressiver Mensch war.


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21.12.2019 um 00:47
@ThoFra
Was mich damals auch irritiert hat : Jeder andere hätte sich doch mit solchen Aussagen um Kopf und Kragen geredet !
Trotzdem wurden seine Aussagen , auch ggü. der Prostituierten im Endeffekt „ abgetan „...
Ich dachte damals , gut, sie haben offenbar die Täterin bereits erkannt .
Dann war er ganz verhandlungsunfähig, also hat er sich dadurch ganz entzogen.


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21.12.2019 um 01:04
Zitat von ThoFraThoFra schrieb:Das ist logisch, schließt m E jedoch nicht zwangsläufig aus, dass RW an der Tat beteiligt gewesen sein könnte, wer weiß, ob er tatsächlich so lange geschlafen hat, wie er behauptet?
eine Tagversion mit RW als Täter hat auch MW nie behauptet. Es gibt keinen logischen Grund, eine solche Version anzunehmen.
Zitat von ThoFraThoFra schrieb:Gerade auch die vorab ausgeübte (häusliche) Gewalt durch RW lässt mich daran zweifeln, dass er an der Tötung seiner Töchter vollkommen unbeteiligt gewesen sein soll.
häusliche Gewalt gibt leider in sehr vielen Familien, trotzdem sind Morde an Kindern sehr selten. Nur weil RW aggressiv war, bedeutet das keineswegs, dass er zwingend mit dem Tod der Kinder zu tun haben muss.
Zudem habe ich Zweifel daran, dass RW der einzige in der Familie war, der Gewalt gegen die Kinder ausgeübt hat, um es mal sehr vorsichtig zu formulieren.
Zitat von StradivariStradivari schrieb:Jeder andere hätte sich doch mit solchen Aussagen um Kopf und Kragen geredet !
Trotzdem wurden seine Aussagen , auch ggü. der Prostituierten im Endeffekt „ abgetan „...
jein. Erstmal waren seine Aussagen durchweg schlüssig, widersprachen sich nicht und konnten auch nicht widerlegt werden. Er hat im Prinzip von Anfang bis Ende das gleiche ausgesagt und es konnte nie erschüttert werden. Um Kopf und Kragen hingegen hat sich MW geredet, sie war im Grunde die beste Zeugin der Anklage. Sie hat mit einer Geschwindigkeit ihre Aussagen verändert, dass sogar ihre Familie, die sie mit ihren Aussagen schützen wollten, nicht nachkamen, ständig hat sie ihre Behauptungen dem Ermittlungsstand angepasst und sich dabei immer mehr selbst widersprochen.
Hätte sie einfach immer nur stur gesagt, was sie am Anfang behauptete, möglicherweise wäre trotz allem nicht genug für eine Anklage zusammengekommen, auch wenn es einen starken Verdacht gegen sie gegeben hätte.

Was die Zeugen angeht, denen RW angeblich die Morde gestanden hat, die waren eben "schwierig". Sogar der RA der MW hat es in der Doku mit nötiger Vorsicht, aber doch recht deutlich formuliert "Es sind Zeugen gewesen, die etwas zweischneidig waren"...


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21.12.2019 um 01:08
@Stradivari

Es gab eine Reihe von Zeugen die RW belastet haben¹, aber alle mehr oder weniger dubios, einander widersprechend und kurz vor dem Zeitpunkt auftauchend, als ein gewisser RA Strate versuchte für MW den Fuß wieder in die Tür zur Freiheit zu bekommen².

Ein Schelm wer böses dabei denkt ...? Es ist ja nichts neues, dass zuweilen geltungssüchtige Zeitgenossen sich in großen Mordfällen profilieren wollen um Bekanntheit zu erreichen. Wie viele Personen etwa wollten schon die Kinder des Zodiac-Killers gewesen sein? Also!


¹https://www.zeit.de/1995/51/Schuldig_auf_Verdacht/seite-6

²https://www.spiegel.de/spiegel/print/d-9181852.html


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21.12.2019 um 01:17
@otternase
[…] Wenn meine Kinder nicht gehorchten, hat meine Frau schonmal den Kochlöffel geholt. Das Verhältnis zu ihr und den Kindern war aber gut. Außergewöhnlich viel und fest wurden die Kinder aber nicht geschlagen. […]
Aussage RW, Mordakte MW, P. Cichos


Das sagt doch schon sehr viel über die Familie und deren Affinität zur Gewalt gegenüber den eigenen Kindern aus.
Wir prügeln sie mit Zuhilfenahme von Haushaltsgegenständen, aber wir haben uns alle lieb und kloppen uns nur ein wenig.


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21.12.2019 um 01:42
Zitat von jadajada schrieb:Das sagt doch schon sehr viel über die Familie und deren Affinität zur Gewalt gegenüber den eigenen Kindern aus.
Wir prügeln sie mit Zuhilfenahme von Haushaltsgegenständen, aber wir haben uns alle lieb und kloppen uns nur ein wenig.
richtig. Und diese Gewalt gegen die Kinder ging eben nicht nur von RW, sondern auch von MW aus. Daher kann man eben keineswegs, wie @ThoFra es implizierte, ableiten, dass, weil er Gewalt gegen die Kinder ausübte, er auch mit dem Tod der Kinder irgendwie in Zusammenhang stehen müsste:
Zitat von ThoFraThoFra schrieb:Gerade auch die vorab ausgeübte (häusliche) Gewalt durch RW lässt mich daran zweifeln, dass er an der Tötung seiner Töchter vollkommen unbeteiligt gewesen sein soll.
Natürlich ist nicht automatisch jeder, der Gewalt anwendet auch zwangsläufig ein Mörder, aber zumindest zeigt sein der Tat vorangegangenes Verhalten doch immerhin, dass er wohl ein agressiver Mensch war.
diese Stellungnahme kann man eben just genauso auch nach Ersetzen der Buchstaben RW durch MW hinstellen. Beweis ist es aber weder in die eine noch die andere Richtung.

Abseits davon: ich halte zwar MW zweifelsfrei für die Täterin, aber es keineswegs für ausgeschlossen, so wie es ja auch mal Ermittler als Theorie aufgestellt haben, dass es, zumindest nicht von Anfang an, ein Mord war. Ich halte es im Gegenteil für gut möglich, dass MW die Kinder an dem Morgen mit dem Auto mitgenommen hat, ohne Mordabsichten zu hegen, dass sie aus irgendeinem Grund eines der Mädchen geschlagen und dabei zu heftig angefasst hat, das es zunächst ein Unfall war. Und das das andere Mädchen dann als Tatzeugin aus dem Weg geräumt wurde...
Nehmen wir doch mal an, die Kinder sassen mit im Auto, haben rumgealbert, eines sass vielleicht auf dem Beifahrersitz, vielleicht hatten sie Spielzeug dabei. Und dann hat eines der Kinder versehentlich die Windschutzscheibe beschädigt. Und in dem Moment sind bei MW die Sicherungen durchgebrannt, auch bedingt durch die Stresssituation, in die sich selbst hineinmanövriert hatte. Und sie hat dieses Kind zu heftig geschlagen, vielleicht k.o. geschlagen. Und in dem Moment befürchtete sie, dass, wenn dies rauskommt, sie die Kinder bei einer Scheidung verlieren würde, weil sie dann als gewalttätige Mutter eingestuft würde, selbst wenn der Vater die Kinder auch geschlagen hat. Und da könnte sie gedacht haben, wenn ich die Kinder nicht kriege, dann soll er sie auch nicht kriegen und sich entschieden haben, die Sache zuenede zu bringen, dh. zunächst das k.o.-geschlagene Kind zu töten und anschliessend das andere Kind als Zeugin ebenfalls zu töten...
Ich kann keineswegs sagen, dass es so gewesen sein muss, aber so könnte es auch gewesen sein!


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21.12.2019 um 01:53
Zitat von otternaseotternase schrieb:diese Stellungnahme kann man eben just genauso auch nach Ersetzen der Buchstaben RW durch MW hinstellen. Beweis ist es aber weder in die eine noch die andere Richtung.
Ja, da gebe ich Dir definitiv Recht, mir sind beide Weimars als 'Eltern' sehr suspekt, aber dies nur am Rande, hat mit dem Mord an den beiden Töchtern ja nicht unmittelbar zu tun.

Ein Szenario, wie Du @otternase es geschildert hast, halte ich auch für vorstellbar, diese kaputte Windschutzscheibe des Autos hat mich auch immer schon etwas stutzig gemacht bzw passte für mich nie so richtig in den (eigentlichen) Tatablauf hinein, Deine Überlegungen geben eine mögliche Erklärung für die kaputte Windschutzscheibe.

Frage mich allerdings dennoch:
Wenn es tatsächlich so abgelaufen sein sollte - warum hat MW dann nicht die Wahrheit gesagt, 'schlimmer' als letzendlich auch durch ihre Lügerei wäre es wohl auch dann nicht für sie ausgegangen.


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21.12.2019 um 02:05
Zitat von ThoFraThoFra schrieb:diese kaputte Windschutzscheibe des Autos hat mich auch immer schon etwas stutzig gemacht bzw passte für mich nie so richtig in den (eigentlichen) Tatablauf hinein
die kaputte Windschutzscheibe muss definitiv irgendetwas mit der Sache zu tun haben, denn zum einen war MW sehr erpicht darauf, dass die schnell repariert bzw. ersetzt wird, was darauf hindeutet, dass sie befürchtete, dass dies ein Beweis gegen sie werden könne, zum anderen, und dies ist noch bezeichnender, hat sie dazu verschiedene, aber durchweg als Lügen enttarnte Versionen erzählt.
Zitat von ThoFraThoFra schrieb:Wenn es tatsächlich so abgelaufen sein sollte - warum hat MW dann nicht die Wahrheit gesagt, 'schlimmer' als letzendlich auch durch ihre Lügerei wäre es wohl auch dann nicht für sie ausgegangen.
Mögliche Erklärung

1) am Anfang könnte sie gehofft haben, dass die Tat als Tat eines unbekannten fremden Täters, der die Kinder entführt und dann getötet hat, gewertet wird, sodass sie dafür gar nicht belangt wird.
2) Als sich aber schnell die Ermittlungen auf die Familie konzentrierten, hat sie die Schuld auf RW schieben wollen und ihn belastet. Was ja kurzzeitig auch funktionierte.
3) Im ersten Prozess dann dürfte sie gehofft haben, aufgrund der gestreuten Zweifel in dubio pro reo freigesprochen zu werden.
4) Im zweiten Prozess hat das dann ja auch zunächst funktioniert.
5) Am Schluss konnte sie mit dieser Wahrheit nicht mehr rausrücken, weil ihr dies niemand mehr geglaubt hätte, wohl auch, weil sie sich selbst bereits so in die Anschuldigungen gegen RW hineingesteigert hatte, dass sie selbst begann, daran zu glauben...


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21.12.2019 um 08:27
Zitat von lakelifelakelife schrieb:Die Aussage war am 29. August, wenn ich das gerade richtig gelesen habe.
Die Kinder sind am 4. August verschwunden. Also 3 1/2 Wochen später.
Und das interpretierst Du ganz richtig: Er kann sich das nicht vorstellen, aber bei einem Blackout...
Das steht und fällt mit den Aussagen der Zeugen, die die Mädchen am Tag ihres Verschwindens noch gesehen haben wollen. Wenn die sich nicht im Datum geirrt haben (was ich für sehr unwahrscheinlich halte), kann RW doch gar nicht der Täter gewesen sein?
Zitat von lakelifelakelife schrieb:Es fragt sich dann schon, was Du verdächtig oder seltsam finden würdest?
Ich weiß nicht, ob u Kinder hast - aber wenn mich jemand fragen würde, ob ich dieselbigen umgebracht hätte, würde mir schon ein eindeutiges NEIN einfallen...
Wenn er sich nicht erinnern kann, wäre ein "nein" gelogen. Für mich klingt diese Aussage durchaus authentisch.


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21.12.2019 um 09:17
Ich weiß, das ist nicht das selbe, aber ich war letzte Woche Zeugin in einem Verwaltungsverfahren. Wurde eine halbe Stunde befragt, und ich war mir plötzlich über Zeitabläufe nicht mehr sicher, die ich davor und auch danach fix gewusst habe. Die Situation einer Befragung ist sehr anstrengend, sogar für ein vergleichweises Pimpifax Verfahren. Wie mag es jemanden dann erst recht bei der Befragung zum Tod der Kinder ergehen? Das scheint mir daher schon einleuchtend, dass RW so unsicher wirkte.


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21.12.2019 um 11:06
Im Mordfall Schemmer gab es Zeugen, die das Ehepaar noch gesehen haben wollen, als es schon tot war.

Die Auffindesituation (Kleidung) und die Aufzeichnungen des Wagens sprachen dagegen.

Zeugen können sich irren. Gerade bei so alltäglichen Situationen.

@sylvana hat völlig recht. Widersprüche müssen nicht immer heissen, dass mal lügt.

Auch wenn man sich sagt, sie hätte sich ja selbst befreien können. Da spielen soviele Dinge rein, das kann man, wenn man nicht so gelebt hat, nicht nachvollziehen. Ihm könnte man das Gleiche sagen. Er ging ja auch nicht.




Für mich kommen ja beide in Frage, wer es war, wird sich wohl nie wirklich klären.


Aber an eines glaube ich nicht. An eine Tagversion.

Auch 5 und 7jährige wehren sich, rein instinktiv. Da es keine Abwehrspuren gab, keine Verletzungen, kein Betäubungmittel, kein Schlag zum ko. Bleibt für mich nur eine Version in der Nacht. Zugedeckt, eingepackt, ohne Möglichkeit nach irgendwas zu greifen. Da blieb auch viel Zeit und jede Möglichkeit, das Kind entsprechend "herzurichten".


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21.12.2019 um 11:33
Zitat von Katinka1971Katinka1971 schrieb:Auch wenn man sich sagt, sie hätte sich ja selbst befreien können. Da spielen soviele Dinge rein, das kann man, wenn man nicht so gelebt hat, nicht nachvollziehen. Ihm könnte man das Gleiche sagen. Er ging ja auch nicht.
Habe mal gelesen - meine, es war sogar hier im Thread - dass es wohl durchaus mal einen Versuch gegeben hat zu gehen, vor dem Mord an den beiden Töchtern.
Wenn ich mich richtig an das erinnere, was ich diesbzgl gelesen habe, ließ der andere Ehepartner sie (oder ihn?) allerdings wohl nicht aus der Wohnung?

Vll weiß dazu ein anderer User/in, dem/der das Buch vorliegt, mehr?

Es ist wohl unstreitig, dass 'Handgreiflichkeiten' wie die mit dem Kochlöffel:
Zitat von jadajada schrieb:Wenn meine Kinder nicht gehorchten, hat meine Frau schonmal den Kochlöffel geholt. Das Verhältnis zu ihr und den Kindern war aber gut. Außergewöhnlich viel und fest wurden die Kinder aber nicht geschlagen. […]
Aussage RW, Mordakte MW, P. Cichos
...zum Familienalltag der Weimars dazu gehörten, auch wenn RW das laut Zitat ja nicht allzu außergewöhnlich finden zu scheint.


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21.12.2019 um 11:45
Zitat von otternaseotternase schrieb:die kaputte Windschutzscheibe muss definitiv irgendetwas mit der Sache zu tun haben, denn zum einen war MW sehr erpicht darauf, dass die schnell repariert bzw. ersetzt wird, was darauf hindeutet, dass sie befürchtete, dass dies ein Beweis gegen sie werden könne, zum anderen, und dies ist noch bezeichnender, hat sie dazu verschiedene, aber durchweg als Lügen enttarnte Versionen erzählt.
Die defekte Windschutzscheibe könnte auch bei anderen Aktivitäten der Täterin beschädigt worden sein, würde auf alle Fälle aber unangenehme Nachfragen aufwerfen. Deswegen die rasche Reparatur nach dem Mord.
Zitat von ThoFraThoFra schrieb:Gerade auch die vorab ausgeübte (häusliche) Gewalt durch RW lässt mich daran zweifeln, dass er an der Tötung seiner Töchter vollkommen unbeteiligt gewesen sein soll.
RW behauptete auch, dass die Täterin zu häuslicher Gewalt neigte. Die Inszenierung der Täterin als Opfer eines tumben, lieblosen, gewalttätigen Ehemanns, frauenverachtender gesellschaftlicher Normen und eines verlogenen Liebhabers, der sie erst an ihrem möglichen Lebensglück schnüffeln ließ, ihr letztendlich aber die Chance nicht einräumte, war zentraler Bestandteil der Verteidigungsstrategie.
Inwieweit RW auch ein Opfer von Frau Weimar gewesen sein könnte, blieb offen.


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21.12.2019 um 12:39
Gibt es denn ausser der Aussage mit dem Kochlöffel Anzeichen, dass auch sie Gewalt ausgeübt hat?

Er hat ja die Gewalttätigkeiten zugegeben, wenn er damit konfrontiert wurde?

Hat sie mit dem Kochlöffel auch zugeschlagen? Ich habe in meiner Kindheit -70/80er- die Erfahrung gemacht, dass es nur die Drohung danach bzw. das Greifen danach gab, es aber nicht zum "Einsatz" kommen musste, um vom "kam der Kochlöffel" zu sprechen.


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21.12.2019 um 13:10
Zitat von otternaseotternase schrieb:Ich halte es im Gegenteil für gut möglich, dass MW die Kinder an dem Morgen mit dem Auto mitgenommen hat, ohne Mordabsichten zu hegen, dass sie aus irgendeinem Grund eines der Mädchen geschlagen und dabei zu heftig angefasst hat, das es zunächst ein Unfall war. Und das das andere Mädchen dann als Tatzeugin aus dem Weg geräumt wurde...
Nehmen wir doch mal an, die Kinder sassen mit im Auto, haben rumgealbert, eines sass vielleicht auf dem Beifahrersitz, vielleicht hatten sie Spielzeug dabei. Und dann hat eines der Kinder versehentlich die Windschutzscheibe beschädigt. Und in dem Moment sind bei MW die Sicherungen durchgebrannt, auch bedingt durch die Stresssituation, in die sich selbst hineinmanövriert hatte. Und sie hat dieses Kind zu heftig geschlagen, vielleicht k.o. geschlagen. Und in dem Moment befürchtete sie, dass, wenn dies rauskommt, sie die Kinder bei einer Scheidung verlieren würde, weil sie dann als gewalttätige Mutter eingestuft würde, selbst wenn der Vater die Kinder auch geschlagen hat.
Das halte ich für sehr gut möglich, zumal sie durch einen derartigen Vorfall das gute Verhältnis zu den Kindern auf die Probe gestellt hätte.
Beide Kinder hatten in letzter Zeit eindeutig ein besseres Verhältnis zu mir. Sie hängen an mir. Mein Mann kümmert sich nicht sehr viel um die Kinder. Um die ältere Tochter Melanie kümmert er sich noch weniger. Er stellt sie auch häufiger in die Ecke. Karola hat er schon eher mal gedrückt.
(Monika Weimar, 6.8.86)
Die Kinder fühlen sich mehr zur Mutter hingezogen. Ich habe aber ein gutes Verhältnis zu den Kindern.
(Reinhard Weimar, 6.8.86)
Quelle: Mordakte Monika Weimar, Petra Cichos


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21.12.2019 um 13:11
Zitat von Katinka1971Katinka1971 schrieb:Hat sie mit dem Kochlöffel auch zugeschlagen? Ich habe in meiner Kindheit -70/80er- die Erfahrung gemacht, dass es nur die Drohung danach bzw. das Greifen danach gab, es aber nicht zum "Einsatz" kommen musste, um vom "kam der Kochlöffel" zu sprechen.
Würde schon davon ausgehen, dass der Kochlöffel auch tatsächlich 'zum Einsatz kam' und es nicht ausschließlich bei der (leeren) (An)Drohung der Schläge mit demselben geblieben ist, m E geht das aus RWs folgender Aussage hervor:
Zitat von ThoFraThoFra schrieb:Wenn meine Kinder nicht gehorchten, hat meine Frau schonmal den Kochlöffel geholt. Das Verhältnis zu ihr und den Kindern war aber gut. Außergewöhnlich viel und fest wurden die Kinder aber nicht geschlagen. […]
Aussage RW, Mordakte MW, P. Cichos
Hervorhebung von mir eingefügt.

Wenn er (RW) davon spricht/betont, dass die Kinder nicht 'außergewöhnlich viel und fest geschlagen' worden sind, impliziert dies doch, dass es aber generell durchaus Schläge gab - 'selten und sanft' also, überspitzt formuliert.


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21.12.2019 um 13:14
Zitat von ThoFraThoFra schrieb:Wenn er (RW) davon spricht/betont, dass die Kinder nicht 'außergewöhnlich viel und fest geschlagen' worden sind, impliziert dies doch, dass es aber generell durchaus Schläge gab - 'selten und sanft' also, überspitzt formuliert.
Er nimmt da meiner Meinung nach auch Bezug auf seine Schläge, da er ja auf Nachfrage antwortet.


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21.12.2019 um 15:12
Zu den hier geäußerten Spekulationen über RW - MB war in keinster Weise schwach. Sie hatte sich emanzipiert, sie hatte einen Liebhaber und verbarg auch ihr weggehen nicht. Sie war offen mit ihm und den Kindern unterwegs. Nach der Tat versuchte sie alles, um den Verdacht auf RW zu lenken, schrieb sogar anonyme Briefe, die ihr dann ja später um die Ohren flogen. Ihr Verhalten spricht Bände. Permanente Lügen kamen hinzu (Ob es um die beschädigte Windschutzscheibe ging, um Uhrzeiten, um die Kleidung der Kinder usw.) Sie änderte ihre Aussagen mehrfach, paßte sie den Ermittlungsergebnissen an.

Außerdem führte sie RW bereits vor der Tat über einen längeren Zeitraum Benzodiazepine zu, vergiftete ihn langsam. Er befand sich 1985 mehrmals wegen schwerer Bewußtseinsbeeinträchtigungen in der Klinik. Wie paßt die Vergiftung von RW ins Bild der unschuldigen MB ?

Im Urteil von Fulda (1988) wurde die Vergiftung erwähnt
Reinhard Weimar ist mehr als ein Jahr lang mit schwersten Medikamenten vergiftet worden. Als man endlich erkannte, daß er nicht an Parkinson oder was auch immer litt, sondern vergiftet war - wurden ihm offenkundig die hochgefährlichen Medikamente nicht mehr zugeführt.

Es muß zwar letztlich offenbleiben, wie es bei " _____" Reinhard Weimar im Jahr 1985 zu den " _____" Medikamenten-Intoxikationen gekommen ist, die bei ihm die " _____" beschriebenen Dämmerzustände hervorgerufen haben. " _____" Auffällig ist jedenfalls, daß sie seit seiner letzten " _____" Krankenhauseinweisung im Oktober 1985 nicht mehr " _____" nachweisbar aufgetreten sind. Vieles spricht dafür, daß " _____" die Angeklagte ihm Benzodiazepine unbemerkt in Speisen " _____" oder Getränken zugeführt hat. Für die Angeklagte war es " _____" nämlich verhältnismäßig einfach, sich während ihres " _____" Nachtdienstes im Hünfelder Krankenhaus in den Besitz " _____" solcher Medikamente zu setzen, während nicht ersichtlich " _____" ist, wie Reinhard Weimar ohne Hilfe seiner Ehefrau an " _____" solche Benzodiazepine und Neuroleptika gelangen sollte, " _____" die ihm nicht verschrieben worden . . . sind. "
Ebenso im Urteil von Frankurt (1999)
Es wurden mehrere Benzodiazepingruppen bei Reinhard Weimar gefunden. Die kommen nicht gemeinsam in einer Tablette vor. Es ist außerdem suchtauslösend. Reinhard hätte es sich auf dem schwarzen Markt besorgen müssen, da rezeptpflichtig. In der ländlichen Umgebung. Er hatte auch keinen erkennbaren Grund sich auf riskantem Wege suchtauslösende Beruhigungsmittel zu besorgen oder in hohen Dosen einzunehmen. Nach Bekanntwerden der Ursache (Tabletten) kein einziger Zusammenbruch mehr.
https://www.spiegel.de/spiegel/print/d-13680813.html

(Mordakte Monika Weimar)


In diesem Kontext ist die Aussage von RW für mich absolut schlüssig.


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Der Mordfall Weimar

21.12.2019 um 15:25
Zitat von Photographer73Photographer73 schrieb:In diesem Kontext ist die Aussage von RW für mich absolut schlüssig.
Welche Aussage von RW konkret meinst Du?

Die, in der er davon berichtet, dass seine Frau 'zum Kochlöffel griff'?
Zitat von ThoFraThoFra schrieb:Wenn meine Kinder nicht gehorchten, hat meine Frau schonmal den Kochlöffel geholt. Das Verhältnis zu ihr und den Kindern war aber gut. Außergewöhnlich viel und fest wurden die Kinder aber nicht geschlagen. […]
Aussage RW, Mordakte MW, P. Cichos
Als ich gerade las, dass RW von seiner Frau MW mit Bezodiazepinen vergiftet wurde (über einen längeren Zeitraum), erschien es mir plausibel, dass RW angibt, zum Tatzeitpunkt 13(?) Stunden am Stück geschlafen zu haben, besonders wenn sie überdosiert werden, haben Benzos eine stark sedierende Wirkung.
Dieser auffallend lange Schlaf wäre nachvollziehbar durch Bezodiazepine erklärbar.

Allerdings soll es seit Oktober 1985 ja wohl nicht mehr vorgekommen sein, dass RW (von MW) Benzos 'untergejubelt' wurden:
Zitat von Photographer73Photographer73 schrieb:Auffällig ist jedenfalls, daß sie seit seiner letzten " _____" Krankenhauseinweisung im Oktober 1985 nicht mehr " _____" nachweisbar aufgetreten sind.
D h zum Zeitpunkt der Morde an den beiden Töchtern ist es wohl eher unwahrscheinlich, dass RW unter dem Einfluss von Benzodiazepinen stand.


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