Kriminalfälle
Menschen Wissenschaft Politik Mystery Kriminalfälle Spiritualität Verschwörungen Technologie Ufologie Natur Umfragen Unterhaltung
weitere Rubriken
PhilosophieTräumeOrteEsoterikLiteraturAstronomieHelpdeskGruppenGamingFilmeMusikClashVerbesserungenAllmysteryEnglish
Diskussions-Übersichten
BesuchtTeilgenommenAlleNeueGeschlossenLesenswertSchlüsselwörter
Schiebe oft benutzte Tabs in die Navigationsleiste (zurücksetzen).

Der Mordfall Weimar

5.114 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Mord, Doppelmord, Kindermord ▪ Abonnieren: Feed E-Mail
Zu diesem Thema gibt es eine von Diskussionsteilnehmern erstellte Zusammenfassung im Themen-Wiki.
Themen-Wiki: Der Mordfall Weimar

Der Mordfall Weimar

12.04.2021 um 16:23
Zitat von StreuselchenStreuselchen schrieb:Und die Kinder wurden morgens noch gesehen von Zeugen (der Uroma der Kinder zB). Dem muss man keinen Glauben schenken, das Gericht tat dies aber offenbar. (und ich auch)
Ich auch, zumal es ja mehrere Zeugen gab. Wichtig ist in dem Zusammenhang auch noch, daß MB die Kinder beschreiben konnte, bei der Vermisstenmeldung. Und zwar hin bis zur Farbe der Socken. Und genau in diesen Anziehsachen wurden die Kinder dann auch aufgefunden. Das wäre nicht möglich gewesen, wenn die Nachtversion stimmen würde, denn über die angebliche nächtliche Auffindesituation sagte sie aus, daß die Mädchen zugedeckt gewesen wären, es nur schummriges Licht gab und sie die Kinder auch nicht wirklich untersuchte, sondern nur kurz berührte und schüttelte, bevor sie das Kinderzimmer verließ. Woher hätte sie dann wissen sollen, was die Kinder anhatte, als man sie letztendlich fand ?

Sie werden kaum mit Alltagsklamotten im Bett gelegen haben und RW wird die Leichen der Kinder, nachdem er sie angeblich umgebracht hatte, wohl auch eher nicht noch schön angezogen haben, bevor er sie wegschaffte. Die Mädchen trugen sogar Haarklammern/Spangen. All dies war nachts nicht der Fall. Zusammen mit dem Mageninhalt, den Zeugen, die die Mädchen vormittags noch sahen, den Widersprüchen, in die sich MB verstrickte usw., ergibt das ein sehr schlüssiges Bild, dem auch das Gericht folgte.

Anzeige
3x zitiertmelden

Der Mordfall Weimar

12.04.2021 um 16:57
......
Zitat von Photographer73Photographer73 schrieb:All dies war nachts nicht der Fall. Zusammen mit dem Mageninhalt, den Zeugen, die die Mädchen vormittags noch sahen, den Widersprüchen, in die sich MB verstrickte usw., ergibt das ein sehr schlüssiges Bild, dem auch das Gericht folgte.
Eben. Für mich ist das alles schlüssig und mMn. muss man da auch nichts mehr zurecht konstruieren wie es noch "gewesen sein KÖNNTE" wenn Tatsachen und Zeugen eindeutig beweisen wie es gewesen IST.
Auch ihre verhedderten Geschichten jedesmal, wenn man sie mit neuen Erkenntnissen konfrontiert hat - das anpassen der Geschichten, die Teilweise völlig widersprüchlich zu der vorherigen waren. Das allein macht sie imA. total unglaubwürdig.


melden

Der Mordfall Weimar

12.04.2021 um 17:54
Zitat von miwumiwu schrieb:Ein Gericht soll sich ja auch schonmal geirrt haben können.
In dem Fall müssten sich wohl die Rechtsmediziner geirrt haben,

Ich kenne den Obduktionsbericht jetzt nicht, aber es gibt Maßstäbe, an welchen die Gerichtsmedizin den (ungefähren) Todeszeitpunkt feststellen kann und auch wie lange eine Leiche an einem Platz gelegen hat.

Im Fall Weimar war der genaue Todeszeitpunkt nicht mehr festzustellen, „da die Kinder schon vier Tage tot waren, draußen lagen. Nur mittels Mageninhalt war Todeszeitpunkt möglich.“ (Aussage Rechtsmediziner Fulda-Prozess 29.10.87)
Nach dem Tod beginnen verschiedene Zersetzungsprozesse, diese Stadien der Verwesung kann ein Rechtsmediziner natürlich erkennen und den Zeitpunkt auf „ungefähr“ eingrenzen. Wenn er die Umgebungstemperatur kennt, kann er das „ungefähr“ präzisieren, und um aus „ungefähr“ ein „am“ zu machen kam der Rechtsmedizin vermutlich noch der Maden -und Insektenbefall an den Leichen zu Hilfe mit deren Hilfe man den Zeitpunkt dann auf „da die Kinder schon vier Tage tot waren, draußen lagen. Nur mittels Mageninhalt war Todeszeitpunkt möglich.“ festmachen konnte.

Anhand des Mageninhalts konnte man halt feststellen, was die Kinder zuletzt zu sich nahmen und wann nach dieser Nahrungsaufnahme der Tod eintraf.

Hier die Begründung des Gerichts vom Fuldaer Prozess 1987: (Quelle: Mordakte Weimar)
Zu der angeblichen Nachtversion: Es gibt keine Anhaltspunkte, dass die Kinder laut Sachverständigem im Schlaf getötet wurden. Bei beiden Kindern müsse kurz vor Tod Blase entleert worden sein. Melanie völlig entleert. Karola lediglich vier Milliliter Urin. Letzteres lasse auf eine Entleerung Blase von 10 bis 15 Minuten vor Todeseintritt schließen. Auch wenn Karola eingenässt hat, wäre bei einer etwa 10 bis 15 Minuten später erfolgten Tötung der festgestellte Blaseninhalt zu erwarten gewesen. Es gab jedoch keinen Hinweis, dass Melanie in der Nacht zum Montag die Toilette aufgesucht hat. Das hätte unmittelbar vor der Tötung sein müssen. Eine völlige Blasenentleerung bei der Tötung ist natürlich möglich. In der Tageskleidung von Melanie, in der sie auch tot aufgefunden wurde, sind keine Urinspuren feststellbar. Bei nur etwa der Hälfte dieser Tötungen (Erwürgen, ersticken), kommt es laut Sachverständigen zu einer Entleerung Blase. Im vorliegenden Fall besteht also die Möglichkeit, dass Melanie vor der Tötung der Kinder unter dem Vorwand, sie solle austreten, zunächst aus dem Fahrzeug geschickt worden ist. Im Bett befanden sich keine Urinspuren. Auch nicht an einer anderen Stelle der Wohnung. Der Sachverständige sagt zudem, dass seine Erfahrung dafür spricht, dass Todesfälle nach Mitternacht gefüllte Blasen aufweisen. Auch das spricht gegen die Nachtversion.
Zum Mageninhalt : Auch wenn Kinder noch gegen 22.00 Uhr gegessen hätten, und wären gegen 2.30 Uhr gestorben, wäre dieser Mageninhalt nicht sehr wahrscheinlich gewesen. Wobei für gegessene Plätzchen ein Aufenthalt von fünf Stunden extrem sei. Realistisch ist, dass, wenn Nahrungsaufnahme gegen 9.30 Uhr war und der Tod dann gegen 11.00 Uhr eingetreten ist. Eine gemischte Kost aus Flüssigkeit und Brötchen müsse ist nach 2--3 Stunden völlig verdaut. Ein Kind verdaut übrigens schneller. Der Mageninhalt eines Kindes beträgt etwa 300 Milliliter. Der Film war 22.00 Uhr zu Ende. 22.00 Uhr. Zumindest Karola müsste dann noch zwischen 1.00 Uhr und 2.30 Uhr genascht haben. Wobei der Umfang von einer richtigen Mahlzeit spricht. Gegen 2.30 Uhr ist Karola erwacht und hat geschrien. Zudem war Karola laut Schwester Brigitte schlaftrunken, als wohl gerade erwacht. Melanie hat wohl vor allem Milch getrunken und wenig gegessen. Das zeigt auch der Mageninhalt. Nach flüssiger Nahrung nach 2--3 Stunden nur 2--3 Prozent noch im Magen vorhanden. 30 Milliliter aber sind 10 Prozent der Menge, die ein kindlicher Magen aufnehmen kann. Bis zur Tötung von Melanie sind aber keine zwei Stunden vergangen. Außerdem war ja nicht nur Flüssignahrung in Melanies Magen. Insgesamt waren zu dem Thema Magen vier Sachverständige involviert. Alle variieren bei Karola um eine bis anderthalb Stunde Todeseintritt nach Nahrungsaufnahme.



melden

Der Mordfall Weimar

13.04.2021 um 03:15
Zitat von Photographer73Photographer73 schrieb:und RW wird die Leichen der Kinder, nachdem er sie angeblich umgebracht hatte, wohl auch eher nicht noch schön angezogen haben, bevor er sie wegschaffte. Die Mädchen trugen sogar Haarklammern/Spangen. All dies war nachts nicht der Fall. Zusammen mit dem Mageninhalt, den Zeugen, die die Mädchen vormittags noch sahen, den Widersprüchen, in die sich MB verstrickte usw., ergibt das ein sehr schlüssiges Bild, dem auch das Gericht
Die getrennte Ablage spricht m. E. auch dagegen. Wozu 2 Parkplätze anfahren wenn es lediglich darum ging die Kinder bzw Leichen zu verbringen?
Das MW bei Tageslicht evtl. Panik durch vorbeikommende Autos bekam und sich deshalb gezwungen sah einen zweiten Parkplatz zu suchen halte ich für wahrscheinlicher als das RW nächten seine frisierten und vollständig bekleideten Mädchen an zwei verschiedenen Stellen ablegt.


1x zitiertmelden
miwu ehemaliges Mitglied

Link kopieren
Lesezeichen setzen

Der Mordfall Weimar

13.04.2021 um 06:55
Zitat von margarethamargaretha schrieb:Die getrennte Ablage spricht m. E. auch dagegen. Wozu 2 Parkplätze anfahren wenn es lediglich darum ging die Kinder bzw Leichen zu verbringen?
War da nicht irgendetwas mit den Kletten, die bei beiden Kindern an der Kleidung gefunden wurden, die darauf deuteten, dass beide Kinder erst am Ablageort der Carola gewesen sein müssen, weil es unwahrscheinlich schien, dass die Pflanzen Am Ablageort der Melanie auf die Kleidung gekommen waren? War nicht eine der Auffälligkeiten, dass das eine Kind -Karola- nahe liebevoll abgelegt wurde und Melanie eher lieblos weggeworfen wurde.


melden
miwu ehemaliges Mitglied

Link kopieren
Lesezeichen setzen

Der Mordfall Weimar

13.04.2021 um 08:49
Zitat von Photographer73Photographer73 schrieb:Sie werden kaum mit Alltagsklamotten im Bett gelegen haben und RW wird die Leichen der Kinder, nachdem er sie angeblich umgebracht hatte, wohl auch eher nicht noch schön angezogen haben, bevor er sie wegschaffte.
Vielleicht hat Monika Weimar bei ihrer diesbezüglichen Aussage ja verschwiegen, dass sie nicht nur passiv -in dem sie nicht die Polizei alarmierte, sondern auch aktiv bei der Vertuschung der Tat geholfen hat, in dem sie die Leichen umgezogen hat. Vielleicht war ihr das unangenehm, weswegen sie es verschwiegen hat. Ich kann mir das mit den Schuldgefühlen immer noch vorstellen. Die Kinder waren, wenn sie mit Kevin Pratt unterwegs war oder auch arbeiten gegangen ist -sie fing laut ihrem Buch mit Nachtschichten an. Ich sehe keinen Grund die Richtigkeit dieser Aussage, zu bezweifeln- , immer bei der Großmutter. Ausgerechnet an dem Tag, als das nicht ging, weil die Großmutter im Krankenhaus, werden sie ermordet, wenn denn ihre Version der Geschichte stimmt.


2x zitiertmelden

Der Mordfall Weimar

13.04.2021 um 12:18
Zitat von miwumiwu schrieb:wenn denn ihre Version der Geschichte stimmt.
Sie stimmt nicht, weil sie nicht stimmen KANN.


melden

Der Mordfall Weimar

13.04.2021 um 14:07
Zitat von miwumiwu schrieb:Ich sehe keinen Grund die Richtigkeit dieser Aussage, zu bezweifeln- , immer bei der Großmutter. Ausgerechnet an dem Tag, als das nicht ging, weil die Großmutter im Krankenhaus, werden sie ermordet, wenn denn ihre Version der Geschichte stimmt.
Die Kinder wurden nicht in der Nacht ermordet, da spricht zuviel dagegen:
Obduktionsbefunde zu Magen-und Blaseninhalt,
das Zeitfenster zwischen der Anwesenheit der Schwester und MWs Rückkehr
die Zeugenaussagen welche die Kinder am Montag noch gesehen haben

das sind nur drei die mir spontan einfallen


melden

Der Mordfall Weimar

13.04.2021 um 16:08
@miwu
@margaretha

Die absurde Schilderung, man habe sich dann "irgendwie" ins Bett gelegt, nachdem man die toten Kinder "irgendwie" kurz mal angefasst habe, mal ganz aussen vor gelassen.


melden
miwu ehemaliges Mitglied

Link kopieren
Lesezeichen setzen

Der Mordfall Weimar

14.04.2021 um 06:22
Zitat von cododerdrittecododerdritte schrieb:In der Podcast-Reihe "Mörderiche Heimat", in der Kriminalfälle aus der Region Fulda, Rhön und Vogelsberg besprochen werden, sind gerade zwei Folgen zum Fall Weimar erschienen https://moerderischeheimat.podigee.io/
Die Journalistin, die gegen Ende des ersten Teil des Podcast interviewt wurde, äußert sich ja durchaus kritisch, sowohl zur Berichterstattung des Spiegel als auch des Stern. Stimmt das eigentlich, dass beide Blätter die Verteidigung des jeweils anderen Elternteil mitfinanziert haben?


melden
miwu ehemaliges Mitglied

Link kopieren
Lesezeichen setzen

Der Mordfall Weimar

14.04.2021 um 09:08
Zitat von StreuselchenStreuselchen schrieb:Erklärt aber das Frühstück im Magen der Kinder nicht.
Meine eigentliche Frage war ja, ob eventuell weder die Nacht- noch die Tagversion und wenn dann zumindest nur in Teilen zutrifft. Rein zeitlich kommt mir die Nachtversion, was die logistische Bewerkstelligung angeht, schlüssiger vor. Vielleicht hat Monika Weimar ja beim Umziehen und der Beseitigung der Leichen geholfen und eben das aus Scham verschwiegen. Dagegen stehen die Zeugenaussagen, dass die Kinder am Morgen nach am Leben waren. Die Tagversion hingegen scheint mir recht eng zu sein.
Es gab nach der Vermisstenmeldung eine sehr groß angelegte Suchaktion, bei der auch Hubschrauber eingesetzt wurden, bei der keines der beiden Kinder gefunden wurde. Entdeckt wurden sie erst drei Tage später. Wenn bspw., ausgehend von der Tagversion nicht beide Kinder am 04. August getötet wurden, sondern "nur" eines davonergäbe das einen größeren zeitlichen Spielraum. Die Polizei nahm von Anfang an, dass einer der beiden Eltern involviert ist, auch als es noch ein Vermisstenfall war, so in dem Sinne, dass im Streit um das Sorgerecht einer der beiden die Kinder versteckt hat.


melden
miwu ehemaliges Mitglied

Link kopieren
Lesezeichen setzen

Der Mordfall Weimar

15.04.2021 um 09:34
Zitat von otternaseotternase schrieb am 04.01.2020:ich würde sagen, MW war eigentlich der absolute Gegenentwurf zum Feminismus! Offenbar glaubte sie, nicht aus eigener Kraft, aus eigenem Antrieb irgendwas auf die Beine stellen zu können, sondern quasi ein Anrecht darauf zu haben, dass der weiße Ritter sie holt und ihr die von ihr erträumte Welt bereitet
Dass sie zum Zeitpunkt ihrer Heirat sehr einfach strukturiert war, ist sicher richtig. Aber auch eine einfach strukturierte Frau kann anfangen, solche Entwürfe in Frage zu stellen. Sie schreibt über ihre Ehe ja auch nicht durch und durch nur negativ. Ich habe das Buch vor langer Zeit gelesen und das eigentlich immer so empfunden, dass ihr erster Ausbruchsversucht nicht das Verhältnis mit Kevin Pratt und auch nicht die Affaire war, sondern, dass sie wieder berufstätig wurde. Es gibt gewiss glücklichere Ehen als die der Weimars, in denen ein solcher Entschluss das Glück der Ehe erhalten hat. Bei Monika Weimar habe ich diesen Schritt so empfunden, dass es wenn auch ein kleiner Schritt in Richtung mehr Unabhängigkeit war. Sie fing mit Nachtschichten an. Sie erzählte ja auch, ihre Eltern hatten sogar angeboten, dass sie auch tagsüber die Betreuung übernehmen würden, wenn sie wieder voll einsteigen wollte. Sie hat im Gefängnis eine Ausbildung gemacht, was für mich dafür spricht, dass sie solche Träume hinter sich gelassen hat. Ich habe das Buch auch gar nicht so selbstmitleidig in Erinnerung, wie es von einigen wahrgenommen wurde. Ich hatte sogar vor, es nochmal zu lesen, aber es wird, da es vergriffen ist, momentan nur sehr teuer angeboten. Unsere Stadtbibliothek hat es aussortiert.

Genau deshalb fällt es mir schwer, zu glauben, dass sie so versessen darauf gewesen sein soll, sich in eine erneute Abhängigkeit zu begeben, in dem sie ohne Anschluss von Freunden und Familie in die U.S.A geht. Die wieder aufgenommene Berufstätigkeit mag kein Beweis sein, dass es nicht so war, es ist für mich aber ein Indiz, das dagegen spricht.

Ich glaube nicht, dass Reinhard Weimar reelle Chancen auf das Sorgerecht gehabt hätte. Die Suche nach einer Ehefrau war wohl nicht erfolgreich, was mich nicht wundert. Ich stelle es mir zumindest nicht gerade prickelnd vor, wenn nicht etwa mich heiraten möchte, sondern eine Garantin für bessere Chancen auf das Sorgerecht. Deswegen wäre meiner Ansicht nach Monika Weimar sehr viel mehr in der Lage gewesen, mit einem Entzug der Kinder bei einer Trennung zu drohen. Deswegen macht es für mich auch keinen Sinn, dass der Satz "Jetzt kriegt keiner von Uns die Kinder" ihr Motiv gewesen sein soll.


3x zitiertmelden
miwu ehemaliges Mitglied

Link kopieren
Lesezeichen setzen

Der Mordfall Weimar

15.04.2021 um 09:49
Zitat von miwumiwu schrieb:Ich habe das Buch vor langer Zeit gelesen und das eigentlich immer so empfunden, dass ihr erster Ausbruchsversucht nicht das Verhältnis mit Kevin Pratt und auch nicht die Affaire war, sondern, dass sie wieder berufstätig wurde
Zitat von miwumiwu schrieb:Genau deshalb fällt es mir schwer, zu glauben, dass sie so versessen darauf gewesen sein soll, sich in eine erneute Abhängigkeit zu begeben, in dem sie ohne Anschluss von Freunden und Familie in die U.S.A geht. Die wieder aufgenommene Berufstätigkeit mag kein Beweis sein, dass es nicht so war, es ist für mich aber ein Indiz, das dagegen spricht.
Die wieder aufgenommene Berufstätigkeit darf wohl auch als Indiz betrachtet werden, das der Wahrheit entspricht, falls jetzt wieder jemand die unbestrittenen Lügen Frau Weimars ins Feld führt.


1x zitiertmelden

Der Mordfall Weimar

15.04.2021 um 10:00
Zitat von miwumiwu schrieb:Genau deshalb fällt es mir schwer, zu glauben, dass sie so versessen darauf gewesen sein soll, sich in eine erneute Abhängigkeit zu begeben, in dem sie ohne Anschluss von Freunden und Familie in die U.S.A geht. Die wieder aufgenommene Berufstätigkeit mag kein Beweis sein, dass es nicht so war, es ist für mich aber ein Indiz, das dagegen spricht.
Nur weil sie sich in der Ehe mit RW emanzipiert hatte, heißt das ja noch lange nicht, daß sie das generell anstrebte. Ob sie es als Abhängigkeit von KP angesehen hätte, wenn sie mit ihm in die Staaten gegangen wäre, wissen wir auch nicht. MB hat sich vieles so gedreht, wie es am besten für sie paßte.


1x zitiertmelden
miwu ehemaliges Mitglied

Link kopieren
Lesezeichen setzen

Der Mordfall Weimar

15.04.2021 um 10:32
Zitat von Photographer73Photographer73 schrieb:Ob sie es als Abhängigkeit von KP angesehen hätte, wenn sie mit ihm in die Staaten gegangen wäre, wissen wir auch nicht. MB hat sich vieles so gedreht, wie es am besten für sie paßte.
Wir wissen aber auch nicht, dass es nicht so war. Das ist nicht die Darstellung von MB sondern meine Vermutung.


melden
miwu ehemaliges Mitglied

Link kopieren
Lesezeichen setzen

Der Mordfall Weimar

15.04.2021 um 13:16
Weil ich schon ahne, dass jemand die nachträglichen Telefonate mit Kevin Pratt als Indiz für das Gegenteil anführen wird, sage ich schonmal vorweg, dass man das so auslegen kann, aber nicht muss.

Man kann das aber auch ganz anders deuten. Die Kinder waren ihr genommen worden, das einzige, was sie an ihren Mann noch hielt. Das kann eine Erklärung dafür sein, dass sie wenigstens Kevin Pratt halten und ein Bindeglied schaffen wollte. Vielleicht kann sie nachträglich überhaupt nicht begreifen, dass sie sich da so reinsteigern konnte und erwähnt es genau deshalb nicht in ihrem Buch, weil sie sich dessen schämt. Was ihre Nichttrauer angeht, wäre ich sehr vorsichtig, das aus diesen Telefonaten oder öffentlichen Auftritten abzuleiten. Ich glaube, dass sie ein Typ ist, der Gefühle nicht so gut nach außen tragen kann. Woher wollen wir denn wissen, dass sie, wenn sie alleine mit sich war, nicht auch mal die Fassung verloren hat und im Alltag die Fassade bewahrt hat, vielleicht auch um weiter zu funktionieren.

Das Frau Weimar unterstellte Motiv fand, soviel ich weiß auch einer der Richter -Herr Bormuth?- nicht sonderlich überzeugend.


melden

Der Mordfall Weimar

16.04.2021 um 01:39
Zitat von miwumiwu schrieb:Ich glaube nicht, dass Reinhard Weimar reelle Chancen auf das Sorgerecht gehabt hätte. (...) Deswegen macht es für mich auch keinen Sinn, dass der Satz "Jetzt kriegt keiner von Uns die Kinder" ihr Motiv gewesen sein soll.
Ich glaube zwar auch nicht, daß er die Kinder zugesprochen bekommen hätte, aber was wir glauben ist irrelevant. Für eine etwaige Motivation zählt nur wie die Beteiligten darüber dachten, und MW war sich eben keineswegs sicher die Kinder im Falle einer Scheidung zugesprochen zu bekommen.

Zitate aus „Mordakte Weimar“ zur unsicheren Sorgerechtssituation MW
Ich muss dazu ehrlich sagen, dass ich ihm seit Juli immer wieder von Woche zu Woche mit der Einreichung der Scheidung vertröstete. Er hat mir dann auch das Ultimatum gestellt. Er sagte, wenn Du Dich nicht nächste Woche scheiden lässt, dann siehst Du mich nie wieder. Er wollte nicht mehr länger warten. Ich habe ihm dann erklärt, dass ich zuerst einmal die Einschulung der Melanie abwarten wollte und dass ich dann danach sofort die Scheidung einreichen wolle. Ich wollte die Einschulung abwarten, weil ich nicht so recht wusste, was mit dem Sorgerecht und allem dann passiert.
(Monika W. am 29.8.86)
Frage: „Sie wollten doch Monika heiraten. Wann soll das geschehen und was sollte mit den Kindern werden?"
Antwort: „Heiraten wollten wir, sobald Monika geschieden war. Was die Kinder anbelangt wollten wir abwarten, wem der Richter sie zusprechen würde. Wenn sie Monika zugesprochen würden. wollten wir sie zu uns nehmen." .
(Kevin Pratt 9.8.86)
Zitat von miwumiwu schrieb:Genau deshalb fällt es mir schwer, zu glauben, dass sie so versessen darauf gewesen sein soll, sich in eine erneute Abhängigkeit zu begeben, in dem sie ohne Anschluss von Freunden und Familie in die U.S.A geht. Die wieder aufgenommene Berufstätigkeit mag kein Beweis sein, dass es nicht so war, es ist für mich aber ein Indiz, das dagegen spricht.
Kevin Pratt sagte am 19.9.86 bei einer richterlichen Anhörung folgendes aus:
Wäre jedem der Eltern Weimar ein Kind zugesprochen worden, so hätte Monika das Kind, welches ihr zugesprochen worden wäre, mit nach Amerika genommen. Dies hatte ich mit Monika so besprochen und sie hat dieser Lösung auch zugestimmt.
Auch hier sieht man, daß absolute Unkenntnis über die Sorgerechtsfrage herrschte, ob MW wirklich mit einem Kind rüber gegangen wäre oder ob sie ihn von Woche zu Woche vertröstet hätte wie mit der Scheidung weiß man natürlich nicht.
Zitat von miwumiwu schrieb:Die wieder aufgenommene Berufstätigkeit
Es gab ja noch den Plan mit Pratt eine Wohnung in Bad Hersfeld zu beziehen und weiterhin im Krankenhaus inkl. der Nachtschichten zu arbeiten, der Gedanke war aber auch nicht zu Ende gesponnen, denn die US-Army hätte es Pratt nicht erlaubt bevor seine Scheidung rechtskräftig ist bzw. er mit MW verheiratet ist mit ihr eine Wohnung zu mieten, bzw. dort in „wilder Ehe“ zu leben. Da hätte sie für die Kinderbetreuung in den Nächten wo sie arbeitet jemanden gebraucht.


melden
miwu ehemaliges Mitglied

Link kopieren
Lesezeichen setzen

Der Mordfall Weimar

28.04.2021 um 10:23
Eigentlich wollte ich das nicht als Möglichkeit zur Debatte stellen, habe aber festgestellt, dass andere User in der Vergangenheit schon in eine ähnliche Richtung gedacht haben. Warum nimmt man eigentlich zwingend an, dass es am Tag nur MB gewesen sein kann? Die Diskussionen endeten immer an der Stelle, warum MB, wenn es so gewesen wäre, dann nicht auch so erzählt hätte? Deswegen habe ich versucht auch dafür eine mögliche Erklärung zu gebenn.

Nehmen wir an, das Frühstück der Kinder fand zu einem früheren Zeitpunkt statt, als von MB behauptet und nicht erst um 09:30. Kinder sind normalerweise sehr früh auf den Beinen, egal ob Wochenende ist oder nicht. Sie fuhr in den Ort, kam von der Sparkasse zurück, findet die Kinder, die zwischendurch vom Spielplatz aus reingekommen waren, um etwas zu trinken ermordet zuhause vor. Oder auch, es kam zum Streit und sie wird Zeugin, wie die Kinder ermordet werden. Sie hat einen Schock, fühlt sich schuldig, weil sie es nicht verhindert hat, fürchtet, dass sie als Mittäterin eingestuft wird. Vielleicht hatte sie auch Angst, es könnte ihr selbst an den Kragen gehen. Ich sehe das auch nicht als ausgeschlossen an, nur weil sie es in ihrer Nachtversion nicht erwähnt hat. Muss eine solche Drohung überhaupt ausgesprochen werden, damit man Angst bekommt? Weil sie sich mitschuldig fühlt, hilft sie RW, der kein Alibi hat, lediglich seine Aussage geschlafen zu haben, bei der Entsorgung der Leichen und zog ihnen noch eine frische Unterhose an. Die Aussagen für den Tag der Vermisstenmeldung sind mit ihrem Mann abgesprochen. Der Motorradfahrer hat keinen gesehen. Warum sollten nicht also zwei Leute an dem Parkplatz gewesen sein?

Natürlich wird jetzt irgendjemand sagen, dass das doch bemerkt worden wäre, aber warum eigentlich? Die Kinder könnten in der Wohnung in einen Teppich eingewickelt und in einem Kofferraum transportiert worden sein. Es setzt ja voraus, dass jemand genau in dem Moment hinguckt, wer im Wagen sitzt. Und am Ablageort der Melanie wurde das Auto und nicht sie gesehen. Warum sollten dort nicht beide Eltern gewesen sein? Der vom Gericht angenommene Vorgang wurde schließlich auch nicht beobachtet.

Einige Zeit später, als der Schock nachlässt denkt sie sich: "Um Himmels Willen, was habe ich da eigentlich gemacht? Wie konnte ich den Mann nur decken und gar auch noch die Leichen verschwinden lassen?" Ihr fällt es immer noch schwer, ihn aktiv anzuzeigen und verfasst daher die anonymen Briefe. Ihr ist es unangenehm, dass sie beim Abtransport und beim Umziehen der Leichen geholfen und hat außerdem Angst, ihr würde nicht geglaubt, mit den Morden selbst nichts zu tun haben, wenn sie das zugibt. Daher denkt sie sich die als sie mit der Sichtung des Autos am Ablageplatz der Melanie konfrontiert wird die Nachtversion aus. In dieser Version wird sie mit den Morden vor vollendete Tatsachen gestellt und konnte nichts mehr dagegen unternehmen.

Dann wäre die exakte Beschreibung der Kleidung erklärt und weshalb die Kinder noch gesehen worden sind. Dann kann ihr Karola sogar erzählt haben, dass die Schwester Brigitte in der Nacht da war.

Kann es nicht vorkommen, dass Menschen eine andere Version der Geschichte erzählen, weil sie befürchten, dass ihnen der wahre Vorgang nicht geglaubt wird oder wie in meinem hypothetischen Szenario nicht geglaubt wird, dass sie nicht an der Tat selbst beteiligt waren? Ich weiß nicht, wie die juristischen Abstufungen sind. Wäre sie Zeugin des Mordes geworden, würde es vermutlich mindestens als unterlassene Hilfeleistung eingestuft werden. Es ist meines Wissens nicht strafbar, einen Mord zu decken, der der Vergangenheit angehört. (Stichwort Nachtversion). Wenn ich glaubhafte Hinweise erhalte, dass jemand einen Mord plant, der noch verhütet werden könnte, ist es strafrechtlich relevant, wenn ich das für mich behalte. https://www.dr-buchert.de/de/rechtslexikon/nichtanzeige-von-straftaten.html Das Verschwindenlassen der Leichen, wäre nicht nur das Decken eines Mordes durch Verschweigen sondern aktives Vertuschen. Das wäre sicherlich eine andere Kategorie.
In einem der anonymen Briefe steht ja auch so etwas wie "ich habe lediglich beim Umziehen der Leichen geholfen oder etwas ähnliches." Genau weiß ich den Wortlaut nicht mehr. Vielleicht enthielten auch diese Briefe ein Quäntchen Wahrheit in der Lüge.

Nur hat sie eben nicht bedacht, dass es bereits mehrere Zeugen dafür gibt, dass die Kinder am Morgen noch gesehen wurden, was natürlich auch seitens der Zeugen ein Irrtum sein kann. Gerade, wenn ich die Kinder täglich sehe, kann ich mir das schon vorstellen. Deswegen wurde ihr genau deshalb trotzdem nicht geglaubt. Vielleicht hat sie sich gar jemanden anvertraut, der oder die ihr sinngemäß sagte: "Gib bloss nicht zu, dass Du zugegen warst. Sonst machen Dir aus Dir eine Mittäterin." und die Sache ging nach hinten los.

Jetzt könnte man natürlich einwenden, dass sie die Wahrheit immer noch erzählen hätte können. Nur? Hätte man die ihr geglaubt nach den vielen Lügen? Vielleicht entschied sie sich genau deshalb lieber bei einer falschen Version mit wahrem Anteil (Schock, sich schuldig fühlen) zu bleiben,statt die Aussage erneut zu ändern. Gefühlsmäßig glauben ihr das ja auch einige, weil sie sich vorstellen können, dass jemand sich in einer solchen Situation sich eben nicht "normal" verhält. So geht es zum Beispiel auch mir. Wenn ein Ermittler damit konfrontiert wird, dass ein Mensch, der ihm nahesteht in den Kreis der Verdächtigen einbezogen wird, könnte das seine Professionalität eventuell beeinträchtigen. Vielleicht war MB durch den Schock ebenso beeinträchtigt, dass sie eben nicht reagiert hat, wie man es von einer Krankenschwester erwarten würde?

Wenn RW Melanie wirklich bei einer anderen Gelegenheit -soviel ich weiß wurde das vor Gericht thematisiert- so durch die Gegend geworfen hat, dass sich ihre Zähne lockerten, spricht das für unkontrollierte Gewaltausbrüche. Nicht falsch verstehen. Für mich wird er dadurch nicht zwingend zum Mörder. Die beschriebene Situation ist aber objektiv eine, die, wenn es dumm läuft, auch tödlich hätte enden können. So gesehen kann ich nachvollziehen, dass sie sich schuldig fühlte, vielleicht weniger gegenüber ihrem Mann sondern durch ihre Zögerlichkeit, die Scheidung voran zu treiben, ihre Kinder nicht geschützt zu haben. Ich zumindest finde es auffällig, dass die Kinder ausgerechnet das eine Mal zu Tode kamen, als die Großmutter für die Kinderbetreuung nicht zur Verfügung stand. Warum waren die Kinder eigentlich immer bei der Großmutter? Hatte MB vielleicht nicht nur Bedenken, dass er die Betreuung nicht auf die Reihe kriegt, sondern unterschwellig Angst, wie @bellady es animmt? Trotzdem will man sich so etwas wahrscheinlich nicht vorstellen und sie hat sich eingeredet: "Es wird schon gutgehen"?

Für mich steht fest. Monika Weimar hatte keinen Grund zu befürchten , ihr würden die Kinder bei einer Trennung nicht zugesprochen. Ich bin zwar keineswegs eine Verfechterin davon, dass Kinder in jedem Fall zur Mutter gehören aber in diesem Fall wäre es sicher nicht zu befürworten gewesen, dass die Kinder bei einem Vater bleiben, der noch nichtmal in der Lage ist, für sich selbst zu sorgen. Also sehe ich auch nicht, dass sie Reinhard Weimar mit dem Satz "Jetzt kriegt keiner von uns die Kinder" ein Motiv in den Mund gelegt hat, was ihr eigenes ist. Die Telefonate, in denen sie um ein Treffen bettelte, um ein Kind zu zeugen, haben ja wohl stattgefunden. Vielleicht hat @bellady ja Recht mit ihrer Einschätzung, dass das nicht als ernsthafter Wunsch gedeutet werden muss. Das Klammern an KP nach den Morden könnte auch eine Reaktion auf den Verlust gewesen sein, um sich eben nicht mit diesem Verlust auseinanderzusetzen.
Wenn ich von ihrer Täterschaft überzeugt wäre, sähe ich darin wahrscheinlich auch eine Bestätigung, dass sie sich der Kinder entledigt hat, um mit KP eine neue Familie zu gründen. Woher wollen wir wissen, dass es, wenn sie mit sich alleine war, keine Momente gab, in denen sie ihrer Trauer freien Lauf ließ? War irgendjemand 24 h Stunden am Stück mit ihr zusammen? Wohl keiner, falls sie nicht gerade selbst mitlesen sollte.

Von traumatisierten Flüchtlingsfrauen weiß man zum Beispiel, dass die von erlebter Gewalt sprechen können, als wenn sie vom Wetter reden. Einige schrieben, MB wirke "unbeteiligt". Ein traumatisches Erlebnis ist es bestimmt, wenn ich nach Hause komme und meine Kinder ermordet vorfinde oder auch, wenn ich Zeugin werde, dass das passiert. Ich glaube ganz einfach, dass sie ein Mensch ist, dem es schwerfällt, Gefühle nach außen zu zeigen, was sich nach ihren Angaben inzwischen geändert hat. Im Spiegelinterview drückt äußert sie sich folgendermaßen.

"
Böttcher: Hätten Sie mich damals gekannt, hätten Sie eine völlig andere Frau gesehen: Ich war ganz in mich zurückgezogen, naiv und unsicher. Ich konnte früher nie vor anderen Menschen Gefühle zeigen.

SPIEGEL: Und das hat sich geändert?

Böttcher: Ich habe gelernt, spontan zu sein, wenn ich mich mit Freunden treffe. Ich habe gelernt zu lachen, aber auch in Tränen auszubrechen, wenn mir danach ist - etwa, wenn ich an Melanie und Karola denke."
(Aus Spiegel:18 /1997) https://www.spiegel.de/politik/es-gibt-keinen-ersatz-fuer-die-kinder-a-097a3d33-0002-0001-0000-000008703756?context=issue)

Hätte die Prostituierte schon im ersten Prozess ausgesagt, wäre das erste Verfahren vielleicht auch anders ausgegangen. RW hat nach ihren Angaben zwar nicht explizit zugegeben, die Kinder umgebracht zu haben, aber etwas gesagt wie "Mir kann keiner was nachweisen". Das kann natürlich auch heißen, dass das deshalb so ist, weil es nichts nachzuweisen gibt. Nicht jeder hat den gleichen Sprachgebrauch. Aber warum sollte er so etwas überhaupt äußeren, wenn er gar nicht bezichtigt wurde, zumindest nicht zu diesem Zeitpunkt? Soviel ich weiß gab es zu dem Zeitpunkt, den die Frau für den Bordellbesuch angab, noch keine Nachtversion.
Ich halte auch für glaubwürdig, dass solche Worte über Jahre im Gedächtnis haften bleiben können, besonders, wenn mich Schuldgefühle quälen mit meinem Schweigen eventuell zur Verurteilung einer Unschuldigen beigetragen zu haben. Dass sie ein großes mediales Interesse an ihrer Person befürchtete, leuchtet mir ebenso ein, wie, dass es ihr, bestärkt vom Ehemann leichter fiel, sich doch noch zu einer Aussage durchzuringen. So etwas stand es in einem Spiegelartikel, den ich verlinkt hatte. Zu einer Gegenüberstellung kam es nicht. Was dabei wohl rausgekommen wäre? Wenn es ihr auf mediale Aufmerksamkeit angekommen wäre, hätte sie ja schon im ersten Prozess aussagen können. Die wäre ihr sicher gewesen. Bei der scheidet auch der Verdacht aus, sie hätte die Nähe zu RW deshalb gesucht, weil der Fall durch die Medien ging, da der Kontakt schon bestand, als die Mädchen noch am Leben waren.
Wenn ich das richtig verstanden habe, gab es im zweiten Prozess mindestens einen Richter, der auch Zweifel hatte und nicht alleine die beiden Schöffinnen. Wenn alles so klar war, warum gab es dann überhaupt drei Gerichtsverfahren? Wie war das im ersten Prozess?

Mir will einfach nicht in den Kopf, dass sie einen Tag vorher noch mit den Kinder und KP zum See fährt und dann quasi über Nacht beschließen soll, die Kinder umzubringen, weil sie für ihren Partner frei sein wollte. Wenn sie sich um einen Kitaplatz gekümmert hat, spricht das auch dafür, dass sie sich schon ganz konkrete Gedanken gemacht, wie sie ihr Leben nach der Scheidung gestalten möchte. In Deutschland hätte sie noch die Mutter in der Nähe gehabt, falls es mal Engpässe bei der Betreuung der Kinder geben sollte, etwa, wenn die Kita Ferien hat. Das mit der Kita stand in diesem Forum in irgendeinem Beitrag. In welchem weiß ich nicht mehr.

RW hatte für mich ein stärkeres Motiv, was nicht heißt, dass es genügend Anhaltspunkte gegeben hätte, ihm das nachzuweisen. Vielleicht war es auch MB, auch wenn es mir nicht einleuchtet. Aber Menschen handeln nicht immer nach den Gesetzen der Logik.

Falls mir jetzt jemand antworten sollte von wegen "feministische Sichtweise" -was ich teilweise auch im Forum gelesen habe-, weise ich mal darauf hin, dass es mir neu wäre, dass Feministinnen Frauen grundsätzlich für unschuldig halten oder eine Mutter für eines solchen Verbrechens nicht fähig. Feministinnen haben im Gegenteil sogar Kindsmorde und den gesellschaftlichen Umgang damit schon lange vor 1986 thematisiert.


3x zitiertmelden

Der Mordfall Weimar

29.04.2021 um 02:07
Zitat von miwumiwu schrieb:Mir will einfach nicht in den Kopf, dass sie einen Tag vorher noch mit den Kinder und KP zum See fährt und dann quasi über Nacht beschließen soll, die Kinder umzubringen, weil sie für ihren Partner frei sein wollte.
Zitat von miwumiwu schrieb:Aber Menschen handeln nicht immer nach den Gesetzen der Logik.
Das dürfte des "Rätsels Lösung" sein.

Zumal das alles wohl nicht soooo rosig war mit Pratt die letzten Tage vor dem Tod der Kinder:
Der erste, zweite und dritte August, Freitag, Samstag, Sonntag, sind ein Drama zwischen Kevin Pratt und Monika Weimar, folgt man dem, was Pratt SPIEGEL TV sagt. Es kommt zu Eifersuchtsszenen, zu Aussprachen, zu Streit und oberflächlicher Beruhigung dadurch, daß man miteinander schläft. Am Sonntag nachmittag geht man mit den Kindern zum Baden. »Wir versuchten, es die Kinder nicht merken zu lassen. Aber zwischen uns herrschte eine gewisse Spannung. Es gab eine gewisse Distanz wegen all der Dinge, die sich ereignet hatten.« Die Nacht zum Montag ist man zusammen. Monika soll nach ihrer Scheidung mit den Kindern in die Staaten kommen. Sie spricht von Sprachbarrieren. Er erklärt ihr, daß es drüben Sprachprogramme für bilinguale Klassen gibt, überall wo Militärstützpunkte sind.
Quelle: Spiegel

Dazu kommt noch die Geschichte mit der anderen Frau, mit der Pratt vor den Augen von Monika offensiv und offensichtlich flirtet (von der er auch noch sagt, die habe wenigstens keine Kinder oder so ähnlich), als die die angekündigte Scheidung von Reinhard immer wieder aufscheibt, die anstehende Frist zur Verlängerung seines Aufenthaltes (die Pratt verstreichen ließ, davon wusste sie aber nichts) und konkrete Gespräche über Umzüge mit Kindern in die USA. Da ist genug Druck auf dem Kessel um eine Dringlichkeit von Aktionen zu bedingen.

Wenn man das alles nebeneinander liegt, dann gibt es genug Gründe, die eine Monika als Mörderin ihrer eigenen Kindern wahrscheinlich erscheinen lassen.


1x zitiertmelden
miwu ehemaliges Mitglied

Link kopieren
Lesezeichen setzen

Der Mordfall Weimar

29.04.2021 um 05:57
Zitat von BoobSinclarBoobSinclar schrieb:Zumal das alles wohl nicht soooo rosig war mit Pratt die letzten Tage vor dem Tod der Kinder:
Die Frau, mit der er flirtete, hat meines Wissens vor Gericht ausgesagt, dass KP ihrer Einschätzung nach das nur gemacht hat, um MB eifersüchtig zu machen. Ihr sei schnell klar gewesen, dass KP in MB und nicht in sie verliebt sei. Nichts desto trotz, kann MB sicher im Nachhinein froh sein, dass das mit KP nichts wurde. Was hätte sie von jemanden, der jedes Mal eine andere Frau küsst, wenn es problematisch wird. Auch daraus leite ich kein Mordmotiv ab.


Anzeige

3x zitiertmelden