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Mordfall Charlotte Böhringer

28.473 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Mord, München, 2006 ▪ Abonnieren: Feed E-Mail
Zu diesem Thema gibt es eine von Diskussionsteilnehmern erstellte Zusammenfassung im Themen-Wiki.
Themen-Wiki: Mordfall Charlotte Böhringer

Mordfall Charlotte Böhringer

04.06.2022 um 20:42
Zitat von emzemz schrieb:Mittlerweile hatte sich aber einiges verändert, Brießmann war inzwischen Anwalt, folglich parteiisch, Petermann Autor und nicht mehr der Wahrheit verpflichtet. Und so macht es den Eindruck, beide arbeiteten einzig für die Familie Toth. Man könnte auch sagen: Des Brot ich ess, des Lied ich sing.
Und zumindest Petermann kann auf den Polizeiapparat mit Untersuchungs- und Ermittlungsmöglichkeiten nicht zurückgreifen. Außerdem arbeitet Petermann mit keinem Team mehr zusammen, was für die Operative Fallanalyse der entscheidende Faktor ist. Das Team besteht auch aus Personen aus unterschiedlichen Fachbereich, um möglichst ein objektives Konstrukt...also Tatgeschehen und Täter...aus dem Tatort ableiten zu können. Es soll ein Tunnelblick vermieden werden.
Petermann hat sicherlich viel know how und Kompetenz erworben. Je länger er aber alleine arbeitet, um so eher besteht die Gefahr, "alte Lösungsansätze auf neue Fälle anzuwenden" und damit eher eigene Annahmen zu bestätigen als ein objektives Konstrukt anzubieten. Im Team werden alleine Informationen und Gedankengänge anders verarbeitet und sotiert. Es gibt Einwürfe, andere Annahmen bzw Interpretstionen und vor allem durch den Disziplinenmix jeweils einen anderen Blickwinkel bzw Sichtweise. Allein aus der seiner Arbeitsstruktur als Autor heraus und mehr oder weniger alleiniger Ermittler kann er die Qualität seiner aktiven Zeit in der Polizei nicht er erreichen. Oder anders ausgedrückt, eine andere Qualität.

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05.06.2022 um 09:42
Zu Ermin Brießmann möchte ich noch ergänzen:

https://zweifelhaft.org/glaubhaft.php
Strafanzeige gegen Richter des 1. Strafsenats des Bundesgerichtshofs
Richter Ermin Brießmann verklagt die Richter des BGH und Vertreter der Bundesanwaltschaft wegen Freiheitsberaubung und Rechtsbeugung.
Bezeichnen wir es zurückhaltend zumindest als Etikettenschwindel. Denn Brießmann arbeitete, als er die Anzeige verfasste, als Anwalt und hatte längst nicht mehr die Funktion eines Richters inne. Aber so klingt es natürlich eindrucksvoller, wenn es ein Richter geschrieben hat.


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05.06.2022 um 12:54
Der renommierte Profiler Axel Petermann, der den Fall auf Wunsch der Familie Toth 2016 über zwei Jahre hinweg untersuchte, gelangte zu überraschend neuen, Benedikt Toth entlastenden Resultaten.
Quelle: https://zweifelhaft.org/glaubhaft.php

Bei sowas, frage ich mich auch immer, was ich davon halten soll.
Wenn Petermann damals "auf Wunsch der Familie Toth den Fall untersuchte", dann ist das doch schonmal prinzipiell ein gewisser Interessenskonflikt, um es mal vorsichtig auszudrücken.

Wenn Marlboro eine Studie zur Schädlichkeit des Rauchens in Auftrag gibt, kann ich mir auch ungefähr denken, was dabei rauskommt.

"Auf Wunsch" heißt dann auch "kostenlos" oder?
Falls hier Geld geflossen ist (was ich weder bestätigen noch dementieren kann), ist der Sachverhalt ja noch "schwieriger".

Noch dazu kommt, dass Petermann ja scheinbar damals auch vorhatte ein Buch zu schreiben (dass dann ja auch tatsächlich geschrieben wurde).
Auch hier sehe ich einen Interessenskonflikt.
Wenn ich ein spannendes Buch schreiben will, dann brauch ich dafür einen Aufhänger.
Titel wie
"Alles mustergültig gelaufen im Böhringerprozess" oder "Der unumstrittene Mord im Parkhaus" sind ja jetzt kein Brüller.

"Im Auftrag der Toten" klingt da schon anders.
Und dann folgender Text.
Ein Mann wird wegen Mordes an seiner reichen Tante zu lebenslanger Haft verurteilt - doch die Ermittlungsunterlagen offenbaren haarsträubende Widersprüche.
Quelle: https://www.lehmanns.de/shop/literatur/55337175-9783453605800-im-auftrag-der-toten

Mir ist nicht ein einziger dieser "haarsträubenden Widersprüche" bekannt.
Kein EINZIGER.
Und hier wird sogar im Plural gesprochen "Widersprüche"
Sind das dann solche Widersprüche wie "BT schwört Stein und Bein, seiner Tante vom Studienabbruch erzählt zu haben, leider gibt es dafür keine Zeugen und der böse Herr Staatsanwalt glaubt ihm nicht"?


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Mordfall Charlotte Böhringer

05.06.2022 um 13:50
Zitat von MisterEkoMisterEko schrieb:"Auf Wunsch" heißt dann auch "kostenlos" oder?
Falls hier Geld geflossen ist (was ich weder bestätigen noch dementieren kann), ist der Sachverhalt ja noch "schwieriger".
Ohne es belegen zu können: Schwer vorstellbar, dass Herr Petermann sich zwei Jahre für noppes mit dem Fall beschäftigt hat.

Zumal es sich bei Familie Toth ja nicht um mittellose oder arme Leute handelt.

Da wird er -Achtung, Vermutung- schon gut abkassiert haben.

Und, ja, ich schließe auch und gerade deshalb nicht aus, dass er im Sinne seiner Auftraggeber zu den "entlastenden Resultaten" gekommen ist.

Wes Brot ich ess, des Lied ich sing... ;)
Zitat von MisterEkoMisterEko schrieb:Wenn Marlboro eine Studie zur Schädlichkeit des Rauchens in Auftrag gibt, kann ich mir auch ungefähr denken, was dabei rauskommt.
Eben. :D


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Mordfall Charlotte Böhringer

05.06.2022 um 16:15
Zitat von MisterEkoMisterEko schrieb:"Auf Wunsch" heißt dann auch "kostenlos" oder?
Falls hier Geld geflossen ist (was ich weder bestätigen noch dementieren kann), ist der Sachverhalt ja noch "schwieriger".
Wahrscheinlich kein Geld, aber Rechte die Story und seine Ermittlungsergebnisse veröffentlichen zu können sowie den Profit zu behalten. Falls es welchen gibt.

Auch wenn ich Petermann nicht persönlich kenne, wird er aber wahrscheinlich nix veröffentlichen "was nur an den Haaren herbeigezogen ist", um sag ich mal den "Auftraggeber" zufrieden zu stellen (da gibt es auch andere Vertreter wie Harbort, der auch nie ein Teil einer Mordkommission war)
. Dafür wird Petermann sein Renommee nicht opfern. Wir schon hier mehrfach erwähnt kann seine Hypothese zum Hergang zutreffend sein, aber nicht unbedingt zur Entlastung von BT führen.

Wir leben grundsätzlich in einer mediengeilen Gesellschaft. Reisserische Titel sind da usus, sofern der Leser das breite Publikum sein soll. Da hat Wilfing seine Bücher nicht anders vermarktet, der immer wortgewaltig über das Gesicht des Bösen spricht.


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06.06.2022 um 06:21
Zitat von JeanLuccJeanLucc schrieb:Auch wenn ich Petermann nicht persönlich kenne, wird er aber wahrscheinlich nix veröffentlichen "was nur an den Haaren herbeigezogen ist", um sag ich mal den "Auftraggeber" zufrieden zu stellen (da gibt es auch andere Vertreter wie Harbort, der auch nie ein Teil einer Mordkommission war)
Naja, Harbort hat zumindest in den Ermittlungen, die ich so gesehen habe, der Familie Schemmer und Herrn Mundo, mehr oder weniger direkt gesagt, dass ihre "alternativen Tathergänge" Käse sind.

Zurück zu Herrn Petermann.
Mich wundert halt, dass jemand von Petermanns Kaliber, nicht auch durchaus zu dem Schluss kommt, dass die Schlüsse des Gerichts schon plausibel sind.
Oder sind die alle einfach doof und nur Herr Petermann hat den Durchblick?
Ich finde das schon etwas überheblich von Herrn Petermann, um ehrlich zu sein.

Harbort agiert hier paradoxerweise mit wesentlich mehr Sachverstand und Respekt gegenüber seinen Kollegen und vor allem den Opfern.
Ob einem Harbort nun menschlich liegt oder nicht, ist natürlich Ansichtssache.
Zitat von JeanLuccJeanLucc schrieb:Auch wenn ich Petermann nicht persönlich kenne, wird er aber wahrscheinlich nix veröffentlichen "was nur an den Haaren herbeigezogen ist", um sag ich mal den "Auftraggeber" zufrieden zu stellen (da gibt es auch andere Vertreter wie Harbort, der auch nie ein Teil einer Mordkommission war)
Sagt ja auch niemand.
Aber ich denke, dass das halt eher so laufen wird.
Man hat mehrere Möglichkeiten, die alle plausibel sein KÖNNTEN.
Und dann hat man vielleicht eher die Tendenz, sich die rauszupicken, die im Sinne des Auftraggebers ist.
Ist wie bei dieser Katjes Werbung.
Stolz bezieht man sich darauf, dass die Dinger "ohne Fett" sind.
Die Tatsache, dass die Dinger aber nahezu komplett aus Zucker sind, erwähnt man dann lieber nicht.
Faktisch stimmt ja natürlich, dass kein Fett drin ist.
Ich würde meinen Kindern dennoch nicht erlauben, täglich eine Tüte Katjes zu futtern.

Faktisch ist es natürlich ein Unterschied, ob jemand lügt oder bewusst Dinge nicht erzählt bzw. weglässt
Für mich persönlich kommt das aber aufs selbe raus.

Der Wahrheit nähert man sich so auf keinen Fall an.


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Mordfall Charlotte Böhringer

07.06.2022 um 17:37
Zitat von MisterEkoMisterEko schrieb:Harbort agiert hier paradoxerweise mit wesentlich mehr Sachverstand und Respekt gegenüber seinen Kollegen und vor allem den Opfern.
Harbort ist mehr oder weniger nur ein Hobbydedektiv und verkauft sich als Experte. Im Grunde genommen kann er nur die Fälle nach dem bekannten Sachverhalt aufarbeiten - mehr nicht. Selbst der Polizei selbst sind seine Auftritte als Profiler etc. peinlich und distanziert sich deutlich.
Zitat von MisterEkoMisterEko schrieb:Und dann hat man vielleicht eher die Tendenz, sich die rauszupicken, die im Sinne des Auftraggebers ist.
Möglicherweise ergibt sich zwischen den Beteiligten...also auch Strate und Witting eine gewisse Dynamik, indem sich auf die "zweifelhaften" Indizien fokussiert so dann alle in den Blindflug gleiten. Jedoch gehe ich von Petermann aus, da er das Urteil und sofern verfügbar Polizeiakten selbst liest und studiert. Und nicht nur auf aufgearbeitete Informationen zurückgreift.
Zitat von MisterEkoMisterEko schrieb:Der Wahrheit nähert man sich so auf keinen Fall an.
Das stimme ich dir voll und ganz zu. Die letzten Fragen werden offen bleiben, solange BT nicht auspackt und ein unfassendes Geständnis ablegt. Dafür ist aber der Zug längst abgefahren, so steht zumindest die Familie mit Geld hinter ihm.


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08.06.2022 um 03:32
Ich komme nochmal auf diesen Podcast zurück, in dem es in den letzten drei Minuten heißt:
https://www.axelspringer.com/de/inside/podcast-folge-13-16-jahre-muenchner-parkhaus-mord-und-immer-noch-zweifel
"Ich denke, der sitzt jetzt schon seit mehr als 15 Jahren im Knast. Der versucht natürlich auch einfach eine Entlassung auf legalem Weg sozusagen zu erreichen, unabhängig von einem Wiederaufnahmeverfahren. Und ich vermute mal, dass es nicht mehr allzu lange dauert, dass er zumindest teilweise rauskommt."
Da würde ich vermuten, dass die Anwälte, nachdem die 15 Jahre nun rum waren, bei der Strafvollstreckungskammer vorstellig geworden sind, um schon mal einen möglichen Entlasstermin zu erfragen. Was dabei rausgekommen ist, darüber erfahren wir nichts.

Wenn er sich aber tatsächlich so verhält, wie hier beschrieben, dann wird das eher kontraproduktiv sein.

https://journalistenakademie.de/dossiers/future/parkhausmord-benedikt-toth-gefangen-in-der-ohnmacht/
Gegen den Strom
... In der Anstaltsdruckerei nimmt Benedikt Toth einmal mit Zustimmung des Betriebsleiters Papierabfall mit. Er will sich einen Karteikasten für seine Kanji, die japanischen Schriftzeichen, basteln. Doch bei einer Zellendurchsuchung fällt auf, dass der anstaltseigene Supermarktzulieferer keine solchen Karteikarten im Sortiment hat. Beschlagnahmung, Disziplinarverfahren. „Besitz illegaler Gegenstände“, steht in seiner Akte. 16 solcher Disziplinarverfahren hat er angesammelt.

“Ich gehe ihnen maximal auf die Nerven” Benedikt Toth

Irgendwie exemplarisch für Toth. Er mag es nicht, sich zu streiten. Doch er ist ein sperriger Charakter, der auch mal Zähne zeigt: „So, das langt jetzt, die Larmoyanz. Jetzt habe ich wieder genug geheult. Dann ärger ich sie halt. Ich gehe ihnen maximal auf die Nerven.“ Ihnen – den Justizvollzugsbeamten, der Anstaltsleitung. Anstrampeln gegen das System. Nur tote Fische schwimmen mit dem Strom.



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Mordfall Charlotte Böhringer

08.06.2022 um 10:41
Der zitierte Beitrag von Tonycolombo wurde gelöscht. Begründung: Antwort auf gelöschten Beitrag
netter Versuch:) aber ganz sicher nicht.
Der zitierte Beitrag von Tonycolombo wurde gelöscht. Begründung: Antwort auf gelöschten Beitrag
naja "sympathisch" ist nicht das erste Wort das mir bei Bence einfällt.
Sein Umfeld und seine Freunde sind mir menschlich durchaus sympathisch.
Auch Witting finde ich in seiner Art her sehr sympathisch.
Wenn ich mal richtig scheiße bauen würde, dann würde ich mir jemanden wie Witting an meiner Seite wünschen.

Für mich ist genau das eigentlich das tragische an dieser Tat.
Bence war Teil eines funktionierenden Freundeskreises (die ja sogar während und nach dem Prozess noch zu ihm gestanden haben), scheint aus einer guten Familie zu kommen, hatte eine reiche Tante die ihm wohl so ziemlich alles ermöglicht hätte, was er sich erträumt hat und dennoch war die Gier nach "MEHR" größer.

Genau dieses standhafte was mir an Bence auffällt, steht aber so krass im Widerspruch zu seinem Leben, dass er vor der Tat geführt hat.
Da hat er sich mehr oder weniger von der Tante komplett unterbuttern bzw. entmannen lassen.
Gerade dieses standhafte ist für mich ein weiterer Beleg für die Schuld von Bence.
Man sagt bei sowas immer schnell, die Tat war "feige".
Bei genauerer Betrachtung hat das aber nichts mit Feigheit zu tun, sondern eben auch (so ekelhaft das in diesem Kontext auch klingt) mit Mut.
Gerade einem Typen wie Bence, traue ich so eine Tat schon zu.
Vor allem wenn man bedenkt, dass er sich, vielleicht völlig entgegen seines Charakters, jahrelang zum "Deppen" (gefühlt) gemacht hat für die Tante.
All der Frust und Hass hat sich dann in der Tat entladen.


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Mordfall Charlotte Böhringer

08.06.2022 um 14:48
Guten Tag,

ich lese eher nur mit, aber habe mir jetzt doch mal ein Konto gemacht, weil mich ein paar Dinge zum Fall beschäftigen.
Allerdings sind mir nicht alle 1200 Seiten bekannt bzw im Kopf, aber die Kernaussagen sind mir geläufig.
Ich komme aber nicht umhin noch mal kalten Kaffee -aus eurer Sicht wahrscheinlich, umzurühren, auch wenn ich die Sufu dazu
benutzt habe.

Das wäre nochmals die rektale Körpertemperatur.

Es wurde hier eine Dissertation dazu verlinkt,

https://edoc.ub.uni-muenchen.de/2139/1/Eckl_Monika_M.pdf

in der es heisst " zu einem realen Zeitpunkt t wird am Leichenfundort ein realer Rektaltemperaturwert gemessen und die Modellkurve im Temperatur-Zeit-Diagramm so lange entlang der Zeitachse verschoben, bis der Messpunkt auf ihr zu liegen kommt."

Meines Wissens nach ist dies auch Standard. Ob man das je im TV beobachten konnte -wie jemand schrieb, ist ziemlich irreleant.
Dies ist aber anscheinend nicht geschehen und offenbart für mich einen ziemlichen Mangel und Intransparenz, denn ein, so weit wie möglich exakter Todeszeitpunkt, ist wohl das A und O für weitere Ermittlungen.
Das Zeitfenster in dem vermutet wurde das BT die Tat begangen haben könnte war ja sehr eng und er käme bei einem anderen Todeszeitpunkt aufgrund des Telefonats mit seiner SchwieMu nicht mehr in Frage.

Ich halte zwar BT zu 90% für den Täter, aber bin bemüht auch meine eigene Meinung immer wieder zu hinterfragen. Besonders in einem Indizienfall.


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Mordfall Charlotte Böhringer

08.06.2022 um 16:20
Zitat von LUMIR22LUMIR22 schrieb:Dies ist aber anscheinend nicht geschehen und offenbart für mich einen ziemlichen Mangel und Intransparenz, denn ein, so weit wie möglich exakter Todeszeitpunkt, ist wohl das A und O für weitere Ermittlungen.
Das Zeitfenster in dem vermutet wurde das BT die Tat begangen haben könnte war ja sehr eng und er käme bei einem anderen Todeszeitpunkt aufgrund des Telefonats mit seiner SchwieMu nicht mehr in Frage.
Hallo @LUMIR22 willkommen! Einen exakten Todeszeitpunkt auf Stunde und Minute kann man nicht ermitteln, es werden daher ja meist Zeitperioden angegeben, also zw. 15-22:00 Uhr z.B. Die konkrete Zeitspanne, in der die Tat gem. Gerichtsmedizin stattgefunden hat, müsste ich Dir nochmal aus dem Urteil raussuchen. Innerhalb dieser Zeitspanne, die, so meine ich mich zu erinnern, schon zu einem Zeitpunkt beginnt, an der das Mordopfer definitiv noch gelebt hat (beginnend am Nachmittag, als das Opfer noch Besuch hatte) ist für einen gewissen Zeitraum deckungsgleich mit dem Zeitraum, an dem der Verurteilte kein Alibi hat. Insofern sehe ich da keinen Widerspruch. Hinzu kommen weitere objektive Erkenntnisse: das Mordopfer hat einen Telefonanruf um kurz nach 19 Uhr nicht mehr beantwortet, aber bis (circa Angaben, da ich es nicht ganz genau im Kopf habe) 18:15 Uhr noch aus der Wohnung telefoniert. Ferner hat das Mordopfer einen Termin um 19:30 nicht wahrgenommen. Dies mit in Betracht ziehend ergibt eine relativ verlässliche Annahme, dass das Mordopfer frühestens nach 18:15 gestorben ist. Die Untersuchungen am Leichnam schließen meines Wissens nach diese Annahme nicht aus, die angenommene Todeszeit liegt in der Range, die der Gerichtsmediziner aus der Körpertemperatur abgeleitet hat.


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Mordfall Charlotte Böhringer

08.06.2022 um 16:27
Zitat von LUMIR22LUMIR22 schrieb:Ich halte zwar BT zu 90% für den Täter, aber bin bemüht auch meine eigene Meinung immer wieder zu hinterfragen. Besonders in einem Indizienfall.
Finde ich eine sehr gute Einstellung, sollte man auch immer tun. Absolute Wahrheiten gibt es nicht, wenn man Kriminalfälle von Außen mit den uns zugänglichen Möglichkeiten bewertet. Aber man kann sich auf der bekannten FaktenBbasis gut annähern. Das Urteil, solltest Du es nicht gelesen haben, empfehle ich als Lektüre.


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Mordfall Charlotte Böhringer

08.06.2022 um 16:32
Zitat von MisterEkoMisterEko schrieb:Man hat mehrere Möglichkeiten, die alle plausibel sein KÖNNTEN.
Das ist der Punkt- aber theoretisch möglich bedeutet eben nicht gleich wahrscheinlich. Und genau dieses nicht differenzierte Darstellen, das gleichberechtigt Nebeneinanderstellen von theoretischen Abläufen, deren Wahrscheinlichkeit aber sehr unterschiedlich ist, erzeugt dann ein Bild, dass schnell suggeriert: in Deutschland werden reihenweise Fehlurteile gesprochen.


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Mordfall Charlotte Böhringer

08.06.2022 um 16:52
Zitat von EdgarHEdgarH schrieb:exakten Todeszeitpunkt
Da hast du natürlich Recht.
Falsch formuliert von mir.

Und ja, das Urteil werde ich mir noch mal zu Gemüte führen... ;)

Danke für deine Erläuterungen, sowie das "Willkommen".


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Mordfall Charlotte Böhringer

08.06.2022 um 18:03
Ich verstehe dieses Rumgereite auf dem Todeszeitpunkt nicht.

Frau Böhringer hat (ich habe die exakten Zeiten jetzt nicht im Kopf, es soll also nur beispielhaft sein) um 18.10 Uhr noch nachweislich (Zeugenaussage) ein Telefonat geführt und war um 19.30 Uhr im Paulaner im Tal verabredet. Um 19.10 Uhr hat Mate T. sie zu erreichen versucht, da ging sie aber schon nicht mehr ans Telefon.

Vor 18.10 Uhr kann der Todeszeitpunkt also schon mal nicht liegen, und dass sie nach 19.10 Uhr zu Tode gekommen ist, ist wegen Verabredung und obigen Anrufversuch unwahrscheinlich.

Ich finde das schon sehr präzise eingegrenzt, und mit der Temperaturmessung wäre es sicher nicht präziser möglich gewesen...da scheinen manche User einem Irrtum aufzusitzen, wenn sie das glauben.


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Mordfall Charlotte Böhringer

08.06.2022 um 21:04
Hallo zusammen,

heute oder gestern wurde hier ein Link auf ein Interview, ich glaube von einer der Initiatorinnen von zweifelHAFT mit Benedikt Toth auf SoundCloud gepostet.

Aber offenbar wurde dieser Post mit besagtem Link wieder gelöscht, oder?
Zumindest finde ich in auf die Schnelle nicht mehr.
Hat jemand den Link für mich, bitte?
Danke!


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Mordfall Charlotte Böhringer

08.06.2022 um 21:30
@emz
Dankeschön!


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Mordfall Charlotte Böhringer

08.06.2022 um 21:59
Zitat von emzemz schrieb:Da schau:
https://soundcloud.com/user-394599656/bence-iv/s-5OmdQJLJqTH?utm_source=clipboard&utm_medium=text&utm_campaign=social_sharing
Ich bedanke mich auch noch einmal bei Dir @emz. Hatte ich auch noch nicht gehört.
Inhaltlich nix neues, bis auf die Passage mit Alt-OB Uhde.
Steht dem Herrn natürlich frei, Knastbesuche nach eigenem Gusto zu unternehmen.
Ich denke mir aber meinen Teil.


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Mordfall Charlotte Böhringer

09.06.2022 um 10:50
@emz
Schon sehr interessant wie der BT redet.. er möchte einerseits geschwollen und hochtrabend reden, andererseits merkt man wie gestelzt das alles klingt. Hier ist mE auch eine Persönlichkeitsstörung zu verorten. Möchtegern und genau das wurde ihm zum Verhängnis.


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