Mordfall Charlotte Böhringer

Was Alexander Stevens und den Podcast vom br angeht: Stevens sagt auch sehr wohl, dass die Polizei sich seinerzeit gerade zu einer sogenannten "Read-Methode" weitergebildet hatte und dass bei den Ermittlungen auch nicht alles mit rechten Dingen zuging.
Wie Stevens so überzeugt sein kann, dass BT der Täter war, ist mir wirklich ein Rätsel.
Er hat in seinem Buch auch andere Fälle beschrieben, bei denen aus meiner Sicht die Beweislage deutlich klarer ist, z. B. den Fall Mundo (Hessen).

Stefan1477 schrieb:Kann ein Täter nicht den Verdacht auch gezielt auf ein Familienmitglied, in dem Fall auf Bence gelenkt haben?

Dazu hat er dann, ich zitiere aus dem Urteil, die Spuren gezielt wie folgt platziert:

Im durchsuchten Büro des Opfers fanden sich daktyloskopische bzw. humanbiologische Spuren des Angeklagten auf einer auf dem Boden liegenden Klarsichthülle und einer dort liegenden Geldbörse. Auf dem Schreibtisch befanden sich seine Spuren sowohl auf einem Briefumschlag, in dem das Testament des Opfers steckte, als auch auf dem Testament selbst. Alle diese Gegenstände haben Bezug zur Tat. Entweder wurden sie vom Täter bei der Durchsuchung zu Boden geworfen oder sie haben Bezug zur Nachlassregelung durch das Opfer. Nur an diesen Gegenständen und sonst nirgendwo im Büro befinden sich die Spuren des Angeklagten.

emz schrieb:Dazu hat er dann, ich zitiere aus dem Urteil, die Spuren gezielt wie folgt platziert:

Keiner kann feststellen, wie alt die Spuren sind und es macht überhaupt kein Sinn, dass BT das so liegen lassen würde, wenn er der Täter war.
Die Spuren lassen sich gerade eben mit den Tätigkeiten erklären, dass er der Tante regelmäßig Büromaterial bringen musste. CB soll auch mehrere Testamente verfasst haben. Also das passt für mich nicht zusammen.
Er will sich erkundigen, ob er noch bedacht ist und dann lässt er alles so liegen, dass ja der Verdacht auf ihn fallen muss. Niemals, so viel Wissen hatte er auch durch sein wie wir wissen abgebrochenes Jurastudium.

@Stefan1477
Was konkret iat denn deine Theorie? Ich nehme an, du glaubst an den großen Unbekannten, der Charlotte Böhringer getötet hat. z.B. einen Junkie?

Stefan1477 schrieb:Die Spuren lassen sich gerade eben mit den Tätigkeiten erklären, dass er der Tante regelmäßig Büromaterial bringen musste.

Nein, wie gestern zitiert: Beitrag von emz (Seite 1.260)

Und täglich grüßt das Murmeltier.
@Stefan1477 betreibt wieder mal Cherry Picking, indem er sich einzelne Indizien rauspickt, sie widerlegt, um danach die Richtigkeit des gesamten Urteils anzuzweifeln.
Dabei weiß inzwischen nun wirklich jeder, dass sich einzelne Indizien entkräften lassen.
Im Mordfall Böhringer reichte eine Gesamtwürdigung aller (!) vorliegenden Indizien zum Nachweis der Täterschaft von Bence Toth aus. :note:

@muscaria
stimme dir zu, man muss die Gesamtheit aller Indizien würdigen. Zu bewerten ist:
- hat der Angeklagte ein Motiv?
- hat der Angeklagte die Gelegenheit zur Tat?
- gibt es tatrelevante Indizien, die auf den Angeklagten weisen?

Zarastro schrieb:Ich verstehe ehrlich gesagt nicht, warum so viele Menschen an die Unschuld des Verurteilten glauben wollen.

Ich erkläre mir das momentan folgendermaßen:

* BT scheint auf viele Menschen sympathisch zu wirken. Er hatte bevor er ins Gefängnis kam einen großen Freundeskreis und einige dieser Freunde haben sich später sehr für ihn eingesetzt.

* Die Person des Richters. Richter G. ist ein Mann, der polarisiert. Folgendes sagt dazu Axel Petermann aus:

Zu keinem Zeitpunkt ergibt sich ein Hinweis darauf, dass das erkennende Gericht im Urteil zu seinen Gunsten entschied und der Maxime „in dubio pro reo" folgte.

Quelle: https://zweifelhaft.org/glaubhaft.php

* Die Feststellung der besonderen Schwere der Schuld. Es gibt nur ein Opfer und als besonders grausam würde ich die Tat nicht werten im Vergleich mit anderen Morden (typische Beziehungstat mit Overkill).

kittyka schrieb:Es gibt keinerlei Hinweise auf eine alternative Tätertheorie außerhalb der These dass BT der Täter ist.
.

anscheinend gibt es sehr wohl noch Personen, die ein Motiv gehabt haben. Und das Alibi ist auch noch komplett zerbröselt.
Wenn das stimmt, dann wäre die Feststellung des Gerichtes: "es gibt kein Motiv anderer", hinfällig, also ist somit ein Punkt des Indizienringes nicht mehr aufrecht zu halten:

die Seite hat zwei Aktualisierungen, die untere könnte auf auf einen anderen Täter hinweisen: https://zweifelhaft.org/fehlerhaft.php

Stefan1477 schrieb:dass er der Tante regelmäßig Büromaterial

Also regelmässig nur Briefumschläge und Klarsichthüllen? :D denn woanders sind ja keine Spuren. Also wirklich NIRGENDWO sonst auf Büromaterial :D wie begründet du das lieber Stefan? :D

Dont feed the trolls! Nur weil der gute Stefan hier in aller Regelmäßigkeit seine durchsichtigen Pseudofragen stellt muss man schon lange nicht drauf anspringen...

@Swagger
Er hielt sich doch öfters bei seiner Tante auf. Dann müssten doch auch noch andere Spuren von ihm irgendwo gewesen sein.
Ist ja auch irgendwie komisch.

Marinopay schrieb:Er hielt sich doch öfters bei seiner Tante auf. Dann müssten doch auch noch andere Spuren von ihm irgendwo gewesen sein.
Ist ja auch irgendwie komisch.

man hat nur nach tatrelevanten Spuren gesucht. Es müssten ja sonst 1000de von Spuren in diesem Büro von Toth gewesen sein. Das wiederum finde ich irgendwie komisch!

@Tonycolombo
Meine Frage bezog sich nur auf die Aussage von @Swagger
es wurden keine Spuren von ihm gefunden. Also NIRGENDWO sonst auf Büromaterial.

Eventuell habe ich dies falsch verstanden, da nur Spuren auf Büromaterial gemeint waren und ich den Satz so verstanden habe es hätte nirgendwo in der "Wohnung" Spuren von ihm gegeben.

Tonycolombo schrieb:sehr wohl noch Personen, die ein Motiv gehabt haben

Für ältere Menschen aus der schickeria sind das Petitessen im Vergleich was dem Studienabbrecher für ein Millionensegen geblüht hätte. Lächerlich da ernsthaft ein Motiv abzuleiten.

Tonycolombo schrieb:anscheinend gibt es sehr wohl noch Personen, die ein Motiv gehabt haben.

Dann sage doch einfach, welche Personen du meinst. Würde die Diskussion erleichtern.

Tonycolombo schrieb:die Seite hat zwei Aktualisierungen, die untere könnte auf auf einen anderen Täter hinweisen: https://zweifelhaft.org/fehlerhaft.php

Bitte lass uns nicht lange rumrätseln und zitiere die entsprechende Passage. Dann verstehen wir dich auch.

emz schrieb:Dann sage doch einfach, welche Personen du meinst. Würde die Diskussion erleichtern.

Ich habe es doch verlinkt, ich dachte das genügt.
Aber gerne mache ich copy & paste :-)

Ein Freund und der Hausarzt Charlotte Böhringers: Sein Sohn wurde in Charlotte Böhringers letztem Testament nicht unerheblich bedacht. Im Falle ihres Todes sollte an diesen ein Vermächtnis in Form eines Hauses in Würzburg im Wert von ca. einer Million Euro gehen. In diesem Zusammenhang ist anzumerken, dass sich Charlotte Böhringer nach Aussagen des Hausverwalters von Böhringers Liegenschaften in Würzburg, und eines Immobilienmaklers ebenfalls in Würzburg (telefonische Befragung durch die Ermittler vom 18.08.2006) noch am Tag ihrer Ermordung mit dem Gedanken trug, genau dieses Haus zu verkaufen, wobei man sich im Wesentlichen bereits handelseinig war. Durch den Verkauf des Hauses wäre das Vermächtnis an den Sohn somit hinfällig gewesen. Interessant: Vor ihrem Tod hatte Charlotte Böhringer dieses Vorhaben im Kreis ihrer Freunde und Familie über Wochen hinweg thematisiert. Man wusste also davon.
Am Abend des Mordtages, am 15.05.2006, hatte sich dieser Freund nach eigener Aussage um 16.17 Uhr mit Charlotte Böhringer zwischen 19.00 Uhr und 19.30 Uhr für einen gemeinsamen Stammtischbesuch im Paulaner im Tal verabredet. Befremdend in diesem Zusammenhang ist, dass er diese Verabredung jedoch nicht einhielt und erst gegen 19.20 Uhr nach eigener Darstellung den Saunabereich des Cosimabads im Münchner Osten verließ. Danach habe er in der Gaststätte angerufen, um nach den anderen Stammtischgästen zu fragen. Als er erfahren habe, dass noch niemand anwesend sei, habe er sich entschieden zu einem anderen Stammtisch-Treffen in den Augustiner-Biergarten in der Arnulfstraße zu fahren. Auffällig ist hier jedoch, dass einer der anderen anwesenden Stammtischgäste während des Prozesses im Jahr 2008 ausdrücklich angab, der Arzt sei bereits gegen 19 Uhr im Augustiner erschienen.
Dem Umstand, dass hier eine deutliche Diskrepanz zwischen der Aussage dieses Arztes bzgl. der Zeiten und der des Stammtischgastes besteht, schenkte das Gericht damals jedoch keinerlei Beachtung.

Frage: Warum kontaktierte der Mann Charlotte Böhringer nicht, um sie über die Änderung seiner Pläne zu informieren oder um sich doch zumindest nach ihrem Verbleib zu erkundigen? Würde man dies doch als normales Verhalten unter Menschen, insbesondere unter Freunden, voraussetzen Tatsächlich ist es aber so, dass der Arzt einen solchen Anruf laut Verbindungsnachweis niemals getätigt hat. Auch diese weitere “Ungereimtheit“, die seinem „Alibi“ doch eine deutliche Brüchigkeit beschert, veranlasste weder die Ermittler noch das Gericht, diesen Freund Böhringers näher ins Visier zu nehmen.

Nachdem am 08. April 2022 ein Artikel zum Fall in der Süddeutschen Zeitung erschienen war, meldete sich beim Unterstützerkreis eine Person, die das Alibi des Arztes glaubhaft widerlegt. Verteidiger Peter Witting stellte deshalb einen dringlichen Antrag auf neue Ermittlungen. Diesen lehnte die Staatsanwaltschaft trotz der neuen, und brisanten Sachlage mit einer formaljuristischen Begründung ab. Nachdem das Verfahren abgeschlossen sei, heißt es da, gäbe es keinerlei Grund neue Ermittlungen aufzunehmen.

Swagger schrieb:Für ältere Menschen aus der schickeria sind das Petitessen im Vergleich was dem Studienabbrecher für ein Millionensegen geblüht hätte. Lächerlich da ernsthaft ein Motiv abzuleiten.

nun, wenn Du meinst, dass ein Haus im Wert von 1 Million eine Petitesse ist, ok...
Es haben schon Leute wegen weniger gemordet.

Tonycolombo schrieb:Ich habe es doch verlinkt, ich dachte das genügt.
Aber gerne mache ich copy & paste :-)

Ersparen wir uns doch solche Spielchen und vereinfachen wir uns die Kommunikation, indem wir unsere Beiträge so verfassen, dass andere sie ohne langes Rumsuchen verstehen.
Im Übrigen, der zitierte Text stammt nicht von der verlinkten Seite. Und damit ist es jetzt gut.

emz schrieb:Im Übrigen, der zitierte Text stammt nicht von der verlinkten Seite. Und damit ist es jetzt gut.

ich kann nichts dafür, dass die Verlinkung nicht eindeutig ist. Das ist wohl ein webmaster-pfusch
Hier der Pfad:
zweifelhaft.org
-fehlerhaft
-dritter Menü-Punkt: kein Motiv anderer, da kann man dann die untere Aktualisierung lesen, wo es um den Freund und Arzt geht.

Tonycolombo schrieb:nun, wenn Du meinst, dass ein Haus im Wert von 1 Million eine Petitesse ist, ok...
Es haben schon Leute wegen weniger gemordet.

In dem Urteil finde ich zu den Würzburger Immobilien folgendes:

„Wenn ich ums Leben komme setzte ich Herrn Benedikt Toth mein allein-Erbe ein: für das Parkhaus, Baaderstr. 6 80469 München…
Für die Würzburger Häuser ist Alleinerbe Mate Toth..
Die ganze Abwicklung muss Benedikt Toth abwickeln, er hat Vollmacht für alle Konten..

Das widerspricht allerdings dem:

Tonycolombo schrieb:Ein Freund und der Hausarzt Charlotte Böhringers: Sein Sohn wurde in Charlotte Böhringers letztem Testament nicht unerheblich bedacht. Im Falle ihres Todes sollte an diesen ein Vermächtnis in Form eines Hauses in Würzburg im Wert von ca. einer Million Euro gehen.