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Mordfall Charlotte Böhringer

28.466 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Mord, München, 2006 ▪ Abonnieren: Feed E-Mail
Zu diesem Thema gibt es eine von Diskussionsteilnehmern erstellte Zusammenfassung im Themen-Wiki.
Themen-Wiki: Mordfall Charlotte Böhringer

Mordfall Charlotte Böhringer

06.08.2022 um 10:57
Zitat von MarinopayMarinopay schrieb:Was war für euch das Ausschlaggebende von der Schuld des BT überzeugt zu sein, bzw. (sollte es hier noch jemanden geben) an seine Unschuld zu glauben?
Als ich das erste Mal von dem Fall in einer Doku hörte, hielt ich BT für ein Opfer eines Justizirrtums. Deswegen habe ich nach dem schriftlichen Urteil gesucht, und entsprechend kritisch habe ich es gelesen. Insgesamt fand ich das Urteil allerdings in sich extrem überzeugend und die gezogenen Schlussfolgerungen für ausgesprochen plausibel.

Nach meiner Erinnerung bin ich relativ schnell bei folgenden zwei Dingen stutzig geworden:
- der zusätzliche Vorwurf des Diebstahls in drei Fällen mit einer völlig unplausiblen Geschichte von BT/der Verteidigung -> da schien noch mehr faul zu sein als das mit dem Jurastudium
- die Augsburgfahrt, für die er eine völlig abwegige Erklärung lieferte und überhaupt nicht dazu passt, dass er angeblich die Geschäftsführung an dem Tag übernehmen sollte

Aber wirklich überzeugt haben mich die folgenden zwei Indizien:
- Geldscheine: Woher sonst soll das Geld stammen? Die Behauptung, es seien zum Teil Erträge aus Sportwetten, fand ich u.a. deshalb nicht plausibel, weil BT kein konkretes Wettbüro angeben konnte. Außerdem waren die Geldscheine versteckt im Geldbeutel, es war DNA von CB darauf zu finden und das passte zudem zu einem geschätzten Fehlbetrag bei CB
- Die drei Zeitungen: Gerade weil man nachweislich feststellte, dass BT sich zumindest die SZ nicht ausgeliehen haben konnte (da alle Zeitungen bis auf eine verkauft wurden und die eine weitere SZ an CBs Türe gehängt wurde), muss BT diese drei Zeitungen entwendet haben. Dass er sie ausgeliehen habe, ist auch deshalb unplausibel, weil er sie sonst nicht in den Papiermüll getan hätte.

Dazu kamen dann noch zahlreiche weitere Indizien, die gesamtschaulich ein sehr konsistentes Bild lieferten. Man darf nicht vergessen, BT hatte satte 93 Verhandlungstage Gelegenheit gehabt, um etwaige Missverständnisse auszuräumen. Dass man "vergisst", woher man vier 500 Euro Scheine her hat, ist absolut hanebüchen.

Hätte es aber die Geldscheine, die drei entwendeten Zeitungen, die DNA-Spuren auf dem Testament nicht gegeben, wäre es mit einer Verurteilung womöglich schwierig geworden.

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06.08.2022 um 11:57
Zitat von MarinopayMarinopay schrieb:Was war für euch das Ausschlaggebende von der Schuld des BT überzeugt zu sein
Bei der Lektüre des Buches ''Der Münchner Parkhausmord'' welches unreflektiert die Inhalte des Prozesses wiedergibt, wurde die Beziehung von Toth zu seiner Tante geschildert.

Toth hatte auf geringfügiger Basis für seine Tante gearbeitet. Sie hatte ihm, nachdem er sie betrogen, belogen und bestohlen hatte Hausverbot erteilt, die Schlüssel für die Parkgarage wurden ihm abgenommen. Seriösen Zeugenaussagen zufolge sagte sie mehrmals: ''Es ist aus'', wobei sie die Beziehung zu Toth meinte. (Toth hat das später - wie so vieles - relativiert). Schon vorher hatte es massive Konflikte mit der Tante gegeben.

Kurze Zeit später war sie tot.

Toth war zum Tatzeitpunkt etwa 30 Jahre alt. Finanziell am Ende, hatte er seine ganze Lebensplanung auf seinen zukünftigen Wohlstand über seine reiche Tante gesetzt. Eine Tante, über die innerhalb Toths Familie neidvoll und abwertend geredet wurde (vom Gericht wurde das so gesehen) weil sie ihren Reichtum nicht selbst erarbeitet hatte sondern über eine Heirat erwarb.

Andy


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06.08.2022 um 16:07
Zitat von kegelschnittkegelschnitt schrieb:Als ich das erste Mal von dem Fall in einer Doku hörte, hielt ich BT für ein Opfer eines Justizirrtums. Deswegen habe ich nach dem schriftlichen Urteil gesucht, und entsprechend kritisch habe ich es gelesen. Insgesamt fand ich das Urteil allerdings in sich extrem überzeugend und die gezogenen Schlussfolgerungen für ausgesprochen plausibel.
Das ein Urteil sehr überzeugend geschrieben sein muss, ist ja freilich klar.
Und gerade Richter in Bayern wissen sehr gut, wie ein Urteil dann geschrieben sein muss, damit es nicht aufgehoben wird.
Wenn mich nicht alles täuscht (gerne korrigieren) wurde unter dem Vorsitz von Richter Götzl auch nie ein Urteil aufgehoben.
Wäre das Urteil nicht plausibel und überzeugend geschrieben, dann hätte es der BGH aufgehoben.
Der BGH liest aber auch nur das Urteil selbst, worin aus meiner Sicht einer der essentiellen Fehler liegt.
Der BGH vernimmt keine Zeugen usw.
Natürlich wirkt das Urteil insgesamt schlüssig, aber ob das Gericht mit den Feststellungen die Wahrheit festgestellt hat, das steht auf einem anderen Blatt.
Und wenn man sich die Indizien anschaut, dann ist doch keines wirklich überzeugend.
Die Aufgabe eines Gerichtes ist es Recht und Gerechtigkeit in Einklang zu bringen, das vermag man aber bei diesem Urteil nicht zu erkennen.


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06.08.2022 um 16:15
Zitat von kegelschnittkegelschnitt schrieb:Hätte es aber die Geldscheine, die drei entwendeten Zeitungen, die DNA-Spuren auf dem Testament nicht gegeben, wäre es mit einer Verurteilung womöglich schwierig geworden.
Die DNA-Spuren, denen kann man nun wirklich überhaupt keine große Bedeutung zumessen, die sind auch genauso dadurch zu erklären, dass BT regelmäßig aus dem Büro Sachen für die Tante holte und sie ihr nach unten in die Tankstelle brachte.
Also entschuldige, aber das ist wirklich kein Argument die DNA. Man kann auch nicht feststellen, wann die DNA auf das Testament kam.
Diese DNA am Testament muss eben gerade nicht im Zusammenhang mit der Tat stehen.
Genauso könnte aber auch der wirkliche Täter mit Handschuhen das Testament angefasst und gut sichtbar hingelegt haben,
um einen Verdacht in den familiären Kreis zu streuen.
Auch das wäre denkbar.
Und bitte fang jetzt nicht mit der Leier an: In Deutschland gibt es keine Fehlurteile.
Die gibt es nämlich sehr wohl, die Ursachen können immer andere sein.
Wir waren alle nicht dabei. Aber Fakt ist auch, das was man hat, hätte niemals reichen dürfen, um
den BT zu verurteilen.


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06.08.2022 um 16:24
@Stefan1477
Zitat von Stefan1477Stefan1477 schrieb:Die Aufgabe eines Gerichtes ist es Recht und Gerechtigkeit in Einklang zu bringen, das vermag man aber bei diesem Urteil nicht zu erkennen
Das kannst Du sicher konkretisieren.
War ja schon mehrfach die Frage an dich, auch wenn mir etwas Stichhaltiges kam.

Entlaste doch bitte mal die einzelnen Indizien aus dem Urteil. Müsste doch leicht möglich sein.


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06.08.2022 um 16:53
Zitat von Stefan1477Stefan1477 schrieb:Diese DNA am Testament muss eben gerade nicht im Zusammenhang mit der Tat stehen.
Genauso könnte aber auch der wirkliche Täter mit Handschuhen das Testament angefasst und gut sichtbar hingelegt haben,
Im Prinzip gebe ich Dir hier Recht.
Aber auf eine Sache möchte ich an diesem Beispiel mal hinweisen: an den Zeitungen, die bei BT gefunden wurden, muss laut BT Unterstützer DNA und/ oder Fingerspuren des Kioskverkäufers sein, um diese Zeitungen als jene zu identifizieren, aber die DNA des Verurteilten an tatrelevanten Gegenständen, und hier ist ja das Testament nur einer, ist selbstverständlich damit erklärbar, dass BT der Tante zur Hand ging usw. Das ist mit zweierlei Maß gemessen.


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06.08.2022 um 17:47
Zitat von Stefan1477Stefan1477 schrieb:Wenn mich nicht alles täuscht (gerne korrigieren) wurde unter dem Vorsitz von Richter Götzl auch nie ein Urteil aufgehoben.
Es wurde ein Urteil vom ehemaligen Richter Götzl aufgehoben. (In dieser Sache ging es um versuchten Totschlag (in einem minderschweren Fall). Ein Student hat sich gegen einen körperlichen Angriff mit einem Messer gewehrt und seinen Kontrahenten lebensgefährlich verletzt. Der BGH hielt damals u.a. die Strafzumessung für nicht ausreichend begründet und es wurde neu verhandelt.)
Zitat von Stefan1477Stefan1477 schrieb:Und wenn man sich die Indizien anschaut, dann ist doch keines wirklich überzeugend.
Das ist - mit Verlaub - deine Meinung. Es ist dein gutes Recht, das so zu sehen, aber du kannst das nicht als objektive Wahrheit formulieren. Im Übrigen, wäre keines der Indizien überzeugend, dann hätte der BGH das Urteil aufgehoben, weil es sehr wohl auf Plausibilität und Denklogik überprüft. Dazu muss nicht mal eine eigene Beweisaufnahme erfolgen, sondern es reicht das Urteil an sich. (Lesetipp: Der BGH hat das Mordurteil gegen Monika de Montgazon aufgehoben, weil solche Logikfehler im Urteil enthalten waren. Es lohnt sich, diesen Fall zu googeln und das BGH-Urteil dazu zu lesen.)
Zitat von Stefan1477Stefan1477 schrieb:Die DNA-Spuren, denen kann man nun wirklich überhaupt keine große Bedeutung zumessen, die sind auch genauso dadurch zu erklären, dass BT regelmäßig aus dem Büro Sachen für die Tante holte und sie ihr nach unten in die Tankstelle brachte.
Ich kenne das Argument. Allerdings finde ich es sehr merkwürdig, dass
- DNA-Spuren am Testament
- DNA-Spuren am Umschlag des Testaments gefunden wurden
- der Umschlag wohl geöffnet und wieder verschlossen wurde
- es sonst nirgendwo DNA-Spuren an anderen Papieren oder Gegenständen gefunden wurden, sondern ausschließlich an Gegenständen mit Tatbezug
Zitat von Stefan1477Stefan1477 schrieb:Diese DNA am Testament muss eben gerade nicht im Zusammenhang mit der Tat stehen.
Sorry, aber das Büro wurde durchwühlt, BT wäre nach dem Tod der Tante Multimillionär gewesen und er hätte einen eleganten Exit aus seinen Lügen gehabt. DNA-Spuren haben sich nur an diesen Gegenständen befunden.
Zitat von Stefan1477Stefan1477 schrieb:Genauso könnte aber auch der wirkliche Täter mit Handschuhen das Testament angefasst und gut sichtbar hingelegt haben,
um einen Verdacht in den familiären Kreis zu streuen.
Genau. Und BT nimmt am nächsten Tag die Zeitungen von der Tür von CB, weil er Zeitung lesen will. Er zeigt kein Interesse daran, wo CB am nächsten Tag ist. Er fährt nach Augsburg, obwohl er angeblich für den Tag die Geschäftsleitung (nach einem heftigen Streit mit CB!! und ohne Büroschlüssel) übernehmen soll. Dann fällt ihm nach 1h Fahrt nach Augsburg ein, dass er eigentlich keine Zeit hat, seinen Freund zu besuchen (der im Übrigen sowieso nicht in Augsburg war). Und er zahlt an einer Tankstelle in Augsburg Benzin und Apfelschorle mit einem 500-Euro-Schein und die Herkunft der anderen 500-Euro-Scheine hat er wohl vergessen. Jedenfalls ist in 93 Verhandlungstagen keine sinnvolle Erklärung dazu gekommen. Und er reinigt ausgerechnet am Tag der Auffindung sein Fahrrad mit einem Dampfstrahler. Obwohl er ja in der Geschäftsleitung eigentlich viel zu tun gehabt hätte. Und der "unbekannte Mörder" hat CB genau in dem Zeitraum ermordet, wo BT kein Alibi hat. So ein Pechvogel, der BT.
Zitat von Stefan1477Stefan1477 schrieb:Und bitte fang jetzt nicht mit der Leier an: In Deutschland gibt es keine Fehlurteile.
Das habe ich nie gesagt. Im Gegenteil, siehe obige Leseempfehlung.
Zitat von Stefan1477Stefan1477 schrieb:Aber Fakt ist auch, das was man hat, hätte niemals reichen dürfen, um
den BT zu verurteilen.
Aha, und wo kann man das nachlesen, wenn das angeblich objektiv so klar ist? Am Ende muss ein Gericht überzeugt von der Schuld eines Angeklagten sein, um ihn verurteilen zu können. Ich persönlich habe praktisch keine Zweifel. Falls BT wirklich unschuldig sein sollte, dann hat er extrem großes Pech gehabt. Eine solche Verkettung von vielen Umständen, die sich alle gegen BT "verschwören" halte ich für ausgesprochen unwahrscheinlich. Und am Ende geht es um Wahrscheinlichkeiten, wie übrigens Herr Stevens im Podcast mehrfach schön erklärt.

Für mich persönlich sind vor allem die fehlenden Zeitungen, die man bei BT gefunden hat und die er sich nicht ausleihen konnte, sowie die 500-Euro-Scheine einfach sehr erdrückend. Dazu kommen eben noch die vielen weiteren Indizien, die die Sache rund machen.


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06.08.2022 um 19:07
Zitat von kegelschnittkegelschnitt schrieb:Das ist - mit Verlaub - deine Meinung. Es ist dein gutes Recht, das so zu sehen, aber du kannst das nicht als objektive Wahrheit formulieren.
Vielen Dank, kegelschnitt. Deine Antwort auf Stefan1477 kann inhaltlich und argumentativ kaum getoppt werden. Ich dachte beim Lesen seines Beitrags erst, dass ein Anhänger der Pro-Bence-Bewegung sich nun wieder in dieses Forum eingeschleust hat um es zu unterwandern. Ein Forum im deutschspachigen Raum, wo die Diskussion über den Fall wohl der Hitparadenführer ist, wenn es um die Anzahl der Beiträge und Teilnehmer geht. Es ist wichtig und notwendig, dass sich der Pro-Bence-Bewegung etwas entgegenstellt. Ihre Taktik ist Aufweichen von Tatsachen und beharrliches Stören: Wenn man lange genug etwas in die Welt schreit, werden es die Leute schon irgendwann glauben.

Die Pro-Bence-Bewegung schreckt bei ihre Kampangne vor nichts zurück. Es wurde behauptet, die abgelehnten Revisionen hätten nichts mit dem eigentlichen Fall zu tun, sondern dienten dazu, dem Richter Manfred Götzl den Rücken zu stärken. Denn eine Revision für Toth würde auch dessen seine Urteile im NSU-Prozess in Frage stellen. Eine Behauptung ohne jedes Fundament.

Andy


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06.08.2022 um 20:36
@christian01

Sehr schön, dass du das ansprichst, weil mein Eindruck schon lange ähnlich ist.
Aus früheren Diskussionen in diesem Kontext weiss ich aber, dass das hier nicht auf fruchtbaren Boden fällt.
Da werden abweichende Meinungen fast schon "bekämpft" (kann man bestimmt teilweise noch nachlesen - auch im AD Fall).
Mit anderen Worten, kann man sich sparen.
Zitat von christian01christian01 schrieb am 30.06.2022:Der gesamte Thread wird fast durchweg dominiert durch Foristen die keinerlei Zweifel an der Täterschaft von BT haben. Interessanterweise habe diese auch keine Zweifel an der Täterschaft von AD im Fall Doppelmord Babenhausen
Für mich ist der Darsow Fall ein sehr klares Fehlurteil, wobei ich in diesem Fall hier hin und wieder zweifel, aber schlussendlich doch BT zu 90% für den Täter halte.


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06.08.2022 um 21:05
Zitat von LUMIR22LUMIR22 schrieb:Für mich ist der Darsow Fall ein sehr klares Fehlurteil
Was hat der eine Fall mit dem anderen zu tun? Der Fall BT sorgt für Kontroversen weil er - so sehe ich das - so eindeutig ist. Über prozentuale Wahrscheinlichkeiten möchte ich mich nicht streiten.

Ein Forum soll zum Dialog einladen, über alles gibt es verschiedene Ansichten, Diskussionen dürfen auch hitzig sein. Glaubst du wirklich, wir hätten uns in einer Art Sammelfraktion gegen BT verbündet?

Gern würde ich von der Pro-Bence-Front überzeugende Argumente hören. Wäre für diese offen.

Aber die sind eben leider noch nicht gekommen, stattdessen höre ich allgemeingültige Floskeln:

... es hat immer schon Fehlurteile gegeben ..

... es hätte nie zum Prozess kommen dürfen, Beweise haben gefehlt ...

... was gegen ihn zu sprechen scheint, spricht tatsächlich für ihn ...

... es muss ja was an seiner Unschuld dran sein, wenn sich so viele für ihn einsetzen ..


Ja, es gab keinen wasserfesten Beweis. Und leider kein Geständnis. Niemand war dabei, niemand hat's gesehen.

Aber wenn ein Gericht trotz der gegebenen Indizienkette handlungsunfähig ist, ist der Rechtsstaat handlungsunfähig.

Und ja: Die Indizienkette hat zur Verurteilung ausgericht. Wer anders denkt, soll das tun.

Andy


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Mordfall Charlotte Böhringer

06.08.2022 um 21:30
@AndyStern

Wie du unschwer lesen kannst, habe ich auf einen Beitrag von @christian01reagiert.
Damit müsste diese, deine Frage beantwortet sein:
Zitat von AndySternAndyStern schrieb:Was hat der eine Fall mit dem anderen zu tun? Der
Zitat von AndySternAndyStern schrieb:Über prozentuale Wahrscheinlichkeiten möchte ich mich nicht streiten.
Ich möchte mich weder streiten, noch habe ich von dir oder jemand anderem eine ähnliche Aussage verlangt.
Das war lediglich meine Einschätzung.

Ich halte BT für den Täter, wie du weiters lesen konntest.

Alle weiteren Fragen muss du den BT Supportern stellen.

Danke.


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07.08.2022 um 08:48
Zitat von KölnerKölner schrieb am 03.08.2022:Mit diesen Worten macht Marie Velden auf das "Update" der Seite aufmerksam
Da sieht man, dass die Dame keine Ahnung hat.

In einem abgeschlossenen Verfahren wird nicht mehr ermittelt, das sollte eigentlich selbsterklärend sein.

Ich würde sagen, auf in die nächste Runde WAA. ;)
Zitat von ShemimaShemima schrieb:Das schockiert mich jetzt wirklich. Er war ein Serienmörder, teilte sich womöglich noch mit jemandem ein Zimmer. Zumindest die Pflegekräfte MÜSSTEN über so eine Vorgeschichte informiert sein.
Sehe ich anders.

Wenn man ihn als weiterhin gefährlich eingestuft hätte, wäre er ja nicht entlassen worden.

Dieter Degowski (fall nicht bekannt: einer der Täter bei der Geiselnahme von Gladbeck 1988) lebt heute unter einem anderen Namen an einem unbekannten Ort in Deutschland...warum sollte jemand Anspruch darauf haben, über seine Vorgeschichte informiert zu werden?


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Mordfall Charlotte Böhringer

07.08.2022 um 09:16
Zitat von MarinopayMarinopay schrieb:Was war für euch das Ausschlaggebende von der Schuld des BT überzeugt zu sein, bzw. (sollte es hier noch jemanden geben) an seine Unschuld zu glauben?
-Er hatte ein sehr starkes Motiv
-Er hatte die Gelegenheit zur Tat
-Der Tatzeitpunkt bezogen auf seine Kenntnis, wann seine Tante zum Stammtisch aufbricht
-Er konnte nicht eins der Indizien aus der Kette plausibel entkräften

Weiters spricht für ihn als Täter, dass die Tat "passend" kurz vor dem Auffliegen seiner Studienlüge begangen wurde.

Alles in allem sind mir das ein paar "Zufälle" zu viel...


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07.08.2022 um 09:23
Zitat von Stefan1477Stefan1477 schrieb:Und bitte fang jetzt nicht mit der Leier an: In Deutschland gibt es keine Fehlurteile.
Zeig mir doch bitte, wo hier jemand behauptet hat, dass es in Deutschland keine Fehlurteile gibt...ich habe das nämlich noch nie gelesen.
Zitat von Stefan1477Stefan1477 schrieb:Aber Fakt ist auch, das was man hat, hätte niemals reichen dürfen, um
den BT zu verurteilen.
Darüber gibt es, wie du siehst, verschiedene Meinungen.


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07.08.2022 um 09:35
Zitat von christian01christian01 schrieb am 30.06.2022:was ich bei der Diskussion hier immer wieder spannend finde ist das die Befürworter des Urteils und Verfechter der im Urteil ausgeführten Indizienreihe gegen BT gleichzeitig auch fast immer verneinen das es weitere "Fehlurteile" gäbe, bzw. in Frage stellen das in Deutschland überhaupt bereits eine gewisse Anzahl fragwürdiger Urteile in Strafprozessen erging. Wenn man generell solcher Überzeugung ist, wirft das natürlich ein gewisses Licht auf die persönliche "Bewertung" von Beweisen/ Indizien und die gesamte Argumentation.
Ja, es gibt User, die halten nur wenige Urteile für Fehlurteile...und dann gibt es User, die halten viele Urteile für Fehlurteile.

Erstere prangerst du an, letztere (zu denen du anscheinend selber gehörst) nicht.

Messen mit zweierlei Maß? Ich würde mal sagen, das tut sich nix.
Der gesamte Thread wird fast durchweg dominiert durch Foristen die keinerlei Zweifel an der Täterschaft von BT haben. Interessanterweise habe diese auch keine Zweifel an der Täterschaft von AD im Fall Doppelmord Babenhausen und finden auch nicht das im Fall Gustl Mollath von einem Fehlurteil gesprochen werden kann. Selbst bei Fällen wie Horst Arnold bringt man es offenbar nicht über die Lippen von einem ungeheuerlichen Fehlurteil zu sprechen.


Ist das dein subjektiver Eindruck, oder kannst du das durch entsprechende Zitate belegen?

Ich kann jetzt natürlich nur für mich sprechen, aber ich habe weder im Fall Mollath noch im Fall Arnold je behauptet, das seien keine Fehlurteile.
Die Loyalität und das Vertrauen in Polizei , Staatsanwaltschaften und Justiz scheint vollkommen unantastbar.
Nö.
Letztlich geht es aber auch gar nicht um Zweifel an der Täterschaft von irgendjemanden, sondern einzig um die Frage ob die vorliegenden Indizien tatsächlich ausreichen (sollten) jemanden lebenslang hinter Gitter zu bringen.
Das sollte eigentlich jedem klar sein, der über Grundkenntnisse in der Materie verfügt.


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14.08.2022 um 12:20
Zitat von TonycolomboTonycolombo schrieb am 05.08.2022:Außerdem finde ich den podcast sowieso ziemlich fragwürdig. Ich kann nicht verstehen, wie man bei solch ernsten Themen auf so lustig und launig macht. "Halli,Hallo, Hallöchen". Hallo, geht´s noch? Mir doch egal, ob Stevens Anzug zu eng ist, ob er einen Sonnenbrand hat weil er seine Haut von seiner englichen Mutter geerbt hat.
Hab mir den kompletten Podcast gestern nochmal angehört und kann deine Einwände verstehen, auch wenn ich sie mittlerweile nicht mehr teile. So ein Podcast ist keine Verhandlung. Es ist keine Etikette vorgeschrieben. Und ja: Es ist stellenweise ein lustiges Plaudern, es wird abgeschweift und gelacht. Dieser Podcast ist ein eigenes Format, das sich bewusst von den gängigen Crimedokus absetzt. Und, wer genau zuhört: Sobald es es um Details zum Fall selbst geht, ändern sich Sprache und Tonfall von Dr. Stevens und er schlüpft in seine Rolle als Anwalt und wird entsprechend sachlich.

Offensichtlich hat das Format Erfolg, wenn damit auf Tour gegangen wird, live vor zahlendem Publikum.

Das einzig neue waren die Information über den Medienberater und die Weißwurstparty, die BT nach seinem angeblich bestandenen Staatsexamen geschmissen hat. Dazu gehört eine Spur Chuzpe.

Andy


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Mordfall Charlotte Böhringer

14.08.2022 um 13:18
Zitat von AndySternAndyStern schrieb:Weißwurstparty
Das ist doch nix neues;)

Steht im Urteil und wurde hier schon mehrfach diskutiert.

Zitat Urteil:
Um den falschen Eindruck des bestandenen Ersten Examens nach aussen deutlich zu machen und ihn in der Vorstellung des Personals und seiner Tante zu manifestieren, hatte der Angeklagte im Frühjahr 2005 sogar in der Parkgarage Weisswürste für alle Angestellten ausgegeben
Quelle: Urteil aus dem Themenwiki

Ja so einen Medienberater braucht man schon, um alle Naselang den Eindruck des unschuldigen BTs zu erwecken. Glücklicherweise ist ja Geld dafür vorhanden...
Man muss sich das mal vorstellen, da wird das Erbe des Opfers dafür verwendet, um Kampagnen für dessen Mörder zu fahren. Also es geht kaum niederträchtiger.


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Mordfall Charlotte Böhringer

14.08.2022 um 20:04
Zitat von SwaggerSwagger schrieb:Also es geht kaum niederträchtiger.
Interessant wäre es zu wissen, wieviel Geld die Pro-Bence-Bewegung schon investiert hat, um das öffentliche Bild zum Fall zu beeinflussen.

Immerhin gibt es zum Fall und der Pro-Bence-Bewegungen ja mittlerweile eine Gegenbewegung. Der Podcast mit Dr. Stevens gehört dazu. Auch die Info, BT habe Dr. Stevens wegen Inhalten seine Buches 'Neuneinhalb perfekte Morde' abgemahnt um den Fall neu aufzurollen. Das ist zumindest eine mögliche Intention.

Find ich gut.

Andy


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15.08.2022 um 12:24
Zitat von Stefan1477Stefan1477 schrieb am 06.08.2022:Die DNA-Spuren, denen kann man nun wirklich überhaupt keine große Bedeutung zumessen, die sind auch genauso dadurch zu erklären, dass BT regelmäßig aus dem Büro Sachen für die Tante holte und sie ihr nach unten in die Tankstelle brachte.
Also z. B. den DNA-Spuren auf dem Testament kann man schon eine große Bedeutung zumessen. Charlotte Böhringer hätte nicht einfach so ihr Testament B. zur Verfügung gestellt, damit er sich das in Ruhe mal durchlesen kann. Das war ein Dokument, auf dem man nur die DNA-Spuren von CB und vielleicht noch von ihrem Anwalt erwarten würde.


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Mordfall Charlotte Böhringer

15.08.2022 um 13:54
Zitat von whoeverwhoever schrieb:Also z. B. den DNA-Spuren auf dem Testament kann man schon eine große Bedeutung zumessen. Charlotte Böhringer hätte nicht einfach so ihr Testament B. zur Verfügung gestellt, damit er sich das in Ruhe mal durchlesen kann. Das war ein Dokument, auf dem man nur die DNA-Spuren von CB und vielleicht noch von ihrem Anwalt erwarten würde.
Woher weißt Du das? Das ist doch eine reine Mutmaßung. C.Böhringer hat mehrere Testamente handschriftlich, ohne Anwalt, verfasst und die waren in einem Ständer auf dem Schreibtisch (wohl zwischen anderen Papieren) zu finden. Das Testament, lag also nicht fein säuberlich irgendwo in einer gesicherten Mappe. Vielleicht hat Benedikt Toth irgendwann mal darin herumgeschnüffelt. Muss also nicht am Tattag gewesen sein. Auch eine Mutmaßung. Derer kann man also viele anstellen.


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