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Mordfall Charlotte Böhringer

28.466 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Mord, München, 2006 ▪ Abonnieren: Feed E-Mail
Zu diesem Thema gibt es eine von Diskussionsteilnehmern erstellte Zusammenfassung im Themen-Wiki.
Themen-Wiki: Mordfall Charlotte Böhringer

Mordfall Charlotte Böhringer

06.07.2013 um 21:40
@aberdeen

Z.B. in einem Müllsack, wo sollen da Spuren herkommen?
Vielleicht liegen die Sachen ja auch in der Isar, nur am Tattag war für die Entsorgung halt keine Zeit.
Dass das Ablegen der Zeitungen im Altpapier seiner Wohnung ein großer Fehler war, dürfte jedem inzwischen klar sein.
Und im Urteil stand, dass es für Insider kein Problem gewesen sei, über den Hintereingang unbemerkt in die Parkgarage zu gelangen.

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Mordfall Charlotte Böhringer

06.07.2013 um 21:50
@muscaria
Zitat von muscariamuscaria schrieb:Dies wäre schwer möglich gewesen, wenn die Tante wegen der Zeitungen an der Tür bereits am Vormittag aufgefunden worden wäre.
Da der Leiter des Parkhauses an diesem Tag nicht anwesend war und nur dieser Zugriff auf den Nachschlüssel zu der Böhringer Wohnung hatte wäre die Wohnung wohl so oder so nicht früher geöffnet worden. Denn diese Person soll sich nicht in München aufgehalten haben.


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Mordfall Charlotte Böhringer

06.07.2013 um 21:58
Wenn man sich schon am frühen Vormittag ernsthafte Sorgen um Frau Böhringer gemacht hätte, hätte man sich natürlich auch eher Zugang zur Wohnung verschafft.


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Mordfall Charlotte Böhringer

06.07.2013 um 22:12
Aber warum hätte man sich ernsthafte Sorgen machen sollen nur weil die Zeitschriften nicht hereingeholt wurden.

Das Büro der Firma war an diesem Tag geschlossen, also hätte es sein können, dass die Chefin in Absprache mit ihrem Neffen und dem Parkhausleiter an diesem Tag etwas anderes vorhatte.
Am Morgen nach der Tat erschien Benjamin Taber völlig überraschend in der Tankstelle. Er habe sich, erzählte er den Mitarbeitern, längst wieder mit der Tante versöhnt. Sie habe ihn, weil heute der Geschäftsführer nicht da und das Büro geschlossen sei, darum gebeten, "ein bisschen nach dem Rechten zu sehen".
http://www.stern.de/politik/deutschland/2-verbrechen-das-raetsel-der-alten-schraube-590994.html

Wurden jeden Morgen Zeitschriften an die Eingangstür zur Penthousewohnung gehängt?

War das Büro regelmässig an einem bestimmten Tag der Woche geschlossen?


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Mordfall Charlotte Böhringer

06.07.2013 um 22:56
@muscaria

Na, Du musst die Sachen ja auch irgendwie in den Müllsack bekommen - und das ohne Spuren am Müllsack zu hinterlassen. Also entweder hat er sich dann komplett ausgezogen und alle Sachen in den Sack gesteckt, der dann ins Auto kam oder, die ganze Sache hätte ihm nicht viel genützt.

Im Urteil stand das zwar, aber deswegen muss das ja nicht so stimmen. Wenn es aber stimmt, ist das eigentlich nun auch wieder ein Eigentor für das Gericht, denn dann hätte das ja wohl jeder gekonnt, der sich ein wenig auskannte?

Jeden Morgen hingen die, übrigens geklauten, Zeitungen an der Wohnungstür. Meines Wissen, was das an dem Tag Zufall, dass beide Gefüs nicht da waren.


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Mordfall Charlotte Böhringer

06.07.2013 um 23:05
@muscaria
Wieso war am Tattag keine Zeit? Der hatte doch alle Zeit der Welt?


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Mordfall Charlotte Böhringer

06.07.2013 um 23:13
@meermin schrieb:
Zitat von meerminmeermin schrieb:Ich denke daher, dass er die Zeitschriften einfach so mitgenommen hat, vielleicht hatte er das bereits öfters getan und sie später zurückgebracht und an die Tür gehangen. Er hat sie mitgenommen weil er keine Ahnung hatte was in der Wohnung passiert war. Hätte er es gewusst hätte er niemals die Zeitschriften an sich genommen.

Ich finde meine Überlegungen in keinster Weise hanebüchen. Mag sein, dass es mir an dem einen oder anderem Faktenwissen fehlt, aber ich bin gerne bereit dieses in meine Überlegungen mit einzubeziehen.
In disem Fall empfehle ich dringend, die diesbezüglichen Aussagen des Angeklagten BT im Urteil nachzulesen:
Er spricht dort nicht von "einfach so mitgenommenen" Zeitungen seinerseits; stattdessen betont er, das gerade die nicht mehr an der Türe hängenden Zeitungen ihn zu dem Schluss veranlasst hätten, der Tante sei nichts zugestoßen.
Urteil, Seite 23: http://www.probence.de/die-verfahren/urteil/ (Archiv-Version vom 09.07.2013)
Erste Zeugenvernehmung von Bence Toth am 16.05.2006:

Am Montag (15.05.06) habe er [B. Toth] nicht gearbeitet. Er sei erst am Dienstag (16.05.06) gegen 9.00 Uhr Uhr in die Parkgarage gekommen. Er habe dort erfahren, dass Herr P., ein Mitarbeiter seiner Tante, bereits vor seinem Eintreffen in der Garage vergeblich versucht habe, die Tante telefonisch zu erreichen. Auch er versuchte mehrmals erfolglos, mit seiner Tante telefonisch Kontakt aufzunehmen. Dies sei aber kein Alarmzeichen für ihn gewesen, da die Zeitungen, die jeden und auch diesen Morgen der Tante an die Tür gehängt worden seien, entfernt gewesen seien. Das Fehlen der Zeitungen habe er um ca 11:30 Uhr, aber noch vor 12 Uhr, anlässlich eines Gangs durchs Parkhaus selbst festgestellt. Die Tante habe sich dann weder im Verlaufe des Vormittags noch am frühen Nachmittag gemeldet.
Schon interessant, mit welcher Sicherheit Bence angab, dass die Zeitungen "auch diesen Morgen der Tante an die Tür gehängt worden seien". Es hätte ja z.B. sein können, dass aus irgendeinem Grund an diesem Morgen keine Lieferung erfolgte.
Lügengeschichten enthalten oft Teile der Wahrheit:
Ich denke, dass er die Zeitungen tatsächlich dort hängen sah - bevor er sie entfernte, um das
Auffinden der Leiche zu verzögern.


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Mordfall Charlotte Böhringer

06.07.2013 um 23:19
Zitat von aberdeenaberdeen schrieb:Wieso war am Tattag keine Zeit? Der hatte doch alle Zeit der Welt?
:)

Er hat ab 19:34 Uhr aus seiner Wohnung telefoniert, das grenzt die Zeit ein, für die er kein Alibi hat.
Natürlich hätte er auch noch eine Stunde mit der Entsorgung des Tatwerkzeugs verbringen können, für die er aber dann kein Alibi gehabt hätte.


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Mordfall Charlotte Böhringer

06.07.2013 um 23:24
@muscaria
Na ja, nun und? Es ging doch um die Entsorgung der Sachen. Das hätte er ja noch locker nach 19.34 Uhr machen können?

Zeitmangel hatte er aus meiner Sicht überhaupt nicht.


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Mordfall Charlotte Böhringer

07.07.2013 um 00:27
Wo wurden die Zeitschriften denn genau gefunden?

Und wieso ist man sich so sicher, dass es genau die Exemplare sind, die an die Tür der Tante gehängt wurden?


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Mordfall Charlotte Böhringer

07.07.2013 um 08:37
@meermin

Gefunden wurden die Zeitung bei B. T. im Altpapier.

Woher man weiß, dass diese Zeitungen aus der Parkgarage stammen müssen? Das ist tatsächlich ein sehr "schnuckeliges" Indiz, da es wirklich aus einem Colombo-Film hätte stammen können. Die AZ und SZ enthalten wohl für München unterschiedliche Stadtteilausgaben. Die Zeitungen, die bei B. T. gefunden wurden, enthielten aber die Stadtteilausgaben aus dem Gebiet der Parkgarage.

B. T. gab später an, er habe die Zeitungen bei einer seiner Wohnung nahegelegenen U-Bahnstation gekauft. Das Problem ist allerdings, wie gesagt, dass dort diese Stadtteilausgaben eben gerade nicht erhältlich sind.

Gefunden wurde allerdings nicht Bildzeitung, die auch noch in der Tüte hätte sein müssen und die dazugehörige Plastiktüte (worin er allerdings auch gut die Mordwaffe hätte transportieren können).


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Mordfall Charlotte Böhringer

07.07.2013 um 09:07
Na die Mordwaffe wird er nicht bis zum nächsten Tag aufgehoben haben um sie dann erst mit der Tüte zu transportieren.


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Mordfall Charlotte Böhringer

07.07.2013 um 09:15
@aberdeen

Danke für die detaillierten Ausführungen bezüglich der Zeitungen.

Da haben wirs doch: Das war garnicht so ausgesprochen dämlich wie wir die ganze Zeit denken. Er hat die Zeitungen entsorgt und nicht aufbewahrt. Allerdings hat er dabei wohl übersehen, dass es unterschiedliche Ortsbeilagen in der SZ gibt . Er hat einfach nicht an jedes Detail gedacht. An der Stelle ziehe ich aber auch den Hut vor den Ermittlern: Diesen Link muss man erstmal finden.


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Mordfall Charlotte Böhringer

07.07.2013 um 09:54
@konrad Toölz
Ich stimme Dir zu. Von allen Indizien ist das m. E. auch letztlich das überzeugendste. Eben, weil man das auch so leicht übersehen kann.
Man hätte jetzt noch Beweis darüber erheben können, ob B. T. regelmäßig Zeitungen an seinem Wohnort gekauft hat oder nicht. Falls nicht, erhöht sich die Wahrscheinlichkeit, dass er das übersehen hat weiter. Im Urteil wird erwähnt, dass B. T. häufiger Zeitungen aus der Parkgarage zum Lesen mitgenommen hat. Falls das so stimmt ...

@obskur
Du hast natürlich recht. Ich habe schneller geschrieben als gedacht. Nach meiner Theorie liegt die Mordwaffe - Kombiwerkzeug - da schon längst in der Isar.

Es wäre aber auch noch folgende Option denkbar: die Mordwaffe ist in der Nähe des Tatorts versteckt und es gibt erst einmal noch keinen genauen Plan, wie diese entsorgt werden soll. Im Verlaufe des Vormittags sieht B. T. dann die Zeitungen an der Klinge hängen und nimmt sie an sich. Gar nicht wegen der Zeitungen und um die Entdeckung zu verögern, sondern weil er die Plastiktüte gut gebrauchen kann. Den Zeitungen misst er insgesamt gar nicht soviel Bedeutung bei und schmeißt sie bei sich gedankenlos ins Altpapier.


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Mordfall Charlotte Böhringer

07.07.2013 um 10:02
Ich denke eher auch, dass die Mordwaffe in der Isar liegt und er sie so schnell wie möglich nach der Tat dorthin gebracht hat. Ich kann mir weniger vorstellen, dass er die Waffe noch bei sich hatte. Die Angst entdeckt zu werden ist doch sicher riesen groß nach so einer Tat.

Ich finde gerade die Zeitungen eines der Indizien, die sehr stark auf ihn hindeuten und wo kaum ein Gegenargument greift oder gar keins sogar.


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Mordfall Charlotte Böhringer

07.07.2013 um 10:32
@obskur
Ich sehe das auch so. Allerdings kann man auch nicht wirklich ausschließen, dass er sie einfach aus dem Tankstellenshop mitgenommen hat. Sollte er unschuldig sein, ist das nun auch wieder so ein winziges Detail, was wohl wahrscheinlich fast niemand bei einer Zeugenvernehmung erwähnen würde. Zumal dies laut Gerichtsurteil bei denen wohl gang und gebe war, dass Zeitungen "umsonst" gelesen wurden.

Daher kommt der Plastiktüte aus meiner Sicht auch eine hohe Bedeutung zu.


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Mordfall Charlotte Böhringer

07.07.2013 um 10:41
Zitat von aberdeenaberdeen schrieb:Daher kommt der Plastiktüte aus meiner Sicht auch eine hohe Bedeutung zu.
War er denn überzeugter Mülltrenner? Die Zeitungen wurden ja offensichtlich beim "Altpapier" gefunden, das deutet zumindest schonmal darauf hin. Eine Tüte gehört ja nun nicht zum Altpapier, sondern in die Tonne fürs Recycling. Und die könnte ja bereits geleert worden sein, als seine Wohnung durchsucht wurde.


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Mordfall Charlotte Böhringer

07.07.2013 um 10:48
@KonradTönz1
Yep! Ich lese gerade noch einmal nach, was dazu zu finden ist ...


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Mordfall Charlotte Böhringer

07.07.2013 um 11:47
Wenn es die Zeitschriften waren, die der Parkhausangestellte nach oben brachte dann müssten sich dessen Fingerabdrücke ebenfalls an den Zeitschriften befinden.

Wurde das überprüft? Mit welchem Ergebnis?


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Mordfall Charlotte Böhringer

07.07.2013 um 11:59
@all

Also, naturgemäß beschäftigt sich das Urteil ab S. 130ff. etwas ausführlicher mit dem Zeitungsthema. Ich versuche zusammenzufasssen:

a) mehrere Zeugen sagen übereinstimmend aus, Ch. B. habe immer drei Zeitungen an die Tür gehängt bekommen: AZ, Bild und SZ. Nur der Bruder gibt hiervon abweichend an, es seien nur zwei gewesen
b) mehrere Zeugen sagen übereinstimmen aus, es sei nie vorgekommen, dass diese Zeitungen gestohlen worden seien. Nur der Bruder sagte hiervon abweichend aus, dass sei wohl schon mal vorgekommen, konnte das aber nicht konkretisieren

Drei Zeitungen wurden im Flur von B. T. in einer Abstellkammer in einem Karton gefunden, in dem Altpapier gesammelt wurde: AZ, Bild und SZ. AZ und Bild hätten einen benutzten Eindruck gemacht, die SZ jedoch nicht. AZ entspricht in ihrer Stadtteilausgabe dem Postleitzahlenbereich der Parkgarage. Bei der SZ habe es sich um die "Südausgabe" gehandelt, die jedoch standardmäßig weder im PLZ-Bereich des Opfers noch des Angeklagten vertrieben würde (S.137). Im Wohnbereich des Angeklagten hätten es eigentlich die Nordausgaben beider Zeitungen sein müssen;

Der Grossist sagte aus, dass von der AZ und SZ grundsätzlich die Ostausgabe an die Parkgarage geliefert worden sei. Packfehler mit einer Südausgabe der SZ seien möglich, keinesfalls aber mit einer Nordausgabe, da diese von der Firma gar nicht geliefert werde.

Soweit alles stimmig. Was die Bildzeitung angeht: hier können anhand des Kassenjournals nicht alle Zeitungen einwandfrei zugeordnet werden. Eine Mitnahme durch den Angeklagten wäre möglich; ebenso bei der AZ, bei der eine Verwechslung mit "Frau im Trend" möglich wäre, so dass ein Exemplar aber auch vom Angeklagten hätte mitgenommen werden können. Aber, und jetzt kommt es, der Verbleib SZ, die am wahrscheinlichsten aus der Parkgarage stammt (siehe Ausführungen des Grossisten), kann anhand des Kassenjournals zweifelsfrei nachvollzogen werden und es bliebe kein Exemplar übrig, dass der Angeklagte zusätzlich zu den "Tütenexemplaren" hätte mitnehmen können.

Was die Bildzeitung angeht, hatte ich das verwechselt. Die ist zwar beim Angeklagten gefunden worden, aber hier ist der Verbleib der Exemplare im Tankstellenshop nicht zweifelsfrei zu klären. Das hatte ich wohl verwechselt. Sorry.


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