Mordfall Charlotte Böhringer

@meermin
Ja, das meinte ich ja, der konnte weder dem Täter noch sonst jemandem aus dem Fall Herrmann zugeordnet waren, so hatte ich das gemeint!

@meermin:
also die DNA Spur auf dem Glas wurde deshalb nicht weiter untersucht, weil sie keine unmittelbare Nähe zum Tathergang aufwies. Die Spur wurde auch noch auf einer Kommode im Schlafzimmer von Ch.B. gefunden. Zu dem ganzen Thema gab es ja auch den Spiegel-Bericht: http://www.probence.de/presseartikel/ (Archiv-Version vom 09.08.2013)

Im Urteil wird vielen kleinen Dingen der Zusammenhang zur Tat abgesprochen. Wenn man aber die Fakten addiert, dann könnte man zum Schluß kommen, dass Frau B. noch Besuch hatte, oder ist dem nicht so, mal als Frage in die Runde?

Man hat mit Sicherheit alles versucht, den zu der DNA passenden Menschen zu finden. Die Spur kann vom Vortag gewesen sein und ein Zusammenhang mit der Tat unten im Flur ist nicht ersichtlich.
Was hätte man eurer Meinung nach denn tun sollen? Alle anderen Indizien ignorieren?

@muscaria
Ja, das wäre den Gläubigen wohl lieber gewesen....einfach ignorieren

@sheldonC
die DNA kann auch steinalt sein. Das Glas war nur angefasst - die Putzfrau stellt es wieder in den Schrank weil unbenutzt - CB nimmt es raus sieht eine Fingerspur- ab in die Spülmaschine

@muscaria
Da das Gericht auf Grund der Spurenlage an der Wohnungstür und am Opfer von einer geplanten Tat ausgeht ist es doch eigentlich verwunderlich, dass man im Fall der Herrmann DNA keinen Zusammenhang herstellen will mit der Begründung dass diese DNA bereits vor dem Tötungsvorgang gesetzt worden sein muss.

Aber wenn eine Tat geplant war, was spräche dagegen, dass der Täter bereits vor der Tat in der Wohnung gewesen wäre , am Tag vorher oder zwei Tage vorher? Der Zeitraum wird eingeschränkt durch den möglichen angenommenen Aufenthalt des ungespülten Glases in der Spülmaschine. (s. Urteil)

Merkwürdigerweise hat man sich sehr wohl viele Gedanken über die Spülmaschine und deren Inhalt und die Spülgewohnheiten im Hause Böhrinner gemacht. Aber ist dennoch zu dem Schluss gekommen , dass es keinen Zusammenhang zwischen dieser Spur und der Tat insgesamt gibt.

@avatar455
Klar kann die DNA Spur uralt gewesen sein, ebenso kann die DNA-Spur von Bence auf dem Sakko und dem Testament uralt gewesen sein. Das ist Auslegungssache - was ist wichtig, was nicht, welchem Hinweis gehen wir nach, welchem nicht.

Jetzt hast Du quasi die Schwäche der Ermittlung selbst offen gelegt, sicher nicht in Deinem Sinn :-)

@meermin
@sheldonC

muscaria schrieb:Was hätte man eurer Meinung nach denn tun sollen? Alle anderen Indizien ignorieren?

Zu dem Glas: es lässt sich doch wohl spurentechnisch feststellen, ob ein Glas befüllt war bevor es in die Spülmaschine wanderte?

@sheldonC
Du argumentierst ja schon wie Aberdeen ;)

Der Unterschied für mich als Mob ist der, dass die Spuren vom Glas überhaupt nicht relevant waren - die vom Testament bedingt und mit den anderen Indizien in der Gesamtschau sehr wohl Bence als Täter outen.

@avatar455:
Diese Gesamtschau ergibt sich ja heute aus einem Urteil das sich, logischerweise, auf den verurteilten Täter bezieht.

War aber vielleicht vorher noch jemand in der Wohnung? Von wem waren die Zigarettenkippen? Wer bzw. hat jemand den Wein getrunken?

Wie toll in andere Richtungen ermittelt wurde zeigt ja die Tatsache dass die Handydaten von Ch. B. erst untersucht wurden als die Nachrichten auf der Mailbox bereits gelöscht waren.

@sheldonC
ich geh gleich darauf ein, vielleicht könntest du die Frage die @muscaria an dich und @meermin gestellt hat vorher beantworten. Ich dränge mich ungern vor :)

@muscaria
@avatar455

muscaria schrieb:Was hätte man eurer Meinung nach denn tun sollen? Alle anderen Indizien ignorieren?

Denkst Du ich will Recht verdrehen und Indizien wegdiskutieren? Ich denke ich habe oft genug betont dass dieser Indizienring durchaus für Bence als Täter spricht. Insgesamt habe ich aber Zweifel an den einzelnen Indizien, da einige Beweisführungen einen faden Beigeschmack haben. In der Gesamtschau sehe ich 3 Indizien die Bence schwer belasten, die aber auch erklärt werden könnten: Zeitungen, Geld, Testament.

@sheldonC

Was hätte man deiner Meinung nach also tun sollen?

@muscaria
Möglichst alle Zweifel beseitigen: Träger der fremden DNA Spuren ermitteln, Aufklärung ob Besuch da war und wenn ja wer, wie lange, warum? Handydaten von Frau Ch.B. hätten zeitnah ausgewertet werden müssen (das ist ja auch die größte Frechheit!). Finanzstrom von Frau Böhringer rekonstruieren. Aufruf an Bevölkerung ob Bence gesehen wurde etc..

"Im Frühsommer 2005 habe er sich dann aber doch seiner Tante offenbart. Die sei hochgegangen und habe ihn beschimpft - "als sich dann das erste Geschrei wieder gelegt hat, habe ich ihr erklärt, dass ich aber genügend rechtliche Kenntnisse für das Parkhausmanagement habe". Danach sei das Verhältnis wieder "wie vorher" gewesen. Sie habe vielleicht Verständnis für ihn gehabt, weil sie ihr Psychologiestudium auch nicht beendet hatte, glaubt T. (Hervorhebung von mir)"

Das gefällt mir aber gut ...


SZ, 05.04.2011
http://www.sueddeutsche.de/muenchen/prozess-um-erbe-von-parkhaus-millionaerin-boehringers-moerder-bricht-sein-schweigen-1.1081672-2

Im Vorfeld muss erst einmal gründlich ermittelt werden , in alle Richtungen. Darauf können wir uns einigen, oder?

Es ist sicher so, dass es einige Indizien gibt die auf darauf hinzudeuten scheinen, das Bence der Täter sein könnte. Aber viele der Indizien, die herangezogen wurden um seine Schuld zu beweisen erwiesen sich als unsicher und teilweise nicht haltbar bei genauerem Hinterfragen, dazu zähle ich das Indiz der Studienlüge und ich zähle auch das Indiz der Habgier dazu. Beides konnte nicht hinreichend bewiesen werden, im Gegenteil es spricht sogar einiges dafür, das Bence in keinster Weise habgierig war.

Wenn Habgier ein prägendes Merkmal seines Characters und Wesens ausgemacht hätte, dann hätte er sich sicher in der Vergangeheit ganz anders seiner Tante gegenüber verhalten um bereits zu ihren Lebzeiten in den Genuss eines Teils ihres Geldes zu kommen.

Man mus nicht weit schauen um sie überall zu entdecken, die characterlosen habgierigen zukünftigen Erben der gehobenen Gesellschaftsschicht.

Bence gehörte soweit ich das beurteilen kann nicht zu diesem Personenkreis, er hatte einfache Freunde und einen Freundeskreis in dem Geld und Besitz nicht von Bedeutung waren, ein Freundeskreis in dem andere Werte zählten.

Daher ist dass ganze Argument mit der Habgier einfach Mist.

Und eben weil viele der angeführten Indizien reine Konstrukte waren und der Person Bence in keinster Weise gerecht werden hätte man gründlich in alle Richtungen ermitteln müssen anstatt sich bereits zu einem sehr frühen Zeitpunkt auf Bence als Täter festzulegen.

@sheldonC
Und mit Bence? Was hätte man mit ihm machen sollen? Was meinst du?

@aberdeen
Lernt man im Psychologiestudium einfach so rein zu platzen? Da bist du deinen Kollegen sehr fern ;)

@aberdeen
Wann jetzt? Frühsommer 2005 behauptet Bence, auf dem Oktoberfest sagt der Steuerberater

@sheldonC
Den Aufruf an die Bevölkerung haben die Freunde mit Flugblättern gemacht, mit einer Auslobung von 100000 Euro für die "Ergreifung des wahren Täters!"

Ergebnis: N U L L !!!

@aberdeen
Genau, ich denke auch, das Frau Böhrigner gar nicht so war wie sie dargestellt wird. Ich denke man hätte eine Lösung des Problems gefunden, gemeinsam.

@meermin

Ach, Du "denkst", dass Frau Böhringer nicht so war, wie sie dargestellt wird? Kanntest Du sie? Wie Frau Böhringer war, sagt der Bruder von Bence ja ausführlich in der Doku, oder lügt der jetzt auch?