Der tragische Tod von Tanja Gräff

Ich persönlich gehe eigentlich von einer Kombination aus (Tanja geht freiwillig mit + Eskalation). Oder von einem Unfall. Am Verbrechen stören mich zwei Dinge (an meinem eigenen Tatablauf :D):

(a) Warum wird das Handy abgeschaltet? Möglichkeiten
1. Tanja ist wegen A.H. angepisst und möchte ihm die Möglichkeit nehmen, sie nochmals zu kontaktieren
2. Funkloch
3. Akku leer (unwahrscheinlich)

(b) Wenn ich als Frau bei jemandem mitfahre und der verlässt die Strecke, dann versuche ich so schnell es geht, aus dem Auto zu entkommen ... warte also nicht, bis der eine Klippe hocheiert und bis er wieder beide Hände frei hat, um mir was anzutun. Autofahren und gleichzeitig bedrohen klappt nur schlecht ....

Ein späteres Verbringen der Leiche dort unten ist abwegig.

Erstens, der Verwesungsgeruch ist extrem auffällig, da kann man nicht einfach eine Leiche durch die Gegend fahren u. tragen, außerdem bleibt der Geruch im Auto hängen.

Zweitens, bei einem späteren Verbringen hätte der Täter freie Ortswahl gehabt, warum also hinter das Haus (Mit Dutzenden Bewohnern die ein u. ausgehen o. aus den Fenster schauen) legen u. nicht in den tiefsten Wald 100 km weiter u. dort in Ruhe vergraben?

Die Fundstelle macht logisch nur Sinn wenn man eine Leiche direkt nach der spontanen Tat schnell verschwinden lassen muss, weil an den Zufahrtswegen wegen dem Festival noch zu viele Leute unterwegs sind. Also eine Notlösung.

Per PKW an den Zaun rangefahren u. drüber gehoben. Unten ist die erste Stelle bei der Dickicht beginnt. Optimal. insbesondere vor dem Fakt, dass man sie dort erst nach 8 Jahren gefunden hat.

@nightshade2000
Ein späteres Verbringen der Leiche dorthin würde natürlich Sinn machen : Vortäuschung eines Unfalles oder Selbstmordes. Aber das würde auch bedeuten , das der Täter zum Kreis der Verdächtigen gehörte.
Ebenso macht es für direkte Nachbarn aus Pallien Sinn.

@MissMary
Wer sagt denn, dass es abgeschaltet wurde? Meiner Meinung ging es aus weil Tanja nach dem letzten Telefonat in die Parkdecks ging, wo kein Funkempfang war. In dieser Zeit suchte das Handy unter stärkster Sendeleistung einen Funkturm, dabei neigte sich der ohnehin schon schwache Akku dem Ende und das Handy ging von alleine aus und blieb es auch. Gehen wir davon aus als sie das ElternHaus um 20:00 Uhr verließ, dass das Handy vielleicht 80 % Lade Leistung hat. Mit den vielen Orts und Funktionen wechseln Parkdeck rein raus einige Telefonate die hinzukamen wird ein Akku möglicherweise nicht länger als diese 9 Stunden halten. Hätte ich als Ermittler auch schon längst mal mit diesem Modell ausprobiert in der FH Gegend. Wurde ja vielleicht auch gemacht...

@thinkdifferent War damals die Akkuleistung so schlecht? Ich habe ein kleines Nokia aus der Zeit (oder etwas neuer, aber nicht viel), das hält tagelang. Zumal ich davon ausgehe, dass sie es voll geladen hat, bevor sie das Haus verließ.

@augustus

Schon, aber warum legt er sie dann nicht zwischen Plattenbau u. Sudentenverbindungshaus sondern hinter den Plattenbau?

Wo das Entdeckungsrisiko größer ist wegen Gebäudenähe. Das Risiko eine verwesende Leiche nachträglich dort abzulegen ist unkalkulierbar, wenn man mit einer Leiche auf der Schulter ertappt wird heißt es game over, aber wenn er sie 100 km weiter mitten in einem einsamen Wald verbuddelt ist das bei weitem sicherer für den Täter.

@MissMary
Klar, den Akkustand als sie das Haus verließ kennen wir eben nicht. Aber es ist für mich das wahrscheinlichste Szenario.
Der andere Fall wäre ja nur möglich wenn ihr das Handy abgenommen worden wäre. Das kann ja nur nach ihrem Tod passiert sein. Oder meinst du um 4:30 Uhr sagt jemand gib mir mal dein Handy ich will es abschalten weil ich dich gleich umbringen!?!
Alle Zeugenaussagen wo Tanja namentlich auch genannt wird nach 5:00 Uhr belegen ein Gegenteil. Ein abschalten um 4:20 Uhr durch einen Dritten macht also meiner Meinung nach keinen Sinn. Daher kommt für mich nur die leere Akku Theorie infrage.

AveMaria schrieb:So betrachtet, könnte es passen. Er fährt Richtung Tarforst, Tanja ist erstmal beruhigt. Dann überlegt er es sich und fährt weiter in besagtes Waldgebiet. Es kommt zu einer handgreiflichen Auseinandersetzung, bei der Tanja stirbt. Er packt die Leiche in den Kofferraum und bringt sie später an den Felsen, um einen Absturz vorzutäuschen, oder er kennt Haus 74/80 und legt die Leiche unten ab. Einige Zeit später hat er Sorge, er könnte am Tatort Spuren hinterlassen haben und fährt nochmal hin, wobei er beobachtet wird.

... Und fährt weiter in das Gebiet nahe Silbersee... hätte ich schreiben sollen. Und mit später meine ich später am Tag, wenn es oben auf dem Felsen wieder ruhiger geworden ist. So hätte er auch übern Tag mitverfolgen können, ob Tanja schon vermisst wird. Es soll am 08.06 ja auch ziemlich geschüttet haben, da wird da oben nicht viel los gewesen sein.

Mit den momentanen (öffentlichen) Erkenntnissen, lässt sich nun mal ein Suizid einfacher erklären als ein Mord. Aber das ist wie beim Poker, wenn eine neue Karte aufgedeckt wird, ändern sich die Wahrscheinlichkeiten. Ich hoffe du verstehst auf was ich hinaus will.

Eher lässt sich ein Suicid ausschließen. Siehe z. B. den unbekannte Begleiter, der sich nicht meldet.

thinkdifferent schrieb:Der andere Fall wäre ja nur möglich wenn ihr das Handy abgenommen worden wäre. Das kann ja nur nach ihrem Tod passiert sein. Oder meinst du um 4:30 Uhr sagt jemand gib mir mal dein Handy ich will es abschalten weil ich dich gleich umbringen!?!

DAs halte ich für möglich, aber unwahrscheinlich, denn dann hätte sich das Handy ja mit Sicherheit nochmals in eine Funkzelle oberhalb des Felsens eingebucht.

Bandini schrieb:Das ist die Hockweiler-Meldung im Volksfreund: http://www.volksfreund.de/nachrichten/Fall-Tanja-Endlich-hei-223-e-Spur;art68858,1726940

Danke!

Demnach hat ein Zeuge etwa einen Monat nach dem mysteriösen Verschwinden der jungen Frau auf einem Wirtschaftsweg bei Hockweiler einen dunkelblauen Peugeot mit luxemburgischem Kennzeichen gesehen, der in Richtung "Silbersee" gerast sei. Am Steuer ein etwa 20 Jahre alter Mann mit kurzen, dunklen Haaren.
...
Die Trierer Fahnder schätzen den Mann jedenfalls als glaubwürdig ein, verlautete gestern aus Polizeikreisen. Bei der heutigen Suche im "Silbersee" und in einem angrenzenden Waldgebiet werden auch Taucher der Trierer Berufsfeuerwehr und Polizei-Spürhunde eingesetzt.

Silbersee?
Ist das der kleine See SW von Hockweiler?

@Stafan:
Ja, das ist er.

@vielefragen
Doch das ist der Ort: Homburg 80km entfernt, wo die Sichtung eine Woche später erfolgt. Jedoch habe ich kürzlich irgendwo gelesen dass die Polizei dieser Spur nach gegangen ist und sich diese nicht für haltbar erwiesen hat beziehungsweise anderweitig aufgeklärt wurde. Habe aber die Quelle dafür nicht mehr.

@nightshade2000
Ok. Im Apartmenthaus gibt es zumindest eine Ferienwohnung. Immer mal wieder werden Eigentumswohnungen dort verkauft . Vom Haus 73 müsstest Du auch ohne große Problem dorthin kommen. Von Haus 80 wäre die es am weitesten entfernte Stelle - die noch "frei" zugänglich ist. Und vielleicht spielt ein Täter auch mit dem Gedanken an der Fahrweg der oben ans Geländer führt.... Aber das ist alles Spekulation! Natürlich. Wir wissen alle zu wenig über einen möglichen Täter.

@all:
Es sei drauf hingewiesen, dass zwischen der Sichtung am Silbersee und dem Einsatz der Polizeispürhunde im dortigen Waldgebiet fünf Monate dazwischen lagen. Die Zeugen Aussage erfolgte nämlich erst im Dezember 2007, die Sichtung bereits im Juli 2007 also vier Wochen nach dem verschwinden von TG. Dass da nichts mehr gefunden wurde ist ja nahezu selbsterklärend.

@augustus

Ausschließen kann man natürlich nichts, oft spielen auch Zufall u. Dummheit eine Rolle. Aber insgesamt ist mir die "nachträglich abgelegt"-Theorie zu dünn, auch vor dem Hintergrund dass beim Verwesungsprozess sich einiges verflüssigt, da müsste man eine Leiche schon sehr gut verpacken u. auch noch den Geruch aushalten. Nur Suizid u. Unfalltheorie finde ich unterm Strich noch unwahrscheinlicher.

@nightshade2000
Kommt darauf an , wann die Verbringung gewesen wäre. Auch ein Abwurf in der Folgenacht wäre eine nachträglich Verbringung. Ich halte eine Tat ab 4:30 Uhr morgens an der Stelle oben fast nicht für "unbemerkbar". Ebenso wenig wie der den Abwurf nach halb fünf.

Wenn der Luxemburger, sofern er überhaupt was damit zu tun hat, die Leiche wieder nach Trier gebracht hätte, wäre er bekloppt oder megamäßig risikofreudig.
Ich muss ehrlich sagen, die ein oder andere Aussage scheint mir aus Mediengeilheit entstanden zu sein.

@augustus

Natürlich, aber es gab hier Stimmen die über eine Verbringung Wochen später spekulierten, die unterschätzen den Verwesungsprozess u. die ganze "Sauerei".

Aber selbst eine Aufbewahrung der Leiche für nur einen Tag im eigenen Auto ist schon grenzwertig, da darf man keine Freunde, Familie oder Bekannten haben die mal schnell den Kopf zu einem rein stecken.

Ich weiß nicht wie es dort (Weisshausrestaurant, -strasse u. Felsenpfad) ab 4 Uhr morgens bzgl. Menschen u. PKW-Aufkommen aussah. Bilder dazu wären interessant.

Menschenleer war es bestimmt nicht, aber Gedanken gemacht hat sich bestimmt keiner wenn ein PKW den Forstweg bis zum Zaun hochfuhr, der Rest ist schnell gemacht, ausgestiegen u. geschaut ob der Pfad frei ist u. dann die Leiche über den Zaun geschoben, Zeitfenster maximal 2 Minuten. Insgesamt, mit Fahrtweg, ist das eine 5-10 Minuten Aktion.

Das Unstimmige ist hierbei die Sache mit dem Schrei, falls der wirklich von dort oben kam, warum hat ihn dann keiner außer dem Studenten vom anderen Moselufer gehört?

@nightshade2000

nightshade2000 schrieb:Das Unstimmige ist hierbei die Sache mit dem Schrei, falls der wirklich von dort oben kam, warum hat ihn dann keiner außer dem Studenten vom anderen Moselufer gehört?

Vielleicht haben sich ja jetzt noch weitere Zeugen gemeldet