Der tragische Tod von Tanja Gräff

TheoTiger schrieb: Diese Frage, warum die Ermittlung des SB so zögerlich und ohne Öffentlichkeit erfolgte, hängt eben auch vielleicht an der Frage, ob T. und Freundinnen den SB als Tanjas Begleitung identifizierten oder nicht, wie @SCMP77 schreibt. Offensichtlich hatte die Polizei begründete Zweifel, daß SB etwas mit Tanja zu tun hatte.

Begründete ZWEIFEL implizieren aber die Möglichkeit, dass verschiedene Tatsachen sich als richtig erweisen könnten und damit auch die Verpflichtung, weiter zu ermitteln, um zu einer möglichen Gewissheit zu kommen.

@TheoTiger

Sehr gute Fragen, vielen Dank für das Feedback, auch an @slaterator.

Nur ganz kurz, kurze Anmerkung. In der PM v. 10.06.2007 steht auch, "Die Ermittler versuchen derzeit durch Befragungen im Freundes- und Bekanntenkreis das Verschwinden der Studentin aufzuklären". D. h. die Befragungen waren eventuell noch nicht abgeschlossen. Welche, weiss man nicht. D. h. viel schlauer wird man daraus auch nicht :) Und ob an Fronleichnam da noch Nachtlokale auf waren, hatten wir das nicht schon mal? Kann mich an die genaue Antwort der Einheimischen nicht mehr erinnern :) Wie gesagt, vielen Dank.

... und nur kleine Korrektur, @Slaterator, den Aufruf, ob sie im Bus gesehen wurde, den gab es schon, am 06.09.2007, den habe ich zitiert. Ist aber eher eine Anmerkung als eine Kritik deines Arguments. LG

@all

Ich will jetzt nichts aufgreifen, das schon besprochen wurde. Aber ich hätte zwei kurze Nachfragen, auf 3000 Seiten ist es schwer etwas wiederzufinden, das man mal gelesen hat.

Irgendjemand erwähnte mal, dass es im Umfeld (Trier-FH, DM etc..) Suizide gegeben hat. Gibt es dazu eine Quelle?
Die zweite Frage wäre: Wurde nie veröffentlicht um was es beim zweiten Telefonat ging? Oder haben das die Ermittler selbst nie erfahren?

Francesca schrieb:Begründete ZWEIFEL implizieren aber die Möglichkeit, dass verschiedene Tatsachen sich als richtig erweisen könnten und damit auch die Verpflichtung, weiter zu ermitteln, um zu einer möglichen Gewissheit zu kommen

Die Abwägung ob Zweifel ausreichend begründet sind und dami Persönlichkeitsverletzungen zulassen, entscheiden die Ermittler und StA. Nur sie kennen die Zeugenaussagen ausreichend.

Diese Abwägung war die, die Rechte nicht zu verletzen. Und wie richtig die Entscheidung war, zeigt das Ergebnis, der späteren Nachforschung, es hat sich kein Verdacht ergeben.

Wir sehen aber heute die Folgen, wenn solche Entscheidungen von außen torpediert werden. Dieses Forum und insbesondere der Kaese-Artikel zeigen, wie sich die Befürchtungen der Ermittler bewahrheitet haben. Der Staat hat bei dem Schutz der Persönlichkeitsrechte im Ergebnis versagt.

@SCMP77

SCMP77 schrieb:Der Staat hat bei dem Schutz der Persönlichkeitsrechte im Ergebnis versagt.

Man muss das ganze aber auch mal in Relation setzen.

Diese Thematik bringst du fast jede Woche hier in den Thread.

Man könnte fast meinen die Identität des SB sei durch diese Indeskretion in ganz Deutschland bekannt.

Das ist aber mitnichten so.

Nur wer SB damals kannte, kann 1+1 zusammenzählen.

Ich denke das die wenigsten hier im Thread die Identität von SB kennen.

Ich wüsste zwar wen ich hier nach dem Namen fragen müsste....

Aber was würde es mir bringen wenn ich ihn wüsste ?

Nichts.

Und deshalb habe ich bis heute nicht gefragt.

Und ... sorry, bin normalerweise kein Fan von Kurznachrichten, aber muss weg und wollte noch antworten, @TheoTiger:

Das "geplante" Grillen (woher kommt das? Ein Gerücht?) habe ich nirgendwo bestätigt gefunden. Sicher, man könnte sagen, geht niemanden was an. Aber wenn die Kripo das als ein mögliches Ziel ins Auge gefasst hätte, bei ihrer initialen Suche, glaubst Du nicht, sie hätte nicht vielleicht zumindest öffentlich angefragt, z. B. so in der Art "Kann sich jemand an eine Frau (plus Beschreibung TG) erinnern, die nach einer MfG nach Tarforst suchte?" Oder so ähnlich? Da bevorzuge ich -- wie immer -- die schlichtere Variante und glaube spekulativ: die Sache war durch, ihr Bezugspunkt ab und weg. Sie (a) musste oder (b) wollte sich umorientieren, nach 4:13 Uhr. Zu (b): zumindest hypothetisch möglich, dass die Entscheidung, auf dem Fest zu bleiben, ja auch von ihr ausging. Selbst wenn die Suche nach ... zuerst von ihr ausging.

Note: dies nur meine Spekulation. Mein früherer Post, glaube ich, ist sorgfältiger formuliert und zumindest etwas weniger spekulativ. LG

@SCMP77
Da gebe ich Dir uneingeschränkt Recht! Und da, habe ich keine Zweifel, werden sie ihre Lehren draus ziehen. Nicht aus dem (Hilfe!) Komplex: Bäume am Felshang, Brombeeren, etc.

Nun mal angenommen, sie werden sehr deutlich bei einer weiteren PK: Telefon? Nichts. Etc. (Hab gerade nicht so viel Zeit zum Ausformulieren.) Da werden noch in 20 Jahren manche Leute sagen, "Ich kann mir nicht vorstellen, dass ..." Und manche Personen abenteuerliche Bücher schreiben im Selbstverlag. Das kann in niemandes Interesse sein, nicht einmal Frau Gs. Ob sich der Produzent des letzten TV-Films dies auch überlegt hat, als ehemaliger Seelsorger? Im Zweifel nehme ich mal an: ja.

LG

heute 11:07 Uhr

Francesca schrieb:
Begründete ZWEIFEL implizieren aber die Möglichkeit, dass verschiedene Tatsachen sich als richtig erweisen könnten und damit auch die Verpflichtung, weiter zu ermitteln, um zu einer möglichen Gewissheit zu kommen

SCMP77 schrieb:

Die Abwägung ob Zweifel ausreichend begründet sind und dami Persönlichkeitsverletzungen zulassen, entscheiden die Ermittler und StA. Nur sie kennen die Zeugenaussagen ausreichend.

Diese Abwägung war die, die Rechte nicht zu verletzen. Und wie richtig die Entscheidung war, zeigt das Ergebnis, der späteren Nachforschung, es hat sich kein Verdacht ergeben.

Wir sehen aber heute die Folgen, wenn solche Entscheidungen von außen torpediert werden. Dieses Forum und insbesondere der Kaese-Artikel zeigen, wie sich die Befürchtungen der Ermittler bewahrheitet haben. Der Staat hat bei dem Schutz der Persönlichkeitsrechte im Ergebnis versagt.

Naja, man könnte auch anders argumentieren und den Ball zurückwerfen:
Wäre der SB damals zeitnah ermittelt worden (was ja ganz ohne Veröffentlichung des Phantombildes möglich war) und wäre weiter ermittelt worden, wären wir nicht da, wo wir heute sind.
Im Prinzip passiert heute die Weiterermittlung auf andere Weise. Dass dabei Persönlichkeitsrechte verletzt werden, ist sehr bedenklich. Aber vielleicht hätte das alles nicht sein müssen, wenn umfangreicher SB und seine Kontakte angeschaut worden wären (zeitnah).

@EDGARallanPOE

Man könnte fast meinen die Identität des SB sei durch diese Indeskretion in ganz Deutschland bekannt.[/ziat]

Da verkennst Du das Umfeld eines Menschen. Gerade diese Indiskretionen dürften ihm im sozialen Umfeld getroffen haben, Deutschland selber ist da bei solchen Dingen weniger von Bedeutung.

Und dass die 1+1 zusammen zählen wie Du es so schön nennst, ist erst seit der Indiskretionen möglich.

Und 1+1 dürfte man nur bzgl. der Identität zusammen zählen können, sonst nichts.

Wie gesagt, die Ermittler hatten das ursprünglich schon richtig gesehen.

@nightshade2000

nightshade2000 schrieb:- er hat sich nicht freiwillig als Zeuge gemeldet
- er hat Aggressionspotenzial, da er polizeibekannt ist
- die GSM-Ortung für P. um exakt 4:09 Uhr lautet Bereich Nebenausgang
- sein Handy geht exakt um 4:26 Uhr vom Netz
- er parkte am Moselufer
- er hat erst nicht zugegeben, dass er dort parkte, sondern gab zu Protokoll, dass er direkt nachhause fuhr
- seine Kollegin K. konnte ihm kein Alibi geben
- der Mantrailer irrt sich nicht wenn das Referenzmateril stimmt, er folgt immer der frischesten Spur, das kann beim Zweibeiner für Verwirrung sorgen wenn sich eine alte Spur mit einer frischeren kreuzt
- er behauptet TG nicht zu kennen, das scheint aber widerlegt wenn man inoffiziellen Aussagen glauben mag (eventuell findet sich was im Handyspeicher...das wäre ideal)

Das er sich nicht als Zeuge gemeldet hat ergibt sich logischerweise aus dem Aspekt, den du direkt darunter geschrieben hast.

Du pochst ja immer darauf, dass sich per GSM-Ortung alles genau belegen lässt.

Also wissen die Ermittler auch wo sich SB um 4:10....4:11.....4:12.......bis 4:26 befand.

Man kann also abgleichen, ob sich die Bewegung von SB, mit der Mantrailerspur deckt.


Ich bin gegenteiliger Meinung. Du kannst dem Artikel der dir verlinkt wurde entnehmen, dass eine Ortungsgenauigkeit auf 50 Meter eben nur erreichbar ist, wenn man eine hohe Dichte an Funkmasten hat.

Wenn es dich interessiert geh mal auf die Seite der Bundesnetzagentur und schau dir mal an wie viele Masten es dort heute gibt. Du wirst überrascht sein.

Ich gehe von einer Genauigkeit von höchstens 300 metern aus. Das heisst er und auch Tanja hätten fast überall auf dem Platz sein können.

@bamelam
Hier ist ein Link dazu:

http://www.gutefrage.net/frage/selbstmord-reihe-in-trier

Du musst die Antworten und Kommentare auf die Einträge lesen, die sagen schon etwas aus. Und interessant ist auch der Zeitpunkt März 2011 - da wurden die Felsen an der Absturzstelle abgesucht. Man findet auf Online-Trauerseiten dann auch noch einzelne Beiträge, aber es ist sehr spärlich, wie das bei Suiziden eben gehandhabt wird. Man kann da also nichts weiter recherchieren, ob z.B. jemand davon auf dem Fest gewesen ist.

Über den einen Suizid in 2012 des Luxemburger Studenten musst du hier nach O.D. suchen, da müsste sich was finden. Online sind die Beiträge glaube ich nicht mehr abrufbar. Und dann gab es 2012 noch den Suizid von S.B. einem Studenten, der in der Bonner Str. wohnte und der auch bei der Durchsuchungsaktion am 13.06.07 zugegen war und ein Interview gegeben hat. Beide sollen einen Bezug zur DM Szene in Trier gehabt haben, in der ja T.G. zum Schluss auch verkehrte. Ob die sich kannten, ist hier wohl nicht bekannt.

Mehr sollten wir hier dazu nicht posten, da einfach Fakten, die einen Bezug zu T.G. nachweisen, fehlen. Ich hoffe, das wurde nochmals eingehend von der Kripo überprüft.

SCMP77 schrieb:Dieses Forum ist der beste Beweis für die Richtigkeit dieser Entscheidung.

Von welcher Entscheidung redest Du hier? Doch nicht die Entscheidung, dass man die Hinweise von Zeugen, unmittelbar nach dem Verschwinden Tanjas, einfach Verworfen hatte, weil man dadurch die Verletzung der Persönlichkeitsrechte eines zu ermittelnden Zeugen verletzen könnte?
Deine Logik verstehe ich gerade nicht. Es gab schon 2007 ein Phantombild und Fotos vom Spitzbart und dann entscheidet man quasi die Identität vom Spitzbart nicht zu ermitteln, um dessen Persönlichkeitsrechte zu Wahren, obwohl man noch gar nicht weiß wer der Spitzbart überhaupt ist? Wenn Du das als richtige Entscheidung betrachtest, dann hat die Polizei überhaupt nichts mehr zu Ermitteln. Dann bleiben lediglich Tatortrekonstruktionen und Experimente. Dann erübrigt sich die Frage nach einem Täter in jedem Fall.

Das Problem an diesem Fall ist doch das Tanja geäußert hat zum Bus in die Stadt zu wollen und sich dann wo ganz anders hingegeben hat.Das ist meiner Meinung nach auch das Problem von Frau Graeff.Ihre sonst so besonnene Tochter steigt ueber einen Absperrzaun.Offensichtlich traut Frau Graeff das ihrer Tochter auch in leicht angerauschtem Zustand nicht zu.Weil sich fuer sie die Frage stellt was wollte Tanja da.Und da sie nicht glaubt das ihre Tochter ohne Sinn und Verstand einen Waldweg langstuerzt der offensichtlich nicht ungefährlich war denkt sie es müsse da jemand dabeigewesen sein.*Zumal sie ja wusste das Tanja in A verschossen war und der aber dachte Tanja wäre zu Hause.

@USGumShoe
Ena Kadic ist nicht tot. Dein sicher gut gemeintes Beileid ist daher unpassend.