Wo ist Katrin Konert?

@stellamaus
Ich würde Dir hinsichtlich der möglichen Zwangsprostitution von Katrin Recht geben, wenn Katrin nicht gerade am Abend des Neujahrstages in einem abgelegen Kaff wie Bergen verschwunden wäre.
So viel Durchgangsverkehr ist da nun wahrlich nicht. Schon gar nicht an einem solchen Tag, bei miserablem Wetter noch dazu.

Es ist unbestritten, dass es auch in Hamburg Zwangsprostituierte gab und gibt. Meist aus Polen, Tschechien etc.
Manche werfen nach D gelockt, in dem ihnen ein angeblich gut bezahlter Job in der Gastronomie angeboten wird.

Ich wüsste aber wirklich keinen einzigen Beispielfall, wo eine junge Frau, aus einem einsamen Kaff im Wendland, der Zwangsprostitution zugeführt wurde.

So eine "Entführung", wenn sie denn gelingen soll, muss ja auch einigermaßen gut organisiert sein.
Da käme doch kaum ein Zufallstäter in Betracht, die Logistik muss ja schon stimmen, wenn nichts auffällig werden soll.
Mädchenhändler werden kaum zufällig am Neujahrstag durch Bergen/ Dumme fahren, das ist halte ich für wenig wahrscheinlich.
So groß waren die Aussichten nicht an diesem Abend, ein "passendes Mädchen" am Straßenrand abgreifen zu können.
Oder denkst Du, K. wurde von ihrem "Bekanntenkreis" in die Prostitution "vermittelt"?

Rotmilan schrieb:Mädchenhändler werden kaum zufällig am Neujahrstag durch Bergen/ Dumme fahren, das ist kaum wahrscheinlich.

Genau, außer es hatte jemand den sie kannte/der wusste, dass sie da steht entsprechende Kontakte.

@SistaB
So sehe ich das auch. Dann müsste der Streit mit dem Freund absichtlich provoziert worden sein und jemand aus der "Mädchenhändler Branche" wusste bereits, dass Katrin zu einer bestimmten Zeit an der Straße stehen würde, als abgekartetes Spiel, sozusagen.

@SistaB
@Rotmilan
Da gebe ich euch Recht, dass es unwahrscheinlich ist, dass ein Zuhälter als Zufallstäter gerade dann durch Bergen fährt, wenn da ein Mädchen alleine einer Bushaltestelle steht. Wobei an Neujahr vermutlich einige Personen noch von irgendwelchen Feiern nach hause fahren und dann gegebenenfalls doch durch Orte wie Bergen fahren. Also ja, die Wahrscheinlichkeit eines Zufallstäters ist gering, aber nicht gleich null.

Für mich ist noch nicht ganz klar, welche Kontakte Katrin hatte. Da muss ich mich nochmal reinlesen.
Vielleicht haben Personen aus ihrem Bekanntenkreis entsprechende Kontakte.

stellamaus schrieb:Vielleicht haben Personen aus ihrem Bekanntenkreis entsprechende Kontakte.

Wenn es so war, dass Bekannte entsprechende Kontakte hatten, wurde das jedenfalls nicht offiziell verlautbart.
Ich denke schon, dass die Ermittler da das Umfeld von Katrin entsprechend durchleuchtet haben und da nichts in der Richtung auffällig war.
Hätte da jemand evtl. im Hamburger oder Lüneburger Türsteher/ Disco Prostitutionsmilieu gearbeitet, wäre das meiner Meinung nach, in diesen kleinen Ortschaften, nicht unter dem Deckel gehalten worden.
In den Dörfern, weiß man doch meist, wer wo und was arbeitet.
Wenn jemand da Kontakte nach Hamburg hat und öfter dorthin unterwegs wäre, käme das meiner Meinung nach ans Tageslicht.
Die Dörfler beobachten sich ja gegenseitig.

Rotmilan schrieb: Dann müsste der Streit mit dem Freund absichtlich provoziert worden sein und jemand aus der "Mädchenhändler Branche" wusste bereits, dass Katrin zu einer bestimmten Zeit an der Straße stehen würde, als abgekartetes Spiel, sozusagen.

Unwahrscheinlich, selbst wenn der Streit geplant gewesen wäre so wäre Katrins Verhalten ja nicht vorhersehbar gewesen, sie hätte auch das Taxi Geld nehmen können und wütend das Haus verlassen (warum sie das nicht tat ? ) , dann hätte sie nicht durch Bergen- Dumme streifen müssen und schließlich an der Bushaltestelle stranden.

Rotmilan schrieb:Die Dörfler beobachten sich ja gegenseitig.

Ich komme auch aus einem kleinen Dorf, das sich gegenseitig beobachten wird überbewertet, der Mündliche Buschfunk ist sogar mit Einführung von Handys deutlich abgeflaut.
Dennoch in kleineren Ortschaften wissen viele natürlich wer wo wohnt und mit den Jahren bekommt so mancher einen Ruf verpasst, hier würde es mich interessieren welchen Ruf die Sekte sowie der Motoradclub im Ort hatten/haben.

CrimeHunter schrieb:ch komme auch aus einem kleinen Dorf, das sich gegenseitig beobachten wird überbewertet, der Mündliche Buschfunk ist sogar mit Einführung von Handys deutlich abgeflaut.
Dennoch in kleineren Ortschaften wissen viele natürlich wer wo wohnt und mit den Jahren bekommt so mancher einen Ruf verpasst, hier würde es mich interessieren welchen Ruf die Sekte sowie der Motoradclub im Ort hatten/haben.

Dem schließe ich mich an. Wen kannte KK z.B. auch von den Nordmännern? Wen kannte sie noch in Bergen mit Führerschein ?

Rotmilan schrieb:Es ist unbestritten, dass es auch in Hamburg Zwangsprostituierte gab und gibt. Meist aus Polen, Tschechien etc.
Manche werfen nach D gelockt, in dem ihnen ein angeblich gut bezahlter Job in der Gastronomie angeboten wird.

Ich wüsste aber wirklich keinen einzigen Beispielfall, wo eine junge Frau, aus einem einsamen Kaff im Wendland, der Zwangsprostitution zugeführt wurde.

Diese Vorstellung, dass die junge Frau damals entführt wurde, um sie zu prostituieren beruht doch allein auf diesem ominöse Telefonanruf? Oder gibt es weitere Indizien?

@frauZimt
Grundlegens beruht die "Idee" mit der Prostitution auf dem Telefonanruf und dem BMW mit berliner Kennzeichen, der an der Bushaltestelle gesehen wurde.

SistaB schrieb:Wen kannte KK z.B. auch von den Nordmännern? Wen kannte sie noch in Bergen mit Führerschein ?

Gute Frage! Sehr gute Frage!

Angenommen, Katrin stand einige Zeit vergebens an der Haltestelle (auf was oder wen sie auch immer dort wartete oder hoffte), ist es doch naheliegend, dass sie irgendwen in Bergen aufsuchte, den sie (eventuell weitläufig) kannte!

Und mag es nur sein, um ins Warme zu kommen oder einen Telefonanruf tätigen zu können!

frauZimt schrieb:Diese Vorstellung, dass die junge Frau damals entführt wurde, um sie zu prostituieren beruht doch allein auf diesem ominöse Telefonanruf?

Zumindest ist es so das dieser Anruf die Phantasie in diese Richtung anregt.

Rotmilan schrieb:Ich wüsste aber wirklich keinen einzigen Beispielfall, wo eine junge Frau, aus einem einsamen Kaff im Wendland, der Zwangsprostitution zugeführt wurde.

Nicht nur auf einem einsamen Kaff, ich kenne keinen einzigen belegten Fall das Deutsche Frauen zur Zwangsprostitution entführt wurden, aber ist so etwas wirklich unvorstellbar ?
Ich denke nein und vermute das es da eine Dunkelziffer gibt die die Polizei nicht greift, warum ?
Solche Enführer werden aber nicht wahrlos zuschlagen sondern das Opfer erst einmal gründlich auskundschaften sowie einlulen so das es arglos ist, so stelle ich mir das vor.
Katrins Fall kommt mir in dieser Richtung sehr verdächtig vor, aber wer weiß ?

CrimeHunter schrieb:Unwahrscheinlich, selbst wenn der Streit geplant gewesen wäre so wäre Katrins Verhalten ja nicht vorhersehbar gewesen, sie hätte auch das Taxi Geld nehmen können und wütend das Haus verlassen (warum sie das nicht tat ? ) , dann hätte sie nicht durch Bergen- Dumme streifen müssen und schließlich an der Bushaltestelle stranden.

@CrimeHunter
Sehr gute Überlegung. Es spricht alles dafür, dass Katrin eben nicht mit voraussehender Planung quasi "entführt" wurde, ob zur Prostitution oder was immer.

Und nein, es gab auch keine Indizien dafür, dass KK zwangsweise der Prostitution zugeführt worden sein könnte. Lediglich, der ominöse Anruf aus Nürnberg von der Dame mit osteuropäischem Akzent, führte zu solchen Überlegungen.

CrimeHunter schrieb:Nicht nur auf einem einsamen Kaff, ich kenne keinen einzigen belegten Fall das Deutsche Frauen zur Zwangsprostitution entführt wurden, aber ist so etwas wirklich unvorstellbar ?
Ich denke nein und vermute das es da eine Dunkelziffer gibt die die Polizei nicht greift, warum ?

Ich kenne auch keinen Fall, wo eine deutsche Staatsbürgerin per "Entführung" der Prostitution zugeführt wurde.

Aus Hamburg weiß ich von Fällen, dass Osteuropäerinnen, mit dem Versprechen auf eine gut bezahlte Arbeit in der Gastronomie nach Hamburg gelockt wurden. Dort wurden sie in sog. "Modellwohnungen" der Prostitution zugeführt.
Noch vor der Ankunft in Hamburg wurden den Frauen ihre Papiere und Handys weg genommen.

Ein Grund dafür, dass die Polizei und der Staat nichts davon mitbekommen, liegt darin, dass die Damen aus Osteuropa hier in Deutschland ja gar nicht mit Wohnsitz etc. von der Zuhältermafia gemeldet werden. Aus verständlichen Gründen.

Ab und an gelingt es natürlich der Polizei doch, oder eine Frau kann fliehen und sich bei der Polizei melden.
Ich erinnere mich an einen Fall, wo die Polizei in Hamburg auf einen Tip hin, ein solches Hinterhof Bordell ausgehoben hatte und die Beamten feststellen musste, dass keine der Frauen überhaupt hier gemeldet war und Deutsch sprachen sie auch nicht.

Das sind traurige Fälle, wo Frauen illegal gegen ihren Willen festgehalten und engmaschig überwacht werden.
Das Ganze ist jedoch komplett durchorganisiert, ein Hinterwäldler aus Lüchow- Dannenberg alleine würde das im Leben nicht hin bekommen.
Ich denke, da muss man schon in der Rotlicht Szene gut verwurzelt sein.

CrimeHunter schrieb:Solche Enführer werden aber nicht wahrlos zuschlagen sondern das Opfer erst einmal gründlich auskundschaften sowie einlulen so das es arglos ist, so stelle ich mir das vor.

Das "Einlullen" sind ja falsche Versprechungen hin auf einen gut bezahlten Job im wohlhabenden Deutschland. Die Damen aus Osteuropa werden auch nicht einfach abgegriffen. Die steigen schon in der Regel noch freiwillig ins Auto ihrer Peiniger.
Sie merken es erst wenn es zu spät ist, dann sind sie bereits ihre Papiere los und sitzen in einer fremden Stadt, werden engmaschig "bewacht" und zur Prostitution gezwungen.

Rotmilan schrieb:Das "Einlullen" sind ja falsche Versprechungen hin auf einen gut bezahlten Job im wohlhabenden Deutschland.

Das auch, aber Enlulen ist für mich eine Sache, das kann alles mögliche umfassen, auch das eine Person sich bei einer Anderen oder Gruppe erst mal wohl fühlt- arglos ist und plötzlich..... .

Leute, es gibt KEINEN EINZIGEN Hinweis darauf, dass KK zwangsprostituiert wurde. Es gibt noch nicht einmal einen Hinweis darauf, dass die Anruferin eine Prostituierte war. Warum sollte sie eigentlich? Nur weil sie einen osteuropäischen Akzent hatte? Osteuropäerin = Zwangsprostituierte, geht so die Gleichung?
Also, ich wohne ja in Nürnberg, und da wohnen bestimmt mindestens Zehntausend Frauen mit einem osteuropäischen Akzent. Im Stadtteil Langwasser wohnen z.B. ganz viele Russen. Selbst in meinem Haus wohnt eine Frau, die wegen ihres Akzents als Anruferin in Frage käme. Und nein, mein Haus ist kein Bordell...

Klar gibt es in dem Stadtteil, aus dem sie anrief, ein paar verstreute Etablissements. Aber es ist kein Rotlichtbezirk, da gibt es den McDonalds, den Obi, den Großmarkt, Staples, DATEV - alles in nächster Nähe.

Rotmilan schrieb:Und nein, es gab auch keine Indizien dafür, dass KK zwangsweise der Prostitution zugeführt worden sein könnte. Lediglich, der ominöse Anruf aus Nürnberg von der Dame mit osteuropäischem Akzent, führte zu solchen Überlegungen.

Auch nicht ganz richtig. Gibt es nicht ein Video in welchem der Vater von Katrin sein Tochter in Hamburg im besagten Milieu sucht?
Auch interessant finde ich, dass Seiten zuvor ein Zusteigen von Katrin beim grossen unbekannten eher verworfen wurde. Selbstverständlich schliesse ich ein solches Szenario nicht aus. Allerdings erachte ich es eher für möglich, dass Katrin irgendwann jemanden in Bergen aufsuchte. Zumal ich auch davon ausgehe:

schluesselbund schrieb:Da ich sowieso davon ausgehe, dass Katrin nicht gleich nach den Verschwinden was schlimmes zugestossen ist. Ein sofortiges beiseitigen der Leich bei diesen Wetterverhältnissen und mitten in der Nacht eher nicht zutrifft.

So wäre ein abtriften von Katrin noch halbwegs möglich. Zumal die Schwester auch sagt, dass Katrin sich immer wünschte schon 18 zu sein.

Bei dieser These würde eben durchaus zutreffen:

Menedemos schrieb: Und Katrins Stehen an der Bushaltestelle kommt mir eben auch wie ein Warten vor.

Da steht also Katrin an der Bushaltestelle. Und wartet bis die versprochen Heimfahrt eintrifft. Nachdem diese nicht eintrifft, entscheidet sie sich für ein anders vorgehen. Was dann wohl schlimm endet.

Menedemos schrieb:Leute, es gibt KEINEN EINZIGEN Hinweis darauf, dass KK zwangsprostituiert wurde.

Was bleibt ?

+ Die Glaubhaftigkeit von Katrins Freund.

+ Die Glaubhaftigkeit der Älteren Zeugin, die Katrin an einem BMW mit Berliner Nummerschild sah.

Sonnst für uns nichts, tja ich weiß auch nicht.


Nochmal , die Ältere Zeugin kann die Letzte Person sein die Katrin sah, sie berichtete von einem Berliner Nummernschild am BMW, nicht von einem Hamburger.

Deshalb Anruf der Unbekannten hin oder her , nicht weiß man :( .

CrimeHunter schrieb:Was bleibt ?

Nichts! Nur Spekulation.
Und genau das sagt auch Rusche im "aktuellsten" Interview (Anfang des Jahres).

Interessant sei auch die Erwähnung, dass der BMW, den die Zeugin gesehen hat, überprüft wurde.

Alles nachzulesen hier:
http://www.haz.de/Nachrichten/Der-Norden/Uebersicht/Polizist-Andreas-Rusche-sucht-17-Jahre-nach-Verschwinden-noch-immer-nach-Katrin-Konert

Liebe Grüße