Wo ist Katrin Konert?

Bei den meisten Vermisstenfällen gibt es gar keine Verdächtigen. In diesem Fall haben wir nun schon drei. Ausserdem wissen wir jetzt, dass trotz angeblichem "Blitzeis" dort extrem reger Verkehr herrschte, wobei einige sich durchaus widersprechen: so z.B. einer der "Gruppe Jugendlicher," der von Katrin um eine MFG gebeten geantwortet haben soll: "Geht nicht wegen Blitzeis, und ausserdem wollen wir nachher ins Kino."

Man könnte fast meinen, dass das angebliche "Blitzeis" gar nicht existierte, auch der Bus soll ja nun doch gefahren sein, nachdem wir jahrelang gehört haben, er sei nicht gefahren. Dann aber kommt Zeugin "Ute" und will wegen dem "Blitzeis" für die 200m vom Ortsschild zur Bushaltestelle 7 Minuten gebraucht haben, im Schrittempo. Na ja. Mir scheint, in der Erinnerung über die Jahre hinweg wurde das Eis immer glatter und auch sonst einiges anders, als es wohl in Wirklichkeit gewesen ist.

Es scheint aber wohl so gewesen zu sein, dass erstaunlich viele Bekannte von Katrin in der Zeit zwischen 18.30 Uhr und 21 in der Nähe der Bushaltestelle unterwegs gewesen sind, auf der kleinen Landstrasse von Clenze nach Bergen.

Allerdings muss man auch hier wieder vorsichtig sein: Im Fall jenes "Sven" erfahren wir, dass 1. die angebliche Pizzabestellung vom Telefon der Freundin nicht stattgefunden haben kann, 2. keiner seiner Freunde sich erinnern kann, dass er mit einer Pizza bei ihnen aufgetaucht ist.

Bevor man nun Sven als stark tatverdächtig einstuft müsste man wissen, wann denn die Freunde von der Polizei befragt wurden. Der Pizzeria Besitzer wurde erst nach 10 Jahren befragt, logisch dass er sich nicht an einen Kunden vor 10 Jahren erinnern kann. Wenn man auch die Freunde erst nach 10 Jahren gefragt hat, ob an jenem Neujahrsabend Sven eine Pizza bei ihnen ass... auch da wäre nicht verwunderlich, wenn keiner sich mehr erinnern kann. Es ist ein wenig merkwürdig, denn anscheinend hat die Polizei ja relativ zeitnah die Verbindungsdaten vom Anschluss der Freundin angefordert. Warum man dann nicht ebenso zeitnah nach Zeugen in der Pizzeria gesucht hat ist merkwürdig.

"Christian" und "Martin" sind freilich auch sehr verdächtig. Vor allem in Martins Aussagen gibt es ja gravierende Probleme, durch seine Ex-Freundin nun vorgebracht: 30-45 Minuten sind ein Zeitfenster, das eine Tat möglich macht. Verdächtig ist vor allem der Widerspruch in den Aussagen, wobei man freilich nicht vergessen darf, was der Ermittler erwähnt: alle Aussagen sind Schätzungen, da die Beteiligten an dem Abend keinen Grund hatten, auf die Uhr zu schauen und sich die Uhrzeiten einzuprägen. Martins Ex-Freundin allerdings kann auf eine plausible Begründung verweisen: der Film, den sie eigentlich mit Martin zusammen sehen wollte.

Warum Christian ausgerechnet bei "Blitzeis" noch zum Tanken fahren musste... das führt uns wieder zur Frage, ob das "Blitzeis" wirklich so schrecklich war. All das ist ein wenig merkwürdig, aber wenigstens gibt es in seiner Aussage keine Widersprüche. Er hat nur einfach für ein grosses Zeitfenster kein Alibi.

Und an dieser Stelle muss nun auch mal etwas Entlastendes bemerkt werden: die Frage nach dem Motiv. Es fällt nämlich auf, dass alle drei Hauptverdächtigen zur Tatzeit eine Freundin hatten. Man kann sich schon fragen, ob bei dem vermuteten Motiv eines Sexualmordes, ausgerechnet Bekannte von Katrin in funktionierenden Beziehungen eine solche Tat an ihr begangen haben sollten. Aber es ist noch mehr: alle drei haben vor der Polizei freiwillig Aussagen gemacht, die sie in örtliche und zeitliche Nähe zum Verschwinden von Katrin gebracht haben. Und alle drei wussten, dass andere Zeugen, z.B. ihre jeweiligen Freundinnen ebenfalls von dem Verlauf des Abends wussten und aussagen könnten. Man darf dann fragen, wie wahrscheinlich es ist, dass einer trotzdem eine Tat an Katrin begeht.

Besonders Martin fällt hier auf, der einzige der zugegeben hat, Katrin noch begegnet zu sein. Es gibt keine Zeugen dafür. Er hätte genausogut sagen können, dass er sie nicht gesehen habe, genau wie alle anderen. Man könnte meinen, dass wenn er der Täter gewesen sei, er ein solches Detail der Polizei nicht verraten hätte.

Zusammenfassend ist zu sagen: Kein Wunder, dass die Polizei diese drei als Hauptverdächtige im Blick hatte. Aber es gibt auch eine Reihe eher entlastender Fakten. Und es ist auch kein Wunder, dass die Polizei ohne weitere Indizien hier nicht weiterkommt.

Und ganz zum Schluss: ich glaube immer noch nicht, dass in Bergen an diesem Abend nennenswertes "Blitzeis" gewesen ist. Es mag eine landkreisweite Warnung davor gegeben haben, aber bis auf eine einzige Zeugin haben alle anderen keinen Grund gesehen, ihre Fahrten nicht oder anders als normal durchzuführen.

Rick_Blaine schrieb:Bevor man nun Sven als stark tatverdächtig einstuft müsste man wissen, wann denn die Freunde von der Polizei befragt wurden. Der Pizzeria Besitzer wurde erst nach 10 Jahren befragt, logisch dass er sich nicht an einen Kunden vor 10 Jahren erinnern kann. Wenn man auch die Freunde erst nach 10 Jahren gefragt hat, ob an jenem Neujahrsabend Sven eine Pizza bei ihnen ass... auch da wäre nicht verwunderlich, wenn keiner sich mehr erinnern kann. Es ist ein wenig merkwürdig, denn anscheinend hat die Polizei ja relativ zeitnah die Verbindungsdaten vom Anschluss der Freundin angefordert. Warum man dann nicht ebenso zeitnah nach Zeugen in der Pizzeria gesucht hat ist merkwürdig.

Hallo,
habe ich im ersten Moment auch gedacht... die warten 10 Jahre? Gerade wo die Pizzaria 2x eine Rolle spielt? Doch im Leben nicht.. die werden nach Besuchern in der relaventen Zeit doch wohl zeitnah gefragt haben, evtl. sogar die Kassenbelege gecheckt haben...

Ich kann mir nicht vorstellen, dass die Pizzaria erst nach 10 Jahren ins Spiel kam. Da anscheinend für Jugendliche der Umgebung ein Anlaufpunkt.
Lange Rede kurzer Sinn, ich denke die Pizzaria-Mitarbeiter des Neujahrsabend wurden befragt ... zeitnah, aber eben nicht explizit nach Sven und seinem Anrug/Abholung. Auch das ist schon eine ärgerliche Lücke...

Eule123 schrieb:Dies hat nicht die Freundin von Sven, sondern Britta, die Freundin von Martin berichtet.

Da hat du vollkommen recht. Dieser Eintrag ist bei mir in die falsche Spalte des Skripts gerutscht. Danke für den Hinweis. Nachdem ich leider nicht nachträglich editieren kann, hier nochmals die Zusammenfassung der bisherigen Teile des Podcasts. Die Neuigkeiten aus Teil 3 sind farblich hervorgehoben. Viel Spaß beim Lesen.

@Carietta: Vielleicht kannst du den Eintrag zuvor einfach raushauen. Vielen Dank. :)


Hier kommt die Zusammenfassung der bisherigen Teile des Podcasts. Die Neuigkeiten aus Teil 3 sind farblich hervorgehoben. Viel Spaß beim Lesen.

1. Theorien

a) Katrin steigt zu einem (Orts-)Fremden in den Pkw, es kommt zum Streit, sie wird tödlich verletzt und anschließend durch den Täter mitgenommen

b) Katrin steigt zu einem Fremden in den Pkw, wird verschleppt und gefangen gehalten

c) Katrin steigt zu einen Bekannten in den Pkw, es kommt zum Streit und wird tödlich verletzt

d) Katrin trifft auf dem Weg von Joachim Richtung Bushaltestelle auf eine Person, die ihr anbietet, sie heimzufahren. Sie gehen zu deren Wohnung, es kommt zum Streit und dieser endet tödlich

e) Katrin entscheidet sich zu Fuß Richtung Clenze zu laufen. Es ist glatt, ein Fahrer verliert die Kontrolle über sein Fahrzeug und es kommt zum tödlichen Verkehrsunfall.

e) Katrin ist weggelaufen


2. Tagesablauf der Katrin Konert

13.00 Uhr: Mittagessen in der elterlichen Wohnung
13.00 - 15.00 Uhr: Mittagsschlaf und Kleidungssuche bei Schwestern
14.30 - 15.00 Uhr: Katrin verlässt die elterliche Wohnung
15.15 - 15.30 Uhr: Katrin wird an der Bushaltestelle von einem Freund (Name nicht genannt) ihres Freundes Joachim abgeholt, der sie zur Wohnung von Joachim nach Bergen fährt
15.30 - 15.45 Uhr: Ankunft der Katrin bei Joachim. Der Fahrer geht nicht mit in die Wohnung und fährt weiter
ab 15.45 Uhr: Katrin schaut gemeinsam mit Joachim Video (Aussage Joachim). Hierbei kommt es zum Streit zwischen Joachim und Katrin
kurz vor 17.00 Uhr: Stefanie (beste Freundin), die für Katrins Familie als Alibi für den eigentlichen Besuch bei Joachim dient, teilt Katrin per SMS mit, dass sie nicht mehr mit zu Joachim kommt. Die SMS wird von Katrin nicht beantwortet
ab 17.30 Uhr: Katrin versucht sowohl über ihr Handy, als auch das Mobiltelefon von Joachim eine Mitfahrgelegenheit nach Hause zu finden
17.30 - 18.45 Uhr: Katrin erreicht so mindestens sieben Personen, darunter Christian (Gast in Pizzeria), Sven (der dort eine Pizza abholen will) und Thilo (Freund einer Schwester von Katrin)
17.30 - 18.45 Uhr: Katrin schreibt auch eine SMS an ihre Schwester Nadine, dass sie zwischen 18.30 - 19.00 Uhr zuhause sein wird. Dies soll Nadine den Eltern ausrichten. Diese SMS kommt aber nicht vom Katrins Handy, sondern von einer fremden Nummer, an die sich Nadine nicht mehr erinnern kann, da sie die SMS sofort gelöscht hat. (Aussage Nadine im Podcast + vollständiges Interview durch das Autorenteam)
ca. 18.46 Uhr: letztes Telefonat von Katrins Handy mit Sven. Der Anruf dauert nur wenige Sekunden. Inhalt unbekannt.
ca. 18.47 Uhr: Katrin verlässt die Wohnung von Joachim (Aussage Joachim)
ca. 18.50 Uhr: Katrin passiert die Kirche und geht weiter Richtung Bushaltestelle, die 50 Meter weiter liegt (Aussage Christian und Tanja)
ca. 19.00 Uhr: Martin (hier im Thread auch als der Raser bekannt) spricht an der Bushaltestelle und aus seinem Pkw heraus mit Katrin (Aussage Martin und eventuell Zusammenhang mit Aussage der ortsfremden Frau)
ca. 19.30 Uhr: Jaqueline (Schwester von Katrin) will Katrin eine SMS schreiben, die aber nicht mehr zugestellt werden kann
ca. 19.30 Uhr: Der Linienbus passiert die Bushaltestelle, an der Katrin gestanden war. Sie ist nicht mehr da


3. Zur Person Katrin Konert

Katrin besucht die 8. Klasse der Drawehn Gesamtschule in Clenze. Ihre 3 Schwestern, sowie ihre Cousine Nancy sind ebenfalls mit an der Schule. Sie wird durch ihren damaligen Klassenlehrer Herr Prickel als lebendig, manchmal nervig und kommunikativ mit ihren Mitschülern und somit als normale Schülerin beschrieben. Ihre beste Freundin war Stefanie, die sie als immer fröhlich und zum Zeitpunkt des Verschwindens als stark verliebt in Joachim beschreibt.


4. Personen von besonderem Interesse bzw. ehemals Tatverdächtige

a) Joachim
Joachim ist der heimliche Freund von Katrin und doppelt so alt wie sie. Er gibt zu am Tag des Verschwindens einen Streit mit ihr gehabt zu haben und führt weiterhin an, dass Katrin die Wohnung alleine verlassen und er sie danach nicht mehr gesehen haben will. Zwischen 20.00 - 22.00 Uhr suchen zwei Schwestern von Katrin und Thilo (der Freund einer Schwester von Katrin) die Wohnung von Joachim auf. Er wird als betrunken oder stoned und merkwürdig beschrieben. Hierbei sagt Joachim, dass Katrin per Anhalter nach Hause fahren wollte. Joachim hat Katrin über deren beste Freundin Stefanie kennengelernt. Joachim ist zum damaligen Zeitpunkt der Schwager von Stefanie. Der erste Kontakt entstand, als Joachim Stefanie von der Schule abholte und Katrin mitfuhr. Hieraus entwickelte sich im weiteren Verlauf eine Beziehung, die über mehrere Monate anhielt. Ferner ist Joachim Mitglied des heute nicht mehr existenten MC Nordmänner.

b) Christian
Christian kennt Katrin aus der gemeinsamen Clique. Laut Gerüchten im Dorf soll Christian in Katrin verknallt gewesen sein, was er abstreitet.
Christian war zusammen mit seiner Freundin Tanja in der Pizzeria, welche sich in der Nähe der Bushaltestelle befindet. Christian hat Tanja zuvor von zuhause mit dem Auto abgeholt, obwohl diese gerade mal 30 Meter von der Pizzeria entfernt wohnt. Während des Besuches in der Pizzeria wird Christian mehrmals von Katrin angerufen und angeschrieben und gebeten sie heimzufahren. Dies lehnt Christian aber ab. Beim Verlassen der Pizzeria sehen beide Katrin gegenüber davon laufen. Christian wendet das Auto und passiert dabei nochmals Katrin, die nun auf Höhe der Kirche ist. Hierbei grüßen sich Christian und Tanja sowie Katrin untereinander. Anschließend lässt er seine Freundin an ihrer Wohnung aussteigen, wo sie noch gemeinsam eine Zigarette rauchen und setzt seine Fahrt alleine, spätestens gegen 19.00 Uhr, in Richtung seiner Wohnung fort. Dabei müsste er eigentlich gegen 19.05 Uhr nochmals an Katrin vorbei gefahren sein, welche schon längst an der Bushaltestelle angekommen sein müsste. Christian kam auch zuhause an (eine Zeit wurde nicht genannt), setzte dann aber seine Fahrt sofort wieder fort. Christian fuhr nach Clenze zum Tanken und kann dafür auch später einen Tankbeleg vorlegen. Hierbei befährt er genau die Strecke, welche Katrin zurücklegen hätte müssen, wenn sie zu Fuß nach Clenze gegangen wäre. Christian sieht dabei Katrin nicht. Gegen 21.00 Uhr ist dann Christian wieder bei seiner Freundin.

c) Sven
Sven kennt Katrin durch Joachim. Er wohnt in der Nähe der Bushaltestelle, hält sich aber laut seiner Aussage bei Freunden auf. Hierbei erhält er gegen 17.40 Uhr ein Anruf von Katrin, die ihn bittet, sie heimzufahren. Er sagt zu, wenn sie sofort losfahren würden, was Katrin aber abgelehnt haben will. Es folgen weitere SMS durch Katrin, wobei die letzte um 18.40 Uhr bei Sven mit der Bitte, sie um 19.00 Uhr vor Joachims Türe mitzunehmen, bei Sven einging. Um 18.46 Uhr erfolgte noch ein weiterer Anruf von Katrin, der aber nur 3 Sekunden dauerte. Nach diesem Telefonat soll Katrin, laut Aussage Joachim, dessen Wohnung verlassen haben. Ob der Anruf angenommen wurde oder die Mobilbox von Sven erreichte, konnte laut Polizeiangaben nicht geklärt werden. In seiner Aussage gibt Sven an, dass er gegen 19.00 Uhr über den Anschluss seiner Freundin eine Pizza bestellt haben will. Eine Überprüfung der Anschlussdaten ergab aber, dass das letzte Gespräch von Svens Freundin bereits um 18.18 Uhr geführt wurde und weiterführend von diesem Anschluss an diesem Tag die Pizzeria nicht angerufen wurde. Ob Sven dies von seinem Handy aus tat, konnte nicht ermittelt werden. Sven will im Anschluss die Pizza abgeholt haben, wofür es jedoch keinerlei Zeugen gibt. Mit der Pizza will er wieder zu seinen Freunden gegangen sein, um sie dort zu essen. Daran können sich aber wiederum die Freunde nicht erinnern. Nach Aufessen der Pizza will Sven gegen 19.30 Uhr nach Hause gefahren sein. Hierbei kommt er wiederum an der Bushaltestelle vorbei, wo er Katrin nicht mehr gesehen haben will. Zuhause kommt gegen 20.45 Uhr auch seine Freundin mit dazu. Sie gehen im Anschluss in eine Kneipe.

d) Martin
Martin kennt Katrin vom Ausgehen. Katrin wollte angeblich etwas von ihm, er hat sie aber abblitzen lassen. Am Abend des Verschwindens war Martin bei seiner Schwester, die ggü der Bushaltestelle wohnt. Zwischen 19.00 - 19.30 Uhr ist er von dort aufgebrochen und wollte mit seinem Auto zu seiner Freundin Britta fahren, da dort das Essen fertig war. Hierbei trifft Martin Katrin, die an der Bushaltestelle im Heckenweg steht. Trotz des zeitlichen Drucks wegen seiner Freundin, will er Katrin nach Hause fahren, die lehnt aber laut seiner Aussage ab, weil er zu forsch fährt. Danach ist Martin laut seiner Aussage direkt zu seiner Freundin gefahren, wo 15 - 30 Minuten später, also spätestens gegen 20.00 Uhr, angekommen sein will. Dem widerspricht aber Britta bei ihrer Aussage, die angibt, dass Martin erst während des Abendfilms "Blubber", der um 20.15 Uhr im TV begann, ankam. Wann Martin genau angekommen ist, weiß Britta nicht mehr. Bei den Recherchen wird bekannt, dass die Fahrt von der Bushaltestelle, wo Martin Katrin gesehen hat, bis zur Wohnung der Freundin nur 2 Minuten Fahrtzeit mit dem Pkw beansprucht hätte. In einer weiteren Aussage von Sven will er gesagt haben, dass er kein Benzin mehr hat und deshalb Katrin nicht heimbringen kann. Ob Katrin auch Martin per Handy kontaktiert hat, wurde im Podcast nicht gesagt. Zum Ende des 2. Teils des Podcasts wird bekannt, dass Martin 2 Tage nach dem Verschwinden bei Katrins Eltern erscheint und angibt, dass er Katrin am Abend des Verschwindens noch an der Bushaltestelle in Bergen gesehen hat.


5. Zeugen

a) Tanja
Sie ist die Freundin von Christian und war mit ihm zusammen Pizza essen. Sie sieht Katrin bei der Kirche Richtung Bushaltestelle laufen. Sie war zu diesem Zeitpunkt noch mit Christian zusammen im Auto unterwegs. Tanja und Katrin haben sich wohl zur damaligen Zeit nicht so gut verstanden, weshalb sie Christian auch abriet, Katrin nach Hause zu fahren.

b) Thilo
Er ist der Freund einer Schwester von Katrin (welche wurde nicht genannt). Thilo beschreibt mehrere Versuche von Katrin, ihn zum Abholen zu bewegen. Er will sie jedoch nicht ganz, sondern nur ein Teilstück fahren. Das wurde scheinbar abgelehnt. Später beteiligt er sich mit zwei Schwestern von Katrin an der Suche nach ihr und sucht dabei mindestens zwei Personen auf. Eine davon war Joachim, der Freund von Katrin. Die zweite Person wurde nicht genannt.

c) ortsfremde Frau
Sie meldet sich Monate nach dem Verschwinden von Katrin und gibt an, einen schwarzen BMW an der Bushaltestelle wahrgenommen zu haben, dessen Fahrer sich scheinbar mit einer Frau an der Bushaltestelle unterhielt. Dies dürfte nach derzeitigen Erkenntnissen etwa gegen 19.00 Uhr gewesen sein und könnte mit dem Gespräch von Martin übereinstimmen.

d) Frank, Vater von Katrin
Er ruft ab 20.00 Uhr verschiedene Freunde und bekannte von Katrin an. Darunter war auch ein Telefonat mit Thilo, der ihm von Joachim, den Freund von Katrin erzählt. Weiterhin ruft er auch noch das Krankenhaus an. Gegen 20.45 Uhr kommt es auch zu einem Telefonat mit Stefanie, der besten Freundin von Katrin, welche dieser für den Abend ein Alibi für den Besuch bei Joachim gab.

e) Nadine, eine Schwester von Katrin
Nadine erhält eine SMS von ihrer Schwester, welche aussagt, dass sie zwischen 18.30 - 19.00 Uhr zuhause sein will. Die SMS kommt nicht von Katrins Handy. Nadine sieht eine fremde Nummer und löscht, nachdem sie die Nachricht gelesen hat, die SMS sofort, ohne sich die Nummer zu merken. Nadine will von Joachim nichts gewusst haben und führt weiterhin an, dass ihre Mutter sich bereits kurz nach 19.00 Uhr große Sorgen um Katrin machte.

f) Stefanie, die beste Freundin von Katrin
Stefanie ist nicht nur die beste Freundin von Joachim, über sie lernt Katrin auch Joachim kennen, welcher damals ihr Schwager ist. Joachim hatte Stefanie von der Schule abgeholt, wobei auch Katrin mitfuhr. Hierdurch entstand der erste Kontakt, aus dem die anschließende Beziehung entstand. Laut Stefanies Aussage wusste sie zuerst nichts von der Beziehung. Nachdem es bekannt war, reagierte Katrin gelegentlich eifersüchtig, wenn Stefanie Joachim zur Begrüßung umarmte. Ein weiteres pikantes Detail ist, dass Joachim auch mit Stefanies Schwester, der Name wurde nicht genannt, zusammen war. Ob dies im Vorfeld der Beziehung mit Katrin war oder gar noch einige Zeit parallel lief, wurde nicht erwähnt. Außerdem geht aus der Befragung von Stefanie hervor, dass auch deren Bekannte bzw. Freunde über die Beziehung zwischen Katrin und Joachim Bescheid wussten. Die Beziehung an sich soll über mehrere Monate gegangen sein. Stefanie fungierte am Tag des Verschwindens auch als Alibi für Katrin, da diese zu ihrer Familie sagte, dass sie zu ihr gehen werde. Eine weitere interessante Information ist auch der damalige Wohnort von Stefanie, der wohl im Nahbereich von Joachims Wohnung war. Eigentlich wollte Stefanie am Tag des Verschwindens noch mit zu Joachim kommen, um sich dort mit Katrin zu treffen. Dies ließ sie aber aufgrund der bestehenden Glätte sein und unterrichtete Katrin per SMS darüber. Eine Antwort erhielt Stefanie, auf die kurz vor 17.00 Uhr gesendete SMS nicht. Ebenso erwähnt Stefanie, dass Katrins Vater bei ihr gegen 20.45 Uhr angerufen hätte, um sich über Katrin zu erkundigen.

g) Sarah, eine Freundin von Katrin
Sarah gibt an, dass am Wochenende regelmäßig ein Besuch in der Diskothek "Salon" auf dem Programm stand, welche sich in Schnega, einem Nachbarort von Bergen an der Dumme befindet. Sarah führt weiter aus, dass es durchaus vorkam, dass der Weg zwischen Bergen und Schnega, welcher ca. 5 km betrug, auch gerne mal zu Fuß zurückgelegt wurde.

h) Gruppe jugendlicher Autofahrer
Eine Gruppe von vier Jugendlichen fährt gegen ca. 19.10 Uhr durch Bergen, um weiter in das Kino zu fahren, welches um 20.15 Uhr beginnt. Die Karten müssen hierbei vor Ort spätestens um 19.45 Uhr abgeholt werden. Keiner von den vier Jugendlichen, von denen einer ebenfalls durch Katrin kontaktiert und um eine Heimfahrt gebeten wurde, kann Katrin dabei in Bergen wahrnehmen.

i) Ute
Ute fährt kurz vor der Gruppe Jugendlichen durch Bergen und kommt dabei auch an der Bushaltestelle vorbei. Wo sie in Bergen mit ihrem Pkw einfährt laufen gerade die Nachrichten. Laut ihren Angaben kommt sie zwischen 19.05 - 19.07 Uhr an der Bushaltestelle vorbei und fährt dabei aufgrund des Glatteises fast Schrittgeschwindigkeit. Sie kann Katrin nicht mehr dort sehen, berichtet aber von einem Pkw, der ihr kurz vorher entgegengekommen ist. Angaben zu Marke oder Typ kann sie nicht machen.

Die Freundin von Sven (Name unbekannt)
Sven will von seiner Freundin aus um 19.00 Uhr eine Pizza bestellt haben, was jedoch nicht in den Verbindungsdaten ersichtlich ist. Vielmehr wurde bereits um 18.18 Uhr das letzte Gespräch geführt.

Britta (Freundin von Martin)
Britta ist eine wichtige Zeugin im Alibi von Martin. Ihre Aussage deckt sich dabei nicht mit den Angaben ihres Freundes. So entsteht über die zeitliche Ankunft von Martin bei Britta eine Lücke von mindestens 30 Minuten, da er angibt, dass er gegen 20.00 Uhr bei ihr eintraf, während sie aussagt, dass bereits der Abendfilm "Blubber", der um 20.15 Uhr begann, bereits einige Zeit lief.


6. Spuren, Hinweise und polizeiliche Ermittlungen

a) schwarzer BMW
Die ortsfremde Frau (Zeugin c) gibt an, einen schwarzen BMW an der Bushaltestelle gesehen zu haben, dessen Fahrer sich mit einer Frau unterhielt. Aufgrund der ermittelten Uhrzeit, gegen 19.00 Uhr, könnte es sich dabei um Katrin gehandelt haben. Hinsichtlich des BMWs wurde ausgesagt, dass ein solches Fahrzeug weder von den Tatverdächtigen noch von weiteren ortsansässigen Personen gefahren wurde. Ob das Fahrzeug wenigstens grob (z. B. farblich) mit dem von Martin übereinstimmte, wurde im Podcast nicht angeführt.

b) Kreideschrift am Bushäuschen
An dem Bushäuschen erwähnt, wo Katrin wohl zuletzt gesehen wurde, wird 2017 eine Kreideschrift vorgefunden. Diese besagt, dass Katrin von Busse + Jägern missbraucht wurde. Der Nachname von Katrin wurde dabei mit "Konat" falsch geschrieben. Die Ermittler führen an, dass es bei einem Bushäuschen in Starre eine weitere Kreideschrift gegeben hat, welche vom Schriftbild zu der an "Katrins Bushäuschen" passen könnte. Hierbei wurde ein Goethe-Zitat niedergeschrieben. Näher wird darauf nicht eingegangen. Hinsichtlich der Nennung von "Busse + Jägern" wird ermittelt, jedoch keinerlei Ansatz gefunden, der für den Fall relevant wäre.

c) Thelema Society (Sekte)
Angeblich eine Gruppierung mit Ekelprüfungen und ritualen Veranstaltungen. Näheres wurde noch nicht benannt.

d) MC Nordmänner
Hierbei handelt es sich um einen nicht mehr existenten Motorradclub, dem auch Joachim angehörte. Im Rahmen des Podcasts kam zur Sprache, dass der Club damals ca. 20 Mitglieder hatte, welche möglicherweise Kontakte in das Rotlichtmilieu pflegten. Ferner soll bei einer Durchsuchung des Vereinsheimes des MCs ein menschlicher Totenkopf gefunden worden sein. Bei Feierlichkeiten des Clubs wohnte wohl auch Katrin und ihre beste Freundin Stefanie bei.

e) Diskothek "Salon" in Schnega
Hierbei handelt es sich um die damalige Diskothek in der Umgebung, die von den ortsansässigen Jugendlichen besucht wird. Hierbei war auch Katrin regelmäßig am Wochenende zu Gast. Als interessantes Detail wird durch die Aussage von Sarah, einer weiteren Freundin von Katrin, bekannt, dass es durchaus vorkam, dass der Weg von Bergen nach Schnega, ca. 5 km, zu Fuß zurückgelegt wurde.

f) Unterwäsche
Es wird bei der Absuche nach Katrin Unterwäsche gefunden, die aber nicht Katrin gehört.

g) Leichenspürhund
Bei der Suche nach Katrin schlägt ein Leichenspürhund bei einem Acker bei Bergen an. Die dort konzentrierte Suche verläuft aber negativ.

h) Fahrzeugverkehr in Bergen
Trotz des enormen Glatteises fahren durch Bergen im Zeitraum zwischen 18.00 Uhr - 19.30 Uhr mindestens 8 Fahrzeuge die wiederum noch insgesamt 4 Beifahrer mitführten, durch Bergen bzw. an der Bushaltestelle vorbei.

Überwachung von Britta, die Freundin von Martin
Laut Aussage von Britta, wird ihr Telefon, nachdem Martin in den Kreis der damals Tatverdächtigen rückt, überwacht, um so eventuell Hinweise auf die Tat zu bekommen.

7. Mögliche Widersprüche oder Sonderbares

a) Nadines Angaben zu Katrins SMS
Nadine, die Schwester von Katrin verspricht sich beim Podcast hinsichtlich der erhaltenen SMS und gibt diese wie folgt wieder: "...sag Mama und Papa Bescheid, dass sie zwischen 18.30 - 19.00 Uhr zuhause ist". Unmittelbar nach dem Ausgesprochenen korrigiert sie sich und macht aus dem "sie" ein "ich".

b) Svens Konversation mit Katrin
Katrin gibt in der SMS, welche sie an ihre Schwester Nadine geschrieben hat an, dass sie zwischen 18.30 - 19.00 Uhr zuhause sein will. Sie kontaktiert Sven, der ihr auch anbietet, sie heimzufahren. Dies soll jedoch gleich geschehen, was Katrin wiederum ablehnte. Aufgrund des Wunsches von Katrin, nach Hause zu wollen, erscheint das Ablehnen der Heimfahrt etwas wunderlich.

c) Christian, Tanja und die Pizzeria
Obwohl Tanja gerade mal 30 Meter von der Pizzeria weg wohnte, will sie sich von Christian abgeholt haben lassen, um so zu Pizzeria zu kommen. Im Podcast sagt sie aus, das war halt so damals. Andererseits wäre es natürlich auch ein schönes, zumindest teilweises Alibi für Christian gewesen.

d) Wusste Thilo von Katrins Beziehung zu Joachim
Im Podcast kam es so rüber, als ob Thilo über das Verhältnis von Katrin mit Joachim Bescheid wusste. Hierbei stellt sich dann die Frage, ob nicht noch weitere Personen der Familie diese Erkenntnis, sei es durch Thilo oder einer anderen Quelle, informiert waren.

e) Aussage Martin
Es ergeben sich Widersprüche bei der Ankunftszeit von Martin bei seiner Freundin Britta. Während er spätestens um 20.00 Uhr angekommen sein will, sagt seine Freundin aus, dass es mindestens 30 Minuten später war. Aufgrund der geringen Fahrtstrecke (gerade mal 2 Minuten von Bushaltestelle bis Freundin) dürfte das Zeitfenster sogar 45 Minuten sein, für das Martin keine vernünftige Erklärung liefern konnte.

f) Aussage Christian
Bei Christian ergibt sich ein ca. 105 minütiges Zeitfenster, mit Unterbrechung beim Tanken in Clenze, das nicht durch ihn schlüssig erklärt werden konnte.

g) Sven
Svens Angaben differieren von den Aussagen der Freunde und Freundin. Auch bei ihm bleibt ein Zeitfenster von ca. 75 Minuten unbeantwortet.

h) polizeiliche Ermittlungen
Scheinbar kam es gerade in Sachen Sven zu einer erheblichen Ermittlungspanne. Es ist anzunehmen, dass Sven erst im Laufe der Ermittlungen, also relativ spät von Interesse wurde, jedoch fanden scheinbar wichtige Überprüfungen seines Alibis, wie zum Beispiel die Feststellung, ob Sven überhaupt eine Pizza bestellt bzw. abgeholt hat, nicht statt. So wurde der Betreiber der Pizzeria erst 10 Jahre! später, also 2011, zu den Tag befragt. Dieser konnte sich aber nicht mehr erinnern.
Die Freundin von Martin behauptet, von den damaligen Ermittlern derart unter Druck gesetzt worden zu sein, dass ihr hierbei indirekt eine Tatbeteiligung, unter dem Motiv der Eifersucht, vorgeworfen wurde. Zudem gibt sie an, dass sie die Ermittler bei ihren zahlreichen Befragungen auch direkt von der Schule abgeholt haben sollen.


Fortsetzung folgt ....

rimaa schrieb:Was ich nicht verstehe, warum Sven zum letztbekannten Anruf anscheinend nicht befragt worden ist und weshalb der Pizzeriabetreiber erst 2011 zu Sven befragt wurde. Auch merkwürdig, dass seine Freunde sich nicht an seine Rückkehr aus der Pizzeria erinnern können. Interessant wäre zu wissen, wie Sven zu Joachim stand und wie alt er war, da ich mir ihn bis dato als Jugendlichen oder jungen Erwachsenen -ungefähr in Katrins Alter- vorgestellt habe.

Rick_Blaine schrieb:Bevor man nun Sven als stark tatverdächtig einstuft müsste man wissen, wann denn die Freunde von der Polizei befragt wurden.

Meine Vermutung in der Kausa "Sven" ist, dass dieser erst viel später in den Kreis der damals Verdächtigen rückte. Aus diesem Grund wurden seine Freunde und auch das Personal in der Pizzeria nicht zeitnah zu ihm befragt. Ich bin mir sicher, nachdem bekannt wurde, dass Katrin an der Pizzeria vorbei ging und sich dementsprechend ja auch mit Christian und Tanja zwei Zeugen meldeten, eine Befragung der bekannten Gäste und des Personals stattfand, jedoch nicht wegen Sven, sondern vielmehr ob sie Katrin gesehen haben. Gleiches gilt auch für Svens Handy, dass ebenso erst viel später interessant wurde und deshalb wohl eventuell nicht mehr im Zeitrahmen zur Erhebung der Verbindungsdaten lag. Bei Svens Freundin könnte es eventuell eine Abrechnung mit Einzelverbindungsnachweisen gegeben haben, die die Ermittler einsehen und so entsprechende Daten erheben konnten. Wie gesagt nur eine Vermutung.

rimaa schrieb:Wie die Polizistin teilweise mit Britta umgegangen ist, dazu muss man wohl nichts sagen...

Auch hier bitte mit Vorsicht arbeiten. Die Aussage stammt nur von einer Person, ohne Zeugen. Die Frage ist, ob sie noch minderjährig war? Beim "Blubber" schauen war auch die Mutter von Britta zugegen. Also durchaus möglich, dass sie damals noch nicht die Volljährigkeit erreicht hat. Warum ist das wichtig. Es gibt Handlungsanweisungen, wie bei der Einvernahme von Minderjährigen die Polizei zu verfahren hat. So sollte möglichst immer ein Erziehungsberechtigter anwesend sein und speziell was das Thema "von der Schule abholen" angeht, kommen bei mir Zweifel auf. Gerade dies, egal ob minderjährig oder nicht, weicht völlig von einer polizeilichen Vorgehensweise ab, da selbst Beschuldigte einer Straftat nur im äußersten Notfall direkt aus oder an der Schule abgegriffen werden. Aus meiner Sicht stellt sich hinter dieser Aussage von Britta ein Fragezeichen, war aber gleichzeitig ein gefundenes Fressen für die Autoren.

rimaa schrieb:Besonders gespannt bin ich nun auf die Aussagen des Hinweisgebers aus Lüneburg, die am Ende angeteasert wurden.. wieder einmal geht es um jemanden mit osteuropäischem Akzent. (auch wenn ich bis jetzt keinen Zusammenhang zur Anruferin aus 2006 sehe)

Hierzu würde ich mal annehmen, dass es sich nur um einen Cliffhanger handelte, der dann in Teil 4, ähnlich wie mit der Kreideschrift, im Sande verläuft oder ausgeschlossen wird.

Rick_Blaine schrieb:"Gruppe Jugendlicher," der von Katrin um eine MFG gebeten geantwortet haben soll: "Geht nicht wegen Blitzeis, und ausserdem wollen wir nachher ins Kino."

Man könnte fast meinen, dass das angebliche "Blitzeis" gar nicht existierte

Man könnte eher meinen, da es so viele Ablehnungen für Katrin gegeben hat, dass sie in dieser Zeit nicht unbedingt "everybody's Darling" war. Auch dies ist nur eine Vermutung.

Der Film heißt übrigens Flubber. Und er lief tatsächlich am 1.1.2001 um 20:15 auf RTL. Also wenn man sich daran noch erinnern kann wird das wohl auch stimmen, dass Martin nicht passend bei seiner Freundin war.

Kopernicus schrieb:Auch hier bitte mit Vorsicht arbeiten. Die Aussage stammt nur von einer Person, ohne Zeugen. Die Frage ist, ob sie noch minderjährig war? Beim "Blubber" schauen war auch die Mutter von Britta zugegen. Also durchaus möglich, dass sie damals noch nicht die Volljährigkeit erreicht hat. Warum ist das wichtig. Es gibt Handlungsanweisungen, wie bei der Einvernahme von Minderjährigen die Polizei zu verfahren hat. So sollte möglichst immer ein Erziehungsberechtigter anwesend sein und speziell was das Thema "von der Schule abholen" angeht, kommen bei mir Zweifel auf. Gerade dies, egal ob minderjährig oder nicht, weicht völlig von einer polizeilichen Vorgehensweise ab, da selbst Beschuldigte einer Straftat nur im äußersten Notfall direkt aus oder an der Schule abgegriffen werden. Aus meiner Sicht stellt sich hinter dieser Aussage von Britta ein Fragezeichen, war aber gleichzeitig ein gefundenes Fressen für die Autoren.

Und das heißt genau was?

https://kachelmannwetter.com/de/messwerte/sachsen-anhalt/temperatur/20010101-1800z.html

https://kachelmannwetter.com/de/radar-standard/luechow-dannenberg/20010101-1715z.html

Oben sind beides Seite bzw Links wo man sehen kann wie das Wetter war.

Regen gab es an diesen Abend reichlich vor 18 Uhr und auch nach 19 Uhr

Die Temperaturen lagen immer zwischen -1 und +1 Grad.
Es herrschte Tage davor Dauerfrost , sprich der Boden muss gefroren gewesen sein.

Selbst da wird es schwer eine Leiche schnell verschwinden zu lassen wenn der Boden gefroren ist :/

Ab dem 21.12 herrscht fast jeden Tag dauerfrost

LuckyLuciano schrieb:Und das heißt genau was?

Dass ich Zweifel an der vollumfänglichen Richtigkeit den gemachten Angaben von Britta habe. Nur so ein Gefühl, ohne es natürlich zu wissen.

Kopernicus schrieb:Dass ich Zweifel an der vollumfänglichen Richtigkeit den gemachten Angaben von Britta habe. Nur so ein Gefühl, ohne es natürlich zu wissen.

Zweifel sind grundsätzlich angebracht. Das macht eine kluge und sachbezogene Betrachtungsweise aus.

Aber welchen Zweifel hast Du bzgl. Ihrer möglichen Minderjährigkeit? Es bedarf keiner Volljährigkeit um sachbezogen richtige Aussagen zu treffen!?

puuuuhhh.....

viel verkehr an einem Neujahrsabend bei Blitzeis in so einem Nest...das finde ich schonmal ganz erstaunlich...

ansonsten...es gibt mehr verdächtige als Motive, aber gar keinen dringend tatverdächtigen?
auch erstaunlich...

und ja, auch meiner meinung nach war Katrin nicht grad besonders beliebt, weil...so viele anfragen, so viel "traffic", aber nur so wenig Bereitschaft?

aber egal, trägt nicht zur Lösung des Falles bei...oder doch, liegt hier irgendwo das Motiv?

es bleibt spannend!

Was mir einfach nicht in den Kopf will... Anscheinend waren ja wirklich mind. 2 Personen bereit zum Fahren und eine Person fährt sogar noch zum Tanken nach Clenze (inkl Beleg). Warum wollte angeblich Katrin dann nicht mitfahren? Ich meine wenn sie schon sagt sie fährt bei Martin nicht mit weil er zu wild fährt.. Dann würde man doch nicht irgendwo einsteigen wo man ja gar nicht weiß wie eben diese unbekannte Person fährt. In meinen Augen völlig konfus. Im Prinzip bleibt ja nur die Möglichkeit das sie eben doch bei einem von beiden mitgefahren ist. Oder wieder zurück in eine Wohnung gegangen ist. Bei der Sachlage (auch das ein Bus doch gefahren wäre) glaube ich einfach nicht das sie bei einer komplett fremden Person mitgefahren ist.

Aber selbst wenn sie dann irgendwo mitgefahren ist. Und es ist etwas zugestoßen. Wie und wohin hat der Täter dann den Körper weggeschafft?
Der Boden war gefroren ( Frost seit mind. 1-2 Wochen) ein kurzfristiges vergraben (quasi im Affekt) kommt da eigentlich nicht in Frage.

Unsere Meinungen decken sich mit der Aussage von Rusche: "Wir haben mit dem Täter schon gesprochen".
Tja... Blitzeis, war sicher nicht extrem vorhanden, denn dann geht man sogar von der Pizzaria zu Fuß ... den bis man bei extremen Blitzeis die Scheiben frei hat, ist man 5x diese kurze Strecke gefahren. Denke auch, dass die eine Zeugin einfach übervorsichtig war oder von wo kam, wo das Blitzeis stärker war (nicht (so gut) gestreute Strecke).
Erstaunlich finde ich nach wie vor, dass die sich alle nicht untereinander gesehen haben ...
Wie man auf Britta als Tatverdächtige kam, ist mir rätselhaft. Das sie möglicherweise als "Alibi-Lieferantin" in Frage kommt, liegt auf der Hand. Aber als Tatverdächtige ist ja nochmal eine andere Hausnummer.

Möglicherweise liegt das Motiv in der starken Mädelsclique der Familie Konert ? vllt. war eine Freundin ein Mobbingopfer? Andererseits wurden die Mädels auch als sozial kompetent beschrieben...

LuckyLuciano schrieb:Aber welchen Zweifel hast Du bzgl. Ihrer möglichen Minderjährigkeit? Es bedarf keiner Volljährigkeit um sachbezogen richtige Aussagen zu treffen!?

Nein, das kam glaube ich falsch rüber. Ich habe keine Ahnung wie alt sie ist, denke jedoch mit den Aussagen "Schule, keinen Führerschein", könnte einiges dafür sprechen, dass sie es noch war. Gerade auf dem Land will man ja den Führerschein am liebsten gleich mit 14. Die Minderjährigkeit spielt eine Rolle beim Vorgehen der Polizei. Für U18 herrschen andere Richtlinien, als für Erwachsene. Deshalb bezweifle ich es stark, dass sie einfach so als Zeugin von der Schule abgeholt wurde oder, dass man sie direkt mit einem Tatvorwurf konfrontiert hatte. Ab diesem Moment hätte sie als Beschuldigte gegolten und hätte von ihrem Aussageverweigerungsrecht Gebrauch machen können. Deshalb halte ich sie möglichst lange im Stand der Zeugin.

Ich denke wenn, dann wurde es nur verdeckt so angespielt, dass für sie der Eindruck entstand, sie wäre mit dabei. Dass sie unter Druck gesetzt wurde, kann ich mir durchaus eher vorstellen. Auch dass man hierbei einen gerade verstorbenen Verwandten einsetzt, um sie aus der Reserve zu locken, unfein, aber das Mittel kann zum Zweck führen und eine Spontanäußerung hervorbringen.

Abschließend nochmals, minderjährig ist für die Tat an sich egal, lediglich beim Vorgehen der Polizei spielt es eine Rolle.

@SistaB
Naja das sich nicht alle unbendingt gesehen haben wollen, finde ich nun nicht abwegig. Ich meine vermutlich waren sie mit r ihren eigenen Dingen beschäftigt. Wenn draußen so ein sauwetter herrscht, dann rechnet man ja nun auch nicht unbendingt damit Hinz und Kunz auf der Straße anzutreffen oder allgemein irgendwo. Die Leute im Auto werden wohl eher damit beschäftigt gewesen sein keinen Unfall zu bauen wenn es glatt war. Da würde ich nun nicht darauf achten ob freund XY an mir vorbei fährt. Passiert mir sogar schon beim einkaufen das ich bekannte Gesichter gar nicht realiaiere weil ich dann eben so in meinen Einkauf vertieft bin. Nur mal so als Beispiel.

Eisi15 schrieb:Naja das sich nicht alle unbendingt gesehen haben wollen, finde ich nun nicht abwegig [...]

Das finde ich jetzt auch nicht so erstaunlich. Man muss bedenken, die sind per Auto aneinander vorbeigefahren/ oder in dieselbe Richtung. Klar, wenn man sich kennt und die Autos dazu, erkennt man auch mal das Auto eines Bekannten aus dem Auto heraus, v.a. wenn man langsam fährt. Wenn es dunkel ist, sehe ich Lichter eines Autos, welches an mir vorbeifährt - nicht unbedingt Farben.
Und an besagtem Abend hat man sich auch noch nichts dabei gedacht, wenn da ein Auto an einem vorbeifuhr.

Eisi15 schrieb:Naja das sich nicht alle unbendingt gesehen haben wollen, finde ich nun nicht abwegig.

Hm, gerade deshalb achte ich doch besonders auf den Verkehr, egal nun ob Pkw auf der Straße oder Fußgänger, falls auf der Straße laufend. Und aufgrund des Dorfcharakters kannten viele wohl auch das Auto und eventuell sogar das Kennzeichen des anderen. Echt eine merkwürdige Situation. Ich mag ja nicht mal ausschließen, dass hier nicht nur einer der Beteiligten lügt. Wer weiß, was da wirklich abgelaufen ist. Durch die "Nichts gesehen" Konstellation ergeben sich da wirklich einige Alternativen, die man vorher noch ausgeschlossen hatte.

Kopernicus schrieb:ca. 19.30 Uhr: Der Linienbus passiert die Bushaltestelle, an der Katrin gestanden war. Sie ist nicht mehr da

Gesagt wird in Podcast, dass der Bus gefahren ist. Jedoch ohne eine Zeitangabe. Wäre schon von Interesse. Da Katrin in der SMS an die Schwester schrieb: Bin um 18:30 - 19:00 zuhause.

Ute:

Kopernicus schrieb:Wo sie in Bergen mit ihrem Pkw einfährt laufen gerade die Nachrichten.

Wird das nicht von der Autorin so gesagt? Jute sagt nur: Sie hätte das Radio an.

Kopernicus schrieb:berichtet aber von einem Pkw, der ihr kurz vorher entgegengekommen ist. Angaben zu Marke oder Typ kann sie nicht machen.

Müssten die jugendlich welche ins Kino wollten nicht auch diesem Fahrzeug entgegen gekommen sein?
War es das Auto der BMW Zeugin?

Kopernicus schrieb:Die Minderjährigkeit spielt eine Rolle beim Vorgehen der Polizei. Für U18 herrschen andere Richtlinien, als für Erwachsene. Deshalb bezweifle ich es stark, dass sie einfach so als Zeugin von der Schule abgeholt wurde oder, dass man sie direkt mit einem Tatvorwurf konfrontiert hatte.

Definitiv sind die Befragungsmöglichkeiten von Minderjährigen (sofern sie zu diesem Zeitpunkt minderjährig war) an klar definierte Grundsätze geknüpft. Zumindest hat sie die Aussage so getätigt, dass sie von der Schule abgeholt und mit einem Tatvorwurf direkt konfrontiert wurde. Es wäre ja von ihr nicht nur ein schwerer Vorwurf in Richtung der Ermittlungsbehörden, sondern vor allem eine Falschaussage, wenn auch nur im Rahmen des Podcasts, sofern es so nicht zugetragen hätte.

Kopernicus schrieb:Dass sie unter Druck gesetzt wurde, kann ich mir durchaus eher vorstellen. Auch dass man hierbei einen gerade verstorbenen Verwandten einsetzt, um sie aus der Reserve zu locken, unfein, aber das Mittel kann zum Zweck führen und eine Spontanäußerung hervorbringen.

"Unfein" ist m.E. dabei nicht mehr die richtige Bezeichnung. Einen Tatvorwurf zu formulieren, ohne dass es dafür entsprechende Hinweise oder Anhaltspunkte gibt, ist gelinde gesagt grenzwertig, wenn nicht ein "step over the line".

So langsam bekomme ich den Eindruck das etliche Absagen Katrin nach Hause zu fahren darauf basieren könnten das sie damals etwas schwierig drauf gewesen sein könnte ( ich sehe das völlig neutral , in dem Alter kann das nun mal so sein, ist vorübergehend) , die Ur Sendung ist ja das berühmte "Blitzeis" und da hatte ich schon immer den Eindruck das die jüngste Schwester Probleme mit ihrem Alter hatte.

Ist einfach komisch, bei den meisten ungelösten Fällen hier gibt es Positive oder Negative Besonderheiten , das is immer so mein Ding das dann der Zufallskiller aus der Dunkelheit auftaucht.

schluesselbund schrieb:Wird das nicht von der Autorin so gesagt? Jute sagt nur: Sie hätte das Radio an.

Richtig, aber wegen den Nachrichten die genaue Zeitangabe.

schluesselbund schrieb:Gesagt wird in Podcast, dass der Bus gefahren ist. Jedoch ohne eine Zeitangabe. Wäre schon von Interesse. Da Katrin in der SMS an die Schwester schrieb: Bin um 18:30 - 19:00 zuhause.

Doch es wurde gesagt "um halb Acht kam der Bus".

LuckyLuciano schrieb:"Unfein" ist m.E. dabei nicht mehr die richtige Bezeichnung. Einen Tatvorwurf zu formulieren, ohne dass es dafür entsprechende Hinweise oder Anhaltspunkte gibt, ist gelinde gesagt grenzwertig, wenn nicht ein "step over the line".

Mit "unfein" meinte ich, dass ein toter Verwandter als Druckmittel eingesetzt wurde. Jemanden einen Tatvorwurf zu machen bringt es mit sich, dass eben auch eine entsprechende Belehrung gemacht werden muss und vor der ersten Befragung als Beschuldigter ein Anwalt hinzugezogen werden darf. Wenn ich diese jedoch mit "man"-Sätzen geschickt konstruiere und so quasi sie nur, wenn ihr Kopf zu viel arbeitet, sich selbst damit in Verbindung bringt, mache ich noch keinen Tatvorwurf. Wenn sie nachfragt, kommt ein "das habe ich so nicht gesagt" oder "wie so beziehen sie das auf sich" und schon ist quasi nichts passiert.