Wo ist Katrin Konert?

@Blobbplopp
@Alexandra0711

Ganz schwer was dazu zu sagen. Wir kennen die Aussage ja nicht, nur die Folgerungen die daraus geschlossen und der Öffentlichkeit kommuniziert wurden.
Der Zeuge muss vielleicht nicht mal Katrin selber gesehen haben.
Es wurde gesagt das man anhand der Aussage die zeitlichen Abläufe enger eingrenzen konnte. Somit hat er vielleicht auch Angaben zu einer dritten Person und deren Aussagen gemacht (zb. Martin, Christian oder Sven).
Spannend finde ich warum sie daraus die Tramperhypothese aufstellen.

Alexandra0711 schrieb:1. das weiß ich leider auch nicht, aber wenn es ein Nachbar war und vom Fenster aus jemand Trampen sah, wird es wohl
Katrin gewesen sein

@Alexandra0711
Du meinst also, das Katrin nicht in der nähe der Bushaltestelle verscheunden ist, sondern vor ihrem Elternhaus stand bzw so nah zum Elternhaus das ein Nachbar sie erkennen konnte? Dann wollte sie also weg von Zuhause? Das passt doch garnicht zum bisher rekonstruiertem Tagesablauf.

Seabat schrieb:Es wurde gesagt das man anhand der Aussage die zeitlichen Abläufe enger eingrenzen konnte. Somit hat er vielleicht auch Angaben zu einer dritten Person und deren Aussagen gemacht (zb. Martin, Christian oder Sven).

Letztendlich kann man ja nur Christians Aussage bestätigen, da er auch eine Zeugin dabei hatte und man zwei Personen eher glaubt als einer. (Wobei ich die Aussage von Martin auch glaube, nur der zeitliche Punkt sich hier eben leicht verschiebt)!

Seabat schrieb:Der Zeuge muss vielleicht nicht mal Katrin selber gesehen haben

Was will er sonst gesehen haben? Es muss ja ein gewisser Ablauf gewesen sein. Wie @Alexandra0711 es vielleicht vermutet, dass jemand in ein Auto gestiegen ist, ob es Katrin war, steht in den Sternen. Aber wie schon geschrieben, all zu viele werden nicht getrampt sein...

Seabat schrieb:Spannend finde ich warum sie daraus die Tramperhypothese aufstellen.

Da bin ich ganz bei dir. Hast du eine Idee?

Blobbplopp schrieb:Seabat schrieb:
Der Zeuge muss vielleicht nicht mal Katrin selber gesehen haben
Was will er sonst gesehen haben? Es muss ja ein gewisser Ablauf gewesen sein. Wie @Alexandra0711 es vielleicht vermutet, dass jemand in ein Auto gestiegen ist, ob es Katrin war, steht in den Sternen. Aber wie schon geschrieben, all zu viele werden nicht getrampt sein...

Habe ich doch gleich danach geschrieben.

Seabat schrieb:Es wurde gesagt das man anhand der Aussage die zeitlichen Abläufe enger eingrenzen konnte. Somit hat er vielleicht auch Angaben zu einer dritten Person und deren Aussagen gemacht (zb. Martin, Christian oder Sven).

Blobbplopp schrieb:Da bin ich ganz bei dir. Hast du eine Idee?

Bis jetzt nicht.

Das Problem ist ja die Glaubwürdigkeit einer solchen Aussage nach so langer Zeit. Sie kann Glaubwürdigkeit erlangen, wenn sie Dinge mit beschreibt, die bisher so nicht veröffentlicht wurden.
Darum glaube ich nicht das es eine sozusagen einzelne Sichtung von Katrin war, die ja durch nichts anderes belegt werden könnte.
Es wird sich vermutlich um eine Aussage zum Verhalten eines anderen Zeugen handeln, die anhand anderer Aussagen plausibel erscheint. Sie könnte anhand von zeitlichen Fixpunkten, wie zb. etwas im TV, bisher vage Zeitangaben präzisiert haben. Damit könnte man vielleicht andere Aussagen zeitlich neu ordnen.

@Seabat
Mit deinem Post stimme ich dir absolut zu.

Was für mich interessant wäre, dann wäre es die Pauluskirche - wenn Katrin um 18:46 Uhr das Haus verlassen hat, schlug die Kirchenuhr kurz vorher 3x. So, um 19 Uhr schlägt sie 4x für die volle Stunde und dann 7x für 19 Uhr. Das könnte gewisse Leute, die in der näheren Umgebung wohnen "aufhorchen" lassen und mal einen kurzen Blick aus dem Fenster werfen lassen. Das denke ich mir immer dabei. So geht's mir öfters, da ich auch gleich in der Nähe einer Kirche wohne.

Mal ein Beispiel dazu zur Aussage von Martin.

Er verlies ja das Haus seiner Schwester. Die wohnte gegenüber der Bushaltestelle. Also sozusagen Westseite der Neuen Straße. Nehmen wir an der Zeuge wohnt auf der Ostseite auch in der Nähe der Bushaltestelle. Der Zeuge kann also die Wohnung von Martins Schwester sehen, aber nicht die Bushaltestelle.
Es könnte sein das er ausgesagt hat, das Martin das Haus der Schwester dann und dann verließ. Vielleicht konnte er die Zeit aufgrund eines anderen Ereignisses (zb. etwas im TV) präzise angeben.
Das würde Martins Aussage zeitlich präziser einordnen und in der Folge andere Aussagen auch.

@Seabat
Was ja auch dann irgendwie auf die Trampertheorie schließen wird in diesem Zusammenhang. Nur komme ich noch nicht genau auf den Punkt, wie man das verbinden könnte...

Kleine Anmerkung: Es gibt zu euren Fragen schon seitenlange Überlegungen.
Wo ist Katrin Konert? (Seite 403)

@eimedak

Danke. Werde ich mir mal ergänzend angucken.

@eimedak
Stimmt. Danke für die Info.

Blobbplopp schrieb:Was ja auch dann irgendwie auf die Trampertheorie schließen wird in diesem Zusammenhang. Nur komme ich noch nicht genau auf den Punkt, wie man das verbinden könnte...

Aber die Trampertheorie ist doch so alt wie der Fall selbst. Katrin erscheint an der Busshalte wo noch längst kein Buss gefahren wäre. Falls überhaupt noch einer fuhr. Also was wollt sie Da? Logisch trampen. Dass da Leute vorbei kamen welche Katrin kannten, bzw. sie gesehen haben, überrascht nicht sonderlich. Oder es könnt auch Zufall sein. Klar, dass keiner von denen Katrin nach Hause gefahren hat, mag eine unschöne Sache sein. Nur wie das Enden wird wusste ja niemand.

schluesselbund schrieb:Aber die Trampertheorie ist doch so alt wie der Fall selbst. Katrin erscheint an der Busshalte wo noch längst kein Buss gefahren wäre. Falls überhaupt noch einer fuhr. Also was wollt sie Da? Logisch trampen.

Das ist mir auch bewusst. Mir ging es nur um die "Bestätigung der Polizei." Nach dieser "Tramper-Hypothese" vermuten die Ermittler, dass das Mädchen in Bergen (Dumme) im Bereich Neue Straße/Bushaltestelle zu dem Täter ins Auto stieg. Katrin Konert sei als Anhalterin bei einem Fremden oder Bekannten ins Auto gestiegen, vielleicht habe sie aber auch ein Taxi genommen, hieß es.

ludaya43 schrieb (Beitrag gelöscht):Es sei ihr nicht wichtig gewesen, ob sie den Fahrer kannte oder es ein Fremder war: „Sie hätte auf jeden Fall die Mitfahrgelegenheit genutzt.

ludaya43 schrieb (Beitrag gelöscht):Der Zeuge habe Angaben zum Verhalten des Mädchens und Zeitangaben zum 1. Januar 2001 gemacht. Der zeitliche Ablauf könne dadurch wesentlich eingeengt werden, sagte Polizeisprecher Kai Richter dem NDR. Zeugenaussagen, die noch im Raum standen, seien nun widerlegt. "Mit hoher Wahrscheinlichkeit" könne man daher sagen, dass Katrin Konert in ein Auto gestiegen ist."

Diese beiden Angaben, gefischt aus den einzelnen Presseberichten, lassen hinsichtlich der Identität des Zeugen eigentlich nur zwei Schlüsse zu. Es war entweder eine Person, die Katrin persönlich kannte und eben so ihr Verhalten beim Trämpen präzisieren konnte und/oder ein Anwohner im Nahbereich der Bushaltestelle, welcher Katrin für eine gewisse Zeit beobacchtet hat und aus ihrem Verhalten auf "Trampen" geschlossen hat. Die Frage ist dann aber, behalte ich so eine Information über Jahre im Gedächtnis, um sie dann offen zu legen.

Gesichert bezüglich des Zeugen dürfte sein, da er ja wohl aus einer Anwohnerbefragung hervorging, dass er schon eine sehr lange Zeit in Bergen wohnhaft ist und somit wohl auch einen dementsprechend großen Personenkreis aus dem Umkreis kennen wird.

Deshalb mein Tipp, der Zeuge kannte Katrin zumindest vom Sehen und konnte auch Angaben zu weiteren Personen machen, die in dem Fall involviert sind.

@Triquetrum
das ist sehr gut zusammengefasst von Dir.
Ist auch meine Meinung.

Triquetrum schrieb:Die Frage ist dann aber, behalte ich so eine Information über Jahre im Gedächtnis, um sie dann offen zu legen.

Das ist hier die wichtigste Frage, denn das ist schon sehr merkwürdig.
Dieser Zeuge hätte sich doch schon lange melden können, wieso hat er das nicht getan?
Klingt mM nach nach verschworener Dorfgemeinschaft, wo evtl. irgendwer gedeckt wird.

Triquetrum schrieb:Deshalb mein Tipp, der Zeuge kannte Katrin zumindest vom Sehen und konnte auch Angaben zu weiteren Personen machen, die in dem Fall involviert sind.

Das hört sich plausibel an und wäre wünschenswert, jedoch wurde die SoKo Katrin ja verkleinert. Wäre dabei tatsächlich etwas Relevantes herausgekommen, hätte man die Ermittlungsgruppe mit Sicherheit nicht minimiert.

Blobbplopp schrieb:2. Musste ja genau dort was wichtiges gewesen sein, dass er sich 18 Jahre später noch daran erinnern kann!

Vermute ich auch, ist doch eher ungewöhnlich, dass man sich noch detailiert an etwas erinnern kann, was über 18 Jahre zurück liegt, außer es ist etwas Besonderes vorgefallen, was 'außergewöhnlich' war und deshalb im Gedächtnis geblieben ist.

schluesselbund schrieb:Dass da Leute vorbei kamen welche Katrin kannten, bzw. sie gesehen haben, überrascht nicht sonderlich. Oder es könnt auch Zufall sein. Klar, dass keiner von denen Katrin nach Hause gefahren hat, mag eine unschöne Sache sein. Nur wie das Enden wird wusste ja niemand.

So groß ist Bergen/Dumme nicht, daher finde ich es auch nicht allzu überraschend, dass dort (flüchtige) 'Bekannte' von Katrin vorbeikamen.
Hatte nicht Katrin das Angebot eines der drei jungen Männer, sie mitzunehmen, abgelehnt, angeblich doch, weil dieser immer so rasant fuhr?
(Wobei er bei den beschriebenen Wetterverhältnissen -> Blitzeis vermutlich weniger rasant gefahren wäre).

Blobbplopp schrieb:vielleicht habe sie aber auch ein Taxi genommen, hieß es.

Diese Möglichkeit hatte ich ehrlich gesagt noch gar nicht bedacht.
Meine, es wurde irgendwo erwähnt, dass Katrin kaum Geld an besagten Tag dabei gehabt hätte, allerdings hätte sie den Taxifahrer natürlich auch zu Hause vor der Tür bezahlen können.
Weiß jmnd, ob Taxifahrer aus der Umgebung (zeitnah) überprüft wurden bzw ob dieser Ansatz allgemein von den EB weiterverfolgt wurde?

Alexandra0711 schrieb:Klingt mM nach nach verschworener Dorfgemeinschaft, wo evtl. irgendwer gedeckt wird.

Halte ich auch für denkbar/plausibel.
Ist eigentlich bekannt, ob Familie Konert schon lange dort in der Gegend lebte?
Gegenüber 'Zugezogenen' ist man auf dem Land/Dorf nämlich oft 'weniger loyal' als gegenüber 'Alteingesessenen' - konkretes Beispiel hierfür ist der Fall Lolita Brieger, auch dort hat es erst nach über 30 Jahren einen Hinweis auf einen Mitwisser/Helfer beim verbringen/ 'beseitigen' der Leiche gegeben.

@Triquetrum
Sehr schlüssig und plausibel! Fehlt ja somit nur noch das letzte Puzzlestück 😉

ThoFra schrieb:Hatte nicht Katrin das Angebot eines der drei jungen Männer, sie mitzunehmen, abgelehnt, angeblich doch, weil dieser immer so rasant fuhr?

So gesehen hat sie zwei Möglichkeiten ausgeschlagen. Martin seine, aufgrund seiner Fahrweise. Sven seine, weil er zu früh losgefahren wäre.

ThoFra schrieb:Weiß jmnd, ob Taxifahrer aus der Umgebung (zeitnah) überprüft wurden bzw ob dieser Ansatz allgemein von den EB weiterverfolgt wurde?

Wir können davon ausgehen, das auch dies überprüft wurde. Braucht man ja lediglich nur in der Taxizentrale nachfragen, wer, wann, wo unterwegs war.

@Alexandra0711
@ThoFra
Katrin Konert war 1994 mit ihrer Familie aus Magdeburg/Olvenstedt ins Wendland gezogen.

@Triquetrum, wie ich dir ja schon geschrieben habe, sehr gut und plausibel erklärt. So gehen wir von der Meldung der Uelzener Presse aus (https://uelzener-presse.de/2019/03/07/cold-case-katrin-konert-fallanalytische-betrachtung-durch-die-operative-fallanalyse-mit-tramper-hypothese/ (Archiv-Version vom 02.08.2019))

Der Täter dürfte sie mit seinem Kfz im Bereich Neue Straße/Bushaltestelle in Bergen (Dumme) aufgenommen und freiwillig mitgenommen haben. --> was ja bedeuten könnte, es war keiner, den Katrin informierte.

Blobbplopp schrieb:Katrin Konert war 1994 mit ihrer Familie aus Magdeburg/Olvenstedt ins Wendland gezogen.

Das würde also zu meiner Vermutung passen, dass Familie Konert dort als 'Zugezogene' gegolten haben könnten, auch Leute, die seit Jahrzehnten in einem Dorf wohnen gelten oftmals noch als 'zugezogen', als 'einheimisch' gilt nur, wer dort geboren wurde, habe ich selbst schon erlebt.
Im Falle von Katrins Familie kommt auch noch hinzu, dass sie aus der ehemaligen DDR in den Westen zogen, was auch nicht immer unbedingt dazu führte, dass man 'herzlich in der Dorfgemeinschaft aufgenommen' wurde.

Wenn wir uns vorstellen, der Täter ist dort geboren, also 'einheimisch' und seine Familie lebt 'schon immer' dort, finde ich es gut vorstellbar, dass die 'verschworene Dorfgemeinschaft' schweigt/zum Täter hält.
Wie ich schon schrieb, ist dies in etwa im Fall Lolita Brieger passiert.
Könnte eine mögliche Begründung dafür sein, dass Mitwisser ihr Wissen nicht offenbaren.

Wieso soll bei Lolita Brieger die Dorfgemeinschaft geschwiegen haben? Eine Person hat geschwiegen. Mehr Zeugen gab es nicht.