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Wo ist Katrin Konert?

11.756 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Vermisst, 2001, Januar ▪ Abonnieren: Feed E-Mail
Zu diesem Thema gibt es eine von Diskussionsteilnehmern erstellte Zusammenfassung im Themen-Wiki.
Themen-Wiki: Wo ist Katrin Konert?

Wo ist Katrin Konert?

11.02.2021 um 22:33
Zitat von Alexandra0711Alexandra0711 schrieb:Ich kenne das Video ja und hab es hier ja auch schon 2x verlinkt, weil ich es sehr interessant finde.
Ja, ich kann mich erinnern. Damals wie heute hat der Clip vielleicht nicht ganz die Aufmerksamkeit erhalten, die ihm zusteht. Auch ich halte die Infos für interessant und relevant. Eigentlich müsste der Clip in den entsprechenden Wiki eingepflegt werden...
Zitat von Alexandra0711Alexandra0711 schrieb:daß sie in ein Auto mit
regionalen Kennzeichen stieg.
Das könnte man aus dem Kommentar von Herrn Richter so ableiten, ja. Theoretisch würden auch UE und/oder SAW-Kennzeichen als "regional" in Frage kommen, aber wahrscheinlich ist ein DAN-Kennzeichen gemeint.
Zitat von Alexandra0711Alexandra0711 schrieb:Sondern der Täter tatsächlich im Ort oder in der Nähe wohnt.
Damit wären ja die drei aus dem Podcast wieder "im Rennen", wobei mir selbst aber weitere Angaben zu "Niko" fehlen, der ja laut Podcast gegen 19.30 Uhr an der Haltestelle vorbeifuhr; gibt es zu dem eigentlich irgendwo weitere/nähere Infos, außer den spärlichen, die schon im Podcast erwähnt werden?

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12.02.2021 um 15:11
Zitat von Apo_AndreasApo_Andreas schrieb:Noch eine Kleinigkeit, die das mit dem Bekannten bekräftigen würde. Wenn Katrin Konert doch länger als erwartet dort stand, wie der Zeuge aussagte, dann wäre der Bus vielleicht wirklich kurz darauf gekommen, wenn der bekannte Täter sie aber dort stehen saß, in sein Auto stieg und ihr anbat sie mitzunehmen, ist das sicherlich die bequemere und schnellere Lösung und würde einen auch davon überzeugen, doch nicht den Bus zu nehmen.

Könntest Du das vielleicht etwas umformulieren. Ich glaube, ich verstehe das nicht so ganz. Danke.
Natürlich. Was ich meinte war folgendes: Nehmen wir an, dass Katrin Konert so lange an der Haltestelle ausgeharrt hat, was in gewissen Aspekten mit der Aussage des neuen Zeugen harmoniert, dass der Bus wirklich in überschaubarer Zeit gekommen wäre, sprich in nur wenigen Minuten. Da würde es doch sehr unwahrscheinlich erscheinen, dass sie dann noch in ein fremdes Auto steigt. Die Verspätung des Busses konnte Katrin ja nicht voraussehen, das entzog sich vollkommen ihrer Kenntnis. Sie konnte ja nicht wissen, dass er zu spät kommt. Also müssen wir davon ausgehen, dass sie mit der Pünktlichkeit gerechnet hat. Das tut denke ich mal jeder Mensch in erster Linie. Das heißt im Umkehrschluss, dass sie dann nur noch in ein bezugnahes Auto zugestiegen wäre, u.U. in das eines Bekannten (oder flüchtig Bekannten vom Sehen) oder mit einem allgemein regiionalem Kennzeichen. Denn dann wäre das ein logischer Grund, wieso man sich dennoch dafür entscheidet, doch nicht den wirklich nun zeitnahen Bus zu nehmen. Heißt: Sie könnte tatsächlich bis kurz vor Eintreffen des Busses, also wie der Zeuge sagte, länger als gedacht, dort an der Haltestelle gestanden haben. Gehen wir davon aus, dass der Täter einheimisch war und Katrin dort stehen gesehen hat, da würde ich mich fragen: Wie würde ein Täter reagieren. Würde er überstürzt dorthineilen um Katrin Konert zu schnappen ODER würde es das viel wahrscheinlichere tun, nämlich abwarten? Vergessen wir nicht: Niemand wusste im Vorfeld, dass Katrin an diesem Abend an diesem Ort und dieser Stelle sein würde. Ein Täter, der in Sichtweite gewesen wäre, wüsste dementsprechend nicht wer noch in der Nähe ist, ob in den nächsten paar Minuten jemand kommt, der sie abholt. Er würde beobachten, eine ganze Weile, sich dabei einen Plan überlegen, die Möglichkeiten abschätzen. Das heißt, dass Katrin dort unbehelligt eine Weile gestanden haben könnte, der Täter abwartend, ob etwas passiert oder noch jemand kommt. Für so schlau halte ich nämlich diesen Täter, denn immerhin wurde er bis heute nicht gefunden, sprich, er hat nicht unüberlegt und hastig gehandelt. Wahrscheinlich ist demnach, dass er Katrin Konert von einer Stelle aus eine Weile beobachtet hat, von einer Stelle, an der die Haltestelle gut einsehbar wäre und das wäre im geeignetsten Fall eine Behausung in Sichtweite. Vergessen wir auch nicht die Tatsache, dass noch ein Bekannter vorbeifuhr und mit Katrin sprach. Ein Täter, der das gesehen hat, wird danach nicht direkt zu ihr eilen. Er weiß nicht was besprochen wurde, er weiß nicht ob jetzt doch jemand kommt. Er wird gewartet haben, ob das wirklich der letzte war, der bei Katrin hielt. Ich denke, dass er eine Weile gewartet hat und während dieses Wartens hat er sich dann endgültig Katrin Konert als Opfer erwählt und seinen Entschluss gefestigt, als sich die übrigen, an diesem Abend leider für Katrin ungünstigen und schicksalhaften Faktoren, ergeben haben, nämlich leere Straßen, keine Passanten oder Fahrzeuge mehr. Der Zeitpunkt kam, an dem alle diese für den Täter lebenswichtigen Faktoren, sich für eine kurze Zeitdauer vereint haben, da reichen weniger als 5 Minuten vollkommen aus, WENN der Täter bereits in der Nähe war, wohlgemerkt, was wiederum für einen Wohnsitz mit Sichtlage auf die Haltestelle deutet.


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12.02.2021 um 15:26
Natürlich könnte man das sogar noch weiterspinnen. Nehmen wir an, dass alles so war wie ich gerade beschrieben habe. Der Täter war in Sichtweite, Katrin wartete auf den Bus. Der Täter sah, wie der Bekannte bei ihr hielt, verwarf vielleicht sogar den Gedanken sie zu schnappen, gerade durch diese Begebenheit. Ebenso gehe ich davon aus, dass jener Täter, wenn er wirklich einheimisch war, mit Sichtweite auf das Bushäuschen, genau weiß, wann die Busse fahren. Wenn man jahrelang an so einer Haltestelle wohnt oder im Ort an sich, dann weiß man, wann die Busse fahren. Man weiß es. Der Täter sah Personen bei ihr halten, sie stieg bei den Bekannten aber nicht ein. Als Täter weiß ich dann: "Ah, sie fährt nicht mit, also wartet sie doch auf den Bus. Naja und der kommt gleich, da schaffe ich es nicht mir sie zu holen." Und dann? Dann steht Katrin da und schwupps, der Bus kommt nicht zur geplanten Zeit, hat Verspätung und das sieht der Täter. Er hat Katrin jetzt im Sichtfeld, sieht, dass der Bus nicht wie geplant kommt, Katrin wird vielleicht dadurch unruhig, es ist kalt draußen. Sie läuft auf und ab, ein Zeichen, dass es ihr damit nicht wohl ist. Der Täter hat sie im Blick und hat jetzt den Entschluss gefasst sie zu holen, denn:

1.) Der Bus kommt nicht zur geplanten Zeit, jeder, auch der Täter kann sich denken, dass es an der Witterung liegt.
2.) Der Täter hat Katrin Konert im Blick, hat auch gesehen, dass sie nervös wird, ihr unwohl ist.
3.) Er kann sich denken, dass jetzt kein Bekannter mehr kommt, denn Katrin hat ja den anderen fahren lassen.
4.) Der Täter hat Einsicht auf sie und sah auch, dass sie ihr Handy noch nicht benutzt hat, seitdem der Bus nicht zur geplanten Zeit kam, sprich, er wusste, dass jetzt niemand kommt, wenn er ihr zuvorkommt, ehe sie jemanden anruft.
5.) Er weiß ganz genau, dass Katrin jetzt keine Alternativen mehr hat und jetzt ist sie das perfekte Opfer. Wie wahrscheinlich ist es wohl, dass sie jetzt zu jemand Fremdem in ihrer Not ins Auto steigt? Immerhin musste sie damit rechnen, dass der Bus gar nicht kommt, nicht nur Verspätung hat, sondern gar nicht kommt. Jetzt schlägt der Täter zu, seine Stunde ist gekommen.

All das wiederum ist aber nur möglich, wenn der Täter ihr so nahe war, in einer permanenten Sichtweite, dass er Einzelheiten erkennen konnte, sprich auch, ob Katrin ihr Handy benutzt oder nicht. Ebenfalls glaube ich nicht, dass er vor die Haltestelle gefahren ist. Er wird sein Auto irgendwo in einer anderen unbelebten Straße geparkt haben und wird Katrin so zu Fuß angesprochen haben, das ist weniger auffällig und so wird auch niemand je sein Auto sehen, niemand wird sehen, in welches Auto Katrin Konert gestiegen ist. Er nimmt sie zu Fuß mit und steigt mit ihr woanders ein, dort, wo es niemand sieht. In Der Dunkelheit ist eine Person nachher nicht mehr zu erkennen. Das Risiko hat er ausgeschlossen damit. Aber ein Kennzeichen ist beleuchtet.


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12.02.2021 um 15:38
Und intelligent genug war der Täter wie gesagt, denn bis heute blieb er unerkannt. So jemand wäre nicht das Risiko eingegangen und wäre für alle sichtbar mit seinem Auto direkt an die Haltestelle gefahren, schon gar nicht als Einheimischer, wo die Menschen nicht einmal das Kennzeichen brauchen, weil man Autos, die seit Jahren im Ort parken, auch vom Aussehen wiedererkennt und ein einheimischer Täter, der weiß, dass hier jeder sein Auto erkennen könnte, der hält doch nicht für alle sichtbar vor dieser Bushaltestelle, wo zuvor noch Menschen bei Katrin angehalten haben und verschleppt sie dann so. Das kann ich mir nur schwerlich vorstellen. Nein, so dumm war der Täter sicher nicht. Und dann noch mit einem sichtbaren, beleuchteten Kennzeichen? Aber nicht doch. Er wird mit dem Auto, wie gesagt, alleine losgefahren sein. Das ist nicht dumm, sollte er dabei gesehen werden, werden Zeugen auch sagen: "Ja, er ist an diesem Abend weg, aber eben allein." Dann braucht er es nur in einen unbelebten Teil des Ortes zu fahren, er wird am besten wissen wo das ist und nähert sich dann geschwind zu Fuß der Haltestelle, Soweit ich weiß, gibt es doch diesen kleinen Fußweg an der Haltestelle. Wenn er von dort kommt, in Dunkelheit, an diesem menschenleeren Abend, wo sonst niemand mehr unterwegs ist, dann wird ihn niemand erkennen. Dann muss er Katrin nur noch ansprechen, ihr anbieten sie zu fahren. Dann gehen sie diesen menschenleeren Fußweg, außer Sichtweite anderer entlang bis zu seinem Auto und niemand wird sehen, in welches Auto Katrin gestiegen ist, auch nicht mit wem. Etwas derartig perfides funktioniert in der Regel aber nur als einheimischer Täter, der sich genauestens auskennt. Ebenso kann der Ort des Parkens dann dennoch nicht allzu weit weg von der Haltestelle sein, denn der Täter muss ja jederzeit damit rechnen, dass doch noch jemand kommen könnte und Katrin jemanden anruft. Denn das wäre das Ende dieses Plans. Wenn sie jemanden hat, der sie dann doch noch abholt, würde sie bei keinem Fremden mehr einsteigen und diesen Trumpf kann sich der Täter nicht verspielen, also muss er sich eilen und einen Parkplatz für sein Fahrzeug finden, von dem er die Haltestelle rasch erreichen kann.


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12.02.2021 um 15:57
Abschließend muss man sagen, dass es der perfekte Abend für diese Tat in solch einer Provinz gewesen ist. Nicht falsch verstehen, damit meine ich nicht, dass die Tat gut ist, sondern dass es gerade der Neujahrsabend war, was u. U. ebenfalls ein Faktor war, der den Täter tun ließ, was er tat. Eine Nacht zuvor wurde Silvester gefeiert, die Leute waren an diesem Tag müde, schliefen den Rausch aus, sind noch mit Familie zusammen etc.pp. Als ortsnaher Täter weiß ich dann ungefähr wie die Menschen so sind und dass an so einem Tag die Chance gering ist, dass man gesehen wird, wenn man abenda etwas derartiges zu tun gedenkt. Da sitzt i.d.R niemand am Fenster und beobachtet die Straße, weil er sonst nichts zu tun hat. Jeder Täter weiß, dass immer ein Risiko besteht, doch er kann sich auch denken, dass es an diesem Abend herabgesetzt ist, weil die Menschen noch mit sich beschäftigt sind und den Nachwirkungen von Silvester. Und wie wir heute wissen und sehen: Genau so war es gewesen.


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12.02.2021 um 18:57
@Krushak
Danke für die (sehr ausführliche) Umformulierung und die ergänzenden Ausführungen.


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12.02.2021 um 19:19
@Krushak
Erstmal auch von mir ein paar Fleißpunkte für die ausführliche Darstellung Deiner Gedanken. Dennoch möchte ich da nochmal ein wenig kritisch nachhaken und den Blickwinkel wieder ein wenig vergrößern...
Zitat von KrushakKrushak schrieb:Und wie wir heute wissen und sehen: Genau so war es gewesen.
Was sehen wir heute? Man hat bisher weder Katrin, noch ihre sterblichen Überreste gefunden, geschweige denn den Täter ermitteln können. Ich würde daher eher sagen, wir wissen bis heute gesichert eigentlich recht wenih. Außer eben, dass die EB "vermuten", dass der wahre Täter in den Ermittlungsakten steht aber das ist eben auch nur eine Vermutung.

Die von Dir Angestellten Überlegungen stellen eine Möglichkeit da, ja, aber so klar wie Du es siehst, stellt sich das für mich bei Weitem nicht dar. Ich sehe es eher als eine von vielen Möglichkeiten an. Für mich ist auch noch immer der hier auch schon mehrfach diskutierte Kindermörder nicht ausgeschlossen. Was mir an der Theorie mit dem Täter aus der direkten Umgebung nicht einleuchtet: Warum sollte sie bei einem Bekannten mit schlechtem Fahrstil bzw. bei dem Unbekannten mit dem dunklen BMW aus HH, B oder HB nicht, sehr wohl aber dann bei dem ihr unbekannten Täter einsteigen, der in Sichtweite zur Bushaltestelle wohnt? Und wenn in Sichtweite jemand gewohnt hätte, den Katrin kannte, dann wäre das vermutlich bekannt, würde ich zumindest annehmen. Auch verstehe ich nicht, warum ein Täter von außerhalb nicht auf die Idee gekommen sein sollte etwas abseits der Bushaltestelle zu parken und zu Fuss dort hin zu gehen um sie anzusprechen? Wobei das wohl zugegebenermaßen nicht zu dem MO des von mir angesprochenen Serientäters passt, aber es sind ja auch nur Gedankenspiele. Augenzeugen, die soetwas beobachtet hätten gibt es ja nicht...


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12.02.2021 um 20:25
@friis
ich stell mal die Antwort von Thomas Ziegler bezüglich meines Nachfragens zu dem jetzigen Stand ein:

Wir haben mittlerweile seit weit mehr als einem Jahr keinerlei Kontakt mehr zu den damaligen Ermittlern und verfügen dementsprechend über keinerlei neuen Infos zu dem Fall.
 
Die drei Verdächtigen aus der Anfangszeit (Martin, Christian, Sven) sind nicht mehr im Fokus der neuen Ermittlungen und man geht mittlerweile von einem, den Ermittlern noch unbekannten Täter bzw. Tätern aus.
Tragisch ist, dass ein möglicher Totschlag im Fall Konert mittlerweile verjährt ist. Ernüchternd ist, dass ohne neue Spuren auch nicht mehr mit neuen Ermittlungen in diesem Fall zu rechnen ist.

Quelle: Thomas Ziegler, NDR Podcast


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12.02.2021 um 20:28
Zitat von KrushakKrushak schrieb:Ich erdreiste mich zu sagen, dass der Bekannte, wohl "Martin", dies einfach behauptet hat, dass er ihr anbat, sie nach Hause zu fahren. Wahrscheinlich hat er das aufgrund einiger Widersprüchlichkeiten nie getan. Vielleicht und davon gehe ich eher aus, hat er sehr wohl mit Katrin dort noch gesprochen und aus der Angst heraus, dass ihn Zeugen damit belasten könnten, gab er an, dass er sie ja heimfahren wollte, sie aber ablehnte. Damit er vor der Presse besser dasteht und nicht nachher noch gehasst wird, weil er Katrin nicht mitnehmen wollte.
Ich finde Krushaks Einlassungen sehr überzeugend und schätze Katrin auch so ein, dass sie, was rasantes Autofahren angeht, nicht unbedingt ein Angsthase war.
ABER: Ich kenne sie persönlich nicht und man kann Menschen nur vor und nicht in den Kopf schauen.
Also vom Gefühl her zweifle ich Martins Aussage, wie hier wohl die meisten auch, an.
Allerdings, und das habe ich in diesem Forum auch schon vor langer Zeit dargelegt, scheinen die meisten, die hier Martins Aussgage, Katrin habe eine Mitfahrt aufgrund Martins rasanten Fahrstils abgelehnt, zum Glück nicht unter extremen Ängsten zu leiden.
Ich, männlich, 56 Jahre alt, beruflich mitten im Leben, "oute" mich jetzt und gebe zu: Ich leide unter extremer Höhenangst:
Stellt mich vor die Wahl: Es ist Neujahr, extrem kalt, ich möchte unbedingt nach einem Streit mit meiner Partnerin nach Hause und dazu muss ich nur ein paar Meter über eine Autobahnbrücke gehen und bin sofort an meinem Haus.
Never ever!!!
Stattdessen laufe ich lieber nachts bei Kälte und ohne Handy 10 km durch einen Wald!
Nochmal: So schätze ich Katrin überhaupt nicht ein und ich halte auch Martins diesbezügliche Behauptung für eine Schutzbehauptung, aber wer sich da zu 100% sicher ist, hat keine Ahnung von starken Ängsten.
Und tatsächlich gab es da mal einen Arbeitskollegen von mir, ein wirklich gestandener Mann, der in meinem Auto vor Angst fast gestorben wäre, nur weil ich nachts auf der Autobahn die 200km/h überschritten hatte und mich Richtung 230km/h bewegte.
Da bin ich nämlich völlig angstfrei. Als ich seine Panik (das Wort Angst wäre hier viel zu schwach) bemerkte, bin ich dann auch sofort vom Gas gegangen.


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12.02.2021 um 20:45
@Alexandra0711
danke für das Einstellen der Infos. Ich sehe das aber nicht als Widerspruch zu meinem Post, eher als Zustimmung oder misinterpretiere ich da?
Im Podcast sah man eine Täterschaft von dem erwähnten Kindermörder auch für nicht unwahrscheinlich an (50/50). Man hat ihn ja auch schriftlich danach gefragt, aber (ohh Wunder) keine Stellungnahme erhalten...


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12.02.2021 um 20:55
Zitat von Alexandra0711Alexandra0711 schrieb:Die drei Verdächtigen aus der Anfangszeit (Martin, Christian, Sven) sind nicht mehr im Fokus der neuen Ermittlungen und man geht mittlerweile von einem, den Ermittlern noch unbekannten Täter bzw. Tätern aus.
Das finde ich sehr seltsam, aber vermutlich wurde nicht erläutert woher dieser Sinneswandel nach 20(!) Jahren Ermittlungsarbeit kommt. Und was ist mit unbekannter Täter gemeint?
Ein Täter, der bisher nicht polizeilich in Erscheinung getreten ist, zumindest nicht einschlägig durch Missbrauch oder Belästigung junger Mädels?
Oder ist mit "unbekannter Täter" ein Täter gemeint, der nicht aus der Region um Lüchow-D./ Lüneburg/ Uelzen kam?
Dass der Täter nicht aus der Region stammt, kann ich mir ehrlich gesagt kaum vorstellen. Das ist aus meiner Sicht nicht sehr realistisch.
Zitat von friisfriis schrieb:Im Podcast sah man eine Täterschaft von dem erwähnten Kindermörder auch für nicht unwahrscheinlich an (50/50). Man hat ihn ja auch schriftlich danach gefragt, aber (ohh Wunder) keine Stellungnahme erhalten...
Marc Hoffmann ist aber einschlägig verurteilt und der Polizei lange bekannt.


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12.02.2021 um 21:07
Zitat von RotmilanRotmilan schrieb:Dass der Täter nicht aus der Region stammt, kann ich mir ehrlich gesagt kaum vorstellen. Das ist aus meiner Sicht nicht sehr realistisch.
Was bringt Dich zu dieser Einschätzung? Dass Jemand von Außerhalb zufällig durch diese Gegend fährt und Katrin dort stehen sieht, ok das halte ich auch für wenig wahrscheinlich. Aber wenn Jemand von außerhalb einen Grund hätte in der Gegend zu sein, zum Beispiel um Jemanden nach einer Sylvesterfeier abzuholen oder weil er beruflich dort zu tun hat (als Gebäudeschützer oder Soldat) dann ist das für mich nicht unwahrscheinlich. Ist es nicht sogar unwahrscheinlicher erkannt zu werden, als im eigenen Dorf? Mal abgesehen vom Kennzeichen vielleicht aber ein auswärtige Kennzeichen wurde ja auch gesehen...


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12.02.2021 um 21:23
Zitat von friisfriis schrieb:Was bringt Dich zu dieser Einschätzung?
Ich bin Jäger und kenne durch die Jagden, bzw. Jagdeinladungen u Jagdfreunde Lüchow Dannenberg. Bin da vor Erlangung meines Jagdscheines auch als Treiber im Herbst/Winter bei den Drückjagden mitgelaufen, da Verwandtschaft von mir ebenfalls seit vielen Jahrzehnten jagdlich dort unterwegs ist.

Das ist nun wirklich keine Ecke, wo um den Jahreswechsel der Bär steppt. Mit anderen Worten, ein Ortsfremder wird sich um Sylvester/ Neujahr kaum dort in die Pampa verirren.
Selbst wenn jemand im Hinterkopf hat, ein junges Mädel abzugreifen. Es war kalt, eisiges Wetter. Da fährt man als Ortsfremder kaum in der Pampa im Wendland herum. Die Aussichten auf Erfolg eine junge Frau zu treffen, die eine Mitfahrgelegenheit sucht, waren theoretisch bei Null. Da wären sicher Hamburg oder Hannover, die Bahnhofsregionen dort und die Discomeilen besser geeignet, um auf eine junge Frau zu treffen.


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12.02.2021 um 21:30
Zitat von Alexandra0711Alexandra0711 schrieb:Die drei Verdächtigen aus der Anfangszeit (Martin, Christian, Sven) sind nicht mehr im Fokus der neuen Ermittlungen und man geht mittlerweile von einem, den Ermittlern noch unbekannten Täter bzw. Tätern aus.
Das hatte ich tatsächlich wieder ausgeblendet. Danke nochmal für den Hinweis. OK, die drei stehen also momentan bzw. nicht mehr im Fokus...das muss ich bezüglich meiner zukünftigen Überlegungen natürlich bedenken.
Zitat von RotmilanRotmilan schrieb:Das finde ich sehr seltsam, aber vermutlich wurde nicht erläutert woher dieser Sinneswandel nach 20(!) Jahren Ermittlungsarbeit kommt.
Möglicherweise hängt das ja mit der Aussage des Zeugen von Ende 2018 zusammen. Die Polizei weiß, was für Autos die drei (Martin, Christian, Sven) zu dem Zeitpunkt fuhren und vielleicht hat der Zeuge Angaben gemacht, wonach die drei Autos ausgeschlossen werden können; bspw. könnte der Zeuge einen dicken Kombi beschrieben haben, während die drei Kleinwagen oder Coupès fuhren...so in der Art könnte ich mir das vorstellen. Kann natürlich noch andere Gründe haben.


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12.02.2021 um 21:40
Zitat von Apo_AndreasApo_Andreas schrieb:Möglicherweise hängt das ja mit der Aussage des Zeugen von Ende 2018 zusammen. Die Polizei weiß, was für Autos die drei (Martin, Christian, Sven) zu dem Zeitpunkt fuhren und vielleicht hat der Zeuge Angaben gemacht, wonach die drei Autos ausgeschlossen werden können; bspw. könnte der Zeuge einen dicken Kombi beschrieben haben, während die drei Kleinwagen oder Coupès fuhren...so in der Art könnte ich mir das vorstellen. Kann natürlich noch andere Gründe haben.
Mit Deinen Annahmen könntest Du absolut richtig liegen. Aber ich mache mir auch Gedanken über diesen Zeugen. Es gab genug Berichte in der Presse über das Verschwinden von Katrin, Sendungen im TV, AZXY.
Vater Konert suchte Katrin auch in Berlin, die Schwestern waren bei AZXY etc.
Wie kann es sein, dass dieser Zeuge sich erst nach knapp 20 Jahren daran erinnert, in welchen Fahrzeugtyp o.a. Katrin an jenem Neujahrsabend eingestiegen ist?
Mich würde auch interessieren, inwieweit die Polizei die Zuverlässigkeit der Aussage dieses Zeugen überhaupt überprüfen konnte. Im Prinzip hat die Polizei doch kaum Möglichkeiten, diese Zeugenaussage konkret zu verifizieren.

Dass der Zeuge per se glaubwürdig erscheint und einigermaßen schlüssig in der Darstellung, kann es alleine doch nicht sein.

Zeugenaussagen sind doch immer ein zweischneidiges Schwert, gerade in Vermisstenfällen. Da wurden auch Vermisste schon gaaanz sicher, in einem bestimmten PKW gesehen, später hat sich herausgestellt, dass die vermisste Person zu dem angeblichen Sichtzeitpunkt bereits schon verstorben war, usw.


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12.02.2021 um 22:13
Ja, dass mit den Zeugen ist allgemein so eine Sache für sich...

Als sich die ältere Frau nach 1 - 2 Jahren bei der Polizei meldete und entsprechende Angaben im Zusammenhang mit einem BMW (und einem Mädchen das Katrin ähnelte) machte, hielt man die Angaben damals auch für relevant und ging damit an die Öffentlichkeit. Im Podcast ist jedoch zu hören, dass man den Angaben mittlerweile keine große Bedeutung mehr beimisst. Ähnlich könnte es sich auch mit dieser Aussage verhalten: Aktuell wohl relevant/ wichtig, aber sobald andere/ neuere Erkenntnisse zu Tage kommen, vielleicht schon wieder obsolet...könnte so kommen.

Was den Zeugen an sich angeht: Wenn er tatsächlich Katrin an der Haltestelle gesehen hat und wie sie in einen Wagen einstieg, so muss er, so sehe ich das, in unmittelbarer Nähe gewohnt haben. Vielleicht hat er aus dem Fenster geschaut, weil das Frontlicht des Autos zum Teil ins Haus/ in die Wohnung schien oder weil er bemerkte, dass ein Auto "längere" Zeit an der Haltetelle stand. Wenn ein Auto an der "richtigen" Stelle hält und etwas den oder die Bewohner stört, dann kann man schon mal aus dem Fenster gucken und sich fragen "Was soll denn das jetzt?" Man beobachtet kurz die Szene und wendet sich dann wieder anderen Dingen zu, weil das Auto weiter fährt. Vielleicht hat derjenige (oder diejenige) in dem Moment bestimmte Details wahrgenommen (Farbe (hell/ dunkel) und/ oder Art des Autos, Teile des Kennzeichens, Fahrer männlich, Mädchen steht an Beifahrertür und steigt dann ein usw.), aber sich nichts weiter dabei gedacht, denn letztendlich ist/ war die Haltestelle auch als Trampe bekannt.
Erst als dann einige Tage später die Nachricht vom Verschwinden Katrins die Runde machte, erinnerte sich man wieder an die Szene und die besagten "Details" brannten sich ins Gedächtnis. Warum der Zeuge nun nach so langer Zeit erst die Aussage machte, und dann auch erst als er von der Polizei im Rahmen der Hausbefragungen angesprochen wurde, kann unterschiedliche Gründe haben und gibt natürlich reichlich Raum für Spekulationen.


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13.02.2021 um 01:30
Zitat von friisfriis schrieb:Und wie wir heute wissen und sehen: Genau so war es gewesen.

Was sehen wir heute? Man hat bisher weder Katrin, noch ihre sterblichen Überreste gefunden, geschweige denn den Täter ermitteln können. Ich würde daher eher sagen, wir wissen bis heute gesichert eigentlich recht wenih. Außer eben, dass die EB "vermuten", dass der wahre Täter in den Ermittlungsakten steht aber das ist eben auch nur eine Vermutung.

Die von Dir Angestellten Überlegungen stellen eine Möglichkeit da, ja, aber so klar wie Du es siehst, stellt sich das für mich bei Weitem nicht dar. Ich sehe es eher als eine von vielen Möglichkeiten an.
Du hast meine Aussage fehlinterpretiert. Mit "So war es gewesen" war einzig und allein gemeint, dass der Täter besonnen und nicht überstürzt gehandelt hat, eben wie geplant, denn wäre das nicht der Fall gewesen, so wäre er heute sicherlich schon gefasst.


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13.02.2021 um 01:39
Zitat von friisfriis schrieb:Warum sollte sie bei einem Bekannten mit schlechtem Fahrstil bzw. bei dem Unbekannten mit dem dunklen BMW aus HH, B oder HB nicht, sehr wohl aber dann bei dem ihr unbekannten Täter einsteigen, der in Sichtweite zur Bushaltestelle wohnt?
Das habe ich ja oben ausführlich dargelegt mit einer möglichen Begründung.
Zitat von friisfriis schrieb:Und wenn in Sichtweite jemand gewohnt hätte, den Katrin kannte, dann wäre das vermutlich bekannt, würde ich zumindest annehmen.
Wer sagt, dass es nicht so ist? Die Polizei wird sicherlich keine wirklich vertraulichen Informationen herausgeben, da ein potenzieller Täter somit gewarnt werden könnte. Vielleicht mangelt es einfach noch an der möglichen Beweislast.
Zitat von friisfriis schrieb:Auch verstehe ich nicht, warum ein Täter von außerhalb nicht auf die Idee gekommen sein sollte etwas abseits der Bushaltestelle zu parken und zu Fuss dort hin zu gehen um sie anzusprechen?
Ein Außenstehender, der so etwas gar nicht geplant hat, der im Dunkeln um eine Straßenecke biegt, Katrin erst sehr spät entdeckt, im Grunde kurz bevor er vorbeigefahren ist, so jemand soll wirklich in diesen Sekundenbruchteilen einen solch ausgeklügelten Plan und Entschluss gefasst haben, immer mit der Gewissheit (ist ja ortsfremd), dass doch jemand in der Nähe ist und er diesen nur nicht gesehen hat? Oder, dass der Bus jede Sekunde kommen könnte? Davon muss ein zufällig vorbeifahrender Täter ja ausgehen, wenn er jemanden an einer Haltestelle sieht. Niemand steht 3 Stunden vor Abfahrt eines Busses an der Haltestelle, von daher kann sich ein Fremder denken, dass der Bus gleich kommt und er sie wohl nicht zu sich ins Auto bekommt. Hingegen ein Ortsansässiger, der sie eine Weile beobachten konnte und weiß, dass der Bus gerade nicht wie geplant fährt, schon.


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13.02.2021 um 02:11
Zitat von Alexandra0711Alexandra0711 schrieb:Tragisch ist, dass ein möglicher Totschlag im Fall Konert mittlerweile verjährt ist. Ernüchternd ist, dass ohne neue Spuren auch nicht mehr mit neuen Ermittlungen in diesem Fall zu rechnen ist.
Genau das, was ich weiter oben neulich auch schon angemerkt habe. Die Polizei kann und will den Fall nicht zu den Akten legen, alleine aus Respekt vor den Angehörigen, aber ohne neue Hinweise oder Spuren, passiert da gar nichts mehr. Aufgrund oben benannter Faktoren, gibt es nun einfach keine Zeugen vom entscheidenden Moment an sich, als es geschah. Man kann keine herbeizaubern, wenn es einfach keine in diesem Moment gab. Das ist traurig, aber nunmal nicht unmöglich. Es ist nun mal nicht immer jemand im passenden Moment zugegen, auch wenn man das nicht akzeptieren oder wahrhaben will.
Zitat von JRogerJRoger schrieb:Ich finde Krushaks Einlassungen sehr überzeugend und schätze Katrin auch so ein, dass sie, was rasantes Autofahren angeht, nicht unbedingt ein Angsthase war.
So sehe ich das auch. Ich könnte mir gut vorstellen, Martin gab dies ja auch selbst zu, dass er Katrin von vorneherein nicht anbat sie zu fahren, weil er wusste, dass sie ein Problem mit seinem Fahrstil hat und er sie daher gar nicht erst fragte. Ich kann mir kaum vorstellen, dass Katrin das wirklich abgelehnt hätte in ihrer Lager, wäre es ihr wirklich von ihm angeboten worden. Aber, da er nicht von der Öffentlichkeit in der Luft zerrissen werden will, gab er wiederum das Gegenteil an. So könnte ich mir das sehr gut vorstellen. Und vergessen wir hierbei auch eine kleine, aber feine Aussage der Schwester Katrins nicht: "Sie wäre auch per Anhalter gefahren." So und jetzt will man mir sagen, dass jemand, der ohne Muffensausen in ein ihm völlig fremdes Auto steigen würde, mit einem noch viel fremderen Menschen, der ja fahren könnte wie eine gesengte Sau, weiß man ja nicht, da wirklich Hemmungen hat, bei einem Bekannten mitzufahren, dem man i.d.R. dennoch mehr vertraut als einem Fremden, auch wenn er etwas zügig unterwegs ist, dass wirklich ablehnen würde, wenn er gefragt wird, ob man ihn für eine kurze 13 km lange Strecke mitnehmen soll? Hinzukommend, dass ein Fremder ja noch mehr Ängste in Katrin auslösen müsste, denn ein Fremder kennt die Strecke gar nicht, unterschätzt vielleicht Kurven. Der Bekannte kennt immerhin die lokalen Straßen, was mehr Sicherheit hervorufen müsste. Merkwürdig, merkwürdig. Da glaube ich nicht, dass Martin ihr das wirklich angeboten hat sie zu fahren.
Zitat von RotmilanRotmilan schrieb:Selbst wenn jemand im Hinterkopf hat, ein junges Mädel abzugreifen. Es war kalt, eisiges Wetter. Da fährt man als Ortsfremder kaum in der Pampa im Wendland herum. Die Aussichten auf Erfolg eine junge Frau zu treffen, die eine Mitfahrgelegenheit sucht, waren theoretisch bei Null. Da wären sicher Hamburg oder Hannover, die Bahnhofsregionen dort und die Discomeilen besser geeignet, um auf eine junge Frau zu treffen.
Bin übrigens auch Jungjäger. Aber was ich sagen wollte: Ich gebe dir recht, warum sollte gerade ein Berliner sich ins Wendland verirren, nur um nach jungen Frauen zu suchen? Es gibt in und um Berlin auch genug Provinzen, dafür würde doch niemand solche Strecken zurücklegen. Warum in einer Gegend praktizieren, wo man sich nicht auskennt, nicht weiß wohin mit einer möglichen Leiche? Unwahrscheinlich. Zumal ein Fahrzeug in der Berliner Region mit Berliner Kennzeichen viel weniger Aufsehen erregen würde. Im Wendland hingegen sticht das doch direkt viel mehr ins Auge. Und Täter wollen ja eigentlich genau das Gegenteil bewirken.
Zitat von Apo_AndreasApo_Andreas schrieb:Die Polizei weiß, was für Autos die drei (Martin, Christian, Sven) zu dem Zeitpunkt fuhren und vielleicht hat der Zeuge Angaben gemacht, wonach die drei Autos ausgeschlossen werden können; bspw. könnte der Zeuge einen dicken Kombi beschrieben haben, während die drei Kleinwagen oder Coupès fuhren...so in der Art könnte ich mir das vorstellen.
Naja, aber weil ein "Zeuge", der auch nicht zu 100 % bestätigen kann, dass es wirklich Katrin Konert gewesen ist, nach fast 20 Jahren mal eben behauptet, es war ein anderes Fahrzeug, als jene, die die Bekannten zu der Zeit fuhren, das ist schon sehr vage. Wegen solch einer Aussage kann man im Grunde nicht einfach alles andere ausschließen, zumal auch niemand diese Zeugenaussage bestätigen kann und eine Aussage nach beinahe 20 Jahren, da können längst Erinnerungslücken und falsche Bilder im Kopf entstanden sein, nach einer solch gravierenden Zeitspanne.
Zitat von Apo_AndreasApo_Andreas schrieb:Was den Zeugen an sich angeht: Wenn er tatsächlich Katrin an der Haltestelle gesehen hat und wie sie in einen Wagen einstieg, so muss er, so sehe ich das, in unmittelbarer Nähe gewohnt haben. Vielleicht hat er aus dem Fenster geschaut, weil das Frontlicht des Autos zum Teil ins Haus/ in die Wohnung schien oder weil er bemerkte, dass ein Auto "längere" Zeit an der Haltetelle stand. Wenn ein Auto an der "richtigen" Stelle hält und etwas den oder die Bewohner stört, dann kann man schon mal aus dem Fenster gucken und sich fragen "Was soll denn das jetzt?"
Sehe ich etwas anders. Wenn das Haus des Zeugen wirklich so nah an der Haltestelle steht und der Lichtkegel in sein Zimmer scheint, wieso sollte ihn das aufmerksam machen? Denn das müsste er gewohnt sein, weil da jeden Tag mehrmals, auch abends im Dunkeln, ein fetter Bus hält und diese Scheinwerfer dürften dann noch etwas lräftiger sein. Und wer Busscheinwerfer gewohnt ist, der wird bei kleineren Autoscheinwerfern sicherlich nicht erhöht aufmerksam, er wird es eher viel weniger wahrnehmen, unterbewusst vielleicht. Dieser Zeuge müsste es also gewohnt sein, dass ihm Scheinwerfer ins Zimmer leuchten, weil dort jeden Tag ein Fahrzeug für kurze Zeit anhält. Das nimmt man nach einer Weile nicht mehr bewusst wahr. Gleiches Prinzip, wenn du neben Bahngleisen wohnst. Am Anfang fällt dir jeder vorbeifahrende Zug auf, irgendwann aus Gewohnheit nicht mehr.


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Wo ist Katrin Konert?

13.02.2021 um 07:49
Zitat von KrushakKrushak schrieb:Was ich meinte war folgendes: Nehmen wir an, dass Katrin Konert so lange an der Haltestelle ausgeharrt hat ...
Dein beschriebenes Szenario gefällt mir wirklich gut, da es durchdacht eine Möglichkeit darstellt, warum es ab der Bushaltestelle hinsichtlich des weiteren Ablaufs dunkel wurde. Die Option inkludiert weiterhin, dass man Martin als Täter ausscheidet und er bezüglich der Nichtmitnahme von Katrin, egal ob nun von ihm oder von Katrin abgelehnt, die Wahrheit sprach. Was ich aus deinen Ausführungen entnehmen kann, denke ich, dass du auch ausschließt, dass er die nun im weiteren Verlauf lauernde und sich zu Fuß annähernde Person war.

Zudem beinhaltet deine Variante, dass es sich um einen örtlichen Täter handeln muss, was wohl nicht nur aus meiner Sicht die einzig plausible Erklärung, welche im Zusammenhang mit dem Verschwinden von Katrin steht, sein kann.

Zwei Anmerkungen bzw. Ergänzungen möchte ich gerne noch zu deinen Ausführungen machen. Die von dir beschriebene Tathandlung erfordert nicht zwingend die beschriebene Mobilität. Soll heißen, es wäre auch möglich, dass dein Szenario ohne einem im Fahrzeug wartenden Täter ablief. Die Bushaltestelle ist von mindestens sieben Anwesen aus direkt oder zumindest teilweise einsehbar. Somit wäre es durchaus für einen Anwohner möglich gewesen, das von dir beschriebene Verhalten von Katrin wahrzunehmen und ebenfalls unauffällig, ohne groß in den Fokus von Zeugen zu rücken, sich Katrin anzunähern und sie aus der visuellen Wahrnehmung von Unbeteiligten zu bringen. Natürlich könnte es hier im Nachhinein doch noch zur Nutzung eines Fahrzeuges gekommen sein, sei es um ihr vorzuspielen, sie doch nach Hause zu fahren und den Tatort außerhalb des Nahbereichs des eigenen Wohnortes zu verlegen oder zur Verbringung einer toten Katrin zu einem noch unbekannten Ablageort.

Trotzdem sehe ich ein Manko an deiner Version, das mich etwas nachdenklich stimmt. Zweifelsfrei gehst du von einer sexuell motivierten Tat und einem örtlichen Täter aus. Die von dir beschriebene Tat setzt ein extremes Triebverhalten voraus, da sich der Täter, bei so viel durchdachter Planung auch im Klaren sein musste, dass die Tatausführung auch mit der Beendigung des Lebens von Katrin einhergehen muss. Schließlich musste er davon ausgehen, dass Katrin, sollte er sie lebend laufen lassen, ihn zumindest flüchtig kennen oder, als kleinstes Übel für den Täter, zumindest eine Beschreibung seiner Person bzw. seines verwendeten Fahrzeuges liefern könnte. Geht man von meiner ergänzenden Variante eines vor Ort lebenden Täters aus, bleibt zur Verschleierung der Tat sowieso nur die Tötung des Opfers.

Aus der Erfahrung heraus würde ich sagen, dass diese Art Täter bereits im Vorfeld verhaltensauffällig war und somit in den Fokus der Ermittlungen gerückt wäre. Ich denke, dass die einschlägig vorbestraften oder nur entsprechend aufgefallenen Personen, die zudem noch einen örtlichen Bezug hatten, bereits zu Beginn der Ermittlungen mit einflossen. Da jedoch nur an vier hier bekannten Tatverdächtigen festgehalten wurde, glaube ich nicht, dass es so eine Person im Anwohnerumfeld der Bushaltestelle oder im örtlichen Einzugsbereich gab.

Trotzdem bleibt deine Version aus meiner Sicht ein schlüssiges Szenario wie es abgelaufen sein könnte. Deshalb nochmals Respekt für deine ausführlichen Beiträge.


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