Wo ist Katrin Konert?

@MettMax
Sven wohnte keine 50 Meter von der Bushaltestelle entfernt.

Sven hätte an dem Abend allerdings nur ein relativ kleines Zeitfenster gehabt.

Ab etwa 20.45 Uhr gibt seine Freundin ihm ein "Alibi", in dem sie aussagt, das sie ab da gemeinsam unterwegs waren.
Beziehungsweise haben sie sich bei Sven getroffen um anschließend in ein Lokal zu gehen.

Die "Pizza holen und bei Freunden verzehren Geschichte" ist ja unbelegt, da sich die Freunde daran auch nicht erinnern können. Aber diese wurden auch recht spät überhaupt dazu befragt, damit würde ich diese Aussagen nicht unbedingt auf die Goldwaage legen.
Wann die Freundin von Sven zu dem Abend befragt wurde,- darüber habe ich allerdings auch nichts gefunden.

Käme außer Sven noch jemand in Frage, der in fußläufiger Entfernung zur Bushaltestelle wohnte?

@MettMax
Auch Christian hat in der Nähe der Bushaltestelle gewohnt.

@MettMax
Und Joachim und Melanie, deren Schwester die Exfreundin von Joachim war. Ein kleines Kaff, fast jeder schien in der Nähe gewohnt zu haben. Die Frage ist, bei wem hätte sie geläutet, wenn sie doch keine Mitfahrgelegenheit gefunden hätte?

Joachim schließe ich mal aus, er hatte nichts zum Fahren und war hierfür "uninteressant". Dazu kommt das man ihn wohl am besten "durchleuchtet" sowie und auch seine ganze Wohnung auf links gedreht hat.

Christian gibt in dem Fall auch keine "gute Figur" ab. Er lehnt mehrmals ab, sie zu fahren, fährt aber nachweislich an dem Abend noch in Richtung von Katrins Wohnort um zu Tanken.
Mindestens bis Clenze hätte er sie ja bringen können, das schlechte Wetter hat ihn offenbar nicht vom Fahren abgehalten.

Opti-Mist schrieb:Sven wohnte keine 50 Meter von der Bushaltestelle entfernt.

Alexandra0711 schrieb:Auch Christian hat in der Nähe der Bushaltestelle gewohnt.

... dazu noch Martin. Alle drei hatten ein ausreichendes Zeitfenster, in einer möglichen Übersprungshandlung die Tat zu begehen und zumindest die Leiche dann vorerst provisorisch abzulegen oder zu lagern. Eine endgültige Entsorgung kann auch am Folgetag stattgefunden haben, was den "Vorteil" mit sich bringen würde, dass man sich genug Gedanken über die abschließende Ablageörtlichkeit machen könnte.

@Triquetrum
nicht zu vergessen der Anwohner, wo Katrin angeblich abgelehnt hat, als er sie nach Hause bringen wollte.
Entweder war sie verabredet und hat deshalb abgelehnt oder der Anwohner sagt nicht die Wahrheit

@Alexandra0711
Klingt so, als wäre der Anwohner dein "Favorit"?

@MettMax
nicht unbedingt, ich habe es im Hinterkopf.
Aber denke doch mal an den letzten Anruf um 18:46

@Alexandra0711

Die Frage ob Martin die Wahrheit gesagt hat, wurde bisher ja auch intensiv diskutiert.
Mit der Aussage des "neuen Zeugen" wird sie ja prinzipiell bestätigt.

Der letzte Anruf konnte meiner Ansicht nach Sven zugeordnet werden!?
Allerdings war wohl nicht eindeutig, ob überhaupt eine Sprachverbindung zustande gekommen war.

Opti-Mist schrieb:Der letzte Anruf konnte meiner Ansicht nach Sven zugeordnet werden!?
Allerdings war wohl nicht eindeutig, ob überhaupt eine Sprachverbindung zustande gekommen war.

Ja, es war wohl ein dreisekündiger Kontakt; möglicherweise sprang auch nur die Mailbox an.

@MettMax
In Bezug auf Joachim stimme ich Dir natürlich zu. Aber warum meinst Du, wäre das Zeitfenster für Sven nur relativ klein gewesen? Das Zeitfenster war für ihn mindestens ebenso groß wie für Martin (60 - 90 min.), eher sogar noch größer (90 - 120 min.): tel. Kontakt zu Katrin um 18.46 Uhr, verlassen der Wohnung/des Hauses der Kumpels gegen oder kurz nach 19 Uhr und Treffen mit der Freundin gegen 20.45 Uhr, ergibt ein Zeitfenster von max. 2 Stunden. Das Zeitfenster wäre sowohl für Martin als auch für Sven mMn groß genug gewesen, Katrin einzusammeln, die Tat zu begehen und den Körper (provisorisch?) irgendwo im näheren Waldgebiet abzulegen...hat ja @Triquetrum im Prinzip auch so geschrieben.

Zu Christian: Ja, er wollte Katrin nicht fahren, weil er keinen Bock hatte bzw. wegen der Witterungsbedingungen nicht fahren wollte. Aber: Zum Tanken nach Clenze musste er offenbar, weil er an dem Abend ja noch einen Anruf von seinem Chef bekommen und erfahren hat, dass er am darauf folgenden Tag arbeiten müsse. Ich weiß nicht, was oder wo Christian damals gearbeitet hat, aber der Unterschied in diesem Zusammenhang ist hier, dass er Katrin nicht fahren wollte, er aber (offenbar) zum Tanken fahren musste.

Eine der wenigen interessanten Stellen im Stern-Podcast sind für mich die Stellen, an denen Frau Dau-Rödel bestätigt, dass man schon das eine oder andere mal dachte, dass man den Fall gelöst hat, aber dann doch am Ende ein kleines Puzzlestück fehlt(e), dies betont sie ja auch noch mal gegen Ende des Podcasts, dass ihr eigentlich nur noch ein kleines Puzzlestück fehlt, mit dem weiteren Verweis darauf, dass Partnerschaften/Freundschaften sich ändern können...diesen letzten Hinweis muss man so deuten, dass man sich von einer bestimmten Person, die bereits als Zeuge/Zeugin aufgetreten ist, erhofft, eine damalige falsche oder zumindest nicht vollständige Aussage zu korrigieren. Diese Person müsste dann aber wohl auch mit diversen Problemen rechnen, denn in diesem Fall hätte man eine Straftat gedeckt bzw. die Aufklärung behindert, oder nicht?

Apo_Andreas schrieb:aber dann doch am Ende ein kleines Puzzlestück fehlt(e), dies betont sie ja auch noch mal

Das kleine Puzzelteil ist für mich das grösste Puzzelstück und zwar wurde Katrin bis heute nicht gefunden. Vermutlich gibt es nach all den Jahren einen (dringenden) Tatverdacht, aber keine Leiche. Ohne Leiche würde es vermutlich auf einen Indizienprozess hinauslaufen und man könnte keinen Mord beweisen. Totschlag ist glaube ich nach 20 Jahren verjährt. Wenn man nicht beweisen kann, dass Katrin Tod ist, wird es schwierig.

@Apo_Andreas
Soviel ich verstanden habe, wäre alles außer Mord schon verjährt.

Das mit dem Mord nachweisen, na ja kommt auf die Indizien an, oder? Wenn es eine gute Zeugenaussage gibt. Vielleicht hat er ja jemanden erzählt, was passiert ist. Kenne mich aber auch zu wenig aus mit dem deutschen Recht.
Wie auch immer, das Wichtigste wär es ja trotzdem, dass die Familie abschließen kann. Und in so einem Kaff ist soziale Ächtung auch nicht schlecht, zumindest besser als nichts.

@Opti-Mist
Tatsache aber ist doch auch, dass Martin mehrere Versionen gesagt hat von er musste zu seiner Freundin bis er hatte keinen Sprit und Katrin wollte nicht…
Wenn man den Podcast anhört, sagt Dau-Rödel quasi Katrin liegt wohl nicht weit von der Bushaltestelle

Alexandra0711 schrieb:Aber denke doch mal an den letzten Anruf um 18:46

Ich nehme an, das dies kein Gespräch war.

Apo_Andreas schrieb:Aber warum meinst Du, wäre das Zeitfenster für Sven nur relativ klein gewesen?

Zugegebenermaßen reicht das Zeitfenster auch bei ihm durchaus für einen Übergriff und ein hastiges/provisorisches Ablegen/Zwischenlagern, wenn die angegebenen Zeiten auch so stimmen. Er wurde doch erst sehr spät befragt, und seine Angaben wurden zumindest teilweise erst Jahre später überprüft, oder?

Alexandra0711 schrieb:Wenn man den Podcast anhört, sagt Dau-Rödel quasi Katrin liegt wohl nicht weit von der Bushaltestelle

Das würde entweder assoziieren, dass gleich in der Nähe etwas passiert ist, oder davon ausgegangen wird, dass jemand gleich in der Nähe eine Möglichkeit hatte, sie zu verstecken. Wie kommt sie darauf? Wohnten die damals alle alleine?

@abberline
Das weiß ich leider nicht, nur das im Podcast von Stern- Crime das so gesagt wird
Irgendwie muss ich da an den Anwohner denken…

Alexandra0711 schrieb:Wenn man den Podcast anhört, sagt Dau-Rödel quasi Katrin liegt wohl nicht weit von der Bushaltestelle

Das würde dann bedeuten, dass die möglichen Verdächtigen nach dem 01.01.2001 offensichtlich in der Nähe der Bushaltestelle geblieben sind, also nicht weite Fahrten oder dergleichen unternommen haben...oder?

...beowbee... schrieb:Das kleine Puzzelteil ist für mich das grösste Puzzelstück und zwar wurde Katrin bis heute nicht gefunden. Vermutlich gibt es nach all den Jahren einen (dringenden) Tatverdacht, aber keine Leiche.

Der Tatverdacht kann aber nicht so dringlich gewesen sein, dass die Staatsanwaltschaft gegen einen der drei TV einen Beschuldigtenstatus erhoben hat. Oder sehe ich das falsch?
Das wäre die Mindestbedingung, die erfüllt sein müsste, für eine erkennungsdienstliche Untersuchung und eine mögliche U- Haft.

Opti-Mist schrieb:Das würde dann bedeuten, dass die möglichen Verdächtigen nach dem 01.01.2001 offensichtlich in der Nähe der Bushaltestelle geblieben sind, also nicht weite Fahrten oder dergleichen unternommen haben...oder?

So habe ich das auch verstanden.

Wenn man davon ausgeht, dass Martin nicht mehr in Betracht kommt, bleiben Christian und Sven, die in der Nähe der Bushaltestelle damals wohnten.

Wenn Frau Dau- Rödel so sicher ist, dass Katrin unweit der Bushaltestelle zu finden ist, frage ich mich aber, wieso sie keinen richterlichen Beschluss zur Aufstemmung des Bodens des Innenhofes o. Garten der beiden möglichen TV bekommt, an der Adresse wo diese damals wohnhaft waren.
Was der Grundstücksbesitzer davon hält, spielt keine Rolle, wenn es einen richterlichen Beschluss gibt. Sie müsste nun alles daran setzen einen solchen Beschluss zu erhalten.

Ein Verbringen der Leiche von Katrin, auf den ehemaligen innerdeutschen Grenzstreifen zu SA, eine Ablage in dem Wildwuchs dort, den ich immer für sehr gut möglich gehalten habe, kommt nach Frau Dau- Rödel ja absolut nicht in Betracht.

FritzPhantom schrieb:Das mit dem Mord nachweisen, na ja kommt auf die Indizien an, oder?

Nun ja, laut den Podcasts gehen auch die Ermittler ja von einer Übersprungshandlung, also von einer nicht geplanten Tat aus; damit könnte man Mord bzw. ein Mordmotiv praktisch ausschließen. Möglicherweise geht es auch "nur" noch darum, die Tat an sich aufzuklären, d. h. wer dafür verantwortlich ist, auch wenn der Täter nicht mehr zur Verantwortung gezogen werden kann...

MettMax schrieb:Zugegebenermaßen reicht das Zeitfenster auch bei ihm durchaus für einen Übergriff und ein hastiges/provisorisches Ablegen/Zwischenlagern, wenn die angegebenen Zeiten auch so stimmen. Er wurde doch erst sehr spät befragt, und seine Angaben wurden zumindest teilweise erst Jahre später überprüft, oder?

In Bezug auf die Zeiten kann man (vorerst) nur auf die Infos aus dem NDR-Podcast zurückgreifen...60 min. hatte er wohl locker (und max. eben knapp 2 Std.), und Du hast ja auch recht: Er rückte erst einige Monate nach Joachim und den beiden anderen in den Fokus. Eine Befragung in der Pizzeria, ob Sven sich an dem (Tat-)Abend tatsächlich eine Pizza holte, war nach so langer Zeit (10 Jahre später) von vornherein zum Scheitern verurteilt (auch nach einem halben Jahr wäre sie mMn sinnlos gewesen).