Wo ist Katrin Konert?
um 15:39@Herbstkind Ich denke, wir sprechen hier weniger über einen tatsächlichen Widerspruch, sondern vielmehr ein wenig aneinander vorbei, weil wir offenbar unterschiedliche Ansichten anders gewichten.
Dass es viele Vermisstenfälle gibt, in denen Personen relativ schnell gefunden werden, stelle ich ja nicht in Abrede – für die Beurteilung im Fall Katrin sind diese Fälle mMn jedoch nur eingeschränkt aussagekräftig.
Entscheidend ist aus meiner Sicht nicht die allgemeine Zugänglichkeit von (Wald-)gebieten, sondern wo und unter welchen Umständen eine Ablage erfolgt sein könnte. Die von mir angesprochenen „Nicht-Orte“ wären ja gerade dadurch gekennzeichnet, dass dort üblicherweise keine Spaziergänger, Pilzsammler oder Gassi-Geher unterwegs sind.
Das angeführte Gegenbeispiel eines Fundes nach etwa einem Jahr in schwer zugänglichem Gelände widerspricht meiner Annahme auch nicht, sondern bestätigt vielmehr die „Rolle des Zufalls“. Ob ein Leichenfund nach Monaten oder nach vielen Jahren erfolgt, hängt doch weniger von der vergangenen Zeit als von der Gelegenheit, dem Gelände, ggf. Suchaktionen und späteren (baulichen/örtlichen/Besitz-)Veränderungen ab – unabhängig davon, ob ein Leiche vergraben wurde oder nicht.
Die von mir genannten Fälle sollten zeigen, dass ein langfristiges Unentdecktbleiben ohne Vergraben, teils sogar in relativer Nähe zu bewohnten oder zugänglichen Bereichen, keine seltenen Ausnahmen darstellen.
Dass die Zahl der bekannten Fälle überschaubar ist oder scheint, erklärt sich mEn auch daraus, dass nur aufgefundene Fälle überhaupt in solche Überlegungen als Beispiel eingehen können.
Für diesen Fall hier, finde ich zumindest, ist das jahrelange Ausbleiben eines Leichenfundes kein belastbares Argument gegen eine Ablage an einem abgelegenen Ort und ebenso wenig ein Hinweis darauf, dass zwingend eine Vergrabung erforderlich gewesen wäre.
Die Fälle zeigen teilw. auch, dass Orte über (sehr) lange Zeit unentdeckt bleiben können, ohne dass ein Täter fotlaufend Einfluss hatte oder Kontrolle ausüben musste.
Es bleibt wie gesagt ein Risiko – aber eines, das nachweislich immer wieder eingegangen wurde und in nicht wenigen Fällen auch über lange Zeit „funktioniert“ hat.
@HaRuKa - Dass es bislang schlicht Glück oder Zufall gewesen sein könnte, ist für mich absolut plausibel. Ein sogenannter „perfekter“ Ablageort setzt mEn keine perfekte Planung voraus. Auch bei einer spontanen Tat handeln Täter doch nicht unbedingt völlig chaotisch, sondern greifen auf bekannte, (für sie) naheliegende oder zumindest gedanklich verfügbare Orte zurück – insbesondere im "Ausnahmezustand", würde man doch wahrscheinlich das eher Vertraute wählen.
Ein solcher Ablageort muss mEn also weder langfristig durchdacht oder „strategisch perfekt“ sein, um über Jahre unentdeckt zu bleiben. Oft genügt eine Kombination aus Abgeschiedenheit, fehlender/sporadischer späterer Nutzung und schlichtem Zufall.
Dass dies im Nachhinein wie „Planung“ wirkt, ergibt sich mEn doch erst in der Retrospektive eines entdeckten Ablageortes.
Daraus einen privaten, nur vom Täter kontrollierten, Ablageort abzuleiten, ist daher, für mich, keine zwingende Schlussfolgerung. Ein solch privater Ort ist eine mögliche Hypothese – aber kein logischer Zwang.
Kurz gesagt: Das bisherige "Nichtfinden" lässt sich ebenso gut durch Zufall und spontane Entscheidungen erklären wie eben auch durch bewusste Kontrolle des Ablageortes.
Nur die Wahrscheinlichkeit, dass Katrin an einem öffentlichen, viel genutztem Ort wäre, wird mEn deutlich geringer.
Beides bleibt also möglich – das eine schließt das andere ja nicht aus – verzwickt, wie der ganze Fall.
Dass es viele Vermisstenfälle gibt, in denen Personen relativ schnell gefunden werden, stelle ich ja nicht in Abrede – für die Beurteilung im Fall Katrin sind diese Fälle mMn jedoch nur eingeschränkt aussagekräftig.
Entscheidend ist aus meiner Sicht nicht die allgemeine Zugänglichkeit von (Wald-)gebieten, sondern wo und unter welchen Umständen eine Ablage erfolgt sein könnte. Die von mir angesprochenen „Nicht-Orte“ wären ja gerade dadurch gekennzeichnet, dass dort üblicherweise keine Spaziergänger, Pilzsammler oder Gassi-Geher unterwegs sind.
Das angeführte Gegenbeispiel eines Fundes nach etwa einem Jahr in schwer zugänglichem Gelände widerspricht meiner Annahme auch nicht, sondern bestätigt vielmehr die „Rolle des Zufalls“. Ob ein Leichenfund nach Monaten oder nach vielen Jahren erfolgt, hängt doch weniger von der vergangenen Zeit als von der Gelegenheit, dem Gelände, ggf. Suchaktionen und späteren (baulichen/örtlichen/Besitz-)Veränderungen ab – unabhängig davon, ob ein Leiche vergraben wurde oder nicht.
Die von mir genannten Fälle sollten zeigen, dass ein langfristiges Unentdecktbleiben ohne Vergraben, teils sogar in relativer Nähe zu bewohnten oder zugänglichen Bereichen, keine seltenen Ausnahmen darstellen.
Dass die Zahl der bekannten Fälle überschaubar ist oder scheint, erklärt sich mEn auch daraus, dass nur aufgefundene Fälle überhaupt in solche Überlegungen als Beispiel eingehen können.
Für diesen Fall hier, finde ich zumindest, ist das jahrelange Ausbleiben eines Leichenfundes kein belastbares Argument gegen eine Ablage an einem abgelegenen Ort und ebenso wenig ein Hinweis darauf, dass zwingend eine Vergrabung erforderlich gewesen wäre.
Die Fälle zeigen teilw. auch, dass Orte über (sehr) lange Zeit unentdeckt bleiben können, ohne dass ein Täter fotlaufend Einfluss hatte oder Kontrolle ausüben musste.
Es bleibt wie gesagt ein Risiko – aber eines, das nachweislich immer wieder eingegangen wurde und in nicht wenigen Fällen auch über lange Zeit „funktioniert“ hat.
@HaRuKa - Dass es bislang schlicht Glück oder Zufall gewesen sein könnte, ist für mich absolut plausibel. Ein sogenannter „perfekter“ Ablageort setzt mEn keine perfekte Planung voraus. Auch bei einer spontanen Tat handeln Täter doch nicht unbedingt völlig chaotisch, sondern greifen auf bekannte, (für sie) naheliegende oder zumindest gedanklich verfügbare Orte zurück – insbesondere im "Ausnahmezustand", würde man doch wahrscheinlich das eher Vertraute wählen.
Ein solcher Ablageort muss mEn also weder langfristig durchdacht oder „strategisch perfekt“ sein, um über Jahre unentdeckt zu bleiben. Oft genügt eine Kombination aus Abgeschiedenheit, fehlender/sporadischer späterer Nutzung und schlichtem Zufall.
Dass dies im Nachhinein wie „Planung“ wirkt, ergibt sich mEn doch erst in der Retrospektive eines entdeckten Ablageortes.
Daraus einen privaten, nur vom Täter kontrollierten, Ablageort abzuleiten, ist daher, für mich, keine zwingende Schlussfolgerung. Ein solch privater Ort ist eine mögliche Hypothese – aber kein logischer Zwang.
Kurz gesagt: Das bisherige "Nichtfinden" lässt sich ebenso gut durch Zufall und spontane Entscheidungen erklären wie eben auch durch bewusste Kontrolle des Ablageortes.
Nur die Wahrscheinlichkeit, dass Katrin an einem öffentlichen, viel genutztem Ort wäre, wird mEn deutlich geringer.
Beides bleibt also möglich – das eine schließt das andere ja nicht aus – verzwickt, wie der ganze Fall.

