Wo ist Felix Heger?

Man hätte in dem Fall wirklich mehr tun müssen, allein schon um eine Beteiligung Dritter definitiv ausschließen zu können, was allerdings sehr schwer werden würde. Die Ermittlungen waren nicht wirklich optimal, den Vorwurf muss sich die Staatsanwaltschaft schon anhören.

falstaff schrieb:Dann ist es vielleicht ein Versäumnis, aber ein völlig irrelevantes.

Ob ein "Versäumnis" im Zuge der Untersuchungen irrelevant ist, entscheidet hier nicht der einzelne User. Es bleibt demnach allein deine Meinung

falstaff schrieb:Zitat stammt ja ganz offensichtlich von der stark parteiischen Homepage der Kampagne und ist dementsprechend polemisch.

Du bekommst die nachgefragten Quelle und diese ist dir dann zu polemisch? Auch hier ist es ausschließlich deine Meinung
Wäre angebracht, diese als solche auch zu kennzeichnen

Nev82 schrieb:Du bekommst die nachgefragten Quelle und diese ist dir dann zu polemisch?

Das stimmt nicht. Ich habe nach den Angaben der Staatsanwaltschaft zu den Blutspuren gefragt und nicht nach der Meinung, die die Felixkampagne darüber hat - die kann ich mir auch so zusammenreimen. Mir wurde daher nicht die Quelle geliefert, nach der ich gefragt habe.

Nev82 schrieb:Du bekommst die nachgefragten Quelle und diese ist dir dann zu polemisch?

falstaff schrieb:Das stimmt nicht.

falstaff schrieb:stammt ja ganz offensichtlich von der stark parteiischen Homepage der Kampagne und ist dementsprechend polemisch.

Nun ja, steht da aber genau so

Die Diskussion über den Verbleib von Felix, was mit ihm und seinem Vater passiert sein könnte, bringt das nicht weiter

Es ist offensichtlich, dass es Lücken in der Untersuchung dieses Falles gibt bzw gibt es unstrittig offene Fragen, die bei der Klärung weiter geholfen hätten

Warum man das so der Staatsanwaltschaft nicht auch vorhalten kann, erschließt sich mir nicht

Nev82 schrieb:Warum man das so der Staatsanwaltschaft nicht auch vorhalten kann, erschließt sich mir nicht

In einem Fall der überhaupt nicht vollständig aufklärbar ist, ist das ein unfairer Vorwurf. Selbst die Anhänger einer Fremdtätertheorie haben keinerlei konkreten Tatverdächtigen. Das heißt im Umkehrschluss, es kämen theoretisch tausende mögliche Täter in Frage. Wie soll man aber tausende theoretische Täter als konkrete Täter ausschließen? Wie soll die Polizei jemals vollständig und lückenlos herausbekommen was sich in den letzten Tagen im Wald zugetragen hat?

Es ist unbefriedigend, dass in diesem Falle so vieles ungeklärt ist. Aber es ist gleichzeitig unfair, das den Ermittlern in die Schuhe zu schieben. Die Hauptschuld, ja wahrscheinlich die Alleinschuld, trägt Heger.

Leider sind die Quellenangaben wirklich nicht objektiv.
Das betrifft isbn. auch den Obduktionsbefund. Eine Toxikologisches Untersuchung hat man meiner Meinung nach versäumt. Obwohl jedes Ergebnis keinen Hinweis auf den Aufenthaltsort von Felix geliefert hätte.
Alles deutet auf einen erweiterten Suizid.

@Watt
Das ist die Crux, denn mindestens ebenso vieles deutet nicht auf erweiterten Suizid. Alles kann, nichts muss. Deshalb ist es wie so oft, man müsste von vorne anfangen und komplett frische Leute an den Fall setzen, die offen für alle Varianten sind.

falstaff schrieb:Selbst die Anhänger einer Fremdtätertheorie haben keinerlei konkreten Tatverdächtigen. Das heißt im Umkehrschluss, es kämen theoretisch tausende mögliche Täter in Frage. Wie soll man aber tausende theoretische Täter als konkrete Täter ausschließen?

An welcher Stelle genau sprach ich von einem Fremdtäter?

falstaff schrieb:einem Fall der überhaupt nicht vollständig aufklärbar ist, ist das ein unfairer Vorwurf.

Es erscheint mir seltsam, dass du hier gerade von Fairness sprichst. Es geht um sachlich nicht beantwortete Fragen. Die Unterlassung dieser Beantwortung ist bis heute nicht wirklich erklärbar

falstaff schrieb:Es ist unbefriedigend, dass in diesem Falle so vieles ungeklärt ist. Aber es ist gleichzeitig unfair, das den Ermittlern in die Schuhe zu schieben. Die Hauptschuld, ja wahrscheinlich die Alleinschuld, trägt Heger.

Nochmal, Fairness ist hier nicht die Frage und es wird auch nichts "in die Schuhe geschoben"

Versäumnisse und Fehler aufzuzeigen, die zumindest mehr Klarheit hätten bringen können, ist legitim. Die Opferfamilie anzugehen, weil sie diese Fragen immer noch stellt, ist mMn nicht richtig

Und nein, "nur weil etwas so zu sein scheint " reicht in einem Fall, in dem ein Mensch tot ist und ein Kind seitdem vermisst wird, nicht aus

Nev82 schrieb:Versäumnisse und Fehler aufzuzeigen, die zumindest mehr Klarheit hätten bringen können, ist legitim. Die Opferfamilie anzugehen, weil sie diese Fragen immer noch stellt, ist mMn nicht richtig

Die Frage ist, was man überhaupt als Versäumnis betrachtet. Dass die Polizei nicht sämtliche alternativen Lebensgemeinschaften mit mehr als 3 Mitgliedern zwischen hier und Portugal abgegrast hat, mag aus Sicht der Opferfamilie ein Versäumnis sein. Aus Sicht der Ermittler, ist das einfach nur eine absurde Forderung.

Die Familie wird nie zufrieden sein, bis Felix nicht wohlauf gefunden und Heger vollständig rehabilitiert wird und wird alles was den Status Quo vom gewünschten Ausgang trennt, als Versäumnis bezeichnen.

falstaff schrieb:Dass die Polizei nicht sämtliche alternativen Lebensgemeinschaften mit mehr als 3 Mitgliedern zwischen hier und Portugal abgegrast hat, mag aus Sicht der Opferfamilie ein Versäumnis sein. Aus Sicht der Ermittler, ist das einfach nur eine absurde Forderung.

Auch davon sprach ich mit keinem Wort. So weit muss man im wahrsten Sinne des Wortes gar nicht gehen. Hilfreich wäre es zb erstmal schon gewesen, sich der Einstichstelle in einer Untersuchung näher zu widmen. Ganz sachlich wurde dies von dem Gerichtsmediziner gefordert/empfohlen

Was aus Sicht von Ermittlern als absurde Forderung gilt, entscheiden wir hier als User nicht

falstaff schrieb: und wird alles was den Status Quo vom gewünschten Ausgang trennt, als Versäumnis bezeichnen.

Die Opferfamilie hat hier also sachlich begründet etwas mehr, als nur den Wunsch nach Rehabilitation oder einem "gewünschten" Ausgang

Ich glaube, dass aktuell einiges im Hintergrund passiert. Neben Dingen die man heute gar nicht mehr feststellen kann gibt es ja durchaus noch andere Sachen. Heger schien Kontakt(e) zu jemandem gehabt haben, der hier eventuell mit involviert ist. Dieser Kontakt muss irgendwo sein, diese Daten sind vermutlich vorhanden und selbst wenn nicht offiziell, man kann so einiges auch heute noch durchleuchten.

Es gab ja auch Anrufe bei der Mutter von Felix und bei den Großeltern im Januar 2006, die nur auf den von Heger bekannten Rufnummern erfolgt waren.
Dazu der Brief, der an ein Unternehmen geschickt wurde bei dem Heger eine Schulung hatte - wovon nur wenig Menschen wussten. Die Handschrift ist nicht von Heger.
Dazu die Aussage der Familie und Zeugen, dass Heger mit einem anderen Auto unterwegs war, denn sein Privatwagen stand schon im Bühlertal.
Dazu der Punkt, dass es die Wohnung unweit des "Biwak" gab in die der Spürhund geleitet hat, wo merkwürdige Feststellungen gemacht wurden und es dort kuriose Aussagen des damaligen Bewohner gab, die so nicht zusammengepasst haben.

@DKS-DE
Was Du schilderst ist bemerkenswert.
Hoffentlich passiert wirklich noch was.

Ich weiß, Felix Großeltern haben schon einiges Medienwirksames angestoßen. Haben sie wohl Unterstützung von Menschen in Felix Alter, die wissen, über welche Kanäle Jugendliche gut zu erreichen sind? Wäre es evtl. sinnvoll, mit deren Hilfe jetzt und/oder kurz nach Felix 18. Geburtstag verstärkt auf von Jugendlichen genutzten Internetseiten, im gesamten Social Media Sektor auf sein Schicksal aufmerksam zu machen und ihn direkt anzusprechen? Es ist doch sehr wahrscheinlich, dass Felix als Jugendlicher Zugang zum Internet hat. Ich denke da an YouTube, Instagram, Facebook, Snapchat, ggf. von Jungs häufig gespielte Computerspiele... Gerade Jungs sind zwar weniger aktiv in sozialen Netzwerken und zocken häufig mehr, aber womöglich erkennen ihn Freundinnen, evtl. hat er eine Partnerin? Während Corona ist es denkbar, dass besonders intensiv das Internet genutzt wurde / wird.. Kann man nicht noch mal gezielt Zeitungen / Fernsehen etc. um Hilfe bitten? Boulevardzeitungen sind doch sicher immer interessiert an solchen „Geschichten“ und lassen während des Sommerlochs evtl. doch noch mal was aufleben...?

@Glucke2
Erst einmal vielen Dank für Deine Tips, die wir bereits in die Tat umsetzen, allerdings wird das bei Coputerspielen nicht möglich sein.
Es gibt einen neuen Bericht des SWR, vielen Dank dafür
https://www.swr.de/swraktuell/baden-wuerttemberg/karlsruhe/felix-heger-seit-14-jahren-verschwunden-100.html

Gestern, am 07.08., hatte Brisant wieder einen aktuellen Beitrag zum Thema

https://www.ardmediathek.de/ard/video/brisant/das-erste/Y3JpZDovL21kci5kZS9iZWl0cmFnL2Ntcy9lMTJiNTVkMC1iYTI3LTQxMGMtOWJkZC1mMWQ1MTViYjhiMGQ/

(ab Minute 07:41)

Zu Wort kommen die Großeltern und Nils Wilhelm vom ,,Verein vermisster Kinder", der eine Dokumentation über den Fall plant.

Wiedermal ein Artikel im focus:

Schmitz schließt nicht aus, dass sein Ex-Schwiegersohn mit Felix untertauchen wollte. Er habe viel Geld dabei gehabt - und einen Hang zum Aussteigertum. So sei er 1997 sieben Wochen in Portugal bei einer Sekte gewesen. "Als er zurückkam, war er richtig umgepolt. Dort hat es ihm gefallen. Er wollte wohl langfristig nach Portugal."
...
Mit Privatdetektiven, Anwalt, der Öffentlichkeit und einer Belohnung in Höhe von 75.000 Euro suchen sie seit Jahren nach ihrem Enkel. Auch zu Maddies Eltern hatten sie Kontakt; mögliche Verbindungen zu einer Sekte in Portugal wurden geprüft. Alles bislang vergebens.

https://m.focus.de/familie/eltern/verzweifelte-suche-nach-felix-heger-kind-verschwand-nach-tod-des-vaters-grosseltern-suchen-seit-14-jahren-vermissten-enkel_id_12343226.html

...und immer wieder Portugal.

@tobak
Das liegt daran, dass Portugal für Aussteiger so eine Art El Dorado ist. Seit dem Ende der Militärdiktatur zieht das Land viele dieser Menschen mit "alternativen Lebensentwürfen" an. Vermutlich werden die dort einfach in Ruhe gelassen.

tobak schrieb:...und immer wieder Portugal.

Wenn man immer wieder dieselben Leute fragt, bekommt man natürlich auch immer wieder dieselben Antworten.

Die Frage ist allerdings: Warum ist Heger nicht nach Portugal gegangen, wenn er nach Portugal wollte? Und falls ihn jemand gewaltsam daran gehindert hat, warum hätte der dann ein aufwändiges Todescamp im Schwarzwald inszenieren sollen?

Die Aussteigertheorie hält einfach keiner Plausibilitätsprüfung stand und funktioniert nur, wenn man selektiv die Aspekte des Falles ausklammert, die dagegen sprechen.

Heute Abend um 21 Uhr im SWR
https://www.tvspielfilm.de/tv-programm/sendung/vorsicht-verbrechen,5f32427b8189657096a7daf1.html

Verschwunden mit nicht mal drei Jahren – der mysteriöse Fall Felix Heger

Quelle:

falstaff schrieb am 25.08.2020:Die Frage ist allerdings: Warum ist Heger nicht nach Portugal gegangen, wenn er nach Portugal wollte

Vielleicht weil er wie auch immer gestorben ist, bevor er seine Pläne in die Tat umsetzen konnte ?

falstaff schrieb am 25.08.2020:Die Aussteigertheorie hält einfach keiner Plausibilitätsprüfung stand und funktioniert nur, wenn man selektiv die Aspekte des Falles ausklammert, die dagegen sprechen.

Was genau spricht denn dagegen..........und was genau spricht für die Annahme eines erweiterten Suizids ?

seli schrieb:und was genau spricht für die Annahme eines erweiterten Suizids ?

Der Suizid, zum Beispiel.