Urlaubsfahrt in den Tod - Ungeklärter Mord im Chiemgau

Aber wäre der Täter nicht schon längst ermittelt, wenn "kontaktfreudig" wirklich dafür stehen würde?

Da müsste es doch entsprechende Spuren geben, also zum Beispiel in einschlägigen Magazinen und dazu auch schriftliche oder telefonische Kontaktaufnahmen zwischen dem Täter und seinen Opfern. Das hätten die deutsche und die holländische Kripo doch alles sicher längst gefunden und dann entsprechend auch gesucht - es geht schließlich um ein Verbrechen, da sind die Beamten doch nicht so zurückhaltend und verlassen sich drauf, dass irgendwelche Worte, die sie benutzen, von der Öffentlichkeit interpretiert werden, sondern sagen, was sie wollen und wonach sie suchen.

Ja warum

selbst wenn man jemanden im Verdacht hat, muss man ihm etwas Nachweisen können. Und da ist eben die Hürde zurecht sehr, sehr hoch.

Darum, so glaube ich, sind die Ermittler auch nach 20 Jahren nochmal an die Öffentlichkeit gegangen.

Die Geige spielt hier meiner Meinung nach eine  Rolle. 

Und eben auch die Kontaktfreudigkeit... hier mal als Gedanke im Vorfeld einen Bezug zu einem Musiker

Wenn ich nun auf dem Schiff zur Herreninsel sitze und mein fremdes Gegenüber anquassele, wie zb, ach heute haben wir aber ein Glück mit dem Wetter oder ähnliches. 
Oder ich verwickle die Bedienung in Marquartstein in ein Gespräch oder die Damen beim Edeka an der Kasse... das sind alles harmlose Dinge, die ich durchaus als "kontaktfreudig" bezeichnen würde. 
Welches andere Wort könnte man denn dafür benutzen? Was wäre denn nicht "doppeldeutig"? 
Mir fällt nichts ein. 

krimifan. schrieb:Die Geige spielt hier meiner Meinung nach eine  Rolle. 

Und eben auch die Kontaktfreudigkeit... hier mal als Gedanke im Vorfeld einen Bezug zu einem Musiker

Nachdem sich die kontaktfreudigen Langendonks und der kontaktfreudige Musiker nicht einig geworden sind über den Verkauf der Geige, schlug der Musiker vor, man könnte sich doch zur Auflockerung der allgemeinen Stimmung zu dritt ein bisschen im Wohnmobil vergnügen. Als die Langendonks dies ablehnten, zog der Musiker die zufällig mitgeführte Pistole und schnitt den Langendonks anschließend mit dem zufällig mitgeführten Messer die Kehle durch.

Ich bin ja durchaus dafür, offen nach allen Seiten Ausschau zu halten und keine Szenarien voreilig auszuschließen. Aber der Sinn einer solchen Forumsdiskussion ist letztendlich das Zusammentragen und die Bewertung von Fakten, nicht das Konstruieren einer möglichst abstrusen Geschichte.

@krimifan.

krimifan. schrieb:Die Geige spielt hier meiner Meinung nach eine  Rolle.

Ich vertrete dies Auffassung auch.

krimifan. schrieb (Beitrag gelöscht):und die Langendonks wurden dort hin gelotst.

Genau so diese. Wovon auch ein Treffpunkt möglich erscheint.

In welchem Zusammenhang siehst du die Geige.

Ich denke der Bezug ist im Vorfeld ein Musiker den die L`s mochten, vielleicht, oder kannten, wie auch immer.
Die Geige war dabei und man hatte ein Treffen vereinbart. Der Musiker so denke ich, ist kein "Straßenmusikant", sondern schon einer der bedeutend hier aufspielt.

Daher auch im Taxi die Kommunikation in Bezug auf die Philharmoniker. Der hat das nicht erfunden. Der stand extrem unter Stress, was ja auch logisch ist. 

http://www.duden.de/rechtschreibung/kontaktfreudig
Synonyme etc sin dort zu finden.

aber wenn die Polizei von kontaktfreudig spricht denke ich persönlich geht es schon in eine Richtung. Vermutlich irre ich mich.
--

OK Gäbe es diesen Musiker - würde man ihn wiedererkennen?

Habe mal mit Bildbearbeitung gespielt und nach einem Foto gegoogelt... das Ergebnis war lustig.

@krimifan.


Demnach müsst die Geige schon was besonders gewesen sein für den mutmasslichen Mörder. Das ist das eine. Was ich aber nicht erkennen kann, ist der Grund zur Tat an sich. Da muss doch etwas tiefgründiges dahinter stehen. Da würde auch ein Verkauf nicht als Grund sehen wollen.

@Tiho

Vielen Dank zum link der Synonyme...  

Meine Frage war aber, welches dieser vielen Worte kann die Polizei in ihren Mitteilungen verwenden, ohne dass irgendjemand eine Doppeldeutigkeit reininterpretiert? 
Man kann jeden der Begriffe doppeldeutig interpretieren, wenn man es unbedingt will. Ich persönliche denke nicht, dass hinter diesem Wort mehr steckt. 

@pusteblume_ts 

es kann ähnlich der Sprache der Arbeitszeugnisse verwendet werden. Muss aber nicht.
Ich weiss es nicht.

Während meiner BW Zeit hat jmd einen Spind mit Foto-Kontaktanzeigen aus einem entsprechendem Magazin regelrecht
tapeziert. Seitdem weiss ich wie die Nachbarn meiner Oma nackt aussehen ;-((
Also es gibt alles und v.a. Zufälle.

@pusteblume_ts

Es gibt natürlich schon Ausdrucksformen welche hinlänglich für ihre Doppeldeutigkeit bekannt sind. Aber wie wäre es mit dem Vorschlag. Gesellig.

"Gesellig" klingt für mich aber nach trinkfreudig, und das lässt auch wieder negative Assoziationen zu.

zur Geige:

warum steht sie für viele so im mittelpunkt? weil es eigentlich keinen aufgedeckten bezug zwischen dem instrument und den opfern gibt. es wurde in der presse ja auch ein wenig über die l.s berichtet, dass herr l. eigentlich eine abneigung gegen die campingreisen hatte,... aber eben nichts über ein musikalisches hobby eines der beiden, welches die mitnahme des instrumnents erklären würde, um dann eben auch im urlaub musizieren/üben zu können. auch die kinder haben ja bis heute keine öffentliche aussage dazu gemacht, dass dieses instrument einen konkreten bezug zu ihren eltern hatte; aber sie haben eben auch nichts dazu gesagt, dass es sich um eine wertsache handeln könnte, und ein verkauf geplant war. alleine die existenz der geigenüberreste im ausgebrannten camper regt hier die phantasie an und man kommt ins grübeln, ob es nun ein "gebrauchsinstrument" war, was aber die musikalische betätigung eines der opfer voraussetzt, oder aber eine "wertanlage". die berichtslage ist hier zu dünn, um zu einem eindeutigeren ergebnis zu kommen...


zum "kontaktfreudig":

tatsächlich finde ich diese formulierung auch ein wenig unglücklich/auffällig. "umgänglich", "gesellig", etc. wären da eigentlich die gängigen synonyme. dennoch würde ich auch hier nicht allzuviel hinein interpretieren wollen, kann es doch einfach bedeuten, dass die l.s eben nicht eigenbrödlerisch und zurückgezogen waren, sondern auf menschen zugingen, ins gespräch kamen und kontakte in ihrem umfeld knüpften (vgl. networking?!). tatsächlich kann aber hierin auch eine gewisse naivität gesehen werden, die dazu führte, dass die l.s  vertrauen/kontakt zu ihrem späteren mörder entwickelten - zumindest eher, als wenn sie sich isoliert hätten, und stets mißtrauisch für sich alleine geblieben wären. umso mehr verwundert mich dann wieder, dass sie den einsamen waldrand einem parkplatz/campingplatz vorgezogen haben sollen, wo sie doch die präsenz anderer gerade nicht abschreckte, sondern sogar ihrem naturell der kontaktfreudigkeit/umgänglichkeit entgegengekommen sein dürfte...