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Urlaubsfahrt in den Tod - Ungeklärter Mord im Chiemgau

17.045 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Mord, Ungeklärt, Feuer ▪ Abonnieren: Feed E-Mail
Zu diesem Thema gibt es eine von Diskussionsteilnehmern erstellte Zusammenfassung im Themen-Wiki.
Themen-Wiki: Urlaubsfahrt in den Tod - Ungeklärter Mord im Chiemgau

Urlaubsfahrt in den Tod - Ungeklärter Mord im Chiemgau

11.06.2017 um 18:38
@Seefahrer
Es ist immer gut, wenn Dinge anders gesehen werden, vielleicht habe ich ja auch nicht Recht oder zum Teil nicht Recht, wie auch immer. Freue mich jedenfalls auf deinen Beitrag!


Und allgemein zu meiner These "Ziel: Tatortablenkung" oben wollte ich auch noch was sagen: Natürlich ist es bei JEDEM Verbrechen sinnvoll, vom Tatort abzulenken, weil dort immer Spuren bleiben können, an die man zunächst nicht denkt. Aber dieses Bewusstsein würde bereits für kluges Vorgehen sprechen. Und in dem konkreten Fall würde ich halt meinen, war der an sich generell sinnvolle Versuch, vom Tatort abzulenken, mit einem sehr großen Risiko verbunden, so dass der Täter schon spezielle und nicht nur allgemeine Gründe gehabt haben dürfte, dies zu tun.

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Urlaubsfahrt in den Tod - Ungeklärter Mord im Chiemgau

11.06.2017 um 18:41
Zitat von SeefahrerSeefahrer schrieb:Angesichts der unübersehbarem Fährte, die der Täter von Nürnberg bis ins Hölzel gelegt hatte,
fällt es mir allerdings sehr schwer, hier von einer überlegten Strategie zu sprechen. Wobei ich mir
nicht sicher bin, dass er überhaupt eine 'Strategie' hatte.

Wenn er etwa die gleiche Strecke Richtung Westen gefahren wäre, hätte er Baden-Württemberg
erreicht; damit wäre die Polizei eines anderen Bundeslandes zuständig gewesen. Damit hätte er
höchst wahrscheinlich den Tatort - zumindest längerfristig - verschleiern und dadurch einen
erheblichen Zeitvorsprung gewinnen können.
Wozu die unnötige längere Weiterfahrt? Dann noch nach BW wo die Besiedlung deutlich dichter ist.
Pardon, aber den "Kās" kauf ich nicht ab - der stinkt arg! :) Er hatte doch fast alles zu 100% verschleiert
und einen riesigen Zeitvorsprung gewonnen. OHNE überlegte Strategie wäre er schnell ins Fettnäpfchen geraten.
Die "unübersehbare Fährte" mußte zuerstmal mühselig gefunden werden, wie @Menedemos richtig schreibt.
Er hat Polizei, Kripo und Ermittler jahrzehntelang genarrt – ohne selbst einer zu sein.


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Urlaubsfahrt in den Tod - Ungeklärter Mord im Chiemgau

11.06.2017 um 18:59
Soso, er hat die Kripo genarrt ohne selbst einer zu sein. Mir stellen sich langsam die Nackenhaare und ich bin eher vom Schlage Pazifist.

Der Typ hatte einfach nur großes Glück, dass er über die Jahre nicht ermittelt wurde.

Da winke ich jetzt auch schon ab, wir wissen doch nicht, ob der Typ im Anzug überhaupt geschossen hat? 

Ich vertrete hier vehement die Meinung, dass eben gerade der Bauer "Huber" sich an dem Tag gestört fühlte und gegen 18 Uhr dann emotional soweit war, dass es ihn nur noch zu dem Objekt der Begierde, hier in Form des Womo der Langendonks getrieben hat. Er hatte auch die Waffe dabei und eine Mass Bier ist schon ein Glas, jedoch ein verdammt großes ;-)

Die Perücke hatte im Übrigen nicht der Bauer "Huber" auf, sondern unser Typ, den die Langendonks ggf. in Siegsdorf am Bahnhof eingesammelt haben und der ihnen womöglich auch die "Lokation" am Hölzel schmackhaft gemacht hat.

@Menedemos,

egal welche Meinung Du hast, du bist hier so engagiert... ich versuche das Bild im Laufe der nächsten Woche auf die Reihe zu bekommen und dann stelle ich es gerne ein.  


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Urlaubsfahrt in den Tod - Ungeklärter Mord im Chiemgau

11.06.2017 um 19:04
Zitat von SeefahrerSeefahrer schrieb:Wenn er etwa die gleiche Strecke Richtung Westen gefahren wäre, hätte er Baden-Württemberg erreicht; damit wäre die Polizei eines anderen Bundeslandes zuständig gewesen. Damit hätte er höchst wahrscheinlich den Tatort - zumindest längerfristig - verschleiern und dadurch einen erheblichen Zeitvorsprung gewinnen können.
Ein anderes Bundesland hätte sicher einige Vorteile gehabt, aber viele hier (ich auch) vermuten ja, dass er sich in Nürnberg einigermaßen auskannte. Wenn er sich z.B. rund um Stuttgart gar nicht auskannte, dann war Nürnberg trotzdem die bessere Wahl. Nürnberg hat auch den Vorteil, dass es direkt vor der Stadtgrenze einen riesigen Wald gibt, den Nürnberger Reichswald, wo man durchaus ungesehen Wohnmobile abfackeln kann. Zugleich kommt man aber von Nürnberg auch nachts wieder schnell weg, wenn schon nicht mit dem Zug, so zumindest mit dem Taxi, war also besser als die totale Pampa. Von daher war Nürnberg nicht so schlecht gewählt.

Um den Täter einmal auch von meiner Seite aus zu kritisieren: Der Abstellplatz für das Womo war natürlich trotzdem nicht optimal. Warum stellte er es an eine Stelle, an der Brand so schnell entdeckt werden konnte?
Andererseits, in der Aufregung, mit leuchtender Benzinwarnlampe, mit nur eingeschränkten Ortskenntnissen, in Zeitnot... ist die Wahl des Abstellorts vielleicht auch nachvollziehbar.

Spontan wüsste ich auch keinen viel besseren Platz, obwohl ich in Nürnberg wohne...


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Urlaubsfahrt in den Tod - Ungeklärter Mord im Chiemgau

11.06.2017 um 19:08
Bereits den Tank leer zu fahren war ein großes Risiko und nicht sonderlich intelligent. Hätte das Womo auf der Autobahn irgendwo ab vom Schuss den Geist aufgegeben, wäre es sehr kompliziert geworden.  Er hatte schlicht Glück gehabt.

Nicht die Fortsetzung des Plans einzukalkulieren war der nächste Fehler. So gab es halt Taxifahrer als Zeugen. Riskant und nicht sonderlich intelligent.


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Urlaubsfahrt in den Tod - Ungeklärter Mord im Chiemgau

11.06.2017 um 20:09
Zitat von mrdesastermrdesaster schrieb:Bereits den Tank leer zu fahren war ein großes Risiko und nicht sonderlich intelligent.
Und womit hat er dann das Wohnmobil angefackelt? Mit einer Kerze vielleicht? :)
Bei aller Wertschäzung von Meinungen und Ansichten, überlegt doch mal...zuerst.


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Urlaubsfahrt in den Tod - Ungeklärter Mord im Chiemgau

11.06.2017 um 20:15
Zitat von RAIDHORAIDHO schrieb:Und womit hat er dann das Wohnmobil angefackelt? Mit einer Kerze vielleicht? :)
Bei aller Wertschäzung von Meinungen und Ansichten, überlegt doch mal...zuerst.
Und dann kein Benzin mehr fürs abfackeln haben? Und auf dem Pannenstreifen nachtanken, kann man natürlich, nur würdest du als Täter riskieren, dass genau dann zufällig eine Polizeistreife vorbeikommt? 

Was ich sagen will, ich würde als Täter die Risiken minimieren. Ich wäre längst vorher von der Autobahn weg und hätte versucht irgendwo einen Regionalzug nach München zu erreichen.  Dort ein Taxi zu nehmen wäre weit weniger auffällig gewesen. Ein Taxi quer durch halb Bayern vergisst so schnell kein Taxifahrer, der erinnert sich an seinen Passagier. 


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Urlaubsfahrt in den Tod - Ungeklärter Mord im Chiemgau

11.06.2017 um 20:16
Zitat von RAIDHORAIDHO schrieb:Ein unerfahrener Tölpel hätte den Film im Litzlwalchner Hölzel liegen lassen!
Der hier hat aber gut überlegt bevor er was tat. 20 Jahre lang kam von der Wahrheit
Da möchte ich dir widersprechen. Schlau wäre es gewesen, den Film samt Kamera mit dem Wohnmobil zusammen verbrennen zu lassen. Das wäre doch ganz einfach gewesen. Der Täter hingegen schafft durch das achtlose Wegwerfen dieser Gegenstände völlig unnötig mehr Spuren als notwendig wären. Das steht doch in einem krassen Gegensatz dazu, dass er angeblich Spuren verwischen wollte. Dadurch das man Gegenstände nahe der Strasse wegwirft verwischt man keine Spuren. Einem schlauen und überlegt handelnden Täter wäre dieser Umstand bewusst gewesen.

Der Täter ist viele unkalkulierbare Risiken eingegangen. Das ist unübersehbar. Ich habe eines dieser Risiken am heutigen Nachmittag schon beschrieben: Er hat am Tatort mehrere Schüsse abgegeben, obwohl für ihn sichtbar war dass sich in der näheren Umgebung mehrere Wohnhäuser befinden. Die Gefahr war hoch, dass Anwohner die Schüsse hören (was ja auch geschehen ist) und die Polizei informieren. Auch Schreie haben die Anwohner gehört. Bei einem oder mehreren Schüssen aus der Richtung eines Waldstückes kommend mag man noch nicht sofort an ein Verbrechen denken, aber Schüsse in Kombination mit Schreien sind schon ein recht eindeutiges Zeichen.
Reines Glück für den Täter das keiner der Anwohner den Ernst der Lage erkannt hat und sofort die Polizei informiert hat.
Jemand der überlegt vorgeht, der hätte sicher eine Möglichkeit gefunden die Langendonks zu töten, ohne dabei derart laute Geräusche zu verursachen.


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Urlaubsfahrt in den Tod - Ungeklärter Mord im Chiemgau

11.06.2017 um 20:31
Zitat von mrdesastermrdesaster schrieb:Ich wäre längst vorher von der Autobahn weg und hätte versucht irgendwo einen Regionalzug nach München zu erreichen.
Dann wäre dies ein folgenschwerer Fehler gewesen denn in Zügen sind mehr Leute drin > Augenzeugen!
Zitat von DwarfDwarf schrieb:Er hat am Tatort mehrere Schüsse abgegeben, obwohl für ihn sichtbar war dass sich in der näheren
Umgebung mehrere Wohnhäuser befinden. Die Gefahr war hoch, dass Anwohner die Schüsse hören...
Vielleicht waren mehrere Anwohner verreist, in den Urlaub. Es war Anfang Juni 1997.
Und das mit den angeblichen Jägern muß man ebenso beachten. Nein, der Typ hat schon
überlegt, denn hätte er die beiden während der Modellflugveranstaltung erschoßen gäbe es
deutlich mehr (Ohren u. Augen)Zeugen. Klar ist er dennoch Risiken eingegangen.


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Urlaubsfahrt in den Tod - Ungeklärter Mord im Chiemgau

11.06.2017 um 20:44
Zitat von RAIDHORAIDHO schrieb:Vielleicht waren mehrere Anwohner verreist, in den Urlaub. Es war Anfang Juni 1997.
Alle Anwohner gleichzeitig sind garantiert nie verreist. In Bayern waren 1997 übrigens erst im August Sommerferien.
Woher sollte das auch der Täter wissen, dass die Anwohner verreist sind?


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Urlaubsfahrt in den Tod - Ungeklärter Mord im Chiemgau

11.06.2017 um 20:51
@RAIDHO
Zitat von RAIDHORAIDHO schrieb:dabei seit 2017

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Urlaubsfahrt in den Tod - Ungeklärter Mord im Chiemgau
heute um 20:31

mrdesaster schrieb:
Ich wäre längst vorher von der Autobahn weg und hätte versucht irgendwo einen Regionalzug nach München zu erreichen.

Dann wäre dies ein folgenschwerer Fehler gewesen denn in Zügen sind mehr Leute drin > Augenzeugen!
1.) wäre er im zug weit weniger aufgefallen, da er hier nur ein, wenn auch von der erscheinung vlt. auffälliger, aber eben nicht mit dem mord in zusammenhanz zu bringender fahrgast unter vielen gewesen wäre. das bezahlen mit devisen und das aussteigen in unmittelbarer tatortnähe, dazu die für jeden taxler außergewöhnlich lange fahrtstrecke (die sind nämlich nur innerhalb ihres eigenen bezirks zum transport verpflichtet und hätten eine solche überlandfahrt auch locker ablehnen können) und die damit verbundene stundenlange persönliche nähe zum chauffeur währen obsolet gewesen und der täter in der anonymität der masse verschwunden.

2.) wäre er mit dem zug ja gar nicht direkt zum tatort zurückgekommen. evtl. nach traunstein, von dort aus mit dem bummelzug nach siegsdorf oder nußdorf, oder mit dem bus nach litztlwalchen, dann sogar mit haltestelle am hölzl. alleine schon aufgrund des zeitlichen abstands und der anfahrt zum tatort aus einer dann unverdächtigen richtung weitaus weniger auffällig als die taxifahrt.


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11.06.2017 um 20:56
Zitat von RAIDHORAIDHO schrieb:Ich denke auch daß er absolut kein Ersttäter war. Er hatte bestimmt Pläne, sei es für einen Raub oder Tötung.
Ist das Ätzend , die Langendonks (ich kann mir nichts anderes vorstellen) wollten rasten und dann das.
Dieses ganze Abbrennen, so etwas unmögliches !
Warum (echt jetzt in Gottes Nahmen) ich kann mir absolut keinen Reim machen !
Hier gehts los , für mich ist das ein Fall mit dem unsere Polizei vielleicht überfordert ist !
Ich vermute hier einen Eurotäter , wie schon geschrieben vermutlich für einige Fälle Europa weit verantwortlich!


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11.06.2017 um 20:58
Zitat von DwarfDwarf schrieb:Schlau wäre es gewesen, den Film samt Kamera mit dem Wohnmobil zusammen verbrennen zu lassen.
Das wäre doch ganz einfach gewesen. Der Täter hingegen schafft durch das achtlose Wegwerfen dieser
Gegenstände völlig unnötig mehr Spuren als notwendig wären.
Das sehe ich ganz anders. Dadurch daß er die Kamera ganz woanders weggeworfen hat, hat er
dafür gesorgt daß die Spuren eben NICHT so einfach zugeordnet werden konnten, zum Brand des
Wohnmobils und zum Mord. Somit hat er im Voraus für Zeitgewinn gesorgt, DAS war für ihn oberste Priorität.
Die Kripo kann erheblich mehr Schwierigkeiten bekommen wenn Spuren "zerstreut", also fragmentiert werden.
Das wußte der Täter und machte sich dieses Wissen zunutze. Er hat die Risiken abgewogen und Entschlüße gefaßt.


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Urlaubsfahrt in den Tod - Ungeklärter Mord im Chiemgau

11.06.2017 um 21:05
Zitat von RAIDHORAIDHO schrieb:und machte sich dieses Wissen zunutze. Er hat die Risiken abgewogen und Entschlüße gefaßt.
Er hat abgewogen , ich frage mich warum?
Die Polizei hätte so mein Eindruck das alles bis Heute sowieso nicht spitz bekommen!


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Urlaubsfahrt in den Tod - Ungeklärter Mord im Chiemgau

11.06.2017 um 21:11
@fravd
wäre er mit dem zug ja gar nicht direkt zum tatort zurückgekommen. evtl. nach traunstein, von dort aus mit dem bummelzug nach siegsdorf oder nußdorf, oder mit dem bus nach litztlwalchen, dann sogar mit haltestelle am hölzl.
Das mag durchaus sein und auf diese Weise wäre er bestenfalls noch dem Busfahrer aufgefallen. Sein großes Problem war aber vermutlich, dass dann sein Fahrzeug noch ein paar Stunden länger in der Nähe des Tatorts hätte auffallen können und damit wäre eine Identifikation seiner Person um ein Vielfaches leichter gewesen. Dies galt es aus seiner Sicht mit allen Mitteln und unter Inkaufnahme von Risiken zu verhindern.


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Urlaubsfahrt in den Tod - Ungeklärter Mord im Chiemgau

11.06.2017 um 21:14
@HerculePoirot
Wenn es ihm aber nur darum ging, sein Fahrzeug möglichst schnell zu entfernen, warum fährt er dann 4 Stunden bis nach Nürnberg? Warum nicht nur zwei Stunden irgendwo anders hin, von wo er dann aber wieder schneller nach Litzlwalchen zurückkommt?


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Urlaubsfahrt in den Tod - Ungeklärter Mord im Chiemgau

11.06.2017 um 21:18
Zitat von heideblumeheideblume schrieb:Profil anzeigen
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Urlaubsfahrt in den Tod - Ungeklärter Mord im Chiemgau
heute um 21:14
@HerculePoirot
Wenn es ihm aber nur darum ging, sein Fahrzeug möglichst schnell zu entfernen, warum fährt er dann 4 Stunden bis nach Nürnberg?
Sein Fahrzeug- hm ok. aber so langsam befürchte ich das der Taxi Gast gar nix mit dem Fall zu schaffen hat !


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Urlaubsfahrt in den Tod - Ungeklärter Mord im Chiemgau

11.06.2017 um 21:21
DIE LOGIK DER TAT - Alexander Horn
(Kann man frei herunterladen @ Google)
Hier ein wichtiger Auszug:

URLAUBSFAHRT IN DEN TOD: UNGELÖSTE FÄLLE

Ich mag die Herausforderung, komplexe Sachverhalte zu entwirren und Lösungsansätze zu finden. Meistens gehe ich gerne zur Arbeit. Die Tage, an denen das anders war, kann ich selbst nach 17 Jahren noch an zwei Händen abzählen. Nicht jeder darf das von sich behaupten; ich empfinde es als Privileg. Dennoch gibt es natürlich auch in meinem Beruf Frustrationen, und man muss lernen, mit ihnen umzugehen.
Es ist natürlich frustrierend, wenn wir einen Mord nicht aufklären können. Es gibt Fälle, bei denen man nichts unversucht lässt, und dennoch ist man am Ende nicht einen Schritt weitergekommen. Ich habe einige davon erlebt. Manchmal hatten wir den Fall verstanden – oder glaubten es zumindest –, und dennoch verliefen unsere Bemühungen im Sand. Bei anderen Fällen wiederum kommt es mir vor, als hätten sie sich mir bis heute noch nicht in ihrer Gänze erschlossen. Ich möchte dies anhand eines kurzen Beispiels aus meiner Anfangszeit als Fallanalytiker erläutern.

Im Sommer 1997 sollte ich die Kriminalpolizei in Traunstein bei der Aufklärung eines Doppelmords an einem älteren holländischen Ehepaar unterstützen. Harry und Truus Langendonk hatten ihr Wohnmobil am Waldrand in der Nähe des kleinen Ortes Litzelwalchen abgestellt, eine Kaffeepause in der Nachmittagssonne eingelegt und auf Campingstühlen vor dem Wohnmobil gesessen. Der Täter näherte sich von hinten und feuerte mehrere Schüsse auf die Urlauber ab. Dabei traf er aller Wahrscheinlichkeit nach zunächst Harry Langendonk. Dessen Ehefrau versuchte noch zu fliehen, bevor auch sie tödlich getroffen wurde. Vermutlich um sicher den Tod herbeizuführen, schnitt der Täter beiden anschließend die Kehlen durch. Dann deponierte er die beiden Toten und die Stühle im Wohnmobil. Was in den folgenden zwei Stunden geschah, ist fraglich, da der Täter erst gegen 20 Uhr mit dem Wagen und den darin liegenden Leichen den Waldrand verließ. Stunden später bog er in Nürnberg-Langwasser von der Autobahn ab und stellte das Wohnmobil, dessen Tank sich inzwischen auf Reserve befand, an einem Waldweg ab. Er setzte das Fahrzeug in Brand und entfernte sich, wobei er persönliche Gegenstände und Bargeld der Opfer mitnahm. Die Gegenstände warf er auf der Flucht fort. Ein Taxi, das zu dieser Zeit in die Nähe bestellt wurde, brachte ihn dann zum Nürnberger Hauptbahn- hof. Dort wechselte der Unbekannte in ein anderes Taxi, mit dem er sich mitten in der Nacht wieder in die unmittelbare Nähe des Tatortes im Wald bei Traunstein zurückbringen ließ, eine Strecke von mehr als 200 Kilometern. Dort suchte er offenbar noch nach Spuren, um diese zu beseitigen.

Bis heute erschließt sich mir dieser Fall nicht gänzlich. Natürlich entwickelten wir Hypothesen zum Tathergang und zum Motiv. Näheres kann ich hier nicht erörtern, da das Verbrechen leider noch immer ungeklärt ist. Letztendlich konnten wir keinen Hinweis geben, der zur Aufklärung dieses Doppelmordes geführt hätte. Auch nach all den Jahren frustriert mich dies noch immer; regelmäßig kehren meine Gedanken zu den Langendonks zurück, und ich suche dann nach alternativen Erklärungsansätzen. Ich scheine hier einfach nicht weiterzukommen.


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11.06.2017 um 21:26
@heideblume
Warum nicht nur zwei Stunden irgendwo anders hin, von wo er dann aber wieder schneller nach Litzlwalchen zurückkommt?
Wäre er zwei Stunden lang weggefahren hätte er ab ca. 22/23 Uhr mit der Rückfahrt beginnen können, aber um diese Zeit gibt es am Samstag ziemlich sicher keine Verbindung mehr nach Litzlwalchen, folglich konnte er ohnehin erst am Sonntag in aller Frühe dort auftauchen. Hätte er ein oder mehrere Taxis genommen wäre das um die Uhrzeit dem letzten Fahrer ebenfalls im Gedächtnis geblieben.


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11.06.2017 um 21:31
Das verstehe ich jetzt nicht. @HerculePoirot Die Gefahr, dem Taxifahrer in Erinnerung zu bleiben, besteht bei beiden Varianten. Eine kürzere Entfernung bedeutet aber, schneller das Auto abholen zu können (falls das überhaupt das Motiv war) und dessen Entdeckung unwahrscheinlicher zu machen. Dazu wäre dann auch noch der Schutz der Dunkelheit gekommen.


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