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Urlaubsfahrt in den Tod - Ungeklärter Mord im Chiemgau

17.045 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Mord, Ungeklärt, Feuer ▪ Abonnieren: Feed E-Mail
Zu diesem Thema gibt es eine von Diskussionsteilnehmern erstellte Zusammenfassung im Themen-Wiki.
Themen-Wiki: Urlaubsfahrt in den Tod - Ungeklärter Mord im Chiemgau

Urlaubsfahrt in den Tod - Ungeklärter Mord im Chiemgau

12.06.2017 um 00:22
@Menedemos
Es war ein Dieselfahrzeug. Alles andere ist nur hergeleitet. Aber ich nehme an, dass er den Brandbeschleuniger nicht umständlich aus dem Tank abzapfte, zumal Diesel sich eh nicht so toll dazu eignet. Und dass die Langendonks mit einem vollen Dieselkanister durch Bayern fuhren, glaube ich auch nicht. In meinem Wohnraum will ich so stinkendes Zeug nicht haben und außerdem brauchten sie es auch nicht, sie waren ja nicht auf einer Tour durchs isländische Hochland, sondern in einer Region, in der es in jedem Dorf eine Tankstelle gab. Und wenn einem doch einmal der Treibstoff ausgehen sollte, hilft einem ein voller Kanister bei einem Dieselmotor auch nicht weiter. Bekanntlich hilft dann nur noch ein Abschleppwagen.

Ich nehme also an, dass der Täter sich den Brandbeschleuniger selbst besorgt hat.

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Urlaubsfahrt in den Tod - Ungeklärter Mord im Chiemgau

12.06.2017 um 00:55
Zitat von MenedemosMenedemos schrieb:Es brannte sehr gut, wie wir wissen - aber konnte sich der Täter darüber vorher zu 100% sicher sein? Als er das Feuerzeug anzündete, gab es jedenfalls kein Zurück mehr - er musste schleunigst vom Brandort verschwinden. Hier noch minutenlang zu verharren und zu überlegen, ob er die Kamera nicht doch noch dem - erfreulich flackerden - Feuer anvertraut, war nicht möglich.
Das ist zwar ein berechtigter Einwand das der Täter nicht wissen konnte wie gut das Wohnmobil brennen würde, aber er hatte doch immerhin die gesamte Fahrt über von dem Hölzl nach Nürnberg Zeit sich über die Gegenstände im Wohnmobil Gedanken zu machen. Die Kamera und den Geldbeutel wird er ja nicht erst in Nürnberg gefunden haben. Er hat ja ca. 2 Stunden nach dem Mord noch am Tatort verbracht und ich denke man kann davon ausgehen, dass er diese Zeit unter anderem auch dafür nutzte sich im Wohnmobil nach Wertgegenständen umzusehen.

Und selbst wenn er davon ausging, dass Kamera und Geldbörse bei dem Wohnmobil Brand nicht vollständig verbrennen würden, dann ist ein Wegwerfen dieser Gegenstände in ein Gebüsch und eine Hecke die an einem Wohnhaus gelegen ist immer noch kein besonders schlauer Schachzug. Er hätte diese beiden Gegenstände auch einfach mitnehmen können und irgendwo in Ruhe entsorgen (z.b. verbrennen oder in den Müll werfen) können. Dabei war doch eigentlich auch gar keine Eile geboten, da es sich ja um Gegenstände handelt die man leicht in einer Jackentasche oder kleinen Tragetasche unterbringen kann.


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Urlaubsfahrt in den Tod - Ungeklärter Mord im Chiemgau

12.06.2017 um 01:20
Zitat von MenedemosMenedemos schrieb:Warum nahm er die Kamera mit und ließ sie nicht im Camper verbrennen - das ist allerdings eine interessante Frage.

1. Wenn er einen Raubmord fingieren wollte, MUSSTE er das möglicherweise tun, zumindest wenn die Kamera wertvoll war.
Denn kaum ein Räuber, der einen Mord begeht und viel Zeit im Wagen verbringt, würde Wertsachen im Wagen zurücklassen.
Hätte er sie zurückgelassen, hätte die Motivverschleierung kaum funktioniert und wir bräuchten über einen Punkt weniger diskutieren.
Schon interessant die Frage. Doch immerhin ein kleiner Teil des wirren Gesamtbildes.
Die Kripo scheitert(e) immer wieder an den großen Widersprüchen in diesem Fall.
Wie sie's auch drehen und wenden, es kommt nichts dabei raus. Die zeitliche Ferne macht hinzu alles viel schwieriger.
Man meinte genügend Spuren zu haben um den Täter relativ schnell dingfest zu machen, denkste!, war alles Einbildung.
Anhand der gefundenen Spuren konnte man lediglich die Identität der Toten feststellen, ihre Objekte auffinden und den
vermuteten Weg des Täters approximativ gut herleiten aber dessen wahre Identität wurde in keinster Weise entschleiert.
Man hat von ihm NICHTS materielles in der Hand, deshalb gerieten die Ermittlungen ins Stocken.
Ehrlich gesagt glaube ich kaum daß da jemals was größeres kommen wird.
Man täte gut sich Niederlagen einzugestehen. Dennoch haben öffentliche Diskussionen ihren eigenen Wert.


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12.06.2017 um 09:25
Zum Foto, wo man die Straße und das WoMo sieht kann ich leider nichts sagen. Für mich sieht es aus, als ob es eine Serpentinenstraße runterfährt...aber da gibt s es ja bekanntlich sehr viele bei uns in der Gegend. Ich habe letzte Woche dem Mitschnittservice von VOX geschrieben mit der Bitte um einen Mitschnitt der Profiler-Sendung. Ich bekam folgende Antwort: "Aus lizenzrechtlichen Gründen können wir Ihnen leider keinen Mitschnitt der Sendung „Mörderjagd – Wie Profiler ermitteln“ anbieten. Wir bitten um Ihr Verständnis." Meine Vermutung ist, dass die damals ein bischen zu viel gezeigt hatten. Irgendwas was die ermittelnden Beamten nicht wollen, dass es an die breite Öffentlichkeit kommt...schade, hätte mir gerne ein Bild dieser Sendung gemacht. Ein Gedanke, der bestimmt schon mal in einer der vielen Seiten hier genannt wurde, mir jedoch nicht aus dem Kopf geht. Der Taxifahrer, der den Verdächtigen von Nürnberg zurück gefahren hatte, hat sich erinnert, dass er dann auf einmal nach Marquartstein wollte. Warum ausgerechnet MQS? Das Ehepaar hat doch anscheinend ja am selben Tag (oder besser Vortag) dort mittag gegessen? Wie kommt der Typ ausgerechnet auf MQS? Da ist ein guter Bäcker...aber sonst wüsste ich jetzt nicht warum man unbedingt da hin wollte...


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12.06.2017 um 09:48
@siamesi
danke für deine mühe mit der Vox - mail. Sowas in der Richtung kann ich mir auch vorstellen.

schade, aber man kann leider nicht erwarten, dass hier jemand den Standpunkt des Foto erkennt...aber es hilft uns letztlich wohl auch nicht weiter...da hilft nur abwarten ob die neuen hinweise was brachten


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12.06.2017 um 09:54
@siamesi
mhhh, kann sein dass ich ein bißchen naiv bin, aber was spricht dagegen, dass "lizenrechtliche Gründe" ganz einfach lizenrechtliche Gründe sind?
Es läuft doch so im Medien-Business:
Ein Fernsehsender kauft eine Filmproduktion bei einer externen Produktionsgesellschaft (möglichst billig) ein / bzw. läßt diese produzieren.
In einem entsprechenden Produktionsvertrag wird vorher festgelgt, was der Sender damit machen darf: z.B. 1-2 ausstrahlen und 1 Monat in die Mediathek stellen, danach darf es dann nicht mehr verwendet werden (ohne neue Lizenzzahlung). Alles weitere (z.B. unbegrenzte Weitergabe an Dritte) würde extra kosten...


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12.06.2017 um 10:01
evtl. War die Einschaltquote nicht so hoch und die klickrate auf der mediathek. Weitere Zahlungen hätten sich also nicht gelohnt. Das intereesse an solchen uralten fällen, zudem auch an etwas älteren Menschen hält sich stark in Grenzen nach meinem empfinden.
auch dieser Thread ist nicht gerade überflutet von interessierten. Ein Stück weit verständlich...leider


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12.06.2017 um 10:07
Alles ist möglich. Natürlich können es mangelnde Einschaltquoten gewesen sein, einfach nur lizenzrechtliche Gründe oder auch ein Stopp der Kripo. Wir werden dies wahrscheinlich auch nicht erfahren (können). Nun aber wieder zu meiner Frage, vielleicht hat jemand eine plausible Erklärung zum zwischenzeitlichen Zielort Marquartsein? Achja...Bäcker und Märchenpark. Der ist da auch noch...aber sonst? Wäre es evtl logisch, dass der Täter von dort stammt, aber nicht wollte dass man darauf Rückschlüsse ziehen kann. Also ab zum Hölzl...evtl Spuren weiter vertuschen und dann irgendwann zurück nach MQS?


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12.06.2017 um 10:12
Es wird ja immer wieder gerätselt, was in den 2 Stunden passierte, bis der Täter losfuhr in Litzlwalchen. Mir erscheint es eigentlich recht nachvollziehbar, dass er die Zeit dazu nutzte, zu planen, wie er die Tat verschleiert. Wenn er tatsächlich ortskundig/von dort war (und dafür spricht ja eigentlich alles), dann hat er womöglich nach der Tat den Plan gefasst, alles zu verbrennen. Also, nach Hause gelaufen oder zu einer Tankstelle und Benzin (oder einen anderen Brandbeschleuniger, niemand weiß ja, ob es wirklich Benzin war) geholt. Im ländlichen Bereich ist so etwas ja vollkommen üblich für irgendwelche Maschinen etc. Das Risiko war gering, denn selbst wenn er unterwegs jemandem begegnete, gab es tausende sinnvolle Erklärungen.
Dann gedacht, dass ein Verbrennen im Hölzl doch nicht so schlau sei. Also losgefahren irgendwohin, wo man sich leidlich auskannte, vllt. immer auf der Suche nach günstigem Ort von dem man auch wieder nach Hause kommt. Nürnberg scheint dann gar nicht so fernliegend (komme selbst aus der Gegend). Leider war die Anbindung nachts nicht so gut (selbst heute wird es nach Mitternacht schwierig, noch mit dem Zug Richtung München zu kommen.) oder aber: wie hätte er nachts eine Fahrkarte mit Franc, Schilling und Gulden kaufen sollen? Die Automaten nehmen das Geld nicht und damals konnte man auch noch nicht so einfach mit EC-Karte am Fahrkartenautomaten zahlen. Nachdem er das festgestellt hatte, biss er in den sauren Apfel und fuhr los.
Der Zielwechsel könnte doch auch damit zusammenhängen, dass er wusste, dass er nur eine bestimmte Menge Geld hatte. Vllt. hat er das Taxameter beobachtet und festgestellt, dass er doch noch weiter fahren kann als ursprünglich gedacht?

Das scheint mir recht plausibel, erklärt aber natürlich nicht, warum es überhaupt erst zu der Tat kam.


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12.06.2017 um 10:13
Zitat von DwarfDwarf schrieb:Er hat ja ca. 2 Stunden nach dem Mord noch am Tatort verbracht und ich denke man kann davon ausgehen, dass er diese Zeit unter anderem auch dafür nutzte sich im Wohnmobil nach Wertgegenständen umzusehen.
Er hat bestimmt nicht bei Litzlwalchen das Womo durchsucht, das wäre viel zu riskant gewesen. Entweder versteckte er sich im Hölzl oder er hatte zwischenzeitlich den Tatort verlassen.
Allerdings hätte er das Durchsuchen irgendwo auf der Fahrt nachholen können. Ich glaube aber, dass er das erst bei Altenfurt tat, denn da stand das Womo ja auch eine Stunde rum, bevor es brannte.
Zitat von DwarfDwarf schrieb:Und selbst wenn er davon ausging, dass Kamera und Geldbörse bei dem Wohnmobil Brand nicht vollständig verbrennen würden, dann ist ein Wegwerfen dieser Gegenstände in ein Gebüsch und eine Hecke die an einem Wohnhaus gelegen ist immer noch kein besonders schlauer Schachzug.
Das hatte er ja zunächst wohl nicht vor. Erst als er die Polizeisirenen hörte fürchtete er, dass die Gegenstände ihn verraten könnten, würden sie bei ihm gefunden, und er entsorgte sie schleunigst. Der Fehler war nicht, dass er die Sachen entsorgte, als die Polizei an ihm vorbeifuhr, das war sogar sinnvoll oder zumindest in der Panik nachvollziehbar. Der eigentliche Fehler war, das Wohnmobil so abzustellen, dass der Brand gleich auffiel.


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12.06.2017 um 10:25
@orakel09
Deinen Aussagen oben kann ich weitgehend zustimmen. Sicherlich wird er die 2 Stunden genutzt haben, das weitere Vorgehen zu planen, und vielleicht auch dazu, sich Brandbeschleuniger zu beschaffen. Wie du sagst, am Land fällt das nicht weiter auf. Und wenn er nicht mit dem Wohnmobil an der Tanke vorfuhr, konnte sich auch kein Tankwart an den Kauf erinnern.
Zitat von orakel09orakel09 schrieb:Der Zielwechsel könnte doch auch damit zusammenhängen, dass er wusste, dass er nur eine bestimmte Menge Geld hatte. Vllt. hat er das Taxameter beobachtet und festgestellt, dass er doch noch weiter fahren kann als ursprünglich gedacht?
Dies sehe ich etwas anders. Bei so langen Fahrten vereinbart man einen Festpreis. Hätte er das Taxi gewechselt (was er sicher ursprünglich vorhatte), hätte er mit einem neuen Taxifahrer neu verhandeln müssen - und da hätte sein Geld dann nicht reichen können. Der bisherige Taxifahrer dagegen machte einen fairen Preis - da blieb der Blonde lieber sitzen.


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12.06.2017 um 10:42
Ich habe ja oben aufgezählt, was der mutmaßliche Täter aus meiner Sicht alles richtig gemacht hat. Beitrag von Menedemos (Seite 266)

Da einige meinen, dass er sich im Gegenteil stümperhaft angestellt hat, können wir von mir aus auch mal seine Fehler sammeln. Allzu viele fallen mir zwar nicht ein, aber ihr dürft die Liste gern kopieren und jeweils erweitern.

Da wir das Motiv nicht kennen, lassen wir mal alle Handlungen und "Fehler" weg, die VOR dem Mord geschehen sein können. Man sollte auch nur Fehler aufzählen, die ziemlich offensichtlich welche sind, und nicht solche, die sie nur bei einer ganz bestimmten Interpretation welche wären. Auf jeden Fall sollte man bei solchen "Fehlern" ein paar erklärende Worte dazuschreiben.

Fehler des Täters:

- Sehr schlechte Schießergebnisse, er musste mit dem Messer "nacharbeiten".

- Langes Verweilen am Tatort (Gründe kennen wir allerdings nicht)

- Auffälliges, gut einprägsames Äußeres (möglicherweise aber Verkleidung?)

- Leerfahren des Tanks fast bis auf den letzten Tropfen

- Abstellort des Wohnmobils auf jeden Fall suboptimal (Brand wurde umgehend entdeckt)

- Schlechtes Timing, ursprünglich wohl geplante Rückfahrt mit dem Zug war nicht mehr möglich

- Kein vorheriges Beschaffen von deutscher Währung

- Recht konfuse Fahrtwünsche. Zwar kannte der Fahrgast von Anfang an sein Ziel, aber gerade die etwas ungeschickten Verschleierungsbemühungen führten zu unnötiger Aufmerksamkeit des Fahrers
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12.06.2017 um 10:48
Zum Taxi: aber er hat es doch in Nürnberg gewechselt, oder?
Wo hätte er denn nochmal wechseln können/wollen (und es dann nach deiner Interpretation nicht getan?) Sicher nicht in MQS, wo es bestimmt in den frühen Morgenstunden keine herumstehenden Taxis gibt.

Andererseits finde ich es ja beachtlich, dass er (eine gewisse Planung der Rückreise vorausgesetzt) offensichtlich wirklich nur das Geld der Langendonks dabei hatte. Das ist doch höchst fahrlässig - der Taxifahrer hätte sich doch auch weigern können, überhaupt Fremdwährung zu nehmen, jedenfalls war es auffälliger als DM. Und - der Täter musste darauf vertrauen, dass er genug Geld im Wohnmobil findet. Wenn er noch 2 Stunden Zeit in Litzlwalchen hatte, dann hätte er doch neben Brandbeschleuniger auch Geld organisieren können, außer
a) er hatte keines und auch kein Bankkonto, von dem er hätte abheben können (was gegen einen Landwirt oder ähnlich "sesshaften" Bewohner der Gegend spricht und eher für jemanden "am Rand der Gesellschaft) oder aber, b) er hatte kein Bargeld und an einem Sonntag(?)-nachmittag auch keine Möglichkeit, Geld aus einem Geldautomaten zu ziehen, weil es in Laufnähe keine Sparkassenfiliale mit Geldautomat gab.


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12.06.2017 um 11:19
Zitat von orakel09orakel09 schrieb:Wo hätte er denn nochmal wechseln können/wollen (und es dann nach deiner Interpretation nicht getan?
Zunächst gab er ja München als Ziel an (Flughafen u.a.). Dort wollte er höchstwahrscheinlich in ein anderes Taxi wechseln.
Zitat von orakel09orakel09 schrieb:Andererseits finde ich es ja beachtlich, dass er (eine gewisse Planung der Rückreise vorausgesetzt) offensichtlich wirklich nur das Geld der Langendonks dabei hatte. Das ist doch höchst fahrlässig - der Taxifahrer hätte sich doch auch weigern können, überhaupt Fremdwährung zu nehmen, jedenfalls war es auffälliger als DM.
Ja, du hast völlig Recht, das mit den fehlenden DM ist wirklich ein Rätsel. Er hatte wirklich fast gar nix, er hätte bestimmt zumindest die erste Taxifahrt zum Hauptbahnhof in DM bezahlt, wenn er gekonnt hätte (denn Francs oder gar Kreditkarte sind ja in der Tat höchst auffällig). Dass er wirklich blank war, wird dann auch noch dadurch bestätigt, dass er sich vom ersten Taxifahrer noch 100 Franc hat wechseln lassen. Wären heute 15 Euro. Wer so was nötig hat, hat kaum einen Pfennig in der Tasche.

Aber nicht nur, dass der Täter (obwohl er ortskundig war) kein deutsches Geld hatte, die Langendonks scheinen auch keins gehabt zu haben, denn die Polizei sagt ja, er habe deren Geld mitgenommen. Kann es sein, dass die Holländer selber blank waren? Hätten sie nicht für das Wochenende, z.B. in Siegsdorf, noch einmal Geld abgehoben, wenn sie keins mehr hatten? Ich kann mir das nicht vorstellen, dass die DM des Täters plus die DM der Langendonks nicht für eine Taxifahrt zum Nürnberger Hauptbahnhof ausgereicht hätten.

Das ist eines der vielen Rätsel. Ich weiß da momentan auch keine Antwort. Hat er das Geld vorher für was anderes ausgegeben? Aber wofür?


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12.06.2017 um 11:51
@Menedemos
Zitat von MenedemosMenedemos schrieb:Lieber @Seefahrer , ich schätze deine Beiträge in der Regel sehr, aber an der Stelle betest du auch den alten Schmarrn nach,
Einleitend eine kurze Bemerkung: Ich bete nie irgendwelchen Schmarrn nach! Ich sehe mich durchaus in der Lage, eigenständig zu denken und Situationen zu analysieren.
Zitat von MenedemosMenedemos schrieb:Wieso war die Fährte "unübersehbar"? Im Nachhinein, nach der Aufklärung, ist sie natürlich unübersehbar, man braucht sich nur XY anzuschauen, um sie zu sehen. Aber gleichzeitig muss man sich doch auch bewusst bleiben, wie viel Zufall (und wieviel Polizeiarbeit) nötig war, um diese Fährte aufzuspüren.
Fakt ist aber, dass die Polizei die Spur des Täters erfolgreich verfolgen konnte, und zwar nicht wie Du sagst erst im Nachhinein. Sie hat nicht erst den Tatort identifizieren müssen um dann in der Folge die Rückfahrt zu rekonstruieren.
Zitat von MenedemosMenedemos schrieb:Denn wenn man behauptet, die Taxifahrt sei blödsinnig gewesen, muss man ja mal über Alternativen fragen. Was hätte er für Alternativen gehabt, wenn er schnell zum Tatort zurück wollte oder musste?
Diese Überlegung ist m.E. hier nicht wirklich relevant. Ausgangspunkt war ja die von @RAIDHO
aufgestellt Behauptung, dass der Täter "eine überlegte Strategie" gehabt habe. Dem hatte ich widersprochen mit dem Hinweis, dass die Durchführung der Rückfahrt keinesfalls auf eine solche Strategie hindeute; und zwar egal, ob er bessere Alternativen gehabt hätte. Zu einer "einer überlegten Strategie" gehört eben auch, dass man auch die Rückfahrt sauber plant.

Was war denn an der Rückfahrt so auffällig?
1. Die Person als solche.
2. Die Bezahlung mit ausländischer Währung
3. Die große Fahrtstrecke mit dem Wechsel des Zielortes und dem Zielort als solcher (in der Walachei)

Zu 1.: war nicht zu ändern
Zu 2.: angeblich hatten die Langendonks eine "große Reisekasse" dabei. Eine Bezahlung mit DM wäre mit Sicherheit weniger auffällig gewesen. (M.E. Fehler 1)
Zu 3.:  Ein Beibehalten des Reisezieles 'München (Flughafen)' und dortigem Wechsel zum ÖPNV oder einem anderen Taxi hätte wahrscheinlich zu einem Verlust der Fährte geführt. (M.E. Fehler 2)
Zitat von MenedemosMenedemos schrieb:Wenn er am Tatort noch etwas zu besorgen hatte, und sei es nur, sein Fahrzeug aus der Gefahrenzone wegzufahren, hätte ihm das zu lang gedauert.
Welche Gefahrenzone? Nach Ermordung der Langendoncks ist keine Polizei am Tatort erschienen; sei es, weil niemand die Polizei über die Schüsse informiere oder weil die Polizei das Ganze nicht ernst genommen hatte. Somit musste der Täter auch nicht damit rechnen, dass am nächsten Morgen die Polizei plötzlich wegen der Schießerei im Hölzel auftaucht. Und auch wegen des Brandes in Nürnberg brauchte er nicht mit der Polizei rechnen. Er glaubte ja, den Tatort erfolgreich verschleiert zu haben. Wozu also dann diese Eile? Und wenn sein Auto irgendwo in der Nähe seit dem vergangenen Nachmittag geparkt war, dann kam es m.E. auch auf ein paar Stunden mehr auch nicht an. Wenn es bis dahin niemandem aufgefallen war, dann würde es am Sonntagvormittag wohl auch keinem auffallen.


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Urlaubsfahrt in den Tod - Ungeklärter Mord im Chiemgau

12.06.2017 um 11:52
Nachdem hier immer über das Motiv spekuliert wird - wäre vor diesem Hintergrund nicht folgendes Szenario denkbar/plausibel:

Täter ist in Geldnot und spekuliert auf die Urlaubskasse bzw. darauf, dass er die PIN für die EC-Karte erpressen kann. Er bedroht das rastende Camperpärchen mit der Waffe, diese geben aber die PIN nicht heraus (oder haben gar keine EC-Karte, wobei ich das Ende der 90er Jahre für eher unwahrscheinlich halte. Die "Fremdwährung" wollten die Langendonks vllt. nach dem Wochenende bei einer Bank umtauschen, das war damals ja noch die übliche Variante, weil eben die Automaten-Abdeckung noch nicht so gut war (außerdem waren die beiden schon älter, meine Eltern haben auch heute noch zur Sicherheit immer Bargeld (Euro) zum Umtauschen im Urlaub dabei). Dass sie keine DM mehr hatten erklärt evtl. auch die Abweichung vom Reiseplan. Vllt. hofften sie, noch eine geöffnete Bank oder einen Bankautomaten zu finden, vielleicht beschlossen sie deshalb, "wild" zu campen, als sie keinen mehr fanden.

Überfälle auf Camper/Transporter, um EC-Karten-PINs zu erpressen, gibt es immer wieder (z.B. der Fall von diesem Münchner, der vor einer Weltreise nur noch seine Sachen zu seinen Eltern schaffen wollte und dann auf einer Raststätte überfallen und in seinem Transporter irgendwo in den Wald verschleppt wurde.

Jedenfalls, er ist nicht erfolgreich oder sein Erpressungsversuch schlägt fehl, weil er Herrn Langendonk (aus Versehen?) dabei erschießt und Frau Langendonk (die jetzt Zeugin ist) die PIN nicht kennt/sich nicht erinnert? Dann muss er erstmal einen kühlen Kopf bekommen und alles organisieren. Geld hat er aber immer noch nicht.
Deshalb dieses "planlose" Nachtatverhalten. Die Geldbörse nimmt er mit in der Hoffnung, dass er mit dem Bargeld dort weiterkommt. Er kann ja nicht ahnen, dass da keine DM drinnen sind. Er will diese aber nicht behalten (die Börse) und wirft sie deshalb über einen Zaun und nimmt nur das Bargeld mit. Stellt fest, dass es nur Fremdwährung ist. Dumm gelaufen, aber das war es ja zu diesem Zeitpunkt eh schon für ihn.


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12.06.2017 um 13:37
Zitat von MenedemosMenedemos schrieb:Fehler des Täters:

- Sehr schlechte Schießergebnisse, er musste mit dem Messer "nacharbeiten".

- Langes Verweilen am Tatort (Gründe kennen wir allerdings nicht)

- Auffälliges, gut einprägsames Äußeres (möglicherweise aber Verkleidung?)

- Leerfahren des Tanks fast bis auf den letzten Tropfen

- Abstellort des Wohnmobils auf jeden Fall suboptimal (Brand wurde umgehend entdeckt)

- Schlechtes Timing, ursprünglich wohl geplante Rückfahrt mit dem Zug war nicht mehr möglich

- Kein vorheriges Beschaffen von deutscher Währung

- Recht konfuse Fahrtwünsche. Zwar kannte der Fahrgast von Anfang an sein Ziel, aber gerade die
  etwas ungeschickten Verschleierungsbemühungen führten zu unnötiger Aufmerksamkeit des Fahrers
Fehlt noch was:
Daß er die Nummernschilder des Wohnwagens NICHT entfernt hatte, vor dem in Brand setzen.
Dadurch lierferte er der Polizei ziemlich leichte "Hausaufgaben".

Einige hier betonen immerwieder die für sie "unsaubere" Vorgehensweise des Täters, FAKT ist daß
jeder Fehler machen kann und keiner wirklich UNFEHLBAR sein kann – Planung hin oder her!

Die Tatsache daß die Kripo NICHTS in der Hand hat vom damaligen Täter relativiert alles und macht
die Wirksamkeit der Strategie des Mörders unmißverständlich deutlich.



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Urlaubsfahrt in den Tod - Ungeklärter Mord im Chiemgau

12.06.2017 um 13:53
Zitat von MenedemosMenedemos schrieb:Er hat bestimmt nicht bei Litzlwalchen das Womo durchsucht, das wäre viel zu riskant gewesen. Entweder versteckte er sich im Hölzl oder er hatte zwischenzeitlich den Tatort verlassen.
Allerdings hätte er das Durchsuchen irgendwo auf der Fahrt nachholen können. Ich glaube aber, dass er das erst bei Altenfurt tat, denn da stand das Womo ja auch eine Stunde rum, bevor es brannte.
Riskant war es ohnehin die Langendonks so geräuschvoll in der direkten Nähe zu Wohnhäusern zu ermorden. Das scheint den Täter nicht gestört zu haben, von daher kann man es meiner Meinung nach nicht ausschließen dass er das Wohnmobil direkt am Tatort durchsuchte.
In Nürnberg lagen nun auch die beiden Leichen der Langendonks in dem engen Wohnmobil, was ein Durchsuchen eher noch erschwert hat. Am Tatort hatte der Täter die Gelegenheit das Wohnmobil zu durchsuchen als die Langendonks noch draußen lagen.
Zitat von RAIDHORAIDHO schrieb:Die Tatsache daß die Kripo NICHTS in der Hand hat vom damaligen Täter relativiert alles und macht
die Wirksamkeit der Strategie des Mörders unmißverständlich deutlich.
Das ist eine Schlussfolgerung, die man daraus nicht ziehen kann. Nach deiner Logik wäre jeder Täter, der von der Polizei nicht gefasst wird ein kriminelles Genie. Das ist aber nicht so. Oft spielt einfach nur der Zufall dem Täter in die Hände.

Schau dir nochmal den XY Film Bericht an: Das Ehepaar das am Modellflugplatz gepicknickt hat, hat den Mord sogar aus der Ferne beobachtet. Wenn diese beiden sofort die Polizei informiert hätten, dann wäre der Täter heute vielleicht sogar bereits gefasst. Zumindest wären noch alle Spuren, die im Wohnmobil verbrannt wurden, vorhanden.
Was anderes als Glück ist es denn, dass diese beiden Zeugen nicht sofort die Polizei informierten? Der Täter konnte doch nicht davon ausgehen oder wissen, dass sie es nicht tun würden.

Ich schrieb es bereits, es gibt Möglichkeiten geräuschlos zu morden. Warum tat der Täter das nicht, wenn er so schlau und überlegt gehandelt hat? Durch die lauten Schüsse zog er völlig unnötig Aufmerksamkeit auf sich.

Desweiteren muss er gesehen haben, dass sich in direkter Nähe auf dem Modellflugplatz Menschen befanden. Trotzdem ermordete er die Langendonks quasi direkt vor den Augen von Zeugen.

Daran ist nichts schlau und überlegt. Das lässt vielmehr auf eine Tat im Affekt schließen.


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12.06.2017 um 14:00
@Dwarf
Anscheinend gab es das brotzeitelnde Paar ja gar nicht...hab ich doch schon mal gelesen hier...richtig? Eine Frage an die "älteren" hier: wie kam die Polizei denn dann eigentlich zu diesem Tatort? Wie haben sie ihn damals entdeckt? Eine Frau in Litztwalchen hörte Schüsse und dann suchte die Kripo die komplette Umgebung ab?


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12.06.2017 um 14:29
Zitat von siamesisiamesi schrieb:@Dwarf
Anscheinend gab es das brotzeitelnde Paar ja gar nicht...hab ich doch schon mal gelesen hier...richtig? E
Das ist mir jetzt ehrlich gesagt neu. In mehreren Zeitungsberichten war von zwei unterschiedlichen Anwohnern die Rede, die Schreie und Schüsse gehört haben. Ich dachte bisher, das Ehepaar auf dem Modellflugplatz wurde einfachheitshalber als Anwohner bezeichnet.


Gegen 18 Uhr hören zwei Zeugen unabhängig voneinander Schüsse und Schreie, wissen aber nicht so genau, was sie davon halten sollen.
http://www.tz-online.de/aktuelles/muenchen/urlaubsfahrt-in-den-tod-62473.html


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