Urlaubsfahrt in den Tod - Ungeklärter Mord im Chiemgau
17.01.2018 um 22:51Anzeige
krimifan. schrieb am 30.12.2017: Ansonsten drehen wir uns nur vom Hunderstel zum Tausendstel immer weiter im Kreis und es bringt uns leider nicht weiter.Du bringst diese Antwort mit untenstehendem Zitat zu meinem Beitrag. EIN Detail in diesem Fall, soll deine Aussage von diesem Fall "vom Hundertstel ins Tausendstel" stützen. Deine persönliche Behauptung/Theorie, ohne belegbare Beweise dazu. Da wären wir wieder beim "Hunderstel und Tausendstel". Oder gibt es noch mehr Details zu erwähnen, damit ein GANZES daraus wird?
Da hast du nicht unrecht.
krimifan. schrieb am 30.12.2017:Was mir immer wieder durch den Kopf ging und geht ist die Einstiegshilfe, die ja bekanntlich doch in einiger Entfernung zum Womo gefunden wurde. Vielleicht hat ja Harry selbst das Teil dahingetragen, um ggf. sich darauf zu stellen. Hat er Fotos von einem Vorgang geschossen und konnte dadurch besser sehen?
krimifan. schrieb am 30.12.2017:Waren diese Bilder ggf. auch ein Grund, weshalb der Blonde den Film aus der Kamera gerissen hat?Sorry, das löst rein gar nichts, außer deiner persönlichen Meinung.
Spielt die Geige vielleicht gar keine Rolle?
Was könnte Harry da gesehen haben?
Destinova schrieb:Sorry, das löst rein gar nichts, außer deiner persönlichen Meinung.Nur mal am Rande, jedes Wort dieser Frage bedarf eines Wissens in Bezug zu dem Fall.
Menedemos schrieb am 21.08.2017:Ich hab noch mal nachgedacht und bin auf folgende Hypothese gekommen:
Besonders kurios ist ja die förmliche Kleidung des Blonden. Wir haben ja öfters darüber spekuliert (auch ich), dass er sich nach der Tat umgezogen hat, weil auch keine Blutspuren an der Kleidung erkennbar waren und dass er sich dabei vielleicht des Anzugs von Herrn Langendonk bedient hat. Aber mehr denn je halte ich das für Blödsinn. Wer im Sinne hat, ein Auto im Wald abzufackeln und durch Wald und Feld zu flüchten, zieht sich keinen Sonntagsanzug an. Der wäre nicht nur höchst unpraktisch, sondern würde in diesem Umfeld und unter diesen Umständen auch Aufmerksamkeit erregen (was ja dann auch so passiert ist). Zweckmäßige und unauffällige Kleidung wäre hier das naheliegende Mittel der Wahl gewesen. Zumal das Suchen nach einer Krawatte und das Binden derselben auch Zeit kostet und Zeit war ja das, was der Blonde anscheinend am allerwenigsten hatte.
Die Folge aus dieser Überlegung kann nur sein, dass der Blonde sich überhaupt nicht umgezogen hat, dass er von Anfang an in dieser seltsamen Kleidung steckte. Das vermutet offensichtlich auch die Polizei (da sie ja spekuliert, dass der Blonde auf dem Weg in eine Spielbank gewesen sein könnte).
Nun ist aber die Vorstellung, dass man sich im Geschäftsanzug im Wald aufhält und dann einen Mord begeht, vollkommen, aber wirklich vollkommen absurd. Auch einen Überfall begeht man nicht so und auch der hypothetische cholerische Bauer läuft am Waldrand nicht in diesem Aufzug herum. Das sind alles hochabstruse Szenarien, die wir deshalb ausschließen können. Allenfalls für einen Trickbetrüger, der die Langendonks an den Waldrand hingelockt hat, würde eine solche Kleidung einen gewissen Sinn ergeben, aber für eine solche Hypothese schulden mir @schluesselbund und Konsorten immer noch ein halbwegs plausibles Szenario und mir selbst fällt keines ein.
Da ich mir also weder für einen geplanten noch für einen ungeplanten Tatablauf vorstellen kann, dass ein Täter im Geschäftsanzug im Wald unterwegs ist, gehe ich davon aus, dass der Blonde nicht der Mörder war, sondern erst später dazustieß.
Ab hier muss es - zwangsläufig - ein wenig spekulativ werden: Ein relativ unerfahrener, trotteliger Täter hat versucht, die Langendonks auszurauben. Dieses Vorhaben lief völlig aus dem Ruder, die Folge war die wilde Schießerei und die Ermordung des Ehepaars.
Nun war der Täter völlig mit den Nerven fertig, in seiner Not rief er den Blonden an, der vielleicht ein Bandenmitglied oder eine Vertrauensperson war. Dieser wiederum sagte seine Hilfe zu, eventuell nicht ganz uneigennützig (wie gesagt, Bandenmitglied wäre ja denkbar). Er wurde aus einer Situation herausgerissen, in der es Sinn machte, einen Anzug zu tragen. Ich glaube aber, dass es müßig wäre, darüber zu spekulieren, welche konkrete Situation das war, dafür gibt es zu viele Möglichkeiten.
Der Blonde eilte also zum Hölzl. Dies würde auch den Zeitverzug von zwei Stunden erklären. Eventuell auch, dass der Blonde kein deutsches Geld hatte. Womöglich kam er aus Salzburg. Er hatte ja sehr wohl Geld, eben nur kein deutsches, weil er auf das Unternehmen überhaupt nicht vorbereitet war und auch keine Zeit hatte, die Vorbereitung nachzuholen.
Am Tatort angekommen übernahm der Blonde das Kommando. Den Mörder schickte er heim. Ein solcher Trottel, noch dazu in dieser nervlichen Verfasssung, wäre ihm sowieso keine Hilfe gewesen. Vielleicht ließ er sich noch beim Verladen der Leichen von ihm helfen, was die fehlenden Blutspuren an seiner Kleidung erklären könnte.
Dann machte er sich mit dem Wohnmobil auf den Weg. Obwohl er den genauen Plan wahrscheinlich erst hinter dem Steuer ersann, handelte er relativ vernünftig und erfahren, da er ein Profi war und weil die Tatsache, dass er den Mord ja nicht selbst begangen hatte (was er im schlimmsten Fall auch hätte beweisen können), ihn verhältnismäßig kühlen Kopf bewahren ließ.
Das Absurde an diesem Szenario ist, dass die Veröffentlichung des (guten) Phantombilds die Aufklärung des Falls vielleicht sogar VERHINDERT hat!
Denn den Blonden auf den Bild haben vielleicht mehrere Leute erkannt, aber sie haben den Verdacht verworfen, da dieser um 18 Uhr ja definitiv ein Alibi hatte und nicht der Mörder sein konnte.
Und den Mörder, den Trottel, hatten vielleicht auch manche in Verdacht, da er in Tatortnähe gesehen wurde oder in einem der Nachbardörfer wohnte oder sich häufiger im Hölzl aufhielt - aber dieser wiederum hatte keinerlei Ähnlichkeiten mit dem präsentierten Phantombild, das ja angeblich den Täter zeigte!
Warum der Tatort verschleiert werden musste, wissen wir deshalb natürlich immer noch nicht. Aber auch in diesem Fall vermute ich, weil der Täter einen engen (und weitläufig bekannten) Bezug zum Hölzl hatte. Wie gesagt, entweder wohnte er dort in der Nachbarschaft oder schlich (aus welchen Gründen auch immer) häufiger im Hölzl herum...
Menedemos schrieb am 21.08.2017:Denn den Blonden auf den Bild haben vielleicht mehrere Leute erkannt, aber sie haben den Verdacht verworfen, da dieser um 18 Uhr ja definitiv ein Alibi hatte und nicht der Mörder sein konnte.Nun - trotzdem hätte sich jmd melden können. Ausserdem hätte die Polizei ihn ja auch anders ankündigen können...
Delta_01 schrieb:das Du der Zwei Täter Theorie nicht abgeneigt bist. Darf ich fragen was Dich zum Umdenken bewogen hat?Nun ja, sicherlich die Argumente der geschätzten Mitdiskutanten und auch ein paar eigene Überlegungen. Die Sachargumente stehen ja eh oben. Aber nur damit klar ist: Ganz sicher erscheint mir auch das nicht, wie fast alles in dem Fall, denn von uns war keiner dabei (hoffe ich zumindest...)
Delta_01 schrieb:Hast Du evtl. einen Link zu Deinem Wiki?Steht ganz oben, offizielles Allmy-Wiki! :)
Menedemos schrieb:1. Bei Unterwössen, also auf ihrem richtigen Weg, liegt der Campingplatz "Litzelau". Dies ist allerdings kein Ortsname und daher auf Landkarten nicht zu finden. Es wäre möglich, dass die Langendonks, wenn sie vorreserviert hatten, "Litzelwalchen" mit "Litzelau" verwechselt haben könnten und deshalb auf Abwege gerieten.Der Campingplatz "Litzelau" wäre ja in "Richtung Reit im Winkl" gewesen, also in der Richtung nach der sie gefragt haben, aber dann doch nicht gefahren sind? Es sei denn, sie wären da nach dem Essen in Marquartstein kurz die 6km nach Litzelau gefahren, der Zeltplatz wäre schon voll gewesen (eher unwahrscheinlich, da es schon knapp nach den Pfingsferien 1997 gewesen ist).
Menedemos schrieb:2. Die Langendonks hatten nie vorreserviert und bemerkt, dass man ohne Reservierung kaum noch einen Platz findet. Deshalb könnten sie weiter nördlich ihr Glück versucht haben. Dort waren sie dann möglicherweise auch nicht erfolgreich und sie stellten sich bereits auf Wildcampen ein.Die L`s waren außerhalb der Pfingstferien unterwegs (20.5.-31.5.1997). Eigentlich dürften die Camping-Plätze da nicht s o o voll gewesen sein, mMn.
Menedemos schrieb:Variante 1 würde ich jetzt aber nicht so schnell abtun. Meines Erachtens braucht man hier nicht unbedingt ein Navi für ein Missverständnis. In einem guten (!) Autoatlas sollte man Litzlwalchen nämlich schon im Register finden, nicht aber Litzelau.Angenommen sie wären jetzt (mithilfe des Auto-Atlas) in Litzlwalchen angekommen, in der Hoffnung/ Erwartung dort den Campingplatz Litzlau vorzufinden, dann wären sie vermutlich einmal quer durch die Ortschaft und zurück gehfahren um nach dem Camping-Platz zu suchen.
Allerdings dürften sie bei Litzlwalchen Leute nach dem Campingplatz gefragt haben. Warum haben die sich nicht gemeldet. Nun gut, nicht jeder geht zur Polizei oder erinnert sich. Aber warum haben sie nicht einfach einen anderen Campingplatz gesucht (rund um den Chiemsee gibt es jede Menge davon), sondern schon ab 15 Uhr am Wald campiert, entgegen ihrer Gewohnheiten? Das lässt sich auch auf diese Weise nicht so recht erklären.