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Urlaubsfahrt in den Tod - Ungeklärter Mord im Chiemgau

17.021 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Mord, Ungeklärt, Feuer ▪ Abonnieren: Feed E-Mail
Zu diesem Thema gibt es eine von Diskussionsteilnehmern erstellte Zusammenfassung im Themen-Wiki.
Themen-Wiki: Urlaubsfahrt in den Tod - Ungeklärter Mord im Chiemgau

Urlaubsfahrt in den Tod - Ungeklärter Mord im Chiemgau

14.01.2020 um 10:26
Zitat von orakel09orakel09 schrieb:ich glaube ja auch, dass der/die Täter die Kamera wegen des vermuteten Wertes entwendeten und die Filme rausrissen, damit man kein Rückschlüsse auf die Herkunft der Kamera ziehen konnte. Und nicht, weil möglicherweise der Täter fotografiert wurde.
So richtig verstehe ich nicht, warum der oder die Täter den Film herausgerissen und weggeworfen haben. Ok, ich kann verstehen, dass die Kamera weggeworfen wurde, damit der Täter, soweit er angetroffen wird, nicht im Besitz des Diebesguts ist und damit überführt wird. Was aber bringt dann das Herausreißen des Films? Für mich gibt es dafür nur zwei mögliche Erklärungen:

1.
Der Täter befürchtete wirklich, dass er auf einem Foto hätte sein können. In diesem Fall wären die Bilder aber für ihn wirklich extrem gefährlich gewesen. Ich meine dann hätte er diese nicht einfach nur herausgerissen, sondern anderweit dafür gesorgt, dass dies ganz vernichtet werden, damit nicht doch noch irgendetwas entwickelt werden kann. Dass bei einem Herausreißen nicht ganz sicher sein kann, das alles vollständig vernichtet wird, dürfte ja klar sein. Diese Variant wäre mE daher nur dann denkbar, wenn der Täter nicht ganz klar war, also entweder unter Drogeneinfluss oder ohnehin geistig neben der Spur.

2.
Wahrscheinlicher scheint mir, dass der Täter hier die Bilder deshalb vernichten wollte, damit man anhand dieser nicht rekonstruieren kann, wo sich die Ls zuvor befunden haben. Eine weitere Handlung also, um den eigentlich Tatort zu verbergen. Wenn ein Täter insbesondere unter dem Stress und der Anspannung an so ein Detail denkt, dann muss man ihm insoweit fast Respekt zollen. Will heißen der Täter war nicht dumm, sondern eher sehr aufmerksam und handelte intelligent.

Umsomehr ist verwunderlich, dass der Mann dann alle seine Bemühungen (die ewig lange Fahrt, das Abfackeln und die Berücksichtigung der Kamera) fast plötzlich über Bord schmiss und zum Tatort mit dem Taxi zurückfuhr. Für mich die interessanteste Frage: warum hat er das getan und wann schmiss er die Vorsätze der unbedingten Tatortverschleierung über Bord?

Ich denke nicht, dass der Mann von Anfang an geplant hatte mit dem Taxi zurückzufahren. Argument: schlichtweg zu teuer. Die Entdeckungsgefahr wäre allerdings nicht so hoch gewesen. Eine Verbindung zwischen Tat und Fahrt hätte es ja nie gegeben, wenn der Mann sich hätte woanders hinfahren lassen oder noch besser nochmal irgendwo das Taxi gewechselt hätte.

Mit der Bahn wäre es mE sicher unauffälliger gewesen. Die fuhr aber nicht mehr.

Zunächst wollte der Mann mE auch noch einen Taxichange vornehmen (evtl. in München), hat dann irgendwann aber Abstand davon genommen und ließ sich direkt zurückfahren. Hierfür gibt es mE drei Gründe:

1.
Der Täter geriet unter starken Zeitdruck. "Mist, ich hab wohl meine Geldbörse samt Ausweis im Hölzl verloren" oder "Mist, ich muss unbedingt zur Arbeit, sonst fällt was auf".

2.
Eine andere Möglichkeit ist, dass der Täter schlichtweg extrem müde wurde und nicht mehr konnte, aber keinesfalls die Kontrolle durch ein Einschlafen aus der Hand geben wollte.

3.
Oder aber, der Täter meinte beim nochmaligen nachdenken, er sei absolut safe und hat sich sogar in einem Hochgefühl befunden. "Was soll der Mist, ich hab jetzt keinen Bock mehr auf die Rumgurkerei. Mir kann keiner was. Wie soll einer drauf kommen, dass ich das war, weil man doch den Tatort gar nicht kennt".

Nochmal für mein Verständnis: mir ist immer noch nicht klar, wie man den Tatort letztlich gefunden hat. Klar man hatte die Spur über die Taxifahrer und konnte so ermitteln, wo der verdächtige Mann ausgestiegen ist. Aber eigentlich hatten die Ermittler doch gar keine Kenntnis, dass die Ls im Chiemgau gemeuchelt wurden. Hätte nicht vielmehr dafür gesprochen, dass ein Täter an dem Parkplatz gemordet hat? Klar hätte ich geschaut, ob es irgendwelche Spuren (Zigarettenkippen, Reifenspuren etc.) um die Taxiausstiegstelle gibt. Nachdem ich jedoch gar keinen Tatort gesucht hätte und dieser ja auch nicht unmittelbar an der Aussteigstelle war, hätte ich nicht alles haarklein abgesucht und die Stelle gefunden. Ein Hoch auf die Ermittler! Aber gab es sonst Hinweise, dass man da suchen muss? Oder hat man da rumgefragt, ob einem was aufgefallen ist und der hat dann Schüsse erwähnt?

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14.01.2020 um 11:15
Zitat von mattschwarzmattschwarz schrieb:Oder hat man da rumgefragt, ob einem was aufgefallen ist und der hat dann Schüsse erwähnt?
Ich denke, dass man Zeugen gesucht hat, die den Täter gesehen haben und da die Aussage mit den Schüssen bzw. die mit den Personen am Wohnmobil zu Stande kam.

- Durch die Befragung der Töchter nach Auffinden der Leichen dürfte klar gewesen sein, dass die L's noch in Oberbayern sein sollten, da dürfte schon aufgefallen sein, dass Nürnberg nicht richtig ins Bild passte.

- Den Parkplatz als Tatort auschliessen konnte man ggf. durch Obduktion (Todeszeitpunkt), Spurensicherung und vielleicht auch Zeugenaussagen (Camper war zum Todeszeitpunkt nicht auf dem Parkplatz)


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Urlaubsfahrt in den Tod - Ungeklärter Mord im Chiemgau

14.01.2020 um 11:22
Zitat von Basti1212Basti1212 schrieb:- Den Parkplatz als Tatort auschliessen konnte man ggf. durch Obduktion (Todeszeitpunkt), Spurensicherung und vielleicht auch Zeugenaussagen (Camper war zum Todeszeitpunkt nicht auf dem Parkplatz)
Ich bin kein Rechtsmediziner, aber es dürfte mE kaum möglich sein, bei verbrannten Leichen den Todeszeitpunkt auf die Stunde genau festzustellen. Ansonsten hast Du mit allem sicher recht


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14.01.2020 um 11:30
Zitat von mattschwarzmattschwarz schrieb:Ich bin kein Rechtsmediziner, aber es dürfte mE kaum möglich sein, bei verbrannten Leichen den Todeszeitpunkt auf die Stunde genau festzustellen. Ansonsten hast Du mit allem sicher recht
Kommt natürlich auf den Verbrennungsgrad der Leichen an.
Aber wenn nur die obersten Hautschichten verbrannt wurden, kann man ja speziell bei inneren Verletzungen wie durch Schüsse oder Stichwunden, doch noch gewisse Abläufe ableiten.


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14.01.2020 um 11:43
Zitat von SteamedHamsSteamedHams schrieb:Aber wenn nur die obersten Hautschichten verbrannt wurden, kann man ja speziell bei inneren Verletzungen wie durch Schüsse oder Stichwunden, doch noch gewisse Abläufe ableiten.
Sicherlich. Abläufe kann man feststellen. Auch, ob Tod durch Verbrennen oder durch Schüsse eingetreten ist. Aber man wird wohl eher nicht feststellen können, ob die Schüsse nun drei Stunden vor dem Feuer oder 10 Minuten davor erfolgten. Die Körpertemperatur liefert hier ja keinen Maßstab, nachdem diese durch das Feuer ja leicht erhöht war.


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14.01.2020 um 12:01
Bis zu dem Zeitpunkt des Telefonats mit den Kindern in der Bahnhofstrasse in Siegsdorf läuft alles genau nach der Reiseroute der Beiden. Von Siegsdorf kann man schön über Inzell Weissbach über das Wachterl nach Berchtesgaden fahren. Wwas war dann Ihr Plan? Die ominöse Ausstellung am nächsten Tag besuchen (evtl. im Kloster Seeon)? Dafür eine Nacht wild campen! Wollten Sie vielleicht auch an diesem Tage das Damenfinale der Frenchopen im Tv anschauen? Deshalb vielleicht diese für uns komische Art des Parkens im Hölzl? Aber was passierte dann da? Wieso wurden Sie umgebracht? Wieso wurde der Camper nicht da angezündet? Wurde er zum Transport für irgendwas schweres unhandliches gebraucht? Wieso wählt der Täter nicht ein besseres abgelegenes Waldstück in der Nähe zum abfackeln, dann wäre er wieder viel früher am Tatort zurück gewesen? Musste er in die Gegend von Nürnberg? Wie kam er vor der Tat ins Hölzl? Fragen über Fragen und ich denke dass es erst ab dem Telefonat mit den Kindern relevant wird nachzuforschen! Wer kann über dieses Telefonat berichten, am besten aus den holländischen Medien?


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14.01.2020 um 12:09
Zitat von mattschwarzmattschwarz schrieb:Sicherlich. Abläufe kann man feststellen. Auch, ob Tod durch Verbrennen oder durch Schüsse eingetreten ist. Aber man wird wohl eher nicht feststellen können, ob die Schüsse nun drei Stunden vor dem Feuer oder 10 Minuten davor erfolgten. Die Körpertemperatur liefert hier ja keinen Maßstab, nachdem diese durch das Feuer ja leicht erhöht war.
Die Kerntemperatur ist ja nur ein Indiz.
Auch eine Verletzung verändert sich ja im Lauf der Zeit.


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14.01.2020 um 12:32
Zitat von Basti1212Basti1212 schrieb:- Durch die Befragung der Töchter nach Auffinden der Leichen dürfte klar gewesen sein, dass die L's noch in Oberbayern sein sollten, da dürfte schon aufgefallen sein, dass Nürnberg nicht richtig ins Bild passte.
Der Taxifahrer fährt mit einem Kunden von Nürnberger Hb nach Oberbayern. Der Kund lässt sich nahe einem Waldrand bei Litzlwalchen absetzen. Einige Tage später liest er in der Zeitung von einem Wohnmobilbrand bei Altenfurt. Das holländische Ehepaar welches im verbrannt Wohnmobil vorgefunden wurde, soll sich zuvor in der Chiemsee Region aufgehalten haben.

Der Taxifahrer muss ein hervorragender kombinierer gewesen sein. Findet er auch noch den Kollegen welcher sein Fahrgast von Altenfurt nach Nürnberg HB gefahren hat.

Nun scheint gesichert wie das Wohnmobil nach Altenfurt kam. Da ja der Taxifahrer zur Absetzstelle seines Kunden genau Angaben machen konnte scheint es Naheliegend, dass sich die Ermittler in den umliegenden Dörfern nach Schussgeräuschen erkundet haben. Fündig wurden sie in Litzlwalchen. Eine Zeugen berichtet sie hätte Schussgeräusche in der fraglichen Zeit von diesem Waldrand aus genannt Hölzl gehört.

Auch die Ermittler haben da einen Kommissar Glücksfall gefunden.


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Urlaubsfahrt in den Tod - Ungeklärter Mord im Chiemgau

14.01.2020 um 12:33
Zitat von JomikoJomiko schrieb:Fragen über Fragen und ich denke dass es erst ab dem Telefonat mit den Kindern relevant wird nachzuforschen! Wer kann über dieses Telefonat berichten, am besten aus den holländischen Medien?
Hier dazu (nur) zwei deutschsprachige Quellen:
Am 6. Juni erreichen sie den Chiemsee, sehen sich um in Prien, Übersee, Marquartstein. Das letzte Lebenszeichen der beiden ist ein Telefonat mit einer der Töchter am Samstag, den 7. Juni gegen 14.30 Uhr – also nur wenige Stunden vor ihrem Tod. Die beiden sind bester Stimmung. Sie freuen sich über das schöne Wetter und planen, über die Deutsche Alpenstraße weiterzufahren ins Berchtesgadener Land.
https://www.tz.de/muenchen/stadt/urlaubsfahrt-in-den-tod-62473.html
Handys hatten die Langendonks nicht. „Das letzte Mal meldete Vati sich am Samstag. Er erzählte, dass sie viel Spaß hatten, dass es ihnen gut geht. Sie waren am Chiemsee. Einen Tag später kam die Nachricht, dass sie tot bei Nürnberg gefunden wurden.“
https://www.abendzeitung-muenchen.de/inhalt.nuernberg-nuernbergs-mysterioesester-mord-so-leiden-die-kinder-der-opfer.613b0838-2bee-4842-bf3a-5f272c5df650.html


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04.02.2020 um 07:54
Zitat von schluesselbundschluesselbund schrieb am 14.01.2020:Der Taxifahrer muss ein hervorragender kombinierer gewesen sein. Findet er auch noch den Kollegen welcher sein Fahrgast von Altenfurt nach Nürnberg HB gefahren hat.
Wusste gar nicht das der Taxler den Kollegen gefunden hatte. Dachte immer der 2. Taxler hatte sich selbst bei der Pol. gemeldet


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Urlaubsfahrt in den Tod - Ungeklärter Mord im Chiemgau

04.02.2020 um 15:15
Zitat von SupertruperSupertruper schrieb:Wusste gar nicht das der Taxler den Kollegen gefunden hatte. Dachte immer der 2. Taxler hatte sich selbst bei der Pol. gemeldet
Ich beziehe mich auf den XY Beitrag. Dort wird es so dargestellt, dass der zweite Taxifahrer vom Mord im Chiemgau aus der Zeitung erfährt. Er sich danach mit seinen Kollegen unterhält. Da er zur besagter Zeit einen Fahrgast ins Chiemgau fuhr. Daraufhin soll sich dann ein Kollege gemeldet haben, welcher einen Fahrgast von Altenfurt zum HB Nürnberg gefahren hat. Erst danach soll eine Zeugenaussage getätigt worden sein. Was dann noch bei den Zeugenaussagen auffällt sind die verschiedenen Wahrnehmungen über den Taxigast.

Dieser Zeitungsartikel dürfte doch einige Zeit nach dem Mord erschienen sein. Dass sich der erste Taxifahrer an die Fahrt erinnert, darüber besteht kein Zweifel. Hingegen beim zweiten Taxifahrer verwundert es schon. War das doch ein Fahrauftrag wie so mancher auch.


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Urlaubsfahrt in den Tod - Ungeklärter Mord im Chiemgau

04.02.2020 um 15:57
Zitat von schluesselbundschluesselbund schrieb:Hingegen beim zweiten Taxifahrer verwundert es schon. War das doch ein Fahrauftrag wie so mancher auch.
Im Prinzip richtig, ggf. gibt es aber Umstände, weshalb sich der Taxifahrer trotzdem daran erinnert. Als Beispiele fallen mir ein:

- Der Fahrer fährt nur als Aushilfe und hat deshalb wenige Kunden.
- Der Fahrer fährt erst seit kurzem.

In beiden Fällen ist unser Fahrgast etwas Besonderes, da der Fahrer solche Gestalten noch nicht so häufig gefahren hat.


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04.02.2020 um 23:07
Naja alltäglich wird so eine Fahrt nicht sein, denn die Kombination aus der Figur des Fahrgastes (Anzug, Frisur, Geruch usw.), Zahlung in ausländischer Währung, mehrmaliges ändern des Zieles, Angabe des nicht existenten Bahnhofs in München und letztendlich das Absetzen mitten in der Pampa machen die Fahrt besonders. An so eine längere Fahrt erinnert man sich eher.


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Urlaubsfahrt in den Tod - Ungeklärter Mord im Chiemgau

05.02.2020 um 04:25
@schluesselbund
es war defninitv keine alltägliche fahrt.

so ziemlich jeder taxifahrer dürfte sich noch recht lange an eine tour erinnern, die so weit aus seinem bezirk hinausführte, ohne dabei eine typische destination wie bspw. einen (größeren) flughafen anzusteuern oder (dann aber auch eher tagsüber) bei einem (bedeutenden) unternehmen zu enden (was aber auch meist mit entsprechend "professionell" auftretenden fahrgästen verknüpft ist).
die kombination "fremdwährung - "ungepflegtes" äußeres - mehrere fahrtzielwechsel - absetzen im "nirgendwo"" macht diese ganze fahrt halt absolut außergewöhnlich.

grundsätzlich hätte er ja nicht einmal eine beförderungspflicht gehabt, wenn die fahrt über seine bezirksgrenze hinausführt. dafür wird dann der preis frei verhandelbar, was schon durch die aussicht auf ein lockendes zubrot verführerisch gewesen sein mag, wäre da nicht die relativ früh im raum stehende zahlung in devisen gewesen, die so ziemlich jeden fahrer eigentlich hätte hellhörig werden lassen und erstmal einen umweg zum nächsten geldautomaten bedeutet hätte - kartenzahlung wurde ja vom gast angeboten, somit aber eben auch die möglichkeit der bargeldbeschaffung auf diesem weg. was auch ein wenig verwundert, dass der taxler sich (wohl) nicht für die fahrt bei seiner zentrale abgemeldet hat (v.a. unter nennung des (erstgenannten) fahrtziels münchen) und auch den kartenkauf nicht für eine telefonisch rückmeldung bei dieser genutzt hat. so hätte kaum einer der mir bekannten fahrer gehandelt; denen wäre das ganze nicht nur suspekt sondern auch bedrohlich vorgekommen.

da der fahrer tatsächlich aber auf diesen merkwürdigen handel einging - was keiner der mir bekannten taxifahrer jemals getan hätte, spätestens nach der zieländerung weg von münchen wäre da schluß gewesen und der fahrgast hätte sich an einem taxistand in der bayrischen landeshauptstadt wiedergefunden, von wo aus dann ein dortiger kollege hätte übernehmen können - wird sich diesem furchtlosen dienstleister zumindest die fahrt tief ins gedächtnis eingebrannt haben...

die story von der "verpassten freundin" hätte da wohl kaum ausgereicht, das ganze zu tilgen und zu "veralltäglichen". v.a. wenn man den fahrpreis für diese aktion mit ins kalkül zieht...

eher verwundert es da, dass der erste fahrer den zusammenhang mit dem wohnmobilbrand in altenfurt herstellen konnte, weil dies tatsächlich die weit unauffälligere fahrt - bis auf den devisenwechsel - war.

um solch nachtschlafende zeit lässt sich schon eher mal jemand von der peripherie zum hauptbahnhof chauffieren, als von dort in die 250km entfernte pampa, auch (oder gerade) wenn es erst nach münchen gehen sollte. (und warum ausgerechnet zu einem nicht existenten bahnhof anstatt zum viel logischeren und unauffälligeren ziel "flughafen", dass was nur der täter...) spätestens damit war doch dann aber auch die alibi-story mit der verpassten freundin komplett aufgeflogen...


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Urlaubsfahrt in den Tod - Ungeklärter Mord im Chiemgau

05.02.2020 um 11:22
Zitat von dreizehnerdreizehner schrieb:alltäglich wird so eine Fahrt nicht sein, denn die Kombination aus der Figur des Fahrgastes (Anzug, Frisur, Geruch usw.), Zahlung in ausländischer Währung, mehrmaliges ändern des Zieles, Angabe des nicht existenten Bahnhofs in München und letztendlich das Absetzen mitten in der Pampa machen die Fahrt besonders
Ganz genau. Die Fahrt war in jedweder Hinsicht besonders. All die von Dir genannten Umstände sind außergewöhnlich. Aus meiner Sicht so außergewöhnlich, dass man sogar überlegen könnte, ob dies "Zufall" sein kann bzw. "aus der Not geboren" wurde. ME könnte man eben auch andenken, dass hier absichtlich soviel Staub aufgewirbelt wurde, um die Spur zurück ins Hölzl zu legen. Der Taxigast schreit ja förmlich "Achtung! Bitte unbedingt meiner Spur folgen! Da gibt es was zur ermitteln!".

Das ganze passt irgendwie nicht zu dem ersten Vorgehen, d.h. fast schon eine wahnwitzige Entfernung zwischen dem Tatort und dem Auffindeort zu schaffen. Überhaupt scheint mir in Nürnberg eine Art Bruch stattgefunden zu haben. Zuerst scheint der Täter extrem vorsichtig (sich Zurückziehen und Abwarten nach der Tat, Schaffung der riesigen Distanz, Vernichtung der Fotos). Der Taxigast wiederum scheint mir eher selbstbewusst und weniger ängstlich, was darin gipfelt, dass er sich einfach in der Nähe des Tatorts absetzen lässt.

Hierzu nochmals ganz klar: Hätte der Mann das Taxi nochmals (z.B. in München) gewechselt und/oder hätte er sich einfach in weiterer Entfernung vom Tatort absetzen lassen (also wenn er z.B. zwei Kilometer gelaufen wäre), hätte man ihn mE mit der Tat überhaupt nicht in Verbindung gebracht.


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05.02.2020 um 11:37
@fravd
@dreizehner

Ja richtig was ihr schreibt. Ich habe mich da gewaltig verschrieben. Natürlich sollte es heissen:

Dass sich der zweite Taxifahrer an die Fahrt erinnert, darüber besteht kein Zweifel. Hingegen beim ersten Taxifahrer verwundert es schon. War das doch ein Fahrauftrag wie so mancher auch. @fravd Und völlig richtig:
Zitat von fravdfravd schrieb:eher verwundert es da, dass der erste fahrer den zusammenhang mit dem wohnmobilbrand in altenfurt herstellen konnte, weil dies tatsächlich die weit unauffälligere fahrt - bis auf den devisenwechsel - war.
Sollte der zweite Taxifahrer nach dem er den Devisenwechselkurs bei seiner Zentrale nachfragt, die Fahrt nach München nicht gemeldet haben, wäre das tatsächlich etwas aus der Norm. Es wäre wohl unhöflich einen Taxigast einfach einem andern Dienstanbieter zu übergeben, nur weil die Fahrt über die Bezirksgrenze führt. Dass er nach München weiter gefahren ist, erachte ich als selbstverständlich.

Der Taxigast wusste in Nürnberg schon wohin er gefahren werden will. Ich erachte die Nennung München als ein taktisches vorgehen. Hätte er als Fahrziel einfach einen Ort in der Pampa genannt, hätte vermutlich der Taxifahrer den Auftrag abgelehnt.


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05.02.2020 um 11:50
auch die Fahrt von Altenfurt bis zum Bahnhof dürfte nicht alltäglich gewesen sein. Normalerweise holen Taxifahrer Menschen entweder an ihrer Wohnung, ihrem Hotel oder einer Location (Disco, Restaurant, Theater,...) ab. Samstag nach jemanden mitten in Altenfurt vom Straßenrand abzuholen ist durchaus nicht alltäglich, hinzu kommt das brennende Wohnmobil, die Einsatzkräfte, das Aussehen und der Geruch. Wundert mich also nicht, dass sich auch der erste Taxifahrer meldete.

Das mit der Spur zurück habe ich auch schon überlegt: entweder war es dem Täter egal, weil er z.B. gar nicht der Mörder, sondern nur der Verbringer des Wohnmobils war, so dass man ihm außer Brandstiftung nicht viel anhaben hätte können, oder sich ziemlich sicher war, dass man ihn eh nicht finden/identifieren würde, oder er war zu diesem Zeitpunkt total verzweifelt, weil er nicht wie geplant zurückkam, aber unbedingt zurückmusste.

Ich hänge ja immer noch der Theorie an, dass die Langendoncks Zufallsopfer waren, der Täter aber das Fahrzeug brauchte, und die Wahl des Parkplatzes in Altenfurt alles andere als Zufall war, sondern er sich dort entweder mit jemanden getroffen hat oder etwas versteckt hat, was jemand später abgeholt hat.


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Urlaubsfahrt in den Tod - Ungeklärter Mord im Chiemgau

05.02.2020 um 12:05
Zitat von orakel09orakel09 schrieb:Ich hänge ja immer noch der Theorie an, dass die Langendoncks Zufallsopfer waren, der Täter aber das Fahrzeug brauchte, und die Wahl des Parkplatzes in Altenfurt alles andere als Zufall war, sondern er sich dort entweder mit jemanden getroffen hat oder etwas versteckt hat, was jemand später abgeholt hat
Dem schließe ich mich an. Und ich möchte nach wie vor nicht ausschließen, dass der Taxigast nicht der Täter war, sondern Letzterer nach Nürnberg musste und, wenn er dort nicht ohnehin wohnte, von dort wo ganz anders hingereist ist.

So absurd das klingen mag, es könnte also gar keine Verlagerung der Tat vom Chiemgau nach Nürnberg vorgelegen haben, sondern sogar umgekehrt, d.h. die Spur von Nürnberg wieder weg zu legen ("Freunde, hier in Franken gibt es gar nichts zu ermitteln. Ich hab euch hier nur genarrt. Bleibt mal hübsch im schönen Chiemgau und ermittelt da ein wenig rum. Viel Glück, over and out")


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05.02.2020 um 12:55
Ich weiss nicht ob man sich als Taxifahrer grösser Gedanken macht, wo man einen Fahrgast aufnimmt. Zumal dieser zu verstehen git, dass die Verabredung mit der Freundin nicht geklappt hat. Und von einem, brennenden Wohnmobil konnte der Taxifahrer nichts wissen.

@mattschwarz

Stimme dir völlig zu, dass der Taxigast die Spur ins Chiemgau geradezu vorgab. Die Frage ist nur warum.
Ein Erklärung dazu ist meiner Auffassung nach immer noch, dass er mit dem Taxiwechsel die Spur genügend verwischt glaubt. Auch macht es den Anschein, dass er sich darüber keine Gedanken gemacht hat. Was nahelegt, dass er sich seiner Sache insofern sicher war, dass er nicht erkannt wird.


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05.02.2020 um 12:56
Aber das hieße, dass es zwei Fahrer im Wohnmobil gab - warum aber ist dann der Typ, der mit dem Taxi zurückmusste, mitgefahren? Konnte der andere nicht Autofahren, hatte keinen Führerschein, war zu betrunken,... Warum hat sich der andere darauf eingelassen, hat ihn womöglich der Täter in der Zeit der Abwesenheit erst geholt (deswegen die 2 Stunden Zeitunterschied bis zur Abfahrt des Fahrzeugs im Hölz)?

Ich habe durchaus Sympathie für diese Theorie, aber ich bin mir noch nicht sicher, warum es den zweiten brauchte. Zur Vertuschung des eigentlichen Wohnorts des Täters?


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